Kerveli Village Diving Center by Beluga, Samos

6 Bewertungen
Schreibe eine Bewertung

Bewertungen(6)

AncillaCMAS **1071 TGs

Das Hotel und die gesamte Anlage sind sehr schön, ...

Das Hotel und die gesamte Anlage sind sehr schön, die Hotelangestellten sind nett, zuvorkommend, hilfsbereit. Wer sich wirklich erholen möchte ist hier in der Abgeschiedenheit sehr gut aufgehoben.

Die Tauchbasis wurde in diesem Frühjahr von dem Tauchreiseveranstalter ´Beluga´ übernommen und kräftig beworben. Allerdings kann man hier sagen: Klappern gehört zum Handwerk! Viel Werbung im Internet u.a. per Newsletter an alle Kunden, Ausschilderung auf Samos Kilometer vom Hotel entfernt - und dann der absolute Flop! Diese Tauchbasis war die schlechteste, welche meine Frau und ich, wir tauchen seit 23 Jahren, bisher erlebt haben! Entsprechend unserer Tauchpaketbuchung hätten wir innerhalb von 14 Tagen Aufenthalt 15 TG absolvieren können. Aus organisatorischen Gründen war es jedoch nur möglich 11 TG durchzuführen.

Bei Ankunft am Dienstag 07. Juli 15, trafen wir auf eine gelangweilte zypriotische Basisleiterin und eine junge deutsche Divemasterin als einzige Angestellte der Basis. Laut Auskunft der Basischefin war an diesem Tag kein TG möglich, am Mittwoch auch nicht, da eine Schnorcheltour geplant war. Am Donnerstag wäre es dann möglich, wenn vier Taucher da wären, da Ausfahrten erst ab vier Tauchern durchgeführt würden (auf Nachfrage erfuhren wir, dass sich noch ein weiteres Taucherpaar angemeldet hat). Am Mittwochabend die Information: Tauchen erst am Freitag und Samstag. Am Sonntag dann Ruhetag, da die Basisleiterin ihren geplanten freien Tag hat....

Nachdem wir langsam etwas ungehalten wurden, schlug man uns vor einen Hausriff-TG zu unternehmen. Dies wurde zunächst abgelehnt doch entschlossen wir uns dann doch auf das Angebot einzugehen und dies als Checkdive zu nutzen. Als wir also fröhlich an der Tauchbasis eintrafen wurde uns erklärt, dass es sich eigentlich nicht lohnt am Hausriff zu tauchen, da überall unter Wasser sehr viel Müll herumliegt. Darüberhinaus wäre es auch nicht möglich in Griechenland selbstständig zu tauchen, da alle Ausländer begleitet werden müssten - dies wurde explizit von ´Beluga´ anders dargestellt! Mit Einverständnis der Basisleiterin durften wir dann doch noch den TG mit der jungen Divemasterin durchführen. Das ´Hausriff´ besteht aus wenigen Felsblöcken und liegt etwa in der Mitte der Bucht auf 15 m Tiefe und wird erreicht, nachdem man zuvor über eine ca. 250 m lange Seegraswiese getaucht ist - Müll ist zwar vorhanden, war aber nicht so drastisch wie zunächst erwartet.

Erste Ausfahrt: Freitag, 10 Juli 2015!
Zodiac für max. acht Personen, bestückt mit 7 Tauchern, 1 Bootsführer, Kühlkiste mit Lunchpaketen und Wasser, Equipment plus Wechselflasche, da trotz Anfahrtswegen von 10 bis 15 Minuten (wohl aus Kostengründen) zwischen den TG keine Rückkehr erfolgte. Die Enge im Boot kann sich sicherlich jeder ausmalen! Es folgte ein erster TG auf 31 m mit 50 Minuten Dauer. Wassertemperatur unterhalb 15 m Tiefe war 20 Grad Celsius. Klar das in Ländern mit hohen Sommertemperaturen mehr getrunken wird um eine Dehydrierung zu verhindern und klar ist auch, dass in Folge dessen und bei den Wassertemperaturen dann auch mal die ´Taucherheizung´ angemacht wird - und über Stunden hinweg wird es auch so keiner schaffen den Harndrang zu unterdrücken! Wenn man dann aber auf Grund von Kostenersparnis genötigt wird von Abfahrt bis Ankunft mit einem noch dazwischenliegendem Lunch, welcher, immer, aus einem dicken Sandwich, einer 0,5 Ltr.-Flasche Wasser und einem frischen Krautsalat bestand (Tauchphysik und Tauchmedizin und die Gefahr eines Barotrauma durch den Genuss blähender Speisen vor dem Tauchen spielen heutzutage offensichtlich keine Rolle mehr) über vier Stunden im - bitte entschuldigt den Ausdruck - vollgepissten Anzug herumzusitzen, dann findet man das nicht mehr lustig und manch Taucher der wirklich ein mentales Problem damit hat in den Anzug zu pinkeln wohl auch nicht.
Nach dem 2. TG dieses Tages, welcher Gruppenweise durchgeführt wurde, kam es dann auf dem Zodiac zum Eklat, nachdem die Basisleiterin einem italienischem Pärchen vorwarf unter Wasser irgendetwas angefasst zu haben. Treffen zwei südländische Temperamente aufeinander ist der Zoff vorprogrammiert und gipfelte dann darin, dass die Italiener ihr gebuchtes Tauchpaket nach diesem Tag reklamierten und sich eine andere Tauchbasis suchten.

Bei anderer Ausfahrt mit einem von vornherein geplanten 40 m TG mangelte es selbst daran wenigstens eine Dekoflasche unter das Boot zu hängen. Ob auf dem Zodiac Sauerstoff vorhanden war - keine Ahnung, eine Einweisung erfolgte nicht. Die Auslegung von Sicherheit schien recht großräumig zu sein. Sehr viel wichtiger erschien die Reglementierung der Tauchzeiten und so musste, auch wenn die Luft noch mehr als deutlich über der 50 Bar - Marke war, der TG beendet werden, wenn der begleitenden ´tauchaufsichtsführenden Person´ kalt war oder sie noch andere Termine/Interessen wahrzunehmen hatten. Tauchplätze waren z.T. unbekannt, so dass bestimmte, geplante Spots durch die Guides nicht aufgefunden wurden.

Ich will hier nicht jede einzelne Ausfahrt anführen. Es gab auch schöne Tage und man ermöglichte es dann auch noch mit einem kleineren, privaten Zodiac Ausfahrten, nur mit meiner Frau und mir, durchzuführen um die gebuchten TG abzutauchen. Aber es war alles planlos! Mal sollte getaucht werden, dann doch wieder nicht und dann doch ganz kurzfristig.
Und nachdem uns wohl anzumerken war das wir sauer waren im nassen Anzug stundenlang rumzusitzen ging es dann auch plötzlich das zwischen den TG zumindest irgendwelche Strände angefahren wurden um eine Pause einzulegen.

Aber insgesamt rieb sich alles aneinander und blieb uns nicht verborgen. Die Basisleiterin harmonisierte nicht mit der Divemasterin, man sprach nicht viel miteinander, ging getrennter Wege was sich darin zeigte, dass die Basischefin nach einem Tauchausflug ohne ein Wort zu sagen verschwand und übermitteln ließ die Divemasterin könne sich dann den Schlüssel von der Tauchbasis an der Rezeption abholen und diese verschließen und dann wenige Tage später darin gipfelte, dass sie die Divemasterin aufforderte die Schlüssel abzugeben und nach Hause zu fliegen da sie zu faul wäre, was wir absolut nicht bestätigen können. Letztlich wurde dann auch nicht die Divemasterin entlassen sondern, nach der ersten Urlaubswoche, die Basisleiterin. Allerdings standen wir nun vor dem Dilemma, dass unsere junge Tauchbegleiterin viele Tauchplätze nicht kannte und eigentlich auch nicht, offiziell, mit uns tauchen durfte. Alle Erlebnisse trübten unseren Tauchurlaub schon beträchtlich ein und wir stellten uns mehrfach die Frage: Was wäre eigentlich, wenn in dieser Tauchbasis plötzlich 10 Taucher gleichzeitig anreisen und sich gleichzeitig noch zwei Hotelgäste dafür entscheiden einen Tauchschein abzulegen? Es würde ein heilloses Chaos ausbrechen!

Unser Fazit aus diesem Urlaub: Das Hotel, die gesamte Anlage, der Standort der Tauchbasis, die Wasserqualität, Sichtweiten und Tauchplätze sind sehr, sehr gut.
Wenn Beluga als namhafter Tauchreiseveranstalter investiert, ausbaut und ein zweites oder größeres Boot anschafft und vor allem eine funktionierende und engagierte Basisleitung mit ausreichend Personal vor Ort ist, dann könnten wir uns durchaus vorstellen nicht letztmalig dort gewesen zu sein. Unter den gegenwärtigen Bedingungen können wir jedoch nur jedem interessierten Taucher abraten diese Tauchbasis aufzusuchen. Es reicht eben nicht aus nur den Namen ´Beluga´ auszuhängen und ein paar Flaschen mit derartigen Aufklebern in die Basis zu stellen sondern das Management muss stimmen - die bisherige Basisleiterin trägt ganz sicher nicht allein die Schuld! Und dieses Management sollte bei gründlichen Recherchen über die Tauchgebiete und die Tauchbestimmungen des jeweiligen Landes beginnen und geht weiter über die Einstellung ausgesuchten, befähigten und ausreichenden Personals, welches auch mal in der Lage ist etwas an der Technik zu schrauben oder kleinere Defekte zu reparieren (ein Nacht-TG wäre z.B. nicht möglich gewesen, da alle Lampen der Basis funktionsuntüchtig waren und der Kompressor hatte am Schluss von vier Abgängen nur noch einen funktionierenden).

Dieser Bericht erging übrigens auch weitestgehend unverändert an ´Beluga´. Wir sind sehr gespannt ob es eine Reaktion gibt!

Die Tauchbasis hat KEINE Flosse verdient. Die Abstimmung mit vier Flossen bezieht sich ausdrücklich NUR für Hotelanlage, Tauchgründe und Sichtweiten.