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Dezember 2016

Ich war im Dezember 2016 auf der Tambora, das Boot war nur knapp zu zwei Drittel belegt (10 Gäste bei einer Kapazität von 16 Personen), die Gästeschar bunt gemischt (27-76 Jahre, DE / CH / ITA / USA / AUS ). Pro Tag wurden vier Tauchgänge (davon ein Nachttauchgang) à 60min angeboten. Die Tauchplätze haben (fast) alles geboten, was das Taucherherz begehrt: Vom Pygmy Seepferdchen (z.B. 9 bei einem einzigen Tauchgang, davon 5 Raja Ampat Pygmys, 2 Bargibantis, 2 Denise) über Wobbegongs zu Mantas (bei 4 Tauchgängen). Einziger Wehrmutstropfen: Die Sicht war nicht immer so berauschend wie gewünscht (bei Tauchgängen mit Makrofokus war dies nicht so tragisch, aber die Sicht war auch bei einigen der «Weitwinkel»-TGs nicht berauschend).

Vorteile/Nachteile des Boots:

++ 4 Guides für max 16 Gäste, d.h. je nachdem wie viele Gäste an Bord sind oder gerade tauchen, sind es höchstens 4 Taucher pro Guide, oftmals aber auch nur 1-2 Taucher pro Guide
+ Guides fanden diverse Critters, und haben die Tauchgänge an die Gruppe angepasst (je nach Wunsch tiefer / flacher, Tauchgeschwindigkeit etc)
+ Nette und hilfsbereite Crew
+ Viele clevere Detaillösungen auf dem Boot (kleine Namenschildchen auf dem Equipment / Badetüchern, Türen/ Schranktüren mit Schliessfunktionen, die diese auch bei Seegang offen/zu halten, etc).
+ Crew erledigt alle Tauchvorbereitungen, inklusive Nitrox Analyse (bitte vor dem Tauchen aber nochmals alles kontrollieren, sonst fehlt plötzlich Maske oder Blei etc)
+ Flaschen konstant gut gefüllt, meistens um 210 bar
+ Sehr bequeme und schnelle hartschalen Tauchdinghy’s, nicht so kleine Gummizodiacs. Equipment bleibt auf dem Dinghy, Einstieg mit simpler Rückwärtsrolle, und Rückkehr mit vollem Equipment via Leiter, oder die Crew nimmt einem auch gerne den Bleigurt und BCD im Wasser noch ab.
+ Sehr gute und vielfältige Küche, Softdrinks und Bier sind im Preis inbegriffen (dafür ist Wein ziemlich teuer, und es gibt keine Bar an Board, also Schnaps falls gewünscht selber mitbringen)
+/- Cruise Director Ben ist super nett und ein guter Gastgeber, jedoch gab es viele Tauchplätze, die er selbst noch nie oder nur einige wenige Male selbst bereits betaucht hat. Hier erwarte ich mehr Kompetenz.
- Ich selber habe zwar kein Mietmaterial gebraucht, aber was ich bei meinen Mittauchern gesehen haben, war eher bedenklich: teils sehr streng zu atmende Regler (fehlende Wartung?), BCDs mit undichten Inflatoren, und Lampen mit 45min Betriebsdauer (bei 60min Nachttauchgängen…)
- Boot ist zwar gut in Schuss und man sieht dem Schiff das Alter (rund 10 Jahre) nicht wirklich an, jedoch müssten einige Wartungsarbeiten durchgeführt werden (TV kaputt, Kühlschrank schliesst nicht richtig und deshalb sind die Drinks nie wirklich kalt, sondern nur kühl)
- Gerade in abgelegenen Tauchgebieten mit starker Strömung würde ich erwarten, dass jeder Gast ein Enos Sender oder ein Nautilus Lifeline erhält. Die Investitionen sind nicht allzu gross, erhöhen aber die Sicherheit massiv
-- Nitorxzuschläge sind in der heutigen Zeit ein No-Go (die zusätzlichen Kosten für den Nitroxkompressor sind m.M. schon längst x-fach amortisiert). Andere Boote dieser Preisklasse offerieren standardmässig Nitrox for free.

Alles in allem ein guter Trip, und ein zu empfehlendes Boot. Wenn das Mietmaterial ersetzt wird, das Boot einen kurzen Trockendock Aufenthalt erhält und die Nitroxzuschläge abgeschafft werden, wäre es ein fast perfektes Livabord.

Weitere Bilder: https://www.travelholic.ch/image-galleries/asia/indonesia-raja-ampat-1/
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