Dive Grenada, Grand Anse

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LotharCMAS*800 TGs

Im März 2005 waren wir, ein Paar etwas gesetztere ...

Im März 2005 waren wir, ein Paar etwas gesetzteren Jahrgangs (tauchen seit 30/8 Jahren), mit Dive Grenada (www.divegrenada.com) vor St. George´s/Grenada tauchen.
Eigentlich wollten wir das mit den deutsch geleiteten Aquanauts tun, aber deren beide Stützpunkte am (bekannten) Grand Anse Beach, dem Strandhotel- und Touristen-Viertel von St George´s, waren geschlossen. Im September 2004 war Hurrikan Ivan über Grenada hereingebrochen und hatte bestimmt 3/4 der Hotels hier zerstört, so dass die Aquanauts auf die paar Spinner, die jetzt hier schon wieder tauchen wollten, wohl verzichten konnten.
Dive Grenada hat eine kleine Basis am Südende vom Grand Anse an dem fast schon wieder aufgebauten Flamboyant Hotel, direkt am Strand. Sie wird von Mick, einem älteren Engländer, betrieben und soll die alteingesessenste Tauchbasis auf der Insel sein. Mick ist seit etwa 6 Jahren da. Er bietet alles rund ums Tauchen an, Schnorcheltouren, 1-, 2-Flaschen- und Tages-Bootsfahrten und Ausbildung bis zum PADI-Divemaster. Auf unseren kurzen Blick ist in und vor seinen beiden Räumen das Meiste da, was man zum Urlaubstauchen so braucht, 12-l-Alu-Flaschen mit INT-Ventilen (einige DIN-Adapter vorhanden), ein Kompressor und Speicherflaschen, ein Spülbecken und Trockenstangen, eine Toilette und auch Leihausrüstungen. Brevet und Logbuch spielten nicht so die Rolle, PADI-Haftungsausschlusserklärung reichte. Ausbildung (PADI) fand im Schnellverfahren statt, wie natürlich anderswo auch, und die Ergebnisse durfte ich dann unter Wasser bestaunen.
Getaucht wird von einem 32-ft-Boot mit zwei Heckmotoren und Echolot, auf dem etwa 12 Taucher sitzen können und noch ein hilfreicher Bootsführer tätig ist. Zwischen Sitzbank und Bordwand sind die Flaschenhalterungen angebracht, so dass man das fertige Gerät gut im Sitzen anlegen kann. Leider sind die Halterungen für Jackets mit Doppel-Flaschengurten ungeeignet.
Wir fuhren entweder mit Micks Auto in den Jachthafen von St. George´s und bestiegen dort das Boot oder enterten es mit Ausrüstung am Strand vor der Basis.
Ein bisschen stressig wurde die Bootsfahrt, wenn Mick noch ´Taucher´ von den großen Kreuzfahrtschiffen abholte, die oft gerade erst ihre Pooltauchgänge auf dem Dampfer hinter sich hatten und nun dem Freiwasser entgegenfürchteten. Sie waren aber vom dampfereigenen Divemaster begleitet, so dass wir unter Wasser nichts mit ihnen zu tun hatten.
Die Tauchgänge führten durchweg zu sehr schön bewachsenen Riffen (leider bin ich kein Kenner, sondern nur Gucker), die mir noch etwas prächtiger und vielfältiger erschienen als bei Carriacou, der Nebeninsel. Solch herrlichen und gut erhaltenen Bewuchs hatten wir auf den Malediven nie und in Thailand und Ägypten nur sehr partiell gesehen. Dafür war die größere Tierwelt aber deutlich schwächer als in den o.g. Destinationen vertreten, Rifffische, kleine Muränen, Hummer, ein kleiner Ammenhai, ...
Die Flaschen waren von Dive Grenada immer gut gefüllt, und es gab genügend Zeit, sie leer zu nuckeln. Da der Sand spätestens bei 30m begann, ergaben sich relativ lange Tauchgänge um 60 min. Die lokale (amerikanische) Unsitte der 2-tanks-dives, bei denen nach etwa 30min Pause und leichtem Ortswechsel ein zweiter Tauchgang erfolgte, haben wir versucht zu vermeiden. Sie kosten fast doppelt soviel, ohne dass eine echte Pause mit Erwärmung, Essen und Trinken dazwischen liegt, wie wir das aus Ägypten oder Thailand kannten.
Mick zog bei jedem (immer geführten) Tauchgang eine Oberflächenboje mit, so dass das Boot uns problemlos verfolgen und am Ende wieder über die Leiter an Bord holen konnte (Blei und nach Bedarf auch Gerät vorher hochreichen).
So haben wir einige sehr entspannte Tauchgänge mit Mick gemacht, die nicht spektakulär waren, aber eine noch relativ gut erhaltene Unterwasserwelt zeigten. Das Wrack der ´Titanic der Karibik´, der italienischen Bianca C, die 1961 im Hafen von St. George´s ausbrannte und dann auf etwa 50m versenkt wurde, haben wir uns geschenkt, weil natürliche Riffe einen größeren Reiz für uns haben als altes Eisen.
Wir waren mehrere Tage die einzigen Taucher im Boot von Dive Grenada, für uns angenehm aber für´s Gechäft ...? Der Aufbau nach Ivan wird bestimmt noch ein Jahr dauern. Aber dann waren wir schon da...
Wer den gesamten Reisebericht sehen möchte, kann ja mal unter www.seveke.de/tauchen nachsehen.