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Tauchanfänger und Tauchschein im September 2013

Stellungnahme der Basis am Ende des Originalberichts

Erfahrungsbericht
Ich bin Tauchanfänger und habe meinen Tauchschein im September 2013 gemacht. Im März 2014 war ich in der Dom Rep zu meinen ersten Tauchgängen. Die Betreuung war super. Ich habe nämlich ein paar Schwierigkeiten. Zum Beispiel brauche auch etwas mehr Gewicht zum Abtauchen und benötigte sehr viel Luft. Dies war aber kein Problem, da mein Guide sehr auf mich einging, ausreichen Blei bei sich hatte und mir seinen Oktopus zur Verfügung stellte, damit wir länger unten bleiben konnten.

Im Juni war ich dann in Frankreich bei Hyres, Diving Giens Porquerolles. Hansi (Chef der Tauchbasis), hatte ich auf der Messe in Düsseldorf an seinem Stand kennen gelernt. Er machte nach einem kurzen Gespräch einen sehr guten Eindruck auf mich. Die Erfahrungen die ich später in Frankreich bei ihm machte waren dann leider nicht vom Feinsten.

Los ging es bereits als ich ankam und mich vorstellte. Er fragte wie viele Tauchgänge ich machen will. Da ich es nicht genau wusste, sagte ich ein bis drei. Ich habe noch erwähnt, dass ich Anfänger (ein Stern) bin und einen Guide benötige. Weiterhin teilte ich ihm mit, dass ich auch einen Tauchanzug von ihm leihen möchte. Die Antwort war nur: „Komm morgen 14:00 Uhr vorbei, dann geht’s los.“

Am nächsten Tag war ich zur angegebenen Zeit bei der Tauchschule. Alle anderen Taucher wurden auf das Herzlichste begrüßt, ich ging irgendwie unter. Auf meine Frage nach einem Tauchanzug, gab mir Hansis Frau einen, dieser war leider zu klein. Sie sagte, dies sei kein Problem, auf dem Schiff hätten sie noch welche.

Am Hafen angekommen, wusste ich dann nicht wie es weitergeht. Niemand sagte etwas zu mir. Ich fragte dann die anderen was zu machen ist.

Nach nochmaliger Nachfrage meinerseits hat mir Hansi dann einen Tauchanzug gegeben. Dieser war aber ebenfalls zu klein. Zu mir sagte er, er habe nur noch zwei Tauchanzüge und einer der anderen Taucher bräuchte den Großen. Auf meinen Einwand, dass schon an der Tauchbasis der kleine nicht passte sagte Hansi sinngemäß: „Wenn ich den nicht anziehen kann, dann halt nicht. Dann muss ich eben an Bord bleiben.“ Daraufhin zwängte ich mich in den viel zu engen Anzug.

Jetzt machte ich Hansi darauf aufmerksam, dass ich sehr viel Luft benötige. Als Antwort erhielt ich: „Das habe ich schon gerne, wenn vorher jemand jammert.“

Bei der Überprüfung der Ausrüstung stellten wir fest, dass meine Flasche nur mit 170 bar gefüllt war. Hansi, der, wie er zu einer Mittaucherin gesagt hatte, alle Flaschen selbst mit 200 bar gefüllt hätte, fragte mich, ob ich meine Flasche nicht kontrolliert hätte. Was ja nicht meine Aufgabe ist.

Das nächste Problem trat auf als ich sagte, dass ich 8 kg Blei benötige. Es war nicht möglich diese auf dem Boot zu finden. Somit musste ich mit 7 kg zum tauchen gehen.

Wie erwartet hatte ich dann beim Abtauchen Schwierigkeiten. Ich musste mich am Seil hinunterhangeln. Hansi tauchte vor uns ab. Er bekam von meinen Schwierigkeiten nichts mit.

Nach kurzer Zeit gab ich Hansi das Zeichen, dass ich nur noch 100 bar habe. Er reagierte zunächst nicht. Ich bin dann ein zweites Mal auf ihn zugegangen und habe ihm nochmals angezeigt, dass ich nur noch 100 bar habe, woraufhin der Tauchgang für alle nach 15 Minuten beendet war. Hansi reagierte etwas sauer. Meine Mittaucher haben es aber gelassen gesehen.

Später auf dem Boot ging es um die Besprechung für den nächsten Tag. Es war ein Ganztagesausflug geplant. Zunächst sprach Hansi nur mit der restlichen Gruppe, dann holte er mir doch hinzu. Es war ihm sichtlich peinlich mir zu sagen, dass es nicht gut ist, wenn ich mitkommen würde, da eine gewisse Strecke durchtaucht werden muss. Leider habe er auch keinen Guide für mich. Ich könne zwar mitkommen, müsse aber sehen, dass ich alleine klar komme und etwas herumtauche, da er sich nicht um mich kümmern könne und er auch keinen Tauchlehrer hätte, mit dem ich woanders tauchen kann.

Für mich stand nach diesen unerfreulichen Erlebnissen fest, dass ich abreise und auf dieser Tauchbasis keinen Tauchgang mehr absolvieren werde.

Zu allen Anfängern kann ich nur sagen, geht nicht zu dieser Basis. Aus den Tauchgängen in der Dom Rep bin ich etwas anderes in bezug auf Betreuung gewohnt.

Stellungnahme der Basis vom 12.8.2014

Lieber Bachschmerle,

wir haben den Kommentar zu Deinem Besuch bei uns gelesen und finden es sehr schade, dass Dir das Tauchen mit uns im Gegensatz zu allen anderen Gästen nicht gefallen hat. Da Du Deine Erfahrungen mit uns aus Deiner Sicht sehr einseitig geschildert hast, möchten wir an dieser Stelle gerne unsere Einschätzung des Tauchgangs darstellen.

Richtig ist, dass Du am Nachmittag des 1. Juli 2014 an einem unserer schönsten Tauchplätze, dem Sec du Gendarme, mit uns getaucht bist und dabei von mir als Gruppenführer betreut wurdest. Dein von Dir vorgelegtes Einstern-Brevet mit 17 Tauchgängen, das Du in der Dominikanischen Republik erworben hast, führte dazu, dass Du als Mittaucher in einer Gruppe von Einstern-Tauchern eigentlich völlig problemlos hättest tauchen können.

Ebenso wie Du waren hier auch die anderen 3 Mittaucher als OWD oder CMAS Einstern Taucher auf eine Maximaltiefe von 20 m begrenzt. Ein solcher Tauchgang selbst mit 170 bar und einem 15-l-DTG kann unter den an diesem Tag vorhandenen sehr guten Tauchbedingungen selbst bei lange anhaltendem Aufenthalt in 20 m mit unserem neuen Equipment bis zu 60 Minuten dauern. Zu unserem und dem größten Bedauern vor allem der 3 anderen Mittaucher mussten wir den Tauchgang leider jedoch nach 15 Minuten abbrechen. Du hattest Dein 15-l-DTG bereits nach 15 Minuten auf 40 bar “herunter” geatmet. Allein der großen Höflichkeit der anderen Mittaucher und der trotz 17 TG offensichtlichen noch fehlenden Taucherfahrung von Dir schreibe ich es zu, dass sich die anderen Taucher Dir gegenüber nicht negativ zu dem Tauchgang geäußert haben.

Leider ist unsere Erfahrung und auch die anderer Kollegen von Tauchbasen, dass ein unter höchst optimalen Bedingungen (hier Karibik) erworbenes Brevet nur bedingt für Tauchgänge unter anspruchsvolleren Bedingungen vergleichbar eingestuft werden kann. Auch in Deinem Alter kann man tauchen lernen, aber leider hat sich dann während des Tauchgangs deutlich sichtbar für die gesamte Tauchgruppe herausgestellt, dass sowohl an Deiner Tarierung wie auch an Deinem Flossenschlag und ebenso an Deiner Atmung noch sehr viel Ausbildungsarbeit zu leisten ist. Alle die anderen Probleme möchte ich an dieser Stelle gar nicht erwähnen. Auch das Tauchen in einer Gruppe gehört bei uns zur Ausbildung und man muss lernen, dass man nicht allein taucht und Rücksicht auf die Mittaucher nimmt. Alles das kann man eigentlich von Anfang an einer gut tauchenden Gruppe während eines entspannten Tauchgangs leider nicht zumuten.

Es ist nicht richtig, dass wir Dich nicht nach Port Cros mitnehmen wollten. Aber wir haben eine große Verantwortung der Unterwasserwelt gegenüber. Natürlich hätten wir Dich gerne am nächsten Tag auf unsere Tagesfahrt in das unbeschreibliche Unterwasser-Schutzgebiet nach Port Cros mitgenommen. Aber eine der wichtigsten Voraussetzungen vom französischen Staat, um dort tauchen zu dürfen, ist eine gute Tarierfähigkeit und die Fähigkeit, eine gewisse Strecke tauchen zu können. Daher konnte ich Deine Teilnahme zum Schutze der dortigen Unterwasserwelt leider nicht verantworten.

Meine wirklich gut gemeinte Empfehlung an Dich ist, noch einmal mit professioneller Hilfe an Deiner gesamten Tauchperformance zu arbeiten. Wenn das getan ist und Du Dich entspannt für Dich und Deine Mittaucher in der Unterwasserwelt bewegen kannst, nehme ich Dich gerne mit nach Port Cros zu den unbeschreiblichen Zackenbarschen und Barrakudas des südfranzösischen Mittelmeeres.

Hansi Hähner

Ende Stellungnahme

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