Eaglehawk Dive Centre, Eaglehawk Neck, Tasmania

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devinInstructor1500 TGs

Tauchen mit der Alpaca-Farm

Vor den Weihnachten 2019 tauchten wir mit dem Eaglehawk Dive Centre tauchen. Wir machen insgesamt 6 Tauchgänge an 3 Tagen.
Das Dorf Eaglehawk Neck liegt rund um den Priate Bay verteilt und ist über die Highways A3 und A9 in etwa 1 Stunde, mit dem Auto, von Hobart aus erreichbar. Der Pirat Bay ist eine malerische Bucht mit langen Sandstränden. Unmittelbar bei Eaglehawk Neck liegen einige der bekanntesten touristischen Artaktion von Tasmania: Tessellated Pavement, Fossil Bay, Tasman Arch und Devils Kitchen. Bis nach Port Arthur und dem dortigen UNESCO-Weltkulturerbe sind es nur 20min Fahrt, entlang dem Highway A9.

Wir waren aber nicht wegen allen anderen Attraktionen dort, sondern vor allem um zu Tauchen:

Das Eaglehawk Dive Centre ist im Norden von Eaglehawk Neck angesiedelt. Die Tauchbasis befindet sich etwa 1km in Landesinnern auf einer Alpaca-Farm. Gleich neben der Tauchabis wurden Alpacas geschoren als wir dort waren. Es gibt dort auch Alpaca-Wollen-Produkte zu kaufen. Ein grosser Schuppen beinhaltet alles was man zu Tauchen braucht: Ausrüstungsverkauf und -Miete, Kompressor, Theorieräume, Duschen, Werkstädten... Ausgebildet wird nach PADI. Nitrox und Rebether-Support ist erhältlich.
Nebenan gibt es einen beheizen und überdachten Pool für die Tauchausbildung. Es gibt die Möglichkeit Divermaster-Interships (Arbeit gegen Ausbildung) zu machen. Ein französischer Student in unserem Alter, (~25) war gerade dort und stand vor dem Abschluss der Intership. Er war sehr zufrieden mit dem was ihm geboten wurde.

Auf der Farm selbst existiert ein Hostel und Campground auf dem man übernachten kann. Wir übernachten im naher gelegenen Lufra Hotel. (1.5km entfernt)

Das Personal vom Eaglehawk Dive Centre war freundlich und sehr hilfsbereit. Karen Gowlett-Holmes (Mitbesitzerin und Gründerin der Tauchbasis) ist eine weltbekannte Meeresbiologin und Unterwasserfotografin. Mick Baron (Mitbesetzer) scheint eher für das Technische und das Boot zuständig zu sein. Daneben beschäftigen sie mehre jüngere Tauchlehrer.

Die Voranmeldung per E-Mail war unkompliziert. In der Hochsaison (Dezember - Februar) ist eine vorherige Reservation unumgänglich.Im Hochsommer (Ende Dezember) ist die Tasmansee nur wichen 10 und 15°C warm. Kaltwassererfahrung ist also aus meiner sich eine zwingende Voraussetzung um in Eaglehawk Neck zu tauchen! Trotzdem gab es viele Gäste die zuvor nur das Great Barrier Reef kennen und deshalb eher etwas überfordert wirkten.

Wir waren etwas erstaunt, dass das Eaglehawk Dive Centre keine Trockentauchanzüge vermietet. Es gibt "nur" 7mm Neoprenantüge. Aufgrund der klimatischen Gegebenheiten wären Trockentauchanzüge durchaus angebracht: Die Gäste die Anzüge vor Ort mieteten frohen alle.Wir brachten zum Glück unsere eigene Tauchausrüstung, inkl. Trocki, aus der Schweiz mit und frohen deshalb nicht.

Die Ausrüstung wird auf der Farm zusammengehaut und aufs Schnellboot verlanden. Für die Tauchgänge fährt man mit angezogenem Tauchanzug rund um die ganze Pirete Bay zur Yetty von Eaglehawk Neck. (7km/10min) Dort wird das Verbundfaser-Boot eingewassert. Zu den Tauchplätzen fuhren wir nie länger als 30min. Die See war meist extrem rau. ~1m Dünung. Wer zur Seekrankheit neigt, sollte sich vorher entsprechend medikamentieren. Auf dem Boot gibt es Sauerstoff, Funkgeräte, Schwimmwesten, GPS... Auch ein Backup-Antrieb ist vorhanden.

Die meisten Tauchplätze liegen unmittelbar unter den stark zerklüfteten Klippen der Felsenküste und sind steil abfallend. Es gibt aber auch eine wenige flache, weniger spektakuläre Tauchplätze mit Sandgrund, die für Anfänger gut geeignet sind. An mehreren Tauchplätzen tauchen wird durch Seehöhlen. Also Höhlen in denen über dem Wasser immer noch Luft ist. Was man zu sehen kriegt ist nicht schlecht: Allen voran natürlich der tasmanische Seedrachen. Daneben viele Fische, Seepferdchen, Haie, Adlerrochen, grosse Schnecken, sehr viele Schwämme, Langusten, grosse Einsiedlerkrebse, seltene Weichkorallen, mancherorts viele Krustenanemoen, Seegas und andere Wasserpflanzen... Beim Auf- und Abtauchen, wird man an eignen Tauchplätzen von wunderfitzigen Seals (Seelöwe) begleitet. Auch zu einem kleinen Wrack konnten wir tauchen. In älteren Berichten liesst man oft vom 30m hohen Kelpwäldern es in dieser Gegend gebe soll. Wie uns vor Ort erklärt wurde, wachse aber seit 2017 kaum noch Kelp. Vermutlich ist der Kelp ein Opfer des Klimawandel gworden??

Die Briefrings waren immer ausführlich und enthielt mehr Informationen es als man als erfahrener Taucher braucht. Etwas erstaunt waren wir, dass nie jemand vom Dive Centre tauchen war, obwohl teilweise Anfänger mit nur 12 gegolten Tauchgängen in der Gruppe waren und die Bedingen durchaus anspruchsvoll waren. (Wellen, bodenlose Felswände und Kälte) Teilweise gab es starken Schwall (Unterströmung), weil über den Tauchplätzen die Wellen ungebremst auf die Felswand Aufsagen. Manchmal war der Schwall bis auf ~12m Tiefe spürbar. Das Personal schien sich drauf zu verlassen, dass sich die Gäste gegenseitig beaufsichtigen. Die Wassertemperaturen lagen meist um die 12°C. Min hatten wir 10°C gemessen und max. 13°C.

Als Fazit kann man sagen:
Die Tauchgänge waren für uns sehr schön und wir konnten die artenreiche Unterwasserwelt geniessen. Für uns persönlich hatte die Tauchbasis einen sehr guten Service geboten, der den Preis von 120.- AUD (pro Person und "2 Tanks Dive") alle Mal wert war. Alles war gut organisiert und funktionierte reibungslos. Für uns persönlich hat alles gestimmt. (Ich selbst bin Tauchlehrer mit 1500+ TGs, meine Freundin ist DM mit 700+ TGs.)

Ein grosses Fragezeichen möchte ich beim Umgang mit weniger erfahrenen Tauchern setzen:
Wenig erfahrene Taucher könnten schnelle überfordert sein, wenn sie ohne lokalen Guide, bei solchen Bedingungen, tauchen müssen. Wer keine eigene Ausrüstung mitbringt, wird die Tauchgänge aufgrund der teifen Temperaturen nicht geniessen können. Schade, dass das Eaglehawk Dive Centre keine Trockenanzüge an Gäste vermietet. Für Anfänger und selbst für erfahren Taucher, die kein Kaltwassererfahrung besitzen halte ich diese Tauchbasis deshalb für wenig geigen.