Blue Sea Divers, Beau Vallon, Mahé

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Hinweis: Der nachfolgende Bericht wurde für die C ...

Hinweis: Der nachfolgende Bericht wurde für die Clubzeitschrift des Tauchclubs Stuttgart geschrieben, daher die Details.


Nachdem uns unsere letzten Urlaubsreisen hauptsächlich in die Karibik und ans Mittelmeer geführt haben, wollten wir in diesem Jahr wieder einmal im Indischen Ozean abtauchen. Nach kurzer Überlegung haben wir uns für die Seychellen entschieden und – soviel vorweg – es nicht bereut.

Um nicht dem „Inselkoller“ zu verfallen, wählten wir mit Mahé die größte der bewohnten Seychelleninseln. Hier leben 90% der Seychellois, das heißt ca. 70.000 Menschen, also etwa so viel wie in einer deutschen Kleinstadt.

Mahé ist 27 km lang und zwischen 3 und 8 km breit. Mit dem 905 Meter hohen Morne Seychellois verfügt die Insel auch über den höchsten Berg des Landes. Insgesamt erstreckt sich das Staatsgebiet der Seychellen über eine Fläche von 390.000 km² (immerhin 33.000 km² mehr als Deutschland), die bewohnbare Landfläche aller Inseln zusammen beträgt allerdings lediglich 454 km², das ist etwa halb so viel wie die Fläche Berlins und entspricht einem Quadrat mit einer Kantenlänge von nicht einmal 21 Kilometern.

Mahé gehört mit den Nachbarinseln Praslin, Silhouette und La Digue sowie knapp 40 kleineren Inseln zu den Inneren Seychellen und liegt quasi inmitten des Indischen Ozeans. Bis zur kenianischen Küste sind es ca. 1000, zur Westküste Indiens 3500 und zur Nordspitze Madagaskars etwa 900 Kilometer.

Aufgrund der Berge, des dichten Urwaldes und der vielen wirklich traumhaft schönen Buchten und Strände bieten sich auch an tauchfreien Tagen zahlreiche Möglichkeiten, etwas zu unternehmen. Gerade die Schönheit der Strände hat nicht zuletzt auch die weltweite Werbeindustrie dazu gebracht, hier ihre Fotoshootings für Bademoden, Bacardi etc. zu veranstalten.
Wer es lieber städtisch mag, der ist in der Hauptstadt Victoria gut aufgehoben. Hier gibt es zwar keine Riesen-Einkaufszentren, aber viele kleine nette Läden, einen schönen Obst-, Gemüse- und Fischmarkt, ein paar Museen und nicht zuletzt die einzige Ampel des Landes.

Was die Sprache angeht, sind die Seychellen auch eine Reise wert. Praktisch alle Einwohner sind dreisprachig, man spricht Englisch, Französisch und Kreolisch, und zwar im bunten Mix. So kommt es nicht selten vor, dass mitten im Gespräch von einer auf die andere Sprache gewechselt wird.

Gewohnt haben wir in der „Choice Villa“ (www.choicevilla.sc) in Bel Ombre, nahe der Beau Vallon Bucht, auf der Westseite der Insel. Das Gebäude besteht aus vier voll ausgestatteten, geräumigen Apartments mit Wohn-Küche, Schlafzimmer und Bad. Von der Terrasse vor den Apartments „Frangipanne“ und „Orchidee“ hat man einen tollen Ausblick über die Bucht.

Eine Tauchbasis haben wir uns erst vor Ort gesucht. Wir hatten uns zwar im Vorfeld ein paar Basis-Berichte im Internet angeschaut, wollten uns aber selbst ein Bild machen und dann auch nach praktischen Gesichtspunkten entscheiden. Schlussendlich haben wir allerdings nur eine Basis besucht, bei der wir dann auch blieben, da sowohl Ausstattung als auch Sympathie auf Anhieb stimmten. Bei den „Blue Sea Divers“ (ehemals „Le Diable des Mers“ unter anderer Leitung) von Sylvain Mortier wurden wir gleich freundlich und familiär empfangen. Außerdem gab es praktischerweise 12 Liter Flaschen (wahlweise Stahl oder Alu) mit DIN-Ventilen, sodass wir auf Bügeladapter verzichten konnten. Einige Flaschen waren sogar mit Doppelabgängen ausgestattet, für diejenigen, die mit zwei getrennten ersten Stufen tauchen. Kurzerhand meldeten wir uns also für den Folgetag zum Tauchen an. Das Meer war zu Beginn unseres Urlaubs noch ziemlich rau, dennoch waren wir von den Tauchgängen und der Vorbereitung wirklich angetan. Noch in der Basis wurde die Ausrüstung in Ruhe zusammengebaut, es gab nie auch nur ansatzweise Hektik, was wir als sehr angenehm empfanden. Dann ging es aufs Boot, das entweder gleich vor der Basis im seichten Wasser ankerte oder bei stärkerem Wellengang im etwa 3 km entfernten Hafen lag (in diesem Fall wurden Taucher und Ausrüstung mit dem Pickup zum Boot gefahren). Zu Beginn jeder Ausfahrt gab es ein ausführliches Briefing, bei dem sowohl der Tauchplatz als auch die auf dem Boot vorhandenen Rettungsmittel (Rettungswesten, Sauerstoffkit, Funk, Telefon, etc.) erklärt wurden. Die Gruppen waren mit 2 bis 7 Tauchern immer überschaubar, auf einen Guide kamen maximal 4 Taucher. Zwischen den Tauchgängen gab es Mineralwasser, bei der Rückkehr zur Basis hatten Solana und Vanesia schon Tee und Kaffee vorbereitet. Die gesamte Ausrüstung konnte ordentlich gespült und gelagert werden. Die Räume sind zwar nicht riesig, reichen aber vollkommen aus.
Ein kleiner Wermutstropfen waren die Preise, die mit 38 Euro pro Tauchgang im 10er-Paket (bei eigener Ausrüstung) doch eher im oberen Segment lagen, zumal je nach Tauchplatz noch Entfernungsgebühren und Eintrittsgelder für die Schutzgebiete (Marine Parks) hinzukamen.
Doch es lohnte sich: Die angefahrenen Tauchplätze waren durchweg schön und sehenswert. Die Unterwasserwelt ist weitgehend intakt, obschon El Niño auch hier an einigen Spots seine Auswirkungen zeigt. Nichtsdestotrotz hatte praktisch jeder Tauchgang seine Highlights: Riffhaie, Ammenhaie, Feuerfische, Schildkröten, Adlerrochen, Oktopusse, Napoleons, Büffelkopf-Papagei- und große Fledermausfische auf der einen Seite, Tanzgarnelen, Schnecken, Anemonen und Gorgonien und unzählige weitere Hart- und Weichkorallen auf der anderen. Dazu viele beeindruckende Granitblöcke und -Formationen. Die Auswahl der Tauchplätze wurde morgens zusammen mit der Tauchgruppe getroffen. Dabei wurde sowohl auf den Ausbildungsstand geachtet als auch darauf, welche Plätze die Teilnehmer zuvor schon gesehen hatten. Individuelle Wünsche wurden praktisch immer berücksichtigt, war dies an dem einen Tag mal nicht möglich, wurde es für den nächsten Tag eingeplant. Die Länge der Tauchgänge war mit 40 bis knapp 70 Minuten immer ausreichend, auch hier wurde es nie hektisch, wenn´s mal etwas länger dauerte.

Zu den Tauchplätzen brachte uns Skipper Elvis immer recht zügig – die längsten Anfahrten dauerten dank des gut motorisierten Boots etwa 20 Minuten.


Sollte es trotz aller Vorsicht beim Tauchen doch mal zu einem Zwischenfall kommen, verfügt sowohl Mahé selbst als auch die Nachbarinsel Silhouette (ca. 15 km entfernt) über eine Druckkammer:

Victoria Hospital Emergency Room, Telefon (++248) 38 80 00

Silhouette Medical and Hyperbaric Treatment Center, Telefon (++248) 72 60 37



Literatur:

Richtig Reisen „Seychellen“, Dumont Verlag, ISBN 978-3-7701-7651-9 (www.dumontreise.de). Guter und umfangreicher Reiseführer, der allerdings kaum auf die Möglichkeit eingeht, den Urlaub in einem Selbstversorger-Apartment zu verbringen. Von daher ist die Recherche im Internet (Links siehe unten) in jedem Fall ratsam.


Außerdem hilfreich:

Seychelles Rendez-Vous, jährlich erscheinendes Infoheft des Seychelles Tourism Board, das man normalerweise schon bei der Einreise (Passkontrolle) erhält.

Karten von Mahé und der umliegenden Inseln bekommt man eigentlich überall, schon beim Hinflug (mit Air Seychelles) werden kleine Faltkarten verteilt. Ansonsten gibt es sie in Geschäften, Tauchbasen und Restaurants.

Links:

Tauchbasis: www.blueseadivers.com
Unterkunft: www.choicevilla.sc
Allgemein: www.seychelles.travel


Für weitere Fragen könnt ihr euch gern an uns wenden:

Annette und Stephan Wohlfahrt (wohlfahrt@gmx.de oder presse@tauchclub-stuttgart.de)


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