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Hines211395AOWD388 TGs

Wir waren im März/April 2007 zwei Wochen auf Boli ...

Wir waren im März/April 2007 zwei Wochen auf Bolifushi.
Eines vorweg: die Insel wird Ende April geschlossen, um während 9-10 Monaten renoviert und auf 5*-Niveau angehoben zu werden. Also auch hier der leidige Trend, einfachere Inseln aufzumotzen, um die ´zahlungskräftigere´ Klientel anzulocken.
Zum Kommentar meines Vorschreibers betreffend der italienischen Klub-Gäste kann ich mich nur anschliessen: es ist manchmal nervig, manchmal aber auch sehr witzig, wie sich 30 erwachsene Italiener zum Affen machen können, wenn die Animatoren ihre teils unglaublch kindischen Spiele lancieren...!
Zur Insel selber und dem Service, dem Essen und der Unterkunft schreibe ich aus oben erwähnten Gründen nichts mehr, da dies alles bald Vergangenheit sein wird.

Zur Tauchbasis (die offenbar seit dem ersten Eintrag auch gewisse Änderungen erfahren hat, gem. Auskunft des jetzigen Basisleiters Razi aber auch nach der Inselrenovation bestehen bleiben wird), gibt es einiges zu bemerken.

Basis-Angestellte (15%):
- Razi: der Leiter der Basis; ein netter, zuvorkommender und bescheidener Einheimischer, der in Japan studiert hat und sehr ruhig und fast schon unscheinbar wirkt.
- Miwa: die japanische Kraft im Team, die sich der 20-30% japanischen Tauchgäste annimmt. Eher zurückhaltend, etwas sonderbar, aber alles in allem halt japanisch...
- Shaan: sehr ruhig, Einheimischer, sehr nett.
- Luca: der Betreuer der italienischen Gäste, wobei sich die Frage stellt, wieviele von diesen nach der Renovation noch kommen werden (Veraclub ist dann nicht mehr), ruhig, nett, spricht auch englisch, der Star der ital. Tennie-Girls am Abend

Bewertung: 5 von 6 Flossen

Bootscrew (15%):
absolut top, nett & hilfsbereit, man kriegt alles hinterhergetragen, man hat schon fast ein schlechtes Gewissen! Man kann auch dem Ruf der Natur nach dem TG ruhig noch folgen und nach Ausziehen des Anzugs nochmal zur Erleichterung reinhüpfen, das wird alles stoisch und easy genommen. Wirklich super!
Bewertung: 6 von 6 Flossen!

Preise (mit eigenem Equipment) (20%):
es gibt eine abgestufte Preisliste, wie folgt:
bei total 1-5 TG kostet ein TG jeweils USD 28.-- bei total 6-10 TG kostet der TG noch USD 26.--
bei total 11-15 TG noch USD 24.-- und ab total 16 TG und mehr dannn noch USD 22.--, was ich für maledivische Verhältnisse echt günstig finde!
Dann kommen noch hinzu: pro Bootstrip USD 10.--,
Nachttauchgänge USD 45.-- (!!!), was zu viel ist, denn NT werde nur am Hausriff angeboten, mit oder ohne Guide hat keinen Einfluss auf den Preis!!! Auch bei eigener Lampe gab es keine Reduktion auf diesen Preis! Die Preise sollen aber gem. Auskunft von Razi nach der Renovation angepasst werden (was mich natürlich auch nicht glücklicher machte im Hinblick auf meine eigenen Nacht-TG !!!)
Mit Mietequipment sind alle obigen Preise pro TG etwa USD 8-10.-- teurer, ausser die Nachttauchgänge! Guides kosten NICHT extra, was für unerfahrenen Taucher sicher ein Vorteil ist!
Bewertung: wg. teurer NT nur 4 von 6 Flossen

Tauchplätze und Tauchbetrieb (50%):
was die Tauchplätze angeht, war das Bild sehr unterschiedlich. Vom superschönen Riff mit Dropoff und wunderschön bewachsenen Überhängen (Vadhoo Caves oder Lion´s Head) bis zum Geröllhang-Tauchgang war alles dabei. Haie hat man dann und wann mal einen kleinen gesehen, aber die Insel für Grossfisch-Hungrige ist es sicherlich nicht. Nur Schildköten hats hier genug, und am Strand sieht man auch regelmässig Muränen und Stachelrochen, v.a. nachts! Bei den Makrosachen habe ich etwas mehr erwartet, auch wenn ich mir bewusst bin, die Malediven nicht mit den Philippinen vergleichen zu wollen. In 20 TG waren ein paar Warzenschnecken und ein einziger Strudelwurm die gesamte Ausbeute. Strömung kann mal mehr, mal weniger sein, aber eigentlich immer problemlos. Ein Manko ist definitiv, dass sie die etwas weiter entfernten Plätze wie Embudu Express nicht anfahren, wenn es Anfänger dabei hat, da diese überfordert sein könnten und sie nur wegen ein paar weiger erfahrener Taucher ja nicht extra den weiten Weg unter den Kiel nehmen wollten.
Das Hausriff war knapp ok, aber nicht zu vergleichen mit Helengeli, Veligandu oder Fihalhohi (vor 4 Jahren wenigstens). Die Südwest-Seite kann man ein- oder zweimal betauchen, ,aber das wars dann wirklich. Das kleine Wrack dort gibt auch nicht wirklich viel her.
Die andere Seite beim Jetty hingegen hatte ein paar schöne Ecken, wo man auch viele Garnelen und Glasfische finden konnte. Was man beim Schnorcheln einfach sieht, ist, dass die Italiener und Japaner halt nicht viel Umweltbewusstsein an den Tag legen und somit meist mit Strandschuhen auch auf dem Riffdach herumspazieren, was von niemandem bemängelt wird. Schade, aber die Auswirkungen sieht man schon sehr deutlich!
Bewertung: 3 von 6 Flossen

Tauchbetrieb:
die Gäste sind Italiener, Deutsche und Schweizer, dann kommen noch die Riffkletterer aus Japan dazu (etwa ein Viertel bis ein Drittel der Taucher).
Das Gute vorweg: es sind immer genügend Guides dabei, auch wenn wir selber nie einen beansprucht haben. Leider sieht man es einigen der Plätze an, dass die Taucher nicht zu rücksichtsvollem Tauchen angehalten werden. Wir haben es mit Italienern erlebt, dass beim Abtauchen die Tarierung dermassen nicht unter Kontrolle war, dass die Typen in vollem Sinkflug mit der Flasche aufs Riffdach aufknallten und dann mit Flossenschlägen die Flucht nach oben angetreten wurde, um danach ein paar Meter weiter dasselbe Spiel nochmal zu wiederholen. Ein Checkdive in Ehren, aber wir haben es leider nicht erlebt, dass nach einem solchen Tauchgang der Guide zum Betreffenden hingegangen wäre und ihm die Sache mal langsam und klar erklärt hätte! Schade!
Auch die Japaner, die alle mindestens 7mm-Anzüge tragen, tun dies nicht etwa, weil sie frieren unter Wasser, sondern damit sie sich nicht weh tun bei ihrem Gang über die Korallen!!! Sorry für die Ausdrucksweise, aber sowas zu sehen tut weh und ist wirklich zum Kotzen! Noch schlimmer ist dann nur noch, dass die Guides ihnen auch noch die schönen Stellen im Riff zeigen, die sie ja sonst gar nicht sehen und somit auch nicht zerstören würden. Auch im wirklich schönen Überhang beim Lions Head habe ich einen Japaner gesehen, der die Weste fast mit Luft vollpumpte und dann wie eine Rakete gegen die Decke des Überhangs prallte. Er blieb dann auch noch etwa eine Minute da hängen, weil er ja noch filmen/fotografieren musste. Und der Guide schaute zu...!!!
Naja, Hauptsache die Kohle stimmt...!!!
Bewertung: 1 von 6 Flossen!

Gesamthaft gerechnet ergibt sich it den oben in Klammern angegebene Gewichtungen somit ein Schnitt von 3,45 , was ich auf eine vier aufrunde, da ich a) bzgl. ´Erziehung´ von Tauchern auf den Malediven ähnliches leider auch schon erleben musste und weil ich b) hoffe, dass die etwas assymmetrische Preisgestaltung zwische Tag- und Nachttauchgängen bald der Vergangenheit angehören!

Summa summarum würde ich nicht nochmals auf diese Insel, weil mir das Tauchen wichtiger ist als der fancy Spa oder die verfügbaren Massagen etc., das Hausriff (und viele Plätze rundherum) jedoch Jahrzehnte brauchen wird, bis es sich -wenn überhaupt- je von den Schäden erholt haben wird! Und das kann man leider nicht einfach ´renovieren´!