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Flossenkarl204710PADI AOWD50 TGs

## Zu mir ##Ich möchte hier meine Erfahrungen mit ...

## Zu mir ##
Ich möchte hier meine Erfahrungen mit der Tauchschule Blue Marlin Dive auf Lombok/ Gili Inseln teilen, mit der ich im April 2012 4 mal tauchen war. Zunächst zu meiner Person. Ich bin 25 Jahre alt, AOWD mit knapp 50 Tauchgängen und bisher habe ich immer nur im Mittelmeer getaucht. Für mich zählt Sicherheit beim Tauchen an erster Stelle. Außerdem möchte ich mich gut betreut wissen, weil ich nur im Urlaub tauche und deshalb nicht so die Routine habe. Ich war mit meiner Freundin im Holiday Resort in der Nähe der Ortschaft y.
## Tauchbasis ##
Die Tauchbasis wird von einem sympathischen, ausgewanderten Engländer geleitet und hat mehrere Niederlassungen auf Lombok und den Gilis. Die Kommunikation lief dementsprechend mit allen Mitarbeitern auf Englisch. (ob jemand Deutsch spricht ist mir nicht bekannt. Im Zweifel ist Dream Divers eine deutschsprachige Anlaufadresse. ) Die „Zentrale“ ist auf Gili Trawangan, der größten der drei Gili Inseln. Ich war im Holiday Resort auf Lombok und habe die Tauchgänge dort gebucht. Im Standardpreis von ca. 90€ für zwei TG‘s mit Ausrüstung sind alle Transfers und 0,5 l Wasser inklusive. Die Preise sind für alle Tauchbasen vereinheitlicht. Man fährt mit dem Auto ca. 30 min bis zum Hafen, dann nochmal ca. 30 min Überfahrt auf die größte der Gili Inseln, Gili-Trawangan, von wo aus die Tauchplätze rund um die kleinen Inseln mit dem Boot angefahren werden. Hervorzuheben ist, dass die Taucher von Lombok mit einem eigenen Boot rausfahren, das meistens weniger frequentiert ist, als das vollgepackte (überfüllte…?) Boot, das mit Tauchwilligen direkt ab Gili Trawangan startet.
## Die Gilis ##
Die drei Gili Inseln sind wirklich winzig. Man kann sie zu Fuß oder im Eselskarren in ca. 1 Std. umrunden, obwohl das bei den Temperaturen dort anstrengend sein kann. Es ist oftmals heißer als auf Lombok und die Sonne brennt schärfer! (Meine Freundin hatte trotz Faktor 50 nach dem Schnorcherln einen ziemlich starken Sonnenbrand! Also Vorsicht! Die Warnungen in den Reiseführern sind ernst gemeint!) Gili Trawangan ist bekannt für seine Partymöglichkeiten, weshalb man auch auf viele junge Leute trifft. Die Gilis schienen mir auch der einzige Ort in Indonesien zu sein, wo man offen Drogen angeboten bekommt. Ist aber auch nicht lästiger als die ganzen Strandverkäufer oder Shops an der Straße (Wanna come to my shop? Need transport? Maybe Tomorrow?). Von günstigen Unterkünften bis 5 Sterne Luxus ist alles geboten. Kein PKW Verkehr, das einzige erlaubte Fortbewegungsmittel sind Eselskarren, weshalb es dort eigentlich immer an der Straße nach Eselsdung riecht  Die anderen beiden Inseln sollen noch kleiner und ruhiger sein, besonders Gili Meno.
## Tauchbasis ##
Die Dependance auf Lombok ist wirklich nur ein Aussenposten, ein kleines Büro um die Kunden zu beraten. Auf Gili Air ist die Zentrale, wo eine große Menge Equipment gelagert wird. Es gibt einen eigenen Übungspool und zwei Hängematten. Außerdem gibt es ein eigenes Restaurant, wo man günstig die Oberflächenpause zu einer Mittagspause erweitern kann. Man bekommt seine Ausrüstung komplett zusammengebaut und muss sie nicht mal zum Boot schleppen, was ich durchaus begrüße
## Sicherheit ##
Nun zu meinem größten Kritikpunkt, der Sicherheit. Von meinen Tauchgängen bleibt der fade Beigeschmack, dass ich mich einem unnötigen erhöhten Risiko ausgesetzt habe, welches ich der Basis anlaste. Kurz gesagt, wurden elementare Sicherheitsregeln sehr lasch behandelt.
+ Lasche Kontrolle+
Das fängt schon dabei an, dass man nicht mal nach meinem Brevet und Logbuch oder Anzahl Tauchgänge gefragt hat. (Dass sie keine Gesundheitsbescheinigung sehen wollten sehe ich nicht so eng. Ich finde jährlich in meinem Alter eh übertrieben, alle 5 Jahre würden auch dicke ausreichen. Aber darum geht es ja gerade nicht.) Eine mündliche Auskunft über meinen Ausbildungslevel reichte ihnen aus. Also könnte auch jeder Schnuppertaucher so tun als ob und sofort lostauchen. Außerdem spricht das nicht dafür, dass man auf individuelle Fähigkeiten der Taucher Rücksicht nimmt, was den Schwierigkeitsgrad der Tauchspots angeht.
+ Abtretungserklärung / Haftungsausschluss +
Die Krönung ist dann der zwangsweise auszufüllende Haftungsausschluss, der die Tauchschule von jeglicher - und damit meine ich von wirklich aller Haftung - ausschließt, selbst wenn sie Schuld ist! Das heißt, das gesamte Risiko des Tauchgangs liegt beim Kunden, weshalb man sich dann auch die folgenden Dinge von Seiten der Tauchschule leisten kann.
+ Desinteressierter Guide +
Der Guide tauchte vorweg und drehte sich während des gesamten Tauchgangs nicht einmal nach mir um. Als ich etwas beobachten wollte, tauchte er schon mal weiter und ich musste ihn dann in einem anstrengenden Unterwassersprint einholen. Er achtete einfach nicht auf das elementare Buddy Prinzip und ich kam mir aus diesem Grund nicht wohl vor.
+ Ausrüstung mangelhaft +
Dass einem die Ausrüstung zusammengebaut wird, sollte einen nicht davon entbinden, diese einem eigenen Sicherheitscheck zu unterziehen. Ich habe dies aus Faulheit und Gottvertrauen vernachlässigt, was dazu führte, dass ich unter Wasser feststellte, dass die Nadel des Druckmessers beim Einatmen um ca. 20 bar schwankte. Da ich diesen Fehler nicht einordnen konnte, habe ich ihn ignoriert.
+ elementare Sicherheitsregeln missachtet +
Wir tauchten regelwidrig bis die Flasche so gut wie leer war. Habe dem Guide den Druck rechtzeitig angezeigt, doch er wollte immer erst kurz vor knapp auftauchen. Versteht mich nicht falsch: Ich persönlich hätte das nicht gemacht, aber als Noch-Anfänger habe ich mich da voll und ganz auf den Guide verlassen, der wird schon wissen was noch geht, dachte ich. Dies ging in geringer Tiefe gut, beim nächsten Tauchgang in unter 20m wurde mir plötzlich die Luft knapp, obwohl der Druckmesser noch 20 bar Restdruck zeigte und ich musste auf den Octopus meines Guides wechseln, der ausnahmsweise mal in meiner Nähe tauchte und nicht wie oben beschrieben vorwegtauchte. Sonst hätte ich wohl oder übel einen Notaufstieg machen müssen.
Ein mittauchender Berufstaucher aus Australien, der in einem Aquarium in Singapur angestellt ist, tauschte mit mir die Ausrüstung, und er sagte hinterher, er habe dasselbe Problem gehabt mit knapper Luft zum Ende des Tauchgangs hin. Es habe wohl vor allem an der Ausrüstung gelegen, die Anzeige war fehlerhaft und zeigte mehr Druck an, als drin war.
[Wer sich hier aufgeregt hat, dass ich nicht auf den Aufstieg bei spätestens 50 bar bestanden habe, liest bitte auch den zweiten Absatz, die anderen machen beim nächsten Abschnitt weiter.
Wie oben beschrieben bin ich sehr auf Sicherheit bedacht, aber in der gegebenen Situation lege ich die Verantwortung und die Entscheidungsgewalt in die Hände des Guides, schließlich bezahle ich ihn dafür, mich sicher durch den Tauchgang zu führen und sich an die entsprechenden Tauchregeln von PADI zu halten. Dass er diese nicht einhält ist nicht mir zuzuschreiben, sondern ganz allein ihm. Dazu kommt, dass ich ein harmoniebedürftiger, sehr zurückhaltender Mensch bin und ihm deshalb nicht vorschreiben will, wie wir den Tauchgang in seinem Revier durchzuführen haben und mich dies auch nicht traue.]
+ Sicherheit ist Sache des Kunden +
Die Gesetzeslage ist wohl in Indonesien nicht so streng und man nimmt es nicht immer so genau, aber bei einem Sport wie Tauchen passieren Unfälle genau deshalb, weil man Sicherheitspolster freiwillig aufgibt, um es ein bisschen bequemer zu haben und zum Beispiel länger zu tauchen. Deshalb ist es umso mehr gefragt, den eignen Kopf einzuschalten und notfalls auf die Einhaltung der Regeln zu pochen, was ich mir im Nachhinein geschworen habe nun auch konsequent zu tun.
## Tauchrevier ##
Es gibt verglichen mit dem Mittelmeer eine Menge zu sehen, ich war begeistert! Auch wenn jetzt der eine oder andere erfahrene Taucher sagen wird, dass es hundertmal bessere Tauchplätze gibt, kommt man dennoch immer irgendwie auf seine Kosten. Sichtverhältnisse sehr gut, echte Korallenriffe, Anemonenfische nebst Anemone mit kleinen durchsichtigen Garnelen als Nachbarn, Schildkrötengarantie, Riffhaie, bunte Langusten etc. etc. Macht es nicht schlechter als es ist, obwohl ich bestätigen muss, dass es tatsächlich stark angegriffene bzw. zerstörte und deshalb tote Riffbereiche gibt, was wohl dem oft angesprochenen Dynamitfischen zuzuschieben ist.
## Schorcheln ##
Meine Freundin war Schnorcheln. Sie hatte starke Probleme mit der Maske, weil der Guide nur auf gut Glück drei Masken mitgenommen hat, die ihr nicht passten, weil sie ein sehr schmales Gesicht hat. Hätte man auch vorher anprobieren können. In den Schnorchel lief wohl immer Wasser rein und er ließ sich nicht gut ausblasen. Sie hat Schildkröten und Kugelfische gesehen, war aber etwas enttäuscht, weil man von weit oben eben nicht so gut sehen kann, wie wir Taucher . Achtung wegen der Sonne! Es gibt auch für Schnorchler einen Neoprenanzug, der einen dagegen gut schützen kann. Rettungsweste optional.
## Fazit ##
Das Tauchrevier ist sehenswert, wenn man keiner von den verwöhnten Tauchern ist, sondern eher einer, der in Deutschland oder dem Mittelmeer rumtaucht. Der zunächst sehr positive und professionelle Eindruck wird durch starke Sicherheitsbedenken getrübt. Tauchen bis die Flasche leer ist und ein Guide, der nicht nach seinen Kunden sieht, hinterlassen ein mulmiges Gefühl. Wer seine Leihausrüstung gewissenhaft nachprüft und seinen eigenen Kopf einschaltet, kann dort tauchen gehen; blutigen Anfängern rate ich dagegen dringend ab!
Ich schätze die Lage dort so ein, dass alle Tauchbasen dort ähnlich lasch mit den Regeln umgehen, also das Gesamtniveau dort etwas unsicherer ist. Das ist aber nur ein ein Bauchgefühl von mir.
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