Hallo, vorab: dieser Bericht kann die hohe Flosse ...
Hallo,
vorab: dieser Bericht kann die hohe Flossenzahl, die wir z.T. unten gesehen haben, nicht bestätigen, wir geben genau EINE!
Als wir in unserem Kroatien-Urlaub im August 2009 abends erstmalig zur Tauchschule kamen um uns nach den Details zu erkundigen, wurde wir u.a. gefragt, ob wir einen Check-dive machen wollten oder ob wir Maske liften und Atemregler wechseln mit Buddy können würden. Wir (33 und 17 Tauchgänge) sagten, dass wir diese Dinge bisher immer bei den Check-dives gemacht hätten und natürlich könnten, wir wären aber gewohnt, Check-dives zu machen. Naja, meinte der Typ, müsst ihr ja wissen, wenn ihr unbedingt wollt, aber brauchen würden wir es ja offenbar nicht. Hm. Wir haben uns dann - falsch, wie wir später merkten - gegen einen Check-dive entschieden. Außerdem strunzte der Typ noch damit, dass wir nicht früher als die anderen kommen bräuchten zum Einchecken und Material bekommen/anpassen, er hätte neulich in nur 15 Minuten 30 Leuten ihr Zeug ausgeliehen. Hm (wie geht da wohl die individuelle, passgenaue Ausstattung bzw. Aushändigung??).
Am nächsten Tag bekamen wir dann Sachen, der Anzug hatte schon deutlich bessere Zeiten gesehen. Na gut, wenn er denn warm hält, nimmt man das in Kauf. Aber nicht so die Atemregler: BEIDE blieben klemmen, als wir die Luftdusche betätigten. Die unten schon zitierte Damen vom Empfang, die wir dann her bemühten, meinte, man müsse doch nur dagegen tippen. Als ob wir das nicht schon probiert hätten! Klappte dann auch bei ihr nicht, auch nicht als sie vehement mit der ganzen Hand drauf schlug (möchte nicht wissen, wie das Material behandelt wird, wenn KEIN Kunde anwesend ist...). Sie sah ein, dass wir neue Regler bräuchten (die defekten lagen übrigens bei unserer Rückkehr noch immer draußen auf einem Liegestuhl, wir sind sicher, sie wurden später einfach wieder einsortiert).
Auf dem auch bei uns übervollen Boot klappte zunächst alles, wenn auch ´kuschelig´. Es wurde Strömung angesagt und uns der einfachste Weg erklärt. Auch wurde angekündigt, dass wir nicht tiefer als 18 m gehen würden, da wir fast nur OWDs waren. Nachdem wir uns dann stundenlang im Wasser an der Rettungsleine festklammern mussten, bevor wir endlich abtauchen konnten (also bis der letzte im Wasser war), mussten wir erneut unter Wasser (in der Strömung!!) warten, weil einer mit zu wenig Blei ausgestattet war und irgendwie nicht runter kam. Meine Frau schien auch etwas zu wenig Blei zu haben, ich musste sie etwas unten halten, konnte aber auch an der Strömung liegen. Ca. 8 Minuten später - in der wir die gute Luft fleißig verbrauchten - gings dann los. Doch unser Guide (schien neu auf der Basis zu sein, konnte immerhin deutsch sprechen) hatte wohl den Weg nicht verstanden, da unsere Kleingruppe als einzige NICHT den Strömungs-ärmeren Weg wählte, sondern quasi schnaufend über das Riff (vor der Insel Susak) paddeln musste. Direkt dahinter gings dann steil bergab - durch unsere geliehenen Tauchcomputer, auf die wir zum Glück bestanden hatten - sahen wir, dass wir auf direktem Weg auf 30 m Tiefe gelandet waren. Hä?? Wie war das mit 18 m? Wir versuchten uns etwas oberhalb zu halten. Nach ca. 6 Min. tatsächlichem Tauchen (nach den 8 Warteminuten) war meine Luft schon auf 100 bar. Also umdrehen angesagt. Als wir dann höher gingen, wurde der Bleimangel meiner Frau dann doch gravierender - leider gelang uns kein Sicherheitsstopp auf 5 m mehr, wir poppten hoch, obwohl ich mich quasi an sie dran gehängt hab. Gesamte Tauchdauer: 22 Min.!
Oben angekommen fing der eigentliche Horror aber erst an: kaum waren wir am Boot, hörten wir verzweifelte Hilferufe. Einer der beiden Taucher, die nicht genug Blei hatten und oben bleiben mussten, war bei dem Versuch, aufs Boot zu steigen, von der Strömung abgetrieben worden und schwamm in 500 m Entfernung auf dem Meer. Sein Kumpel hatte sich mangels Erfahrung und Gelassenheit mit halb offenem Anzug, keinen Schuhe, nur Flossen in die Fluten geschmissen (sicherlich nicht die beste Entscheidung), um ihm zur Hilfe zu eilen. Nun hing dieser an dem Rettungsring, der mit einer langen Leine am Boot befestigt war. Dazu kam:
Das Boot war leer!
Schockschwere Not - wo ist der Bootsführer? Und jetzt? Der ´Kapitän´ war, wie sich später herausstellte, selber ohne Ausrüstung in die Fluten gesprungen, um seinerseits dem Abgetriebenen zur Hilfe zu eilen. Was völlig ergebnislos blieb und nur das Risiko barg, dass wir alle aufgrund der immensen Ströumung hinterher ohne Bootsführer gewesen wären. Er schaffte es später zwar, aus eigener Kraft zurück zum Boot, war dann aber völlig erledigt und musste sich erst mal hinlegen. Erreicht hatte er nichts.
Zurück zu den beiden Unglücklichen: ich habe dann durch Handzeichen einen der beiden Tauchguides nach oben gewunken. Dieser kam dann, sah die Situation - aber tat nix. Erst wurden alle Taucher in Ruhe ins Boot verfrachtet - der Typ am Rettungsring schrie inzwischen schon nicht mehr - dann wurde er erst rangezogen. Er war völlig fertig und schaffte es kaum an Bord. Nicht, dass einer der Guides sich um diesen unter Schock stehenden Mann gekümmert hätte. Sie waren damit beschäftigt, auf kroatisch zu schimpfen und die Schuld von sich zu weisen... Grauenhaftes Krisenmanagement.
Der Abgetriebene wurde in der Zwischenzeit von einem zufällig vorbei kommenden Segelboot aufgesammelt - halleluja. Die Schuldigen waren schnell gefunden: die beiden hatten nämlich auch keinen Check-dive gemacht. Hat man ihnen wohlmöglich dasselbe suggeriert wie uns?? Sehr fader Beigeschmack!
Dass sich hinterher an der Basis auch keiner um uns oder das Material gekümmert hat, ist jetzt fast schon nicht mehr erwähnenswert. Was lernen wir daraus? IMMER einen Check-dive machen, u.a. schon, um das mit dem Blei genauer zu justieren als auf das Augenmaß eines Guides zu vertrauen.
Und: nie wieder in dieser Tauchbasis: Null Krisenmanagement, defektes und z.T. steinaltes Material, kein Kümmern vor oder nach dem Tauchgang an der Basis, oberste Prioritäten nach einem Malheur sind Schuldzuweisungen sowie widersprüchliche Tipps bzgl. Check-dive.
Wir wünschen allen bessere Erfahrungen an besseren Tauchbasen!
Ritzi
vorab: dieser Bericht kann die hohe Flossenzahl, die wir z.T. unten gesehen haben, nicht bestätigen, wir geben genau EINE!
Als wir in unserem Kroatien-Urlaub im August 2009 abends erstmalig zur Tauchschule kamen um uns nach den Details zu erkundigen, wurde wir u.a. gefragt, ob wir einen Check-dive machen wollten oder ob wir Maske liften und Atemregler wechseln mit Buddy können würden. Wir (33 und 17 Tauchgänge) sagten, dass wir diese Dinge bisher immer bei den Check-dives gemacht hätten und natürlich könnten, wir wären aber gewohnt, Check-dives zu machen. Naja, meinte der Typ, müsst ihr ja wissen, wenn ihr unbedingt wollt, aber brauchen würden wir es ja offenbar nicht. Hm. Wir haben uns dann - falsch, wie wir später merkten - gegen einen Check-dive entschieden. Außerdem strunzte der Typ noch damit, dass wir nicht früher als die anderen kommen bräuchten zum Einchecken und Material bekommen/anpassen, er hätte neulich in nur 15 Minuten 30 Leuten ihr Zeug ausgeliehen. Hm (wie geht da wohl die individuelle, passgenaue Ausstattung bzw. Aushändigung??).
Am nächsten Tag bekamen wir dann Sachen, der Anzug hatte schon deutlich bessere Zeiten gesehen. Na gut, wenn er denn warm hält, nimmt man das in Kauf. Aber nicht so die Atemregler: BEIDE blieben klemmen, als wir die Luftdusche betätigten. Die unten schon zitierte Damen vom Empfang, die wir dann her bemühten, meinte, man müsse doch nur dagegen tippen. Als ob wir das nicht schon probiert hätten! Klappte dann auch bei ihr nicht, auch nicht als sie vehement mit der ganzen Hand drauf schlug (möchte nicht wissen, wie das Material behandelt wird, wenn KEIN Kunde anwesend ist...). Sie sah ein, dass wir neue Regler bräuchten (die defekten lagen übrigens bei unserer Rückkehr noch immer draußen auf einem Liegestuhl, wir sind sicher, sie wurden später einfach wieder einsortiert).
Auf dem auch bei uns übervollen Boot klappte zunächst alles, wenn auch ´kuschelig´. Es wurde Strömung angesagt und uns der einfachste Weg erklärt. Auch wurde angekündigt, dass wir nicht tiefer als 18 m gehen würden, da wir fast nur OWDs waren. Nachdem wir uns dann stundenlang im Wasser an der Rettungsleine festklammern mussten, bevor wir endlich abtauchen konnten (also bis der letzte im Wasser war), mussten wir erneut unter Wasser (in der Strömung!!) warten, weil einer mit zu wenig Blei ausgestattet war und irgendwie nicht runter kam. Meine Frau schien auch etwas zu wenig Blei zu haben, ich musste sie etwas unten halten, konnte aber auch an der Strömung liegen. Ca. 8 Minuten später - in der wir die gute Luft fleißig verbrauchten - gings dann los. Doch unser Guide (schien neu auf der Basis zu sein, konnte immerhin deutsch sprechen) hatte wohl den Weg nicht verstanden, da unsere Kleingruppe als einzige NICHT den Strömungs-ärmeren Weg wählte, sondern quasi schnaufend über das Riff (vor der Insel Susak) paddeln musste. Direkt dahinter gings dann steil bergab - durch unsere geliehenen Tauchcomputer, auf die wir zum Glück bestanden hatten - sahen wir, dass wir auf direktem Weg auf 30 m Tiefe gelandet waren. Hä?? Wie war das mit 18 m? Wir versuchten uns etwas oberhalb zu halten. Nach ca. 6 Min. tatsächlichem Tauchen (nach den 8 Warteminuten) war meine Luft schon auf 100 bar. Also umdrehen angesagt. Als wir dann höher gingen, wurde der Bleimangel meiner Frau dann doch gravierender - leider gelang uns kein Sicherheitsstopp auf 5 m mehr, wir poppten hoch, obwohl ich mich quasi an sie dran gehängt hab. Gesamte Tauchdauer: 22 Min.!
Oben angekommen fing der eigentliche Horror aber erst an: kaum waren wir am Boot, hörten wir verzweifelte Hilferufe. Einer der beiden Taucher, die nicht genug Blei hatten und oben bleiben mussten, war bei dem Versuch, aufs Boot zu steigen, von der Strömung abgetrieben worden und schwamm in 500 m Entfernung auf dem Meer. Sein Kumpel hatte sich mangels Erfahrung und Gelassenheit mit halb offenem Anzug, keinen Schuhe, nur Flossen in die Fluten geschmissen (sicherlich nicht die beste Entscheidung), um ihm zur Hilfe zu eilen. Nun hing dieser an dem Rettungsring, der mit einer langen Leine am Boot befestigt war. Dazu kam:
Das Boot war leer!
Schockschwere Not - wo ist der Bootsführer? Und jetzt? Der ´Kapitän´ war, wie sich später herausstellte, selber ohne Ausrüstung in die Fluten gesprungen, um seinerseits dem Abgetriebenen zur Hilfe zu eilen. Was völlig ergebnislos blieb und nur das Risiko barg, dass wir alle aufgrund der immensen Ströumung hinterher ohne Bootsführer gewesen wären. Er schaffte es später zwar, aus eigener Kraft zurück zum Boot, war dann aber völlig erledigt und musste sich erst mal hinlegen. Erreicht hatte er nichts.
Zurück zu den beiden Unglücklichen: ich habe dann durch Handzeichen einen der beiden Tauchguides nach oben gewunken. Dieser kam dann, sah die Situation - aber tat nix. Erst wurden alle Taucher in Ruhe ins Boot verfrachtet - der Typ am Rettungsring schrie inzwischen schon nicht mehr - dann wurde er erst rangezogen. Er war völlig fertig und schaffte es kaum an Bord. Nicht, dass einer der Guides sich um diesen unter Schock stehenden Mann gekümmert hätte. Sie waren damit beschäftigt, auf kroatisch zu schimpfen und die Schuld von sich zu weisen... Grauenhaftes Krisenmanagement.
Der Abgetriebene wurde in der Zwischenzeit von einem zufällig vorbei kommenden Segelboot aufgesammelt - halleluja. Die Schuldigen waren schnell gefunden: die beiden hatten nämlich auch keinen Check-dive gemacht. Hat man ihnen wohlmöglich dasselbe suggeriert wie uns?? Sehr fader Beigeschmack!
Dass sich hinterher an der Basis auch keiner um uns oder das Material gekümmert hat, ist jetzt fast schon nicht mehr erwähnenswert. Was lernen wir daraus? IMMER einen Check-dive machen, u.a. schon, um das mit dem Blei genauer zu justieren als auf das Augenmaß eines Guides zu vertrauen.
Und: nie wieder in dieser Tauchbasis: Null Krisenmanagement, defektes und z.T. steinaltes Material, kein Kümmern vor oder nach dem Tauchgang an der Basis, oberste Prioritäten nach einem Malheur sind Schuldzuweisungen sowie widersprüchliche Tipps bzgl. Check-dive.
Wir wünschen allen bessere Erfahrungen an besseren Tauchbasen!
Ritzi