Bericht über DIVE SAMANA bei Las Galeras auf der ...
Bericht über DIVE SAMANA bei Las Galeras auf der Halbinsel Samana. Ich war dort vom 12.12.03 bis 25.12.03. Gleicher Bericht plus ein Hotelbericht über das dazu gehörige Hotel Casa Marina Bay ist nachzulesen auf meiner Page: www.reinhard-bluem.de
Die Basis DIVE SAMANA befindet sich auf dem Gelände des Hotels Casa Marina Bay in Strandnähe (ca. 30 Meter) und wird von Peter geführt, einem Deutschen der allerdings am Tauchen nicht teilnahm und den ich nur zweimal kurz gesehen habe. Die Service-Organisation hat derzeit Birgit inne, ebenfalls eine Deutsche, die sich mehrere Monate im Jahr dort aufhält und mit viel Geduld und großer Freundlichkeit die Taucher betreut. Als Bootskapitän und Divemaster fungiert ein Dominikaner (Seo), den ich als äußerst kompetent einschätze und der auch stets den Taucherpulk begleitet. Einen weiteren Divemaster, Markus haben sie während der Zeit meines Aufenthaltes angeblich hinausgeschmissen, da er uns unter anderem zweimal bei einem angekündigten Höhlentauchen versetzte, ohne abzusagen. Dem Internet (Tauchernet) habe ich inzwischen entnommen, dass Markus die Basis zukünftig übernehmen wollte. Ein Mitarbeiter äußerte den Verdacht, dass er möglicherweise durch kontinuierlich schlechte Leistungen den Preis drücken wollte. Markus selbst äußerte mir gegenüber, dass man aus Tauchbasen in den ersten drei bis vier Jahren möglichst viel Geld herausziehen müsste, da sie anschließend sowieso kaputt seien wie in Las Terrenas. Eine mir unverständliche Erklärung...
Die Basis besteht aus einem recht kleinen Raum, in dem sowohl die Leihausrüstung als auch eventuell mitgebrachte Eigenausrüstung gelagert wird und der Schreibkram erledigt wird, sowie einem mir unbekannten Technikraum im hinteren Bereich, in dem wohl auch die Flaschen gefüllt werden. Der Raum mit der Ausrüstung ist nicht abschließbar und wird abends lediglich mit 2 Schiebetüren "gesichert", die leicht von jedermann zu öffnen sind. Nach Aussage der Mitarbeiter ist jedoch noch nie etwas weggekommen. Die sonst üblichen Transport- oder Lagerkisten gibt es nicht, sodass die eigene Ausrüstung dort hinverteilt wird, wo Platz ist. Auf Grund der wenigen Taucher Mitte Dezember entstanden zumindest mir hierdurch allerdings keine Probleme.
Ein Becken zum Auswaschen der Ausrüstung existiert nicht; eine Dusche ist allerdings hierfür vorhanden. Die Ausrüstung kann über ein Trockengestell gehängt werden und wird nach einiger Zeit vom Personal aufgeräumt. Die Leihausrüstung ist durchschnittlich in ziemlich schlechtem Zustand; ein Taucher begründete - allerdings nur anderen Tauchern gegenüber - damit seine Weigerung, am Höhlentauchen teilzunehmen. Mir wurde jedoch versichert, dass in Kürze die Ausrüstung vollständig erneuert würde. Tauchcomputer sind nicht ausreichend vorhanden und werden von den vielen Anfängern wohl auch nicht verlangt. Nach Aussage von Markus reicht es, wenn der Divemaster einen hätte. Die etwas erfahreneren Taucher hatten alle eigene Geräte dabei.
Die Basis verfügt über 2 Boote mit jeweils bis zu 350 PS. Eines davon ist ein relativ flaches Boot, in welches über die Bordwand eingestiegen werden muss. Das andere Boot ist ein kleines yachtähnliches Gefährt, welches auch bei laufenden Motoren dicht an den - sicherlich ausgekuppelten - Heckschrauben bestiegen wird. Obwohl mir eine Leiter vorhanden schien, wurde sie niemals eingesetzt, was beim Einsteigen zu teilweise demütigenden Kletter- und Rutschübungen auf dem Bauch führte. Als ich dort war, waren wohl sämtliche Motoren nicht ganz in Ordnung. Die Yacht fuhr erst nach einer Woche - und dann sehr selten - hinaus wegen eines Kolbenfressers, das andere Boot litt unter recht häufigen Motoraussetzern. Auf einer Samana-Seite im Internet ist zu lesen, dass auf den Booten Sauerstoff und Funk vorhanden sei. Ich habe beides nicht gesehen; Funk gibt es definitiv nicht nach Aussage der Mitarbeiter. Wo die im Internet genannte nur 2 Stunden entfernte Druckkammer sein soll ist mir nicht klar. Oder sind 2 Flugstunden gemeint? Da meiner Kenntnis nach nur geringere Tauchtiefen bedient werden sollte dies bei entsprechender Vorsicht allerdings nicht zum Problem werden.
Drei Mal wöchentlich wird von Birgit ein Schnuppertauchen im Pool durchgeführt. Ich habe noch niemals erlebt, dass Schnuppertaucher hierbei eine so umfassende und ausführliche Einweisung (bis hin zum Ausblasen der Maske) erhalten haben. Respekt. Schnuppertaucher ehalten zudem die Möglichkeit, begleitet vom Divemaster einen Tauchgang im Meer durchführen zu können. Nachteil: Der Divemaster ist schwer beschäftigt und kann sich nicht mehr um die anderen, bisweilen recht unerfahrenen Taucher kümmern. Mangels organisierten Buddysystems sehe ich hier Probleme, die mit etwas Organisation im Vorfeld leicht vermeidbar wären. Checktauchgänge werden übrigens nicht durchgeführt, weder im Pool noch im Meer.
Es werden 2 Tauchfahrten pro Tag (9 Uhr und 14 Uhr) angeboten wenn genügend Taucher da sind. Die Ausrüstung wird in ungewöhnlicher Ruhe fertig gemacht und die 9-Uhr-Ausfahrt beginnt somit nie vor 9.30 Uhr, was im Urlaub ja auch nicht verkehrt ist. Buddys werden nicht eingeteilt, ein Briefing findet nicht statt. Jeder packt seinen Kram, schleppt ihn selbst ins Wasser und verlädt ihn ins Boot, wobei man bisweilen nicht weiss, welches Boot rausfahren wird oder wohin, wenn man zu fragen vergisst. Dies führt manchmal zu Fehlverladungen und Umzügen von Boot zu Boot bzw. zu längerem Herumstehen im hüfthohen Wasser mit voller Ausrüstung, bis eine Entscheidung zu einem durchdringt und die letzten Taucher dazugestoßen sind. Ein kurzes Briefing und vieleicht auch ein gemeinsamer Abmarsch wären hier hilfreich und ein Service, der die Basis nichts kostet.
Hier im Tauchernet sind einige Artikel - vielleicht auch von weniger erfahrenen Tauchern - zu finden, in denen voller Begeisterung zu lesen ist, dass die Basis ein hohes Sicherheitsniveau pflege. Begründung hierfür ist - man höre und staune - dass nach dem Ausgehen der eigenen Luft der Divemaster mit seiner Luftreserve bei der Fortsetzung (!) des Tauchganges aushelfen würde. Kein Kommentar...
Von Markus durfte ich mir sagen lassen, dass man mich trotz der sehr geringen Tauchtiefen fast 60 Stunden vor der Flugabreise nicht mehr tauchen lassen würde - aus Sicherheitsgründen - obwohl mein sehr vorsichtig eingestellter Computer weniger als 10 Stunden empfahl. Im gleichen Atemzug eröffnete er uns, dass wir beim geplanten Höhlentauchen auch den 2. Tauchgang mit der gebrauchten Flasche bestreiten könnten, wenn noch ca. 110 Bar vorhanden seien. Für mich bedeutet das 60 Bar Rest-Tauchluft plus nicht anzurechnender Reserve gegenüber mindestens 90 Bar verbrauchter Luft für den 1. Tauchgang. So verblieben also tatsächlich maximal 10 Bar Reserve, falls man sich darauf einließe. Kein Kommentar...
n den 2 Wochen meiner Anwesenheit habe ich nur 2 Tauchgründe gesehen. Dies war zumindest in der ersten Woche meine eigene Schuld, da ich mich mit Tauchen noch etwas zurückgehalten habe. In der zweiten Woche war die See etwas rauh bzw. wenig Taucher da, was von weiteren Fahrten abhielt. Die Tierwelt ist relativ unspektakulär, lediglich ein Barracudaschwarm, den ich bei drei Tauchgängen bei Fronton dreimal sehen konnte brachte etwas Abwechslung. Die Korallenwelt ist zumindest in den schönen Canyons sehr abwechslungsreich. Die Wassertemperatur betrug im Dezember 27 Grad Celsius. Die Sicht war durchschnittlich, wie im etwas stürmischeren Atlantik nicht anders zu erwarten. Die Tauchgänge gehen in der Regel nicht sehr tief, in meinem Fall nur 10-15 Meter. Die Tauchzeit ist auf eine Stunde beschränkt. Man taucht stets in der Gruppe, was mir gut gefällt, da ich mich nicht um Kompass und Orientierung kümmern muss; ein Divemaster ist stets dabei und taucht voraus.
Leider wusste ich mangels vorheriger Einweisung nie, was zu erwarten war bzw. welchen Erfahrungsstand die Mittaucher hatten. Man fühlte sich daher irgendwie automatisch dazu gezwungen, den schlimmsten Zappler unentwegt zu beobachten und dessen Luftreserven unbemerkt zu kontrollieren, damit ihm nichts passiert, vor allem dann, wenn der Divemaster mit einem Schnuppertaucher beschäftigt war.
Besonderes Highlight sollte - laut Internetberichten - ein Besuch von Unterwassertropfsteinhöhlen (Dudu) im Inland (ca. 120 Km entfernt) werden, der mit ein Grund für meine Auswahl des Urlaubsortes war. Leider kamen in der ersten Zeit nicht genügend höhlenerfahrene Taucher zusammen. Als 4 Leute endlich gefunden waren und sich morgens um 8 Uhr an der Basis einfanden, kam laut Markus das angeblich bestellte Taxi nicht, was allerdings zu keinerlei weiteren alternativen Bemühungen führte. Am kommenden Wiederholungstag kam dann Markus einfach nicht - ohne die Wartenden zu informieren...
Dies wurde als sehr ärgerlich empfunden, da man sich vorbereitet hatte, Essen und Trinken eingepackt hatte, an den Vortagen auf Alkohol verzichtet hatte und früher ins Bett gegangen war. Eine echte Trübung der Urlaubsfreude, die mit dem oben erwähnten angeblichen Rauswurf von Markus endete. Über Infos, wie es tatsächlich weiterging wäre ich erfreut und werde diese übers Internet garantiert auch erhalten...
Fazit: Gemütliche kleine Basis, deren echte Vorzüge in der besonderen Freundlichkeit des Personals und in der angenehmen Ruhe liegen, mit der an die Tauchgänge herangegangen wird. Auch nach dem Tauchgang ist immer Zeit für ein Dekompressionsbier an der Ladentheke und ein Schwätzchen, was im Urlaub ja auch gewünscht ist. Da ich vor habe, nächstes Jahr möglicherweise wieder Weihnachten in Samana zu verbringen, werde ich die angekündigten Verbesserungen sicher neu beurteilen können und im Tauchernet auch wieder berichten.
Die Nachteile der Basis bestehen in der derzeit mangelhaften Leihausrüstung, dem fehlenden Buddysystem und dem fehlenden Briefing vor jedem Tauchgang, vom Checkdive einmal abgesehen. Bestehende Sicherheitsmängel müssen durch eigene, hohe Sorgfalt ausgeglichen werden, was dem Anfänger bisweilen schwer fallen dürfte. Die Basis leidet möglicherweise darunter - wie auch im Internet seit einem Jahr immer wieder zu lesen - dass ein geplanter Besitzerwechsel nicht recht klappt oder ähnlich. Das Preis-Leistungsverhältnis (38 Dollar bei Leihausrüstung, 34 Dollar bei eigener Ausrüstung) ist recht schlecht bei der gebotenen Leistung (keine professionelle und sichere Aufbewahrung der eigenen Ausrüstung, kein Briefing, kein Transportservice der Flaschen usw.).
Sehr gut und nicht immer selbstverständlich ist allerdings, dass "Best of..." abgerechnet wird und auch nachträglich die etwas preiswerteren Tauchpakete abgerechnet werden. Wer eine Qittung über seine bezahlten Tauchgänge benötigt, muss diese anscheinend gesondert verlangen. Also nicht vergessen falls benötigt...
Eigentlich beruhigend ist letztlich, dass genannte Mängel zumindest teilweise ohne jede Kosten für die Basis behoben werden könnten. Nur eine Frage etwas engagierteren Managements. Den derzeitigen Zustand kann man natürlich entweder als angenehmes Laissez faire betrachten - oder aber als Nichtwahrnehmen vorhandener Chancen.
Noch ein Tipp: Die Basis, bzw. Markus hatte einen kleinen Tick, was Verbleiung betrifft. Da nur Stahlflaschen (leider teilweise angerostet) verwendet werden wird natürlich tatsächlich viel weniger Blei als gewöhnlich benötigt. Man versucht jedoch, den Taucher davon zu überzeugen dass Blei geradezu unnötig sei. Wenn man nicht herunter käme, liege das nur daran, dass man nicht wolle. Gegen die pure Physik bezüglich Auftriebes im Wasser ist jedoch auch Markus nicht gefeit. Als ich beim ersten Tauchgang trotz völligen Ausatmens und Verfüllen des Anzuges mit Wasser usw. keine Chance zum Abtauchen hatte, kam Seo - in weiser Vorraussicht - mit einem "zufällig" mitgeführten 2. Bleigurt - und sorgte dafür, dass ich mit dem Abstieg beginnen konnte. Wenigstens ein Profi mit Voraussicht dabei...
Denkt bitte daran, dem fast durchwegs sehr netten Basisteam nach dem Tauchen an der All-Inclusive-Theke nebenan (möglichst unbemerkt) jeweils ein Bier (und der Birgit einen O-Saft) mitzubringen!
Gruß, Euer Reinhard
Die Basis DIVE SAMANA befindet sich auf dem Gelände des Hotels Casa Marina Bay in Strandnähe (ca. 30 Meter) und wird von Peter geführt, einem Deutschen der allerdings am Tauchen nicht teilnahm und den ich nur zweimal kurz gesehen habe. Die Service-Organisation hat derzeit Birgit inne, ebenfalls eine Deutsche, die sich mehrere Monate im Jahr dort aufhält und mit viel Geduld und großer Freundlichkeit die Taucher betreut. Als Bootskapitän und Divemaster fungiert ein Dominikaner (Seo), den ich als äußerst kompetent einschätze und der auch stets den Taucherpulk begleitet. Einen weiteren Divemaster, Markus haben sie während der Zeit meines Aufenthaltes angeblich hinausgeschmissen, da er uns unter anderem zweimal bei einem angekündigten Höhlentauchen versetzte, ohne abzusagen. Dem Internet (Tauchernet) habe ich inzwischen entnommen, dass Markus die Basis zukünftig übernehmen wollte. Ein Mitarbeiter äußerte den Verdacht, dass er möglicherweise durch kontinuierlich schlechte Leistungen den Preis drücken wollte. Markus selbst äußerte mir gegenüber, dass man aus Tauchbasen in den ersten drei bis vier Jahren möglichst viel Geld herausziehen müsste, da sie anschließend sowieso kaputt seien wie in Las Terrenas. Eine mir unverständliche Erklärung...
Die Basis besteht aus einem recht kleinen Raum, in dem sowohl die Leihausrüstung als auch eventuell mitgebrachte Eigenausrüstung gelagert wird und der Schreibkram erledigt wird, sowie einem mir unbekannten Technikraum im hinteren Bereich, in dem wohl auch die Flaschen gefüllt werden. Der Raum mit der Ausrüstung ist nicht abschließbar und wird abends lediglich mit 2 Schiebetüren "gesichert", die leicht von jedermann zu öffnen sind. Nach Aussage der Mitarbeiter ist jedoch noch nie etwas weggekommen. Die sonst üblichen Transport- oder Lagerkisten gibt es nicht, sodass die eigene Ausrüstung dort hinverteilt wird, wo Platz ist. Auf Grund der wenigen Taucher Mitte Dezember entstanden zumindest mir hierdurch allerdings keine Probleme.
Ein Becken zum Auswaschen der Ausrüstung existiert nicht; eine Dusche ist allerdings hierfür vorhanden. Die Ausrüstung kann über ein Trockengestell gehängt werden und wird nach einiger Zeit vom Personal aufgeräumt. Die Leihausrüstung ist durchschnittlich in ziemlich schlechtem Zustand; ein Taucher begründete - allerdings nur anderen Tauchern gegenüber - damit seine Weigerung, am Höhlentauchen teilzunehmen. Mir wurde jedoch versichert, dass in Kürze die Ausrüstung vollständig erneuert würde. Tauchcomputer sind nicht ausreichend vorhanden und werden von den vielen Anfängern wohl auch nicht verlangt. Nach Aussage von Markus reicht es, wenn der Divemaster einen hätte. Die etwas erfahreneren Taucher hatten alle eigene Geräte dabei.
Die Basis verfügt über 2 Boote mit jeweils bis zu 350 PS. Eines davon ist ein relativ flaches Boot, in welches über die Bordwand eingestiegen werden muss. Das andere Boot ist ein kleines yachtähnliches Gefährt, welches auch bei laufenden Motoren dicht an den - sicherlich ausgekuppelten - Heckschrauben bestiegen wird. Obwohl mir eine Leiter vorhanden schien, wurde sie niemals eingesetzt, was beim Einsteigen zu teilweise demütigenden Kletter- und Rutschübungen auf dem Bauch führte. Als ich dort war, waren wohl sämtliche Motoren nicht ganz in Ordnung. Die Yacht fuhr erst nach einer Woche - und dann sehr selten - hinaus wegen eines Kolbenfressers, das andere Boot litt unter recht häufigen Motoraussetzern. Auf einer Samana-Seite im Internet ist zu lesen, dass auf den Booten Sauerstoff und Funk vorhanden sei. Ich habe beides nicht gesehen; Funk gibt es definitiv nicht nach Aussage der Mitarbeiter. Wo die im Internet genannte nur 2 Stunden entfernte Druckkammer sein soll ist mir nicht klar. Oder sind 2 Flugstunden gemeint? Da meiner Kenntnis nach nur geringere Tauchtiefen bedient werden sollte dies bei entsprechender Vorsicht allerdings nicht zum Problem werden.
Drei Mal wöchentlich wird von Birgit ein Schnuppertauchen im Pool durchgeführt. Ich habe noch niemals erlebt, dass Schnuppertaucher hierbei eine so umfassende und ausführliche Einweisung (bis hin zum Ausblasen der Maske) erhalten haben. Respekt. Schnuppertaucher ehalten zudem die Möglichkeit, begleitet vom Divemaster einen Tauchgang im Meer durchführen zu können. Nachteil: Der Divemaster ist schwer beschäftigt und kann sich nicht mehr um die anderen, bisweilen recht unerfahrenen Taucher kümmern. Mangels organisierten Buddysystems sehe ich hier Probleme, die mit etwas Organisation im Vorfeld leicht vermeidbar wären. Checktauchgänge werden übrigens nicht durchgeführt, weder im Pool noch im Meer.
Es werden 2 Tauchfahrten pro Tag (9 Uhr und 14 Uhr) angeboten wenn genügend Taucher da sind. Die Ausrüstung wird in ungewöhnlicher Ruhe fertig gemacht und die 9-Uhr-Ausfahrt beginnt somit nie vor 9.30 Uhr, was im Urlaub ja auch nicht verkehrt ist. Buddys werden nicht eingeteilt, ein Briefing findet nicht statt. Jeder packt seinen Kram, schleppt ihn selbst ins Wasser und verlädt ihn ins Boot, wobei man bisweilen nicht weiss, welches Boot rausfahren wird oder wohin, wenn man zu fragen vergisst. Dies führt manchmal zu Fehlverladungen und Umzügen von Boot zu Boot bzw. zu längerem Herumstehen im hüfthohen Wasser mit voller Ausrüstung, bis eine Entscheidung zu einem durchdringt und die letzten Taucher dazugestoßen sind. Ein kurzes Briefing und vieleicht auch ein gemeinsamer Abmarsch wären hier hilfreich und ein Service, der die Basis nichts kostet.
Hier im Tauchernet sind einige Artikel - vielleicht auch von weniger erfahrenen Tauchern - zu finden, in denen voller Begeisterung zu lesen ist, dass die Basis ein hohes Sicherheitsniveau pflege. Begründung hierfür ist - man höre und staune - dass nach dem Ausgehen der eigenen Luft der Divemaster mit seiner Luftreserve bei der Fortsetzung (!) des Tauchganges aushelfen würde. Kein Kommentar...
Von Markus durfte ich mir sagen lassen, dass man mich trotz der sehr geringen Tauchtiefen fast 60 Stunden vor der Flugabreise nicht mehr tauchen lassen würde - aus Sicherheitsgründen - obwohl mein sehr vorsichtig eingestellter Computer weniger als 10 Stunden empfahl. Im gleichen Atemzug eröffnete er uns, dass wir beim geplanten Höhlentauchen auch den 2. Tauchgang mit der gebrauchten Flasche bestreiten könnten, wenn noch ca. 110 Bar vorhanden seien. Für mich bedeutet das 60 Bar Rest-Tauchluft plus nicht anzurechnender Reserve gegenüber mindestens 90 Bar verbrauchter Luft für den 1. Tauchgang. So verblieben also tatsächlich maximal 10 Bar Reserve, falls man sich darauf einließe. Kein Kommentar...
n den 2 Wochen meiner Anwesenheit habe ich nur 2 Tauchgründe gesehen. Dies war zumindest in der ersten Woche meine eigene Schuld, da ich mich mit Tauchen noch etwas zurückgehalten habe. In der zweiten Woche war die See etwas rauh bzw. wenig Taucher da, was von weiteren Fahrten abhielt. Die Tierwelt ist relativ unspektakulär, lediglich ein Barracudaschwarm, den ich bei drei Tauchgängen bei Fronton dreimal sehen konnte brachte etwas Abwechslung. Die Korallenwelt ist zumindest in den schönen Canyons sehr abwechslungsreich. Die Wassertemperatur betrug im Dezember 27 Grad Celsius. Die Sicht war durchschnittlich, wie im etwas stürmischeren Atlantik nicht anders zu erwarten. Die Tauchgänge gehen in der Regel nicht sehr tief, in meinem Fall nur 10-15 Meter. Die Tauchzeit ist auf eine Stunde beschränkt. Man taucht stets in der Gruppe, was mir gut gefällt, da ich mich nicht um Kompass und Orientierung kümmern muss; ein Divemaster ist stets dabei und taucht voraus.
Leider wusste ich mangels vorheriger Einweisung nie, was zu erwarten war bzw. welchen Erfahrungsstand die Mittaucher hatten. Man fühlte sich daher irgendwie automatisch dazu gezwungen, den schlimmsten Zappler unentwegt zu beobachten und dessen Luftreserven unbemerkt zu kontrollieren, damit ihm nichts passiert, vor allem dann, wenn der Divemaster mit einem Schnuppertaucher beschäftigt war.
Besonderes Highlight sollte - laut Internetberichten - ein Besuch von Unterwassertropfsteinhöhlen (Dudu) im Inland (ca. 120 Km entfernt) werden, der mit ein Grund für meine Auswahl des Urlaubsortes war. Leider kamen in der ersten Zeit nicht genügend höhlenerfahrene Taucher zusammen. Als 4 Leute endlich gefunden waren und sich morgens um 8 Uhr an der Basis einfanden, kam laut Markus das angeblich bestellte Taxi nicht, was allerdings zu keinerlei weiteren alternativen Bemühungen führte. Am kommenden Wiederholungstag kam dann Markus einfach nicht - ohne die Wartenden zu informieren...
Dies wurde als sehr ärgerlich empfunden, da man sich vorbereitet hatte, Essen und Trinken eingepackt hatte, an den Vortagen auf Alkohol verzichtet hatte und früher ins Bett gegangen war. Eine echte Trübung der Urlaubsfreude, die mit dem oben erwähnten angeblichen Rauswurf von Markus endete. Über Infos, wie es tatsächlich weiterging wäre ich erfreut und werde diese übers Internet garantiert auch erhalten...
Fazit: Gemütliche kleine Basis, deren echte Vorzüge in der besonderen Freundlichkeit des Personals und in der angenehmen Ruhe liegen, mit der an die Tauchgänge herangegangen wird. Auch nach dem Tauchgang ist immer Zeit für ein Dekompressionsbier an der Ladentheke und ein Schwätzchen, was im Urlaub ja auch gewünscht ist. Da ich vor habe, nächstes Jahr möglicherweise wieder Weihnachten in Samana zu verbringen, werde ich die angekündigten Verbesserungen sicher neu beurteilen können und im Tauchernet auch wieder berichten.
Die Nachteile der Basis bestehen in der derzeit mangelhaften Leihausrüstung, dem fehlenden Buddysystem und dem fehlenden Briefing vor jedem Tauchgang, vom Checkdive einmal abgesehen. Bestehende Sicherheitsmängel müssen durch eigene, hohe Sorgfalt ausgeglichen werden, was dem Anfänger bisweilen schwer fallen dürfte. Die Basis leidet möglicherweise darunter - wie auch im Internet seit einem Jahr immer wieder zu lesen - dass ein geplanter Besitzerwechsel nicht recht klappt oder ähnlich. Das Preis-Leistungsverhältnis (38 Dollar bei Leihausrüstung, 34 Dollar bei eigener Ausrüstung) ist recht schlecht bei der gebotenen Leistung (keine professionelle und sichere Aufbewahrung der eigenen Ausrüstung, kein Briefing, kein Transportservice der Flaschen usw.).
Sehr gut und nicht immer selbstverständlich ist allerdings, dass "Best of..." abgerechnet wird und auch nachträglich die etwas preiswerteren Tauchpakete abgerechnet werden. Wer eine Qittung über seine bezahlten Tauchgänge benötigt, muss diese anscheinend gesondert verlangen. Also nicht vergessen falls benötigt...
Eigentlich beruhigend ist letztlich, dass genannte Mängel zumindest teilweise ohne jede Kosten für die Basis behoben werden könnten. Nur eine Frage etwas engagierteren Managements. Den derzeitigen Zustand kann man natürlich entweder als angenehmes Laissez faire betrachten - oder aber als Nichtwahrnehmen vorhandener Chancen.
Noch ein Tipp: Die Basis, bzw. Markus hatte einen kleinen Tick, was Verbleiung betrifft. Da nur Stahlflaschen (leider teilweise angerostet) verwendet werden wird natürlich tatsächlich viel weniger Blei als gewöhnlich benötigt. Man versucht jedoch, den Taucher davon zu überzeugen dass Blei geradezu unnötig sei. Wenn man nicht herunter käme, liege das nur daran, dass man nicht wolle. Gegen die pure Physik bezüglich Auftriebes im Wasser ist jedoch auch Markus nicht gefeit. Als ich beim ersten Tauchgang trotz völligen Ausatmens und Verfüllen des Anzuges mit Wasser usw. keine Chance zum Abtauchen hatte, kam Seo - in weiser Vorraussicht - mit einem "zufällig" mitgeführten 2. Bleigurt - und sorgte dafür, dass ich mit dem Abstieg beginnen konnte. Wenigstens ein Profi mit Voraussicht dabei...
Denkt bitte daran, dem fast durchwegs sehr netten Basisteam nach dem Tauchen an der All-Inclusive-Theke nebenan (möglichst unbemerkt) jeweils ein Bier (und der Birgit einen O-Saft) mitzubringen!
Gruß, Euer Reinhard