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ÄndiCMAS*17 TGs

Nach unserer Ausbildung im kalten Starnberger See ...

Nach unserer Ausbildung im kalten Starnberger See im April wollten wir (meine Partnerin und ich) den ersten Urlaub direkt mit ein paar Tauchgängen bereichern - Ziel Bali.
Über etwas Internetrecherche sind wir auf die Tauchbasis Blue Corner Dive (BCD ) auf der kleinen, zwischen der Hauptinsel von Bali und Nusa Penida gelegenen Insel Lembongan gestossen.
Da offenbar die schönsten Tauchplaätze Balis um Penida zu finden sind, dachten wir uns, wieso nicht direkt um die Ecke einbuchen?
Also haben wir für unsere ersten Urlaubstage ein 4N/3D Paket mit Unterkunft (Bungalow mit AC, ohne Verpflegung) und 3 Tage Tauchen (2 TG pro Tag, inkl. Equipment, lunch, drinks etc) gebucht, Kostenpunkt insgesamt knapp 400€.

Der Vorab-Kontakt mit Cody, neben Andrew einer der beiden kanadischen Besitzer der Basis, via email war jederzeit sehr prompt, freundlich und äusserst hilfreich. Gegen Ende hatte ich fast ein schlechtes Gewissen aufgrund meiner ständigen Anfragen.
Natürlich hatte ich direkt per mail erwähnt, dass wir Anfänger ohne jegliche Salzwassererfahrung wären und um entsprechende Rücksichtnahme gebeten. Ein privater Guide für 50.000 IDR pro TG wurde uns direkt angeboten...sehr schön. Auch die Buchung der Transfers mit RockyFastCruise (return Ticket mit ca. 45€ pro Kopf recht teuer aber schnell und unkompliziert) vom Flughafen zur Insel (und zurück) wurde uns angeboten.

Bei Ankunft dann eine Überraschung: die Unterkunft (Rama Garden), eine private Bungalow-Anlage (unabhängig von BCD) wusste nichts von unserer Buchung. Ein kurzer Anruf hat geklärt, dass Andrew vergessen hatte uns anzukündigen...aber nicht weiter schlimm, Bungalow war noch frei (sonst hätts eh Ärger gegeben).

Die Basis ist ca. 2min Fussmarsch der Kaimauer entlang entfernt ... Achtung: Taschenlampe einpacken, da nachts rechts finster! Das letzte Stück geht durch Trockenflächen für Seegras und vorbei an den Hütten der Einheimischen, die alle extremst freundlich, absolut unaufdringlich und sehr sympathisch waren. Die Basis selbst ist ein sog. PADI 5-STAR INSTRUCTOR DEVELOPMENT DIVE RESORT (#22557) und besteht erst seit wenigen Jahren (ich glaub es waren 2).
Zudem nehmen sie an dem ´Project AWARE´ teil und die beiden Besitzer sind als Reef Check EcoDiver Trainer sehr engagiert. U.a. werden regelmässige reef cleaning dives organisiert und wer an der hauseigenen Bar nach einem Strohhalm fragt, darf am nächsten Morgen den Strand von Plastikmüll befreien
Womit wir auch gleich bei den facilities wären:
Bar - klein aber fein: snacks, Bintang Bier, Säfte, Frühstück und die eigene Küche macht auch das leckere lunch für die Ausfahrten;
Pool - klein aber auch fein: ´infinity pool´ mit Tauchbecken für die Ausbildung...perfekt zum chillen nach den Tauchgängen (zusammen mit den fatboy-Sitzsäcken daneben);
Boote: für´s Tauchen umgebaute Fischerboote, Platz für ca. 12 Personen, zwei Aussenborder, schnell genug für die kurzen Wege zu den Tauchspots.
Equipment: das meiste von Aqualung, alles in sehr gutem Zustand; zwei Süsswasserbecken zum spülen und ein grosses Trockengestell, getaucht wird mit Aluflaschen (INT mount)...also alles da!

Zum Tauchen selbst:
Wir als Anfänger waren natürlich etwas nervös...auf unseren ersten beiden TG wurden wir von Chris (recht junger divemaster, aber sehr aufgeschlossen und sympathisch) begleitet. Ein check dive war nicht möglich (leider), also Equipment gepackt (bsw. Packen lassen, macht der guide, man darf aber auch selbst) und ab auf´s Boot. Wir waren 2 Gruppen, die zweite, erfahrenere Gruppe wurde von Made begleitet, der als ´local´ auch das briefing übernommen hat.
Der erste spot war ´Buyuk´ ... drift dive ... und das uns als Anfänger! Im Nachhinein, muss ich sagen, war es kein grosses Problem für uns, aber das briefing hat uns doch etwas geschockt, v.a. Wörter wie ´currents´ oder ´downward´, die aber natürlich erwähnen muss, auch wenn es nicht zwingend passiert. Nach etwas Eingewöhnungszeit an das sanfte driften entlang der flachen Korallenpiste war´s problemlos zu meistern und beeindruckend (aber naja, war ja auch unser erster Tauchgang mit bunten Fischen). Zum spot selbst hier nichts weiter, ausser vielleicht: die zweite Gruppe hatte auf ca. 25m eine nette Begegnung mit einem Mola Mola ...verdammt! Der Vollständigkeit halber, zweiter TG war SD Point (Sekolah Dasar), auch drift dive...easy
Die TG 3-6 (Sental, PED, Mangrove, Toya Pakeh (TP)) an den folgenden Tagen hatten wir dann zusammen mit Made als guide. Als der erfahrenste Guide der Basis kennt er jeden Fisch dort persönlich und kann die vorherrschenden Strömungen sehr sicher lesen.
Lediglich einen TG (3. TG, Sental) konnten wir absolut nicht geniessen, da wir uns durch eine Strömung von 1,5 Knoten kämpfen durften...natürlich mit der Strömung entlang einer flachen Piste, was auch so geplant war, aber mit unserer wenigen Erfahrung zog das Riff einfach zu schnell an uns vorbei. Das war vielleicht etwas zu kurz - bzw. nicht an uns - gedacht bei der Planung der Tauchausflüge.
Alle angefahrenen spots waren übrigens in maximal 20-30 min erreichbar.

Insgesamt war die Wahl der Tauchspots nicht wirklich durch uns beeinflussbar. Es wurden täglich gegen Mittag durch Cody die spots für den nächsten Tag auf einer Infotafel am Büro der Basis angekündigt, daneben die Liste der Teilnehmer. Lediglich die Wetterverhältnisse (z.B. Wellengang am Manta Point) und eine gleich- bzw. regelmässige Verteilung der Fahrten auf alle spots waren ausschlaggebend. Vielleicht hat man als erfahrener Taucher das bessere Chancen seine Wünsche durchzusetzen.

Einen grossen Minuspunkt bekommt die Basis (und dafür eine Flosse Abzug):
Die beiden Macher, Cody und Andrew, sind ´live´ alles andere als umgängliche Menschen. Während Cody zumindest noch auf Fragen antwortet und versucht einigermassen ausführliche Antworten zu geben, schaffte es Andrew nicht einmal ein ´Guten Morgen´ über die Lippen zu bringen. Small talk Versuche beim gemeinsamen Warten an der Bar oder beim Blick auf die Infotafel wurden von beiden ignoriert oder sehr ´small´ gehalten...versucht haben wir´s...
Der Rest der Gäste bestand aus Tauchern unterschiedlichster Stufen, von OWD Schülern über RescueDiver bis hin zu Instructors, die allesamt gut drauf und sehr umgänglich waren. Die Stimmung war also bestens, sowohl auf dem Boot, als auch neben und im Wasser/Pool und an der Bar.

Alles in Allem können wir diese Basis absolut empfehlen, absoluten Anfängern nur eingeschränkt, was aber den nicht unbedingt leichten Bedingungen der Balinesischen Tauchspots geschuldet sein mag.
Die Lage ist perfekt für einen Tauchurlaub auf Bali...zumindest für die spots um Nusa Penida. Wer die Liberty sehen will, oder Padang Bai, der muss natürlich auf die Hauptinsel.
Die homepage ist sehr gut gemacht und gibt mehr Infos.
Viel Spass auf Bali