´Der Navy Pier gehört zu den Top 10-Tauchplätzen ...
´Der Navy Pier gehört zu den Top 10-Tauchplätzen der Welt´ – mit der Werbung für ihren Haupttauchplatz hält sich Coral Coast Dive nicht gerade dezent zurück. Bei Preisen von 80 Australischen Dollar (ca. 50 Euro) für einen Land-Tauchgang mit eigener Ausrüstung, sollte der Tauchplatz aber auch wirklich gut sein.
Auch wir hatten vom berühmten Navy-Pier gehört und wollten es trotz des selbst für australische Verhältnisse recht heftigen Preises versuchen. Einen freien Termin bekamen wir aber erst ein paar Tage nach unserer Ankunft – die Tauchgänge am Navy Pier sind vor allem zur Hauptsaison um Ostern teilweise bis zu einer Woche im Voraus ausgebucht. Einfacher ist es, Ausfahrten an andere Tauchplätze wie die Lighthouse Bay zu buchen. Die Basis findet man übrigens direkt gegenüber dem Tourismuszentrum von Exmouth.
Am Tag selbst holten uns die Guides mit einem Kleinbus pünktlich am Hotel ab. Ziel war das militärische Sperrgebiet um die lokalen Sendeanlagen der australischen Marine, deren hohen Kurzwellenantennen im trockenen Outback kilometerweit zu sehen sind. Zutritt zum Sperrgebiet und dem Navy Pier erhält nur, wer vorher angemeldet ist und mit Coral Coast Dive taucht. Seit dem 11. September ist das Unternehmen die einzige Tauchbasis, die im Sperrgebiet tauchen darf. Das Monopol lässt sich Coral Coast gut bezahlen. Gerechterweise muss man aber auch sagen, dass ein Teil des Geldes an die Marine fließt.
Getaucht wird am Pier aufgrund der Gezeiten zu sehr wechselnden Tages- und auch Nachtzeiten. Ebenso wechselt die Zahl der Tauchgänge: Manchmal macht man nur einen, andere Male reicht es für zwei. Für das Umziehen und Zusammenbauen des Geräts liegt am Strand eine große Plastik-Plane bereit.
Der Einstieg erfolgt dann in kleinen Gruppe zu 5-6 Mann pro Guide durch die Brandungszone am Strand. Nachdem man ein paar Metern hinausgeschwommen ist, wird abgetaucht. Anfangs beschlichen mich große Zweifel, ob es das Geld wert war. Die Wellen hatten viel Sand und Sediment aufgewirbelt, so dass die Sicht anfangs sehr schlecht war. Doch ein paar Meter später wurde das Wasser klarer und es tauchten wirklich unglaubliche Massen an Fischen auf. An manchen Stellen konnte man nicht weiter sehen, da einem ´Wände´ aus silbrigen Gliedern die freie Sicht versperrten. Man kam nicht dazu, alles wahrzunehmen: Nacktschnecken, Feuerfische, Makrelen. Wer nicht genau hinsah, ´stolperte´ über Weißspitz- oder Wobbegonghaie. Vorsicht ist hier generell nicht ganz verkehrt am Platz, da man sonst Gefahr läuft, die zahlreichen Pylone des Piers zu rammen.
Es ist beeindruckend, was entstehen kann, wenn in einem Gebiet das Fischen und Angeln für mehrere Jahrzehnte verboten bleibt. Das Navy Pier ist wirklich ein schönes Lehrbuchbeispiel dafür, wie sich Fische in solch geschützten Zonen reproduzieren können. Coral Coast hat mit dem ´Top 10-Platz´ also sicher nicht zu viel versprochen.
Weniger schön war allerdings die Tauchweise unseres Guides, der mit seinen Flossen regelmäßig über den Boden schleifte. Auch hatte er einen Mittaucher völlig überbleibt auf den Weg geschickt, so dass der wie ein Ping-Pong-Ball über den Boden hüpfte. Was auf dem Sandboden um das Pier nur ärgerlich ist, wird deprimierend, wenn man sich vorstellt, was mit einer solchen Tauchweise in den benachbarten Korallenriffen des Ningaloo-Riffs für Schäden anrichten kann. Dafür und für die doch sehr hohen Preise gibt es insgesamt zwei Flossen Abzug.
PS: Wer einen Studentenausweis, Backpacker-Karten (VIP) oder Vergleichbares hat, bekommt 5 Prozent Rabatt.
Auch wir hatten vom berühmten Navy-Pier gehört und wollten es trotz des selbst für australische Verhältnisse recht heftigen Preises versuchen. Einen freien Termin bekamen wir aber erst ein paar Tage nach unserer Ankunft – die Tauchgänge am Navy Pier sind vor allem zur Hauptsaison um Ostern teilweise bis zu einer Woche im Voraus ausgebucht. Einfacher ist es, Ausfahrten an andere Tauchplätze wie die Lighthouse Bay zu buchen. Die Basis findet man übrigens direkt gegenüber dem Tourismuszentrum von Exmouth.
Am Tag selbst holten uns die Guides mit einem Kleinbus pünktlich am Hotel ab. Ziel war das militärische Sperrgebiet um die lokalen Sendeanlagen der australischen Marine, deren hohen Kurzwellenantennen im trockenen Outback kilometerweit zu sehen sind. Zutritt zum Sperrgebiet und dem Navy Pier erhält nur, wer vorher angemeldet ist und mit Coral Coast Dive taucht. Seit dem 11. September ist das Unternehmen die einzige Tauchbasis, die im Sperrgebiet tauchen darf. Das Monopol lässt sich Coral Coast gut bezahlen. Gerechterweise muss man aber auch sagen, dass ein Teil des Geldes an die Marine fließt.
Getaucht wird am Pier aufgrund der Gezeiten zu sehr wechselnden Tages- und auch Nachtzeiten. Ebenso wechselt die Zahl der Tauchgänge: Manchmal macht man nur einen, andere Male reicht es für zwei. Für das Umziehen und Zusammenbauen des Geräts liegt am Strand eine große Plastik-Plane bereit.
Der Einstieg erfolgt dann in kleinen Gruppe zu 5-6 Mann pro Guide durch die Brandungszone am Strand. Nachdem man ein paar Metern hinausgeschwommen ist, wird abgetaucht. Anfangs beschlichen mich große Zweifel, ob es das Geld wert war. Die Wellen hatten viel Sand und Sediment aufgewirbelt, so dass die Sicht anfangs sehr schlecht war. Doch ein paar Meter später wurde das Wasser klarer und es tauchten wirklich unglaubliche Massen an Fischen auf. An manchen Stellen konnte man nicht weiter sehen, da einem ´Wände´ aus silbrigen Gliedern die freie Sicht versperrten. Man kam nicht dazu, alles wahrzunehmen: Nacktschnecken, Feuerfische, Makrelen. Wer nicht genau hinsah, ´stolperte´ über Weißspitz- oder Wobbegonghaie. Vorsicht ist hier generell nicht ganz verkehrt am Platz, da man sonst Gefahr läuft, die zahlreichen Pylone des Piers zu rammen.
Es ist beeindruckend, was entstehen kann, wenn in einem Gebiet das Fischen und Angeln für mehrere Jahrzehnte verboten bleibt. Das Navy Pier ist wirklich ein schönes Lehrbuchbeispiel dafür, wie sich Fische in solch geschützten Zonen reproduzieren können. Coral Coast hat mit dem ´Top 10-Platz´ also sicher nicht zu viel versprochen.
Weniger schön war allerdings die Tauchweise unseres Guides, der mit seinen Flossen regelmäßig über den Boden schleifte. Auch hatte er einen Mittaucher völlig überbleibt auf den Weg geschickt, so dass der wie ein Ping-Pong-Ball über den Boden hüpfte. Was auf dem Sandboden um das Pier nur ärgerlich ist, wird deprimierend, wenn man sich vorstellt, was mit einer solchen Tauchweise in den benachbarten Korallenriffen des Ningaloo-Riffs für Schäden anrichten kann. Dafür und für die doch sehr hohen Preise gibt es insgesamt zwei Flossen Abzug.
PS: Wer einen Studentenausweis, Backpacker-Karten (VIP) oder Vergleichbares hat, bekommt 5 Prozent Rabatt.