Ich war vom 18.4. bis 3.5.2003 auf BandosHier mei ...
Ich war vom 18.4. bis 3.5.2003 auf Bandos
Hier meine Eindrücke
Erstkontakt: Die Basis präsentiert sich mit ihrer Homepage http://dive-bandos.com als sehr professionell und engagiert. Herzuheben ist insbesondere die ausführliche Beschreibung der Tauchplätze. Meine Anfrage per e-mail wurde von Axel Horn noch am selben Tag und sehr eingehend beantwortet. Ebenso prompt hat Axel auf Zusatzfragen reagiert. Insgesamt ein sehr positiver erster Eindruck. Infos zur Insel gibt es unter http://www.bandos.com.mv
Anreise:
Nach 8 1/2 Stunden Flug (Condor) von München nach Male bin ich übermüdet und etwas angeschlagen auf der Flughafeninsel gelandet. Die Sitze waren – wie immer – eher etwas zu eng, der Abstand arg klein. Vielleicht sollte ich doch „Comfort Class“ buchen. Der Service in der Touristenklasse war auch eher Massenabfertigung. Aber: für die Malediven nimmt man einige Strapazen in Kauf. Gebucht hatte ich übrigens über Neckermann (was ich selten tue). Die waren tatsächlich 1.000 Euro billiger als die spezialisierten Tauchreiseanbieter (bei gleichem Angebot: Einzelnutzung eines Standard-Bungalows, VP). Bei der Ankunft gleich die ersten Enttäuschungen: Es regnet und ich wurde zwar mit dem obligatorischen Begrüßungscocktail (alkoholfrei) empfangen aber statt in dem gebuchten Strandbungalow für die erste Nacht in einer Angestelltenunterkunft untergebracht. Das Ressort war restlos ausgebucht. Möglich, daß das Methode hat. Wahrscheinlicher aber hatten ,wie ich, viele Urlauber wegen des Irak-Kriegs die Malediven dem Roten Meer vorgezogen. „Na das fängt ja gut an“, war mein erster Gedanke.
Ressort:
Der erste Eindruck war zum Glück nicht der letzte. Für die erste Nacht im Ausweichquartier hat man sich mit einem Obstkorb, einer guten Flasche Wein und einem Gratis-Ausflug nach Male bei mir entschuldigt. Die zweite Nacht habe ich dann schon im Strandbungalow verbracht – geräumig, sauber (Geckos, hin und wieder ein paar Ameisen etc. gehören in tropischen Ländern einfach – gut, daß ihnen nicht mit der chemischen Keule zugesetzt wurde) und geschmackvoll (vielleicht ein bißchen zu nüchtern) eingerichtet, mit einem Stückchen Strand. Eine Klimaanlage brauche ich sonst eher selten, aber hier war sie wirklich angebracht, um gelegentlich dem ständig schwül-warmen Klima entgehen zu können. Gut, daß man die Temperatur selbst regulieren konnte und nicht auf die Wahl zwischen Sauna und Eisschrank beschränkt war. TV gibt es nicht, vermißt man aber auch nicht. Empfehlenswert sind wohl insbesondere die Bungalows ab Nr. 170 und natürlich für Taucher: möglichst nahe an der Basis.
Der Service im Bungalow und in den Restaurants war professionell in Ordnung und ein ordentliches Trinkgeld (samt gelegentlich einigen Süßigkeiten) wert. Insgesamt wirkte das Personal aber eher etwas zu geschäftsmäßig und distanziert. Die sicher freundlich gemeinten üblichen Floskeln kannte man nach wenigen Tagen auswendig.
Das Ressort machte insgesamt einen akzeptablen aber sicher nicht exklusiven Eindruck. Die Anlage ist ein gepflegter exotischer Garten. Manchmal etwas zu gepflegt, denn täglich wird das Laub weggefegt und der Sand mit dem Rechen in Form gebracht. Zu den Sport- und Freizeitangeboten kann ich wenig sagen, weil ich die meiste Zeit unter Wasser verbracht habe. Das Massageangebot hätte ich gerne gelegentlich genutzt, war aber ständig ausgebucht. Unverständlich war für mich, warum das Ressort mit Sauna und Dampfbad ausgestattet wurde. Bei dem tropischen Klima besteht hierfür wohl eher kein Bedarf. Kuriosität am Rande: Die strengen islamischen Regeln gestatten den Saunabesuch nur mit Badehose!
Die Verpflegung (per Büffet) bot hinreichend Abwechslung. Erwähnenswert sind die leckeren Curry-Gerichte und das reichhaltige Dessert-Angebot. Insgesamt aber auch hier: Guter Durchschnitt aber sicher nicht Spitzenklasse (Das gilt auch für das à la Carte-Restaurant). Vollpension hat sich für mich eher nicht gelohnt, da die Snacks an der Bar nicht mit inbegriffen waren und ich Mittags zwischen den Tauchgängen meist keine Lust hatte, mich zum Restaurant zu schleppen.
Entscheidender Kritikpunkt – aber das gilt wohl für fast alle Malediven-Ressorts: Die Nebenkosten sind extrem hoch. Insbesondere die Versorgung mit Mineralwasser (man braucht mindestens 2 – 3 große Flaschen am Tag), das Deko-Bier und die gelegentliche Cocktails gingen richtig ins Geld. Süßigkeiten sollte man mitbringen (auch um sie als gern gesehene Trinkgeld-Zugabe zu verteilen).
Der (schmale) Strand ist eine besondere Erwähnung wert. Jedes (oder fast jedes) Bungalow hat ein Stück Strand für sich. Die erste Hai-Begegnung findet häufig am Strand statt. Dort tummeln sich kleine Schwarzspitzenriffhaie (vielleicht 20 – 30 cm) im flachen Wasser. Auch große Stachelrochen sind gelegentlich anzutreffen. Die Vielfalt der Riff-Fische läßt sicht auch beim Schnorcheln in Strandnähe erkunden und gelegentlich kann man vom Bootssteg aus in weiterer Entfernung eine Delphinherde vorbeischwimmen sehen.
Gäste:
Bandos ist ein Familienressort, was sich insbesondere in den Schulferien bemerkbar macht. Viele plärrende Kleinkinder und Tauchenichtse überall. Eine Disco, deren Tanzfläche bis nach Mitternacht von den Kurzen belagert wird. Für Singles ist die Insel also nur bedingt geeignet. Aber ich war ja hier nicht wegen Nachtleben sondern wegen Tauchen. Ansonsten war das Publikum eine gute internationale Mischung – nicht fest in deutscher oder deutschsprachiger (einschl. AU und CH) Hand – sondern auch Briten, Italiener, Japaner, Franzosen.
Tauchbasis allgemein:
Die Malediven sind das Tauchgebiet schlechthin und die Tauchbasis von Axel Horn ist in diversen Tauchzeitschriften ausgezeichnet worden. Also habe ich hier eine absolute Top-Basis erwartet. Gleich vorab: Dieser Erwartung wurde die Basis nicht in vollem Umfang gerecht, obwohl man sich dort merklich um mich bemüht hat.
Ich bin als Taucher nicht ganz pflegeleicht. Mein Luftverbrauch ist recht hoch. Außerdem fotografiere ich gerne und kann dann auch nicht mit einem Anfänger tauchen (fotografieren und ständig auf den Buddy achten geht nun einmal nicht). Deshalb tauche ich auch sehr ungern in größeren Gruppen und habe lieber einen ständigen erfahrenen Buddy, mit dem ich mich arrangieren kann, oder einen Guide für mich (für den ich auch gerne etwas zuzahle). Ideal ist daher für mich eine Tauchbasis, die sich individuell auf ihre Kunden einstellen kann. Die Basis von Axel Horn hat dies teilweise geschafft – aber eben nur teilweise. Daneben waren – leider – auch immer mal wieder „Rudeltauchgänge“ angesagt. Ich hatte den Eindruck, daß Tauchen hier überwiegend als Massenbetrieb stattfindet. Viel hängt davon ab, an den richtigen Guide oder Tauchlehrer zu geraten. Manche sind richtig gut, freundlich und gehen auf individuelle Wünsche und Tauchhandicaps ein. Andere betreiben eben nur „business as usual“.
Das Leihequipment kann ich nur oberflächlich beurteilen, weil ich meine eigene Ausrüstung dabei hatte. Was ich bei anderen Tauchern gesehen habe wirkte aber schon etwas mitgenommen.
Die Basis ist wirklich ein Prachtbau mit Schulungsräumen und einem großen Umkleidebereich. Sie verfügt aber nicht über abschließbare Ablageboxen und stellt auch keine Kisten für die Ausrüstung (sonst eigentlich Standard bei einer guten Basis). Statt dessen legt jeder seine Sachen auf offen Holzregale und hängt Neopren und BCD auf Bügel (wenn welche frei sind). Gut, daß ich eine geräumige Ausrüstungstasche dabei hatte. ABC-Ausrüstung, Computer, Lampen etc. muß man jedesmal hin und herschleppen. Süßwasserbecken zum Reinigen der Ausrüstung sind vorhanden.
Sicherheit:
Die Basis achtet für meinen Geschmack nicht hinreichend auf Sicherheit. Niemand hat mein Brevet oder mein ärztliches Tauchtauglichkeitsattest sehen wollen. Vertrauen in die Angabe des Kunden ist ja ganz nett, und letztlich bin ich für mich selbst verantwortlich. Aber ich möchte schon sicher gehen, daß die Taucher in der Gruppe auch die hinreichende Ausbildung und Tauchtauglichkeit haben. (Bei meinem jeweiligen Buddy versuche ich das vorher selbst zu klären.) Ich habe es erlebt, daß Taucher in der Gruppe mit auf 30 m waren, die mir (erst danach!) ihren Ausbildungstand als OWD gebeichtet haben. Ich sehe das vielleicht etwas eng aber:
Es mag schon sein, daß manch ein OWD (z.B. mit 200 Tauchgängen) den meisten AOWDs überlegen ist. Es kann aber auch sein, daß sich die fehlende Ausbildung bemerkbar macht. Wenn ich sonst nichts habe, woran ich mich halten kann, dann muß das Brevet halt sein und ich erwarte von der Basis, daß sie es geprüft hat.
Der Checkdive ist obligatorisch (Maske ausblasen und 2. Stufe wiederfinden), die Intensität des Checks hängt aber wohl sehr vom jeweiligen Guide ab. Vor jedem geführten Bootstauchgang gab es zwar ein ausführliches Briefing, ein Debriefing fand aber nicht statt. Auch der Buddycheck schien nicht üblich zu sein (die positive Ausnahme einzelner Guides und TL hat nur die Regel bestätigt).
Getaucht wurde mitunter „in Gruppe“ ohne Einteilung einzelner Buddy-Paare – auch dies m.E. eher nicht zu empfehlen: Sind alle für einander verantwortlich, ist keiner verantwortlich. Probleme können insbesondere bei stärkerer Strömung auftreten. Bei einem Tauchgang habe ich auf ca. 20 m die Kurve zurück um das Riff nicht mehr geschafft (ich habe halt etwas mehr Strömungswiderstand) und bin in die „Waschmaschine“ geraten. Buddy-Hilfe war nicht zu erwarten, denn die Gruppe war schon weitergezogen, ohne daß jemand mein zurückbleiben bemerkt hätte. Die Entscheidung war nur: Entweder: Kämpfen – außer Atem geraten – Panik oder: rechtzeitig den Kampf abbrechen -Zeichen geben (in der Hoffnung, daß mal jemand zurückschaut) - langsam (mit Safety-Stop) Auftauchen. Ich habe mich (zum Glück) für die zweite Alternative entschieden. Hätte ich einen Buddy gehabt, wäre dieser – wohl oder übel – mit mir aufgetaucht. Kein idealer Tauchgang, aber wohl die beste Lösung, wenn oben ohnehin ein Boot wartet, daß die Taucher einsammelt. Weil wir aber „in Gruppe“ getaucht sind, war zwar der Guide alsbald an meiner Seite und hat mit mir den Aufstieg gemacht (was gut war, denn für ihn bzw. sie war zunächst trotz ok-Zeichen nicht sicher, ob ich Panik-gefährdet war oder nicht), er hat aber dabei den Rest der Gruppe zurücklassen müssen (was schlecht war). Auch eine vorherige genau Absprache des Verfahrens (Was ist zu tun wenn die Strömung einen Taucher vom Riff forttreibt?) wäre hilfreich gewesen, zumal den Guides die Strömungsverhältnisse bekannt waren.
Zur Sicherheit gehört auch die richtige Bleimenge. Die Empfehlungen des Guides nach dem Check-Dive waren da etwas zu großzügig. Nach und nach mußte der Ballast erheblich reduziert werden.
Es werden keine Deko-Tauchgänge durchgeführt. Das Tiefenlimit von 30 m wird eingehalten. Der Sicherheits-Stop (3 Min. auf 5 m) ist obligatorisch und wird bei Tauchgängen mit langer Grundzeit auf größerer Tiefe (z.B. Wrack-Tauchgang Male-Victory) auf 8 Min. ausgedehnt. Tauchtiefe und Tauchzeit werden im Anschluß an jeden Bootstauchgang notiert.
Umweltschutz:
Der Riffschutz steht offenbar sehr im Ermessen des einzelnen Guides oder TL. Ich habe Tauchgänge mit sehr guten Guides gemacht, die mir sehr geholfen haben, meine Tauchpraxis zu verbessern. Insbesondere beim Fotografieren ist die Versuchung groß, den Riffschutz zu vernachlässigen. Ein Buddy der mit darauf achtet und gelegentlich mithilft, die richtige Stelle zum Festhalten zu finden(nur mit einem Finger und nicht an lebenden Korallen) oder die Flossen in die richtige Position zu bringen (weg vom Riff !) ist eine große Hilfe. Vielen Dank an dieser Stelle an Jan Tiemen. Er ist m.E. einer der besten Ausbilder und Guides der Basis. Ich habe aber eben auch Guides und sogar TL erlebt, die kräftig am Riff zugelangt haben oder mit den Flossen darauf herumgestiefelt sind.
Ausbildung:
Ich habe u.a. Ausbildungen im Gebrauch von Nitrox (NRC Level I und II) und im Wracktauchen gemacht. Für den Nitrox Kurs – insgesamt 2 Stunden Theorie – waren 120 $ ein stolzer Preis. Der Kurs war für mich aber unbedingt notwendig, denn 14-l-Flaschen, die bei meinem Luftverbrauch sinnvoll sind, stehen nur für Nitrox zur Verfügung (Pressluft biete die Basis nur in 11-l-Flaschen an).
Die Ausbildung im Wracktauchen (PADI) war nicht schlecht. Am Hausriff liegt ein kleines Doni auf ca. 20 m, das für Ausbildungszwecke gut geeignet ist. Das (begrenzte) Eindringen in das Wrack kann hier aber nicht gut geübt werden. Abgerundet wurde die Wrack-Erfahrung durch 2 Tauchgänge an der Male-Victory.
Als Besonderheit bietet die Basis Tec-Diving und Rebreather-Ausbildung an. Es hatte den Anschein, das bei diesen (kostenintensiven) Spezialitäten individuelle Betreuung eine größere Rolle spielt.
XXL-Divers:
Die Tauchbasis bietet für gewichtige Taucherpersönlichkeiten keine Probleme. In der Regel gibt es keinen Stress mit Gruppendruck, keine Hetze beim Auf- und Abrödeln, keine dummen Sprüche, Hilfestellung immer dann, wenn nötig, keine Überforderung. Ich selbst bringe 125 kg (manchmal mehr) auf die Waage, habe zwar einige Taucherfahrung und -ausbildung, aber Null Kondition. Ich habe gelernt, innerhalb meiner Limits zu tauchen und kann damit umgehen. Für meinen Tauchspaß und für den meines jeweiligen Buddies ist es wichtig, ob die Basis damit umgehen kann. Sollte dann einmal ein Tauchgang für mich nicht geeignet sein, habe ich auch damit kein Problem, sondern bin dankbar für jeden Hinweis. Auf Bandos habe ich allerdings doch mehrmals darauf hinweisen müssen, daß ich einen Tauchgang nicht als Wettschwimmen ansehe und einen Kampf gegen starke Strömung nicht lange durchhalte. (Auf anderen Basen waren solche Hinweise nicht nötig). Wieder einmal hing viel davon ab, an welchen Guide ich geraten bin.
Hausriff:
Das Hausriff ist von zwei Einstiegen, direkt an der Basis, zugänglich. Im flacheren Bereich ist viel Korallen-Schutt zu sehen. Das Korallensterben hat sich hier verheerend ausgewirkt. Dennoch lohnen sich Tauchgänge am Hausriff, das immer wieder einige Überraschungen zu bieten hat Erstaunlicher Weise ist die Fischpopulation immer noch sehr groß. Es sollen sogar neue Arten hinzugekommen sein, die den Algenbewuchs von abgestorbenen Korallen abfressen. Insbesondere sind Nachttauchgänge am Hausriff sehr zu empfehlen. Es gibt ungeheuer viel zu sehen: Neben diversen Fischen auch Langusten, Oktopoden, Nacktschnecken und Plattwürmer.
Bootstauchgänge:
Morgens und Nachmittags wird per Boot je ein Tauchspot angefahren. Hierzu trägt man sich am Vortag auf eine Liste ein. Die Boote starten pünktlich und bieten für die kurze Ausfahrt (meist 15 – 40 Minuten) meist hinreichend Platz. Ausrüstung (bis auf die Flaschen) muß man selbst an Bord bringen. Die Auswahl der Tauchspots hängt insbesondere von den Strömungsverhältnissen ab. Allgemein hatte ich den Eindruck, daß auf Abwechslung geachtet wird. Allerdings sind die meisten Tauchspots auch für mehrere Tauchgänge gut. Eine ausführliche Beschreibung der Tauchplätze findet sich auf der Homepage der Basis.
Hervorzuheben sind die häufigen Strömungstauchgänge. An manchen Stellen kann es schon ganz heftig ziehen. Das sind aber dann auch die Stellen, an denen man die größte Chance hat, Großfische zu sehen. Bei guter Planung und Tauchgangführung verläuft so ein Tauchgang sehr entspannt. Man läßt sich von der Strömung am Riff entlang treiben. Am besten startet man bei einlaufender Strömung am Außenriff und läßt sich durch einen der Kanäle in die Lagune treiben. Die Mitnahme einer eigenen Strömungsboje ist sehr zu empfehlen, obwohl jeder Guide ein dabei hat. Diese wird normalerweise beim Safety-Stop an die Oberfläche gelassen. Der Skipper orientiert sich an den Bojen. Am Ende des Stops sollte man sich zügig vom Riffdach entfernen, damit man im freien Wasser (Riffschutz !) vom Boot aufgenommen werden kann.
Die Qualität der Tauchgänge hängt sehr vom Guide ab. Es gab einige wunderschöne entspannte und gut geführte Tauchgänge mit Guides, die die Strömung genau beurteilen konnten, das Tauchgebiet offenbar sehr gut kannten und genau wußten, wo es etwas zu sehen gab. Es gab aber auch Rudeltauchen vom Schlimmsten, Guides die davongespurtet sind, Tauchgänge die (mangels kluger Planung) vor allem aus Kampf gegen die Strömung bestanden haben. Auch hier wird die Basis den durch die Auszeichnungen in der Tauchpresse geweckten (hohen) Erwartungen nur teilweise gerecht.
Der Bootseinstieg ist recht bequem. Die Crew packt mit an. Blei und BCD samt Flasche können noch im Wasser abgelegt werden und werden von der Crew an Bord gehievt. Bis man selbst aus dem Wasser ist, hat die Crew bereits die Ausrüstung demontiert. Alles zügig, freundlich, kompetent.
Highlights:
Begegnung mit einem Walhai (27.4.03 nachmittags Furana Nord)
Napoleons und/oder Schildkröten bei fast jedem 2. Tauchgang. Ein riesiger Napoleon aus nächster Nähe (29.4.03 morgens Barrakuda Giri).
Gelegentlich Weißspitzenriffhaie und Thunfische, Langusten, Kraken. Geistermuränen.
Wrack Male-Victory
Viel wunderschönes „Kleingetier“.
Wer mehr wissen will, kann sich meine Fotos in der Datenbank anschauen.
Fazit:
Ein wunderschönes Tauchgebiet und eine recht ordentliche Basis, die aber etwas überbewertet ist. Für eine Spitzenposition sind deutliche Verbesserungen (auch in Sicherheitsfragen) erforderlich. Ich werde also zu den Malediven gerne zurückkehren, aber zunächst andere Basen ausprobieren.
Tauchgebiet und Auswahl der Tauchplätze: 5 – 6 Flossen. Guides und TL: alles von 2 – 6 Flossen möglich. Sicherheit: 3 Flossen. Freundlichkeit und Service: im Schnitt 4 – 5 Flossen, Preis-Leistung: 3 – 4 Flossen.
Hier meine Eindrücke
Erstkontakt: Die Basis präsentiert sich mit ihrer Homepage http://dive-bandos.com als sehr professionell und engagiert. Herzuheben ist insbesondere die ausführliche Beschreibung der Tauchplätze. Meine Anfrage per e-mail wurde von Axel Horn noch am selben Tag und sehr eingehend beantwortet. Ebenso prompt hat Axel auf Zusatzfragen reagiert. Insgesamt ein sehr positiver erster Eindruck. Infos zur Insel gibt es unter http://www.bandos.com.mv
Anreise:
Nach 8 1/2 Stunden Flug (Condor) von München nach Male bin ich übermüdet und etwas angeschlagen auf der Flughafeninsel gelandet. Die Sitze waren – wie immer – eher etwas zu eng, der Abstand arg klein. Vielleicht sollte ich doch „Comfort Class“ buchen. Der Service in der Touristenklasse war auch eher Massenabfertigung. Aber: für die Malediven nimmt man einige Strapazen in Kauf. Gebucht hatte ich übrigens über Neckermann (was ich selten tue). Die waren tatsächlich 1.000 Euro billiger als die spezialisierten Tauchreiseanbieter (bei gleichem Angebot: Einzelnutzung eines Standard-Bungalows, VP). Bei der Ankunft gleich die ersten Enttäuschungen: Es regnet und ich wurde zwar mit dem obligatorischen Begrüßungscocktail (alkoholfrei) empfangen aber statt in dem gebuchten Strandbungalow für die erste Nacht in einer Angestelltenunterkunft untergebracht. Das Ressort war restlos ausgebucht. Möglich, daß das Methode hat. Wahrscheinlicher aber hatten ,wie ich, viele Urlauber wegen des Irak-Kriegs die Malediven dem Roten Meer vorgezogen. „Na das fängt ja gut an“, war mein erster Gedanke.
Ressort:
Der erste Eindruck war zum Glück nicht der letzte. Für die erste Nacht im Ausweichquartier hat man sich mit einem Obstkorb, einer guten Flasche Wein und einem Gratis-Ausflug nach Male bei mir entschuldigt. Die zweite Nacht habe ich dann schon im Strandbungalow verbracht – geräumig, sauber (Geckos, hin und wieder ein paar Ameisen etc. gehören in tropischen Ländern einfach – gut, daß ihnen nicht mit der chemischen Keule zugesetzt wurde) und geschmackvoll (vielleicht ein bißchen zu nüchtern) eingerichtet, mit einem Stückchen Strand. Eine Klimaanlage brauche ich sonst eher selten, aber hier war sie wirklich angebracht, um gelegentlich dem ständig schwül-warmen Klima entgehen zu können. Gut, daß man die Temperatur selbst regulieren konnte und nicht auf die Wahl zwischen Sauna und Eisschrank beschränkt war. TV gibt es nicht, vermißt man aber auch nicht. Empfehlenswert sind wohl insbesondere die Bungalows ab Nr. 170 und natürlich für Taucher: möglichst nahe an der Basis.
Der Service im Bungalow und in den Restaurants war professionell in Ordnung und ein ordentliches Trinkgeld (samt gelegentlich einigen Süßigkeiten) wert. Insgesamt wirkte das Personal aber eher etwas zu geschäftsmäßig und distanziert. Die sicher freundlich gemeinten üblichen Floskeln kannte man nach wenigen Tagen auswendig.
Das Ressort machte insgesamt einen akzeptablen aber sicher nicht exklusiven Eindruck. Die Anlage ist ein gepflegter exotischer Garten. Manchmal etwas zu gepflegt, denn täglich wird das Laub weggefegt und der Sand mit dem Rechen in Form gebracht. Zu den Sport- und Freizeitangeboten kann ich wenig sagen, weil ich die meiste Zeit unter Wasser verbracht habe. Das Massageangebot hätte ich gerne gelegentlich genutzt, war aber ständig ausgebucht. Unverständlich war für mich, warum das Ressort mit Sauna und Dampfbad ausgestattet wurde. Bei dem tropischen Klima besteht hierfür wohl eher kein Bedarf. Kuriosität am Rande: Die strengen islamischen Regeln gestatten den Saunabesuch nur mit Badehose!
Die Verpflegung (per Büffet) bot hinreichend Abwechslung. Erwähnenswert sind die leckeren Curry-Gerichte und das reichhaltige Dessert-Angebot. Insgesamt aber auch hier: Guter Durchschnitt aber sicher nicht Spitzenklasse (Das gilt auch für das à la Carte-Restaurant). Vollpension hat sich für mich eher nicht gelohnt, da die Snacks an der Bar nicht mit inbegriffen waren und ich Mittags zwischen den Tauchgängen meist keine Lust hatte, mich zum Restaurant zu schleppen.
Entscheidender Kritikpunkt – aber das gilt wohl für fast alle Malediven-Ressorts: Die Nebenkosten sind extrem hoch. Insbesondere die Versorgung mit Mineralwasser (man braucht mindestens 2 – 3 große Flaschen am Tag), das Deko-Bier und die gelegentliche Cocktails gingen richtig ins Geld. Süßigkeiten sollte man mitbringen (auch um sie als gern gesehene Trinkgeld-Zugabe zu verteilen).
Der (schmale) Strand ist eine besondere Erwähnung wert. Jedes (oder fast jedes) Bungalow hat ein Stück Strand für sich. Die erste Hai-Begegnung findet häufig am Strand statt. Dort tummeln sich kleine Schwarzspitzenriffhaie (vielleicht 20 – 30 cm) im flachen Wasser. Auch große Stachelrochen sind gelegentlich anzutreffen. Die Vielfalt der Riff-Fische läßt sicht auch beim Schnorcheln in Strandnähe erkunden und gelegentlich kann man vom Bootssteg aus in weiterer Entfernung eine Delphinherde vorbeischwimmen sehen.
Gäste:
Bandos ist ein Familienressort, was sich insbesondere in den Schulferien bemerkbar macht. Viele plärrende Kleinkinder und Tauchenichtse überall. Eine Disco, deren Tanzfläche bis nach Mitternacht von den Kurzen belagert wird. Für Singles ist die Insel also nur bedingt geeignet. Aber ich war ja hier nicht wegen Nachtleben sondern wegen Tauchen. Ansonsten war das Publikum eine gute internationale Mischung – nicht fest in deutscher oder deutschsprachiger (einschl. AU und CH) Hand – sondern auch Briten, Italiener, Japaner, Franzosen.
Tauchbasis allgemein:
Die Malediven sind das Tauchgebiet schlechthin und die Tauchbasis von Axel Horn ist in diversen Tauchzeitschriften ausgezeichnet worden. Also habe ich hier eine absolute Top-Basis erwartet. Gleich vorab: Dieser Erwartung wurde die Basis nicht in vollem Umfang gerecht, obwohl man sich dort merklich um mich bemüht hat.
Ich bin als Taucher nicht ganz pflegeleicht. Mein Luftverbrauch ist recht hoch. Außerdem fotografiere ich gerne und kann dann auch nicht mit einem Anfänger tauchen (fotografieren und ständig auf den Buddy achten geht nun einmal nicht). Deshalb tauche ich auch sehr ungern in größeren Gruppen und habe lieber einen ständigen erfahrenen Buddy, mit dem ich mich arrangieren kann, oder einen Guide für mich (für den ich auch gerne etwas zuzahle). Ideal ist daher für mich eine Tauchbasis, die sich individuell auf ihre Kunden einstellen kann. Die Basis von Axel Horn hat dies teilweise geschafft – aber eben nur teilweise. Daneben waren – leider – auch immer mal wieder „Rudeltauchgänge“ angesagt. Ich hatte den Eindruck, daß Tauchen hier überwiegend als Massenbetrieb stattfindet. Viel hängt davon ab, an den richtigen Guide oder Tauchlehrer zu geraten. Manche sind richtig gut, freundlich und gehen auf individuelle Wünsche und Tauchhandicaps ein. Andere betreiben eben nur „business as usual“.
Das Leihequipment kann ich nur oberflächlich beurteilen, weil ich meine eigene Ausrüstung dabei hatte. Was ich bei anderen Tauchern gesehen habe wirkte aber schon etwas mitgenommen.
Die Basis ist wirklich ein Prachtbau mit Schulungsräumen und einem großen Umkleidebereich. Sie verfügt aber nicht über abschließbare Ablageboxen und stellt auch keine Kisten für die Ausrüstung (sonst eigentlich Standard bei einer guten Basis). Statt dessen legt jeder seine Sachen auf offen Holzregale und hängt Neopren und BCD auf Bügel (wenn welche frei sind). Gut, daß ich eine geräumige Ausrüstungstasche dabei hatte. ABC-Ausrüstung, Computer, Lampen etc. muß man jedesmal hin und herschleppen. Süßwasserbecken zum Reinigen der Ausrüstung sind vorhanden.
Sicherheit:
Die Basis achtet für meinen Geschmack nicht hinreichend auf Sicherheit. Niemand hat mein Brevet oder mein ärztliches Tauchtauglichkeitsattest sehen wollen. Vertrauen in die Angabe des Kunden ist ja ganz nett, und letztlich bin ich für mich selbst verantwortlich. Aber ich möchte schon sicher gehen, daß die Taucher in der Gruppe auch die hinreichende Ausbildung und Tauchtauglichkeit haben. (Bei meinem jeweiligen Buddy versuche ich das vorher selbst zu klären.) Ich habe es erlebt, daß Taucher in der Gruppe mit auf 30 m waren, die mir (erst danach!) ihren Ausbildungstand als OWD gebeichtet haben. Ich sehe das vielleicht etwas eng aber:
Es mag schon sein, daß manch ein OWD (z.B. mit 200 Tauchgängen) den meisten AOWDs überlegen ist. Es kann aber auch sein, daß sich die fehlende Ausbildung bemerkbar macht. Wenn ich sonst nichts habe, woran ich mich halten kann, dann muß das Brevet halt sein und ich erwarte von der Basis, daß sie es geprüft hat.
Der Checkdive ist obligatorisch (Maske ausblasen und 2. Stufe wiederfinden), die Intensität des Checks hängt aber wohl sehr vom jeweiligen Guide ab. Vor jedem geführten Bootstauchgang gab es zwar ein ausführliches Briefing, ein Debriefing fand aber nicht statt. Auch der Buddycheck schien nicht üblich zu sein (die positive Ausnahme einzelner Guides und TL hat nur die Regel bestätigt).
Getaucht wurde mitunter „in Gruppe“ ohne Einteilung einzelner Buddy-Paare – auch dies m.E. eher nicht zu empfehlen: Sind alle für einander verantwortlich, ist keiner verantwortlich. Probleme können insbesondere bei stärkerer Strömung auftreten. Bei einem Tauchgang habe ich auf ca. 20 m die Kurve zurück um das Riff nicht mehr geschafft (ich habe halt etwas mehr Strömungswiderstand) und bin in die „Waschmaschine“ geraten. Buddy-Hilfe war nicht zu erwarten, denn die Gruppe war schon weitergezogen, ohne daß jemand mein zurückbleiben bemerkt hätte. Die Entscheidung war nur: Entweder: Kämpfen – außer Atem geraten – Panik oder: rechtzeitig den Kampf abbrechen -Zeichen geben (in der Hoffnung, daß mal jemand zurückschaut) - langsam (mit Safety-Stop) Auftauchen. Ich habe mich (zum Glück) für die zweite Alternative entschieden. Hätte ich einen Buddy gehabt, wäre dieser – wohl oder übel – mit mir aufgetaucht. Kein idealer Tauchgang, aber wohl die beste Lösung, wenn oben ohnehin ein Boot wartet, daß die Taucher einsammelt. Weil wir aber „in Gruppe“ getaucht sind, war zwar der Guide alsbald an meiner Seite und hat mit mir den Aufstieg gemacht (was gut war, denn für ihn bzw. sie war zunächst trotz ok-Zeichen nicht sicher, ob ich Panik-gefährdet war oder nicht), er hat aber dabei den Rest der Gruppe zurücklassen müssen (was schlecht war). Auch eine vorherige genau Absprache des Verfahrens (Was ist zu tun wenn die Strömung einen Taucher vom Riff forttreibt?) wäre hilfreich gewesen, zumal den Guides die Strömungsverhältnisse bekannt waren.
Zur Sicherheit gehört auch die richtige Bleimenge. Die Empfehlungen des Guides nach dem Check-Dive waren da etwas zu großzügig. Nach und nach mußte der Ballast erheblich reduziert werden.
Es werden keine Deko-Tauchgänge durchgeführt. Das Tiefenlimit von 30 m wird eingehalten. Der Sicherheits-Stop (3 Min. auf 5 m) ist obligatorisch und wird bei Tauchgängen mit langer Grundzeit auf größerer Tiefe (z.B. Wrack-Tauchgang Male-Victory) auf 8 Min. ausgedehnt. Tauchtiefe und Tauchzeit werden im Anschluß an jeden Bootstauchgang notiert.
Umweltschutz:
Der Riffschutz steht offenbar sehr im Ermessen des einzelnen Guides oder TL. Ich habe Tauchgänge mit sehr guten Guides gemacht, die mir sehr geholfen haben, meine Tauchpraxis zu verbessern. Insbesondere beim Fotografieren ist die Versuchung groß, den Riffschutz zu vernachlässigen. Ein Buddy der mit darauf achtet und gelegentlich mithilft, die richtige Stelle zum Festhalten zu finden(nur mit einem Finger und nicht an lebenden Korallen) oder die Flossen in die richtige Position zu bringen (weg vom Riff !) ist eine große Hilfe. Vielen Dank an dieser Stelle an Jan Tiemen. Er ist m.E. einer der besten Ausbilder und Guides der Basis. Ich habe aber eben auch Guides und sogar TL erlebt, die kräftig am Riff zugelangt haben oder mit den Flossen darauf herumgestiefelt sind.
Ausbildung:
Ich habe u.a. Ausbildungen im Gebrauch von Nitrox (NRC Level I und II) und im Wracktauchen gemacht. Für den Nitrox Kurs – insgesamt 2 Stunden Theorie – waren 120 $ ein stolzer Preis. Der Kurs war für mich aber unbedingt notwendig, denn 14-l-Flaschen, die bei meinem Luftverbrauch sinnvoll sind, stehen nur für Nitrox zur Verfügung (Pressluft biete die Basis nur in 11-l-Flaschen an).
Die Ausbildung im Wracktauchen (PADI) war nicht schlecht. Am Hausriff liegt ein kleines Doni auf ca. 20 m, das für Ausbildungszwecke gut geeignet ist. Das (begrenzte) Eindringen in das Wrack kann hier aber nicht gut geübt werden. Abgerundet wurde die Wrack-Erfahrung durch 2 Tauchgänge an der Male-Victory.
Als Besonderheit bietet die Basis Tec-Diving und Rebreather-Ausbildung an. Es hatte den Anschein, das bei diesen (kostenintensiven) Spezialitäten individuelle Betreuung eine größere Rolle spielt.
XXL-Divers:
Die Tauchbasis bietet für gewichtige Taucherpersönlichkeiten keine Probleme. In der Regel gibt es keinen Stress mit Gruppendruck, keine Hetze beim Auf- und Abrödeln, keine dummen Sprüche, Hilfestellung immer dann, wenn nötig, keine Überforderung. Ich selbst bringe 125 kg (manchmal mehr) auf die Waage, habe zwar einige Taucherfahrung und -ausbildung, aber Null Kondition. Ich habe gelernt, innerhalb meiner Limits zu tauchen und kann damit umgehen. Für meinen Tauchspaß und für den meines jeweiligen Buddies ist es wichtig, ob die Basis damit umgehen kann. Sollte dann einmal ein Tauchgang für mich nicht geeignet sein, habe ich auch damit kein Problem, sondern bin dankbar für jeden Hinweis. Auf Bandos habe ich allerdings doch mehrmals darauf hinweisen müssen, daß ich einen Tauchgang nicht als Wettschwimmen ansehe und einen Kampf gegen starke Strömung nicht lange durchhalte. (Auf anderen Basen waren solche Hinweise nicht nötig). Wieder einmal hing viel davon ab, an welchen Guide ich geraten bin.
Hausriff:
Das Hausriff ist von zwei Einstiegen, direkt an der Basis, zugänglich. Im flacheren Bereich ist viel Korallen-Schutt zu sehen. Das Korallensterben hat sich hier verheerend ausgewirkt. Dennoch lohnen sich Tauchgänge am Hausriff, das immer wieder einige Überraschungen zu bieten hat Erstaunlicher Weise ist die Fischpopulation immer noch sehr groß. Es sollen sogar neue Arten hinzugekommen sein, die den Algenbewuchs von abgestorbenen Korallen abfressen. Insbesondere sind Nachttauchgänge am Hausriff sehr zu empfehlen. Es gibt ungeheuer viel zu sehen: Neben diversen Fischen auch Langusten, Oktopoden, Nacktschnecken und Plattwürmer.
Bootstauchgänge:
Morgens und Nachmittags wird per Boot je ein Tauchspot angefahren. Hierzu trägt man sich am Vortag auf eine Liste ein. Die Boote starten pünktlich und bieten für die kurze Ausfahrt (meist 15 – 40 Minuten) meist hinreichend Platz. Ausrüstung (bis auf die Flaschen) muß man selbst an Bord bringen. Die Auswahl der Tauchspots hängt insbesondere von den Strömungsverhältnissen ab. Allgemein hatte ich den Eindruck, daß auf Abwechslung geachtet wird. Allerdings sind die meisten Tauchspots auch für mehrere Tauchgänge gut. Eine ausführliche Beschreibung der Tauchplätze findet sich auf der Homepage der Basis.
Hervorzuheben sind die häufigen Strömungstauchgänge. An manchen Stellen kann es schon ganz heftig ziehen. Das sind aber dann auch die Stellen, an denen man die größte Chance hat, Großfische zu sehen. Bei guter Planung und Tauchgangführung verläuft so ein Tauchgang sehr entspannt. Man läßt sich von der Strömung am Riff entlang treiben. Am besten startet man bei einlaufender Strömung am Außenriff und läßt sich durch einen der Kanäle in die Lagune treiben. Die Mitnahme einer eigenen Strömungsboje ist sehr zu empfehlen, obwohl jeder Guide ein dabei hat. Diese wird normalerweise beim Safety-Stop an die Oberfläche gelassen. Der Skipper orientiert sich an den Bojen. Am Ende des Stops sollte man sich zügig vom Riffdach entfernen, damit man im freien Wasser (Riffschutz !) vom Boot aufgenommen werden kann.
Die Qualität der Tauchgänge hängt sehr vom Guide ab. Es gab einige wunderschöne entspannte und gut geführte Tauchgänge mit Guides, die die Strömung genau beurteilen konnten, das Tauchgebiet offenbar sehr gut kannten und genau wußten, wo es etwas zu sehen gab. Es gab aber auch Rudeltauchen vom Schlimmsten, Guides die davongespurtet sind, Tauchgänge die (mangels kluger Planung) vor allem aus Kampf gegen die Strömung bestanden haben. Auch hier wird die Basis den durch die Auszeichnungen in der Tauchpresse geweckten (hohen) Erwartungen nur teilweise gerecht.
Der Bootseinstieg ist recht bequem. Die Crew packt mit an. Blei und BCD samt Flasche können noch im Wasser abgelegt werden und werden von der Crew an Bord gehievt. Bis man selbst aus dem Wasser ist, hat die Crew bereits die Ausrüstung demontiert. Alles zügig, freundlich, kompetent.
Highlights:
Begegnung mit einem Walhai (27.4.03 nachmittags Furana Nord)
Napoleons und/oder Schildkröten bei fast jedem 2. Tauchgang. Ein riesiger Napoleon aus nächster Nähe (29.4.03 morgens Barrakuda Giri).
Gelegentlich Weißspitzenriffhaie und Thunfische, Langusten, Kraken. Geistermuränen.
Wrack Male-Victory
Viel wunderschönes „Kleingetier“.
Wer mehr wissen will, kann sich meine Fotos in der Datenbank anschauen.
Fazit:
Ein wunderschönes Tauchgebiet und eine recht ordentliche Basis, die aber etwas überbewertet ist. Für eine Spitzenposition sind deutliche Verbesserungen (auch in Sicherheitsfragen) erforderlich. Ich werde also zu den Malediven gerne zurückkehren, aber zunächst andere Basen ausprobieren.
Tauchgebiet und Auswahl der Tauchplätze: 5 – 6 Flossen. Guides und TL: alles von 2 – 6 Flossen möglich. Sicherheit: 3 Flossen. Freundlichkeit und Service: im Schnitt 4 – 5 Flossen, Preis-Leistung: 3 – 4 Flossen.