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Martina199651AOWD482 TGs

Leider kann ich die Tauchbasis nicht mehr empfehl ...

Leider kann ich die Tauchbasis nicht mehr empfehlen. Während ich in 2013 noch voll des Lobes war für Casa Daniel (siehe meinen Beitrag vom 15.03.2013), war ich diesmal wirklich enttäuscht:

Im Februar 2015 war ich bei der Tauchbasis Casa Daniel in Bayahibe für einen geplanten dreiwöchigen Tauchurlaub. Nachdem ich bereits in 2013 schon einmal mit der Tauchbasis abgetaucht bin und hochzufrieden war, muss ich nun leider feststellen, dass sich die Basis erheblich verschlechtert hat.
Während der Geschäftsführer Jens Rehfeld im Büro den gesamten Laden zusammenhält und zuverlässig und akurat alles managt, ließ der eigentliche Tauchbetrieb sehr zu wünschen übrig. Nach unbürokratischer Kontaktaufnahme per E-Mail wurde ich morgens zuverlässig vor meinem Hotel abgeholt. Auch ansonsten ist die Tauchbasis sauber und gepflegt.
Irgendwie haperte es dieses Mal aber gewaltig an qualifiziertem Tauchpersonal. Die jungen Leute, die dort als Tauchguides arbeiten und meist erst ihre Ausbildung zum Divemaster machen, waren in 2013 unglaublich engagiert und man spürte regelrecht, dass sie sich freuten, wenn sie endlich zum Tauchen raus durften. Davon war leider dieses Mal überhaupt nichts zu spüren.
Mein persönlicher Eindruck war, dass sie ziemlich überfordert waren um Tauchgäste unter Wasser selbstständig zu führen, weil sie selbst viel zu wenig Taucherfahrung hatten. So haben wir uns beim ersten Tauchgang ´vertaucht´, was ich auch nicht so schlimm fand. Beim Tauchgang an der Atlantic Princess wurde ich dann auch gleich angeschwindelt, dass man angeblich das Wrack wegen Einsturzgefahr nicht mehr betauchen dürfe (2013 habe ich es mit Casa Daniel problemlos gemacht). Deshalb war ich schon überrascht, dass andere Tauchergruppen geführt sehr wohl in das Wrack hineingetaucht sind. Als ich darauf hin den jungen Guide angesprochen habe, meinte er, sie dürften nicht mehr das Wrack innen betauchen, dann müsste ich mit Uwe Rath zum Tauchen gehen.

Am nächsten Tauchtag kam dann der eigentliche Supergau, weshalb ich meinen Tauchurlaub bei Casa Daniel abgebrochen habe. Zunächst waren wir Taucher verärgert, weil es an zwei Tauchtagen hintereinander schon wieder einen ´Um-die-Atlantic-Princess´-Tauchgang geben sollte, als zweiten Tauchgang. Der erste Tauchgang ging zu Shallow, einem wirklich simplen Tauchplatz mit maximal 9m Tiefe, der schließlich im 5m-Bereich endet, im Grunde ein perfekter Schnuppertauchgang, bei dem man ´eigentlich´ nichts falsch machen kann. Das Boot würde uns bei Shallow absetzen und mit anderen Tauchern weiterfahren zum Wrack der St. George. Auf deren Rückweg würden wir dann wieder vom Boot abgeholt werden. Auf meine Frage, ob ich mich nicht den Tauchern an der St. George anschließen könnte, kam ein klares Nein, also dann eben Shallow dachte ich schon ein bisschen brummig.
Wir waren vier Tauchgäste und ein Guide - so die Annahme - bis noch ein älterer Franzose mit seiner Tochter ebenfalls vom Boot sprangen und mit uns tauchen sollten. Da ich auf dem Boot neben den beiden meine Ausrüstung fertig machte, fiel mir da schon auf, dass der ältere Franzose mit einem orangefarbenen Plastik-Tarierjacket hantierte, das mehr einer Schwimmweste als einem Jacket glich. Bei der Tochter wurde dann schon einmal vergessen, den Inflatorschlauch an das Tarierjacket anzuschließen und die junge Dame benötigte erhebliche Überwindung überhaupt vom Boot ins Wasser zu springen.
Schließlich gaben wir unserem Tauchguide Manuel das Signal zum Abtauchen. Gleichzeitig fuhr das Boot Richtung St. George davon. Wir - vier Taucher - gingen auf 5m Tiefe und warteten, und warteten und warteten ... (auf dem Computer 11 Minuten!). Von unten sah es so aus als hätten die Franzosen ein gesundheitliches Problem, denn sie tauchten einfach nicht ab. Das kann ja passieren, dachte ich zunächst verständnisvoll. Der Guide signalisierte uns, unten zu warten. Irgendwie waren nach einigen Minuten die schwimmenden Taucher an der Oberfläche abgetrieben. Jedenfalls waren wir allein unter Wasser und glücklicherweise kam keiner unserer Gruppe auf die dumme Idee, den Tauchgang selbstständig durchzuführen oder abzuhauen. Ich signalisierte meinem Buddy und den anderen beiden Tauchern - nach 11 Minuten!! - dass wir abbrechen und an die Oberfläche gehen. Ca. 20m von uns entfernt trieben unser Guide und die zwei Franzosen an der Oberfläche. Manuel winkte uns zu. Dann erzählte er uns, dass der ältere Franzose nur zwei Kilo Blei mitgenommen habe, und deshalb nicht abtauchen könne. Wir würden nun bei Shallow tauchen und die beiden Franzosen würden an der Oberfläche ´mitschwimmen´. Boot war ja keines mehr da. Nach ca. 10 Minuten auf 6m Tiefe kehrte unser Tauchguide um und wir waren nach weiteren 10 Minuten wieder an unserem Ausgangspunkt und konnten noch ein paar alte Kanonen ansehen. Nach 38 Minuten (einschließlich der 11 Minuten ´Unterwasser-Stehpause´) waren wir wieder an der Oberfläche und der Tauchgang war beendet.
Wir tauchten auf und o Wunder: da war natürlich unser Boot noch nicht zurück, denn unser Tauchgang sollte ja etwa 60 Minuten dauern! Wir trieben also vollkommen sinnlos an der Oberfläche. Deshalb schlug Manuel vor, wer wolle, könne ja noch einmal für ca. 10 Minuten auf 5m abtauchen. Zurück auf dem Boot habe ich Stefan Bohler, den Tauchlehrer (PADI Instructor) von Casa Daniel, mit den Vorkommnissen konfrontiert und erntete dafür nur ein Achselzucken. Als Reaktion darauf haben zwei Taucher den erneuten Tauchgang an der Atlantic Princess gestrichen. Einer der Taucher gab sein ganzes Blei für den alten Franzosen, damit man ihn irgendwie unter Wasser bekäme. Zurück an der Basis hieß es, der ältere Franzose sei Tauchlehrer und wolle seine Tochter ausbilden - haha! - das war ein schlechter Witz. Ich habe mich angeboten, dessen Instructor-Brevet eigenhändig unter Wasser zu zerschneiden. Der zweite Tauchgang am Riff der Atlantic Princess war wenig erfreulich, wenn man den alten Franzosen sah, wie er sich an den Korallenblöcken entlanghangelte und auch mich und meinen Buddy mehrfach von der Seite rammte. Das war dem vollkommen egal.

Zurück an der Basis hieß es, ich müsse morgen wieder mit den beiden tauchen und zwar zum dritten Mal an der Atlantic Princess. Darauf hin habe ich mir selbst eine Tauchpause verordnet. Jens Rehfeld war leider schon in die Mittagspause gegangen, Stefan Bohler war das alles Schnuppe und Sean im Büro meinte, sie hätten nichts falsch gemacht. Es gab kein Wort der Entschuldigung und spätestens beim zweiten Tauchgang hätte Stefan darauf reagieren müssen, dass die beiden Franzosen nicht tauchen konnten.
Als ich am übernächsten Tag wieder kam, durften wir auf einmal das Wrack der St. George betauchen und sogar durch die zwei offenen Verdecke tauchen. Jens war sehr wortkarg im Büro. Den vermurksten Oberflächenschwimmtauchgang bei Shallow habe ich nicht bezahlt.
Das Personal (ausgenommen Jens im Büro) ließ uns Tauchern spüren, dass wir ihnen völlig egal waren. Es wurde auch noch der Eindruck vermittelt, dass wir Gäste so einen vermurksten Tauchgang einfach hinzunehmen hätten. Schade, aber so geht man nicht mit Tauchern um, die für die Tauchgänge schließlich gutes Geld bezahlen.

An der Tauchbasis in meinem Hotel habe ich anschließend noch zwei Wochen weitergetaucht und sehr schöne Ausflüge unternommen.