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FamilientaucherPadi Rescue

Hallo!Da ich gerne das Docktor einmal betauchen w ...

Hallo!

Da ich gerne das Docktor einmal betauchen wollte, habe ich mir die Ostseebasis Fehmarn für einen Doppeltauchgang ausgesucht. Dabei habe ich leider von den guten Erfahrungen mit der Ostseebasis Rerik und der Partnerbasis Aquanautic-Elba auf die anderen Basen von Atlantis Berlin geschlossen. Grober Fehler!
Da die Basis in der Taucherszene inzwischen einen gewissen Ruf hat, habe ich mir die Basis Ende Juni bei einem anderen Aufenthalt auf Fehmarn zunächst mit meinen Buddys einmal angeschaut. Mit Christin aus dem Office entspann sich ein informatives Gespräch bis der Basisleiter M. auftauchte und vor allem durch viel sinnfreies Gelaber auffiel. Er erweckte den Eindruck eines an ADHS leidenden Mannes, der verzweifelt - trotz grauer Haare - auf jugendlich macht. Trotzdem hielten wir an der Idee einer Wrackausfahrt mit der Basis fest.
Mitte Juli habe ich dann für Mitte August drei Taucher für eine Wrackausfahrt am Nachmittag angemeldet und unsere Wünsche geäußert. Falls die Wetterlage es zulässt, sollte es ein Doppeltauchgang Docktor/Prahm Staberhuk werden. Der Termin und der Doppeltauchgang wurden von Christin und M. bestätigt mit der Bitte, dass wir uns zwei Tage vorher noch einmal melden.
Nach der Anmeldebestätigung habe ich mit M. noch einmal kurz telefoniert, da wir jeweils noch eine zweite Flasche leihen wollten. M. wollte dies in die Anmeldung aufnehmen.
Drei Tage vor der Wrackausfahrt habe ich mit meinem Mann der Basis (hatte irgendwie ein schlechtes Gefühl) einen Besuch abgestattet. Christin wusste sofort, wer ich war und wusste über den anstehenden Doppeltauchgang Bescheid. Leider hatte M. nicht notiert, dass wir jeweils eine Flasche leihen wollten. Zu dem Gespräch kam M. dann hinzu, der von dem Doppeltauchgang nichts zu wissen schien und ihn auch gleich in Frage stellte. Als ich ihm sagte, dass wir den Tauchgang angemeldet hätten und er auch von ihm so bestätigt wurde, hielt er mir einen Vortrag. Sie würden ja alles möglich machen, aber so eine Ausfahrt würde sich erst ab drei Personen lohnen. In letzter Zeit hätten 138 Personen einfach abgesagt oder seien nicht gekommen. Ich müsste auch ihn verstehen und mal die andere Seite sehen, obwohl er wüsste, dass mich das nicht interessiert ... Ich war kurz davor, den gesamten Tauchgang abzusagen!
Christin bat uns noch, am Tauchtag vormittags anzurufen, da ein Sturmtief durchziehen würde. Vielleicht müsste man doch auf die windabgewandte Seite ausweichen (Saugbagger/Drifttauchgang Sund). Kein Problem – auch da würden wir mitfahren.
Am Tauchtag rief mein Mann dann vormittags in der Basis an und meldete mich wegen einer Verstauchung des Fußgelenks von der Ausfahrt ab. Sein Buddy und er sowie eine Nichttaucherin würden aber gerne teilnehmen. Von der Basis wurde der Doppeltauchgang Docktor/Prahm telefonisch bestätigt.
Ich war frustriert, weil ich nicht mitkonnte. Dies gab sich aber sehr schnell, nachdem die drei zurückgekehrt waren. Auf der Basis angekommen wurde zunächst der Doppeltauchgang in Frage gestellt. Den Wracktauchgang würde man nur aus reinem Entgegenkommen mit den Beiden machen, da die anderen Teilnehmer abgesagt hätten. Man würde dann zwischen den Tauchgängen reinfahren und Flaschen füllen. Auf Nachfrage stellte sich dann heraus, dass die anderen Teilnehmer bereits vor dem Telefonat am Vormittag abgesagt hatten! M. gab danach seine Tauchgeschichten zum Besten und versuchte eine Tauchanfängerin auf einen Landtauchgang vorzubereiten. Durch seine „entspannte“ (oder eher flapsige) Art der Konversation schien er keinerlei Selbstvertrauen bei der Taucherin zu entwickeln – im Gegenteil. Hochprofessionell auch das Verhalten der Crew: wenn sich zwei Tauchlehrer vor Kunden gegenseitig mit der Brust anspringen, weil es so lustig ist, dann weckt das eher Mitleid bei Erwachsenen anstatt als „cool“ wahrgenommen zu werden.
Nach längerem Gerede sollten mein Mann und sein Buddy sich dann anrödeln und ihr Equipment in den Transporter legen. Der Transporter würde sie gleich mit zum ihnen unbekannten Bootsanleger nehmen. Kurze Zeit später war allerdings der Transporter mit dem Equipment weg und nach 15 Minuten Wartezeit in den Trockis fragten die Beiden bei der Basis nach, wie es weiter gehen sollte. Tja, was soll man sagen. Sie hatten die Beiden vergessen. Von Christin wurden sie zu Fuß zum Bootsanleger geschickt. Die Ausrüstung lag am Anleger. Der Bootsanleger hat keinen Steg. Man muss durchs Wasser waten. Die Nichttaucherin verzichtete daraufhin auf die Mitfahrt, denn die Hose ausziehen, um zum Boot zu gelangen, wenn man nicht taucht, ist nicht jedermanns Sache. Das Boot hat interessanterweise auch keine Einstiegsleiter am Heck, was sich am Tauchplatz beim Aus-dem-Wasser-Klettern als schwierig herausstellte. Am Docktor herrschte starke Strömung und fast keine Sicht. Dies wusste die Basis aber bereits vom Vormittagstauchgang. Nach dem wegen miserabler Sicht nach 10 Minuten beendeten Tauchgang lief der Wiedereinstieg ins Boot so ab: in der Strömung mit einer Hand an der Leine des Bootes festklammern, mit der anderen Hand Gerät und Flossen ablegen und hochreichen. Danach über das Heck ins Boot hochziehen. Da die Heckplattform, wenn man sie so nennen kann, etwas 10 cm über der Wasseroberfläche ist, keinerlei Haltegriffe hat und rutschig ist, ist bei diesem Boot anzuraten, dass Taucher, die mitfahren, körperlich recht fit sind. Unter diesen Bedingungen und weil mein Mann leichte Kopfschmerzen hatte, verzichteten die Beiden auf den zweiten Tauchgang. Zurück an Land durften die Taucher ihre gesamte Ausrüstung selbst zur Basis schleppen, da der Wagen noch mit den anderen Tauchern unterwegs war. Einzig der Bootsführer hat sein Bestes gegeben, was den Beiden den Ausflug halbwegs gerettet hat.
Zurück an der Basis schien sich auch keiner wirklich mehr für die Beiden zu interessieren. Debriefing? Fehlanzeige!
Die Basis kontrollierte übrigens auch keine Brevets und keine Tauchtauglichkeit. In den Anmeldbogen hätte man sonst was eintragen können. Übrigens ein kleiner Hinweis: lasst, solltet ihr dort tauchen, keine Wertsachen im Anrödelzelt. Es ist zwar umzäunt, aber nicht abgeschlossen und es ist sehr viel Verkehr auf dem Campingplatz – da kann jemand auf dumme Ideen kommen!
Im Beisein von uns Kunden sagte M. noch zu einem Kumpel/Staffmitglied: „Na, da steht demnächst wieder im Netz: Total chaotische Tauchbasis!“
Danke Matthse für die Selbsterkenntnis!
Guten Gewissens können wir diese Basis keinem halbwegs Erwachsenen mit auch nur einem minimalen Anspruch an professionellem Umgang mit (zahlenden!) Kunden empfehlen. Welches Licht die nicht stattfindende Kontrolle von Brevets und Tauchtauglichkeit auf das Sicherheitsbewusstsein (und den Selbsterhaltungstrieb) der Basisleitung wirf, muss jeder selbst entscheidenden. Für Atlantis Berlin, die den Namen dafür hergeben, ist es jedenfalls eine Basis, die mit Macht den Ruf zerstört.

Ergänzung: Der Buddy meines Mannes hat einen ähnlichen Bericht an Atlantis-Berlin geschickt. Von dort aus wurde schnell und professionell reagiert. Es wurde eine Stellungnahme des Basisleiters angefordert, die an ihn weitergeleitet wurde. Als Ausgleich wurde beiden eine kostenlose Ausfahrt auf Fehmarn oder in Rerik angeboten.

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