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grogCMAS**

Ich war Ende März 2015 zum dritten mal Gast für e ...

Ich war Ende März 2015 zum dritten mal Gast für eine Woche auf der Scubaspa Ying.

Und da ich über den ersten und zweiten Aufenthalt nicht direkt überragend wertende Berichte in diesem Forum veröffentlichte, sollte ich vielleicht erklären, warum ich dennoch erneut auf diesem Boot mitfuhr: Erstens fanden sich Hinweise darauf, dass sich wesentliche Verbesserungen ergeben haben. Zweitens bewerte ich stets in Relation zum Preis - das heisst, ein weniger teures Boot hätte bei gleicher Leistung durchaus ´volle Flossenzahl´ erhalten können. Und drittens halte ich das Konzept der Scubaspa, sowohl typische Safari-Tauchgänge als auch ´Spa´ auf einem überdurchschnittlich nobel eingerichteten Boot anzubieten, immer noch für ein Alleinstellungsmerkmal, dass anderswo nicht ohne weiteres zu finden ist.

Da meine beiden älteren Kritiken recht ausführlich waren, beschränke ich mich auf eine Beschreibung der wesentlichen Änderungen.

Mit Ausnahme des Dhoni-Kapitäns haben wir unter der Besatzung keine uns von 2013 bekannten Mitarbeiter wiedererkannt. Was aber kein Nachteil ist: Die 2013 schon gut besetzten Positionen funktionieren immer noch, der neue Cruise Director (Deon) ist umgänglicher und sichtbarer als der uns von 2013 bekannte, und die Auswechslung des Küchenchefs hat sich geschmacklich sehr positiv ausgewirkt.

Überhaupt ist die Verbesserung der Essenangebots die für mich deutlichste Veränderung gewesen: Beim Frühstück gibt es jetzt auch Thunfisch-Sambal und eine bemannte Station im Salon für die wunschgerechte Zubereitung von Eierspeisen, die Hauptgerichte waren diesmal nicht so fade und langweilig wie im September 2013, Fisch und Fleisch wurden nicht mehr bis zur Trockenheit totgegart, und das selbtgebackene Brot war zwar nicht knusprig, aber ordentlich durchgebacken. Der Mut zu lokaler/asiatischer Küche hält sich aber trotz asiatischem Küchenchef noch in engen Grenzen, wirklich gut gewürzte, ausgesprochen leckere Curries, wie sie auch die maledivische Mannschaft aß, bekam man abseits des offiziellen Buffets auf direkte Anfrage beim Küchenchef, besonders das Linsen- und Okra-Curry waren sensationell lecker. Nachdem sich diese ´inoffizielle´ Möglichkeit herumgesprochen hatte, bildete sich eine lose Gruppe aus drei Tischen mit Gästen verschiedener Nationalitäten, die regelmäßig von den auf dem offiziellen Buffet nicht verfügbaren leckeren Curries naschten.
Ein verbliebener Schwachpunkt des Essenangebots sind die Nachspeisen: Viel mehr als wechselnde Pudding/Götterspeise Arten seltsamer Farbe war nicht - naja, zweimal wurde einfachst-Eiskrem gereicht. Immerhin gab es in der Regel Ananas, Papaya und Banane als fruchtige Alternative.

Eine weitere Verbesserung betraf das alte Drama ´Übergang Boot <-> Dhoni´: Auf der Anlegeseite wurde inzwischen eine kleine einstufige Zusatzleiter angebracht, die den Übertritt merklich vereinfacht. Allerdings ist der Durchgang vom Dhoni-Vorschiff in den Mittelteil weiterhin extrem niedrig und bedarf sehr tiefen Bückens.

Die Duschtür in Kabine 14 schlägt bei Fahrten durch welliges Wasser immer noch bei jeder starken Rollbewegung heftig auf und zu.

Die Organisation des Tauchbetriebs ist (wie schon im September 2013) solide, es werden in der Regel 3 Tauchgänge pro Tag angeboten. Allerdings gehen weiterhin alle Taucher zur selben Zeit am selben Ort ins Wasser, bei 24 Tauchwilligen wie auf dieser Tour ist Rudeltauchen daher kaum vermeidlich. Die Guides haben es unter Wasser für Taucher mit Foto-Ambitionen zu eilig, an einigen Tauchplätzen lässt sich das durch ´Absetzen von der Gruppe´ vermeiden.
Die Süßwasserdusche auf dem Dhoni war die ganze Zeit über defekt und es sah nicht nach Reparaturversuchen aus. Dafür war diesmal aber das Süßwasserspülbecken am hinteren Ende des Dhoni regelmäßig gut befüllt. Nitrox gab es nicht, es existieren Gerüchte, dass ein entsprechender Kompressor nachgerüstet werden soll, was ein echter Gewinn wäre, da viele der Tauchgänge von langsamerer Stickstoffsättigung profitieren könnten.

In den Kabinen gibt es jetzt auch ein ´Do not disturb´-Schild, was vor unvermitteltem Eindringen des Service, nicht aber vor dem Aufwachen durch die Klingel schützen kann, die zu jedem Tauchgang (oder zu anderen Aktivitäten wie Inselexkursionen) geläutet wird. Da fände ich ein selektives Klopfen an den Türen nur jener, die sich für einen Tauchgang eingetragen haben, eine sinnvolle Verbesserung.

Ich hatte von der Tour im September 2013 berichtet, dass der SPA-Bereich mit nur einer Mitarbeiterin hoffnungslos unterbesetzt war. Auf dieser Tour war der SPA-Bereich mit zwei Mitarbeitern weniger drastisch aber immer noch unterbesetzt - es gab Gäste, die gerne mehr SPA Anwendungen gebucht hätten, was aber aufgrund des Mangels an verfügbaren Terminen nicht möglich war.

Die Sitzbezüge im Salon sind noch immer aus einem Material, dass für die klimatischen Verhältnisse weniger geeignet ist, inzwischen sind sie auch stellenweise arg abgenutzt. Hier möchte ich einen Austausch der Glitzereffekt-Kunstfaser gegen strapazierfähige und waschbare Naturfasern empfehlen.

Apropos Abnutzung: Das Dach des Oberdecks ist nicht dicht. Wenn es stark regnet, wie das glücklicherweise nur einmal nachts auf unserer Tour geschah, dann tropft Wasser aus Lampenfassungen im Salon, und in Kabine 14 bildete sich eine Pfütze unter den Holzdielen. Wenn man am Kopfende des Bettes nach dem Regen auf die Dielen Trat, spritzen kleine Wasserfontänen aus deren Zwischenräumen. Sowas wird das Material schnell vergammeln lassen, wenn die Undichtigkeit nicht behoben wird.

Es gab Mitreisende, die das unzuverlässige Funktionieren der Klimaanlagen in ihren Kabinen als wesentlichen Mangel empfanden. (Ich selbst kann dazu wenig sagen, meine Klimaanlage funktionierte, wenn ich sie mal anschaltete, nachts bleibt sie bei mir aus.)

Insgesamt habe ich mehr/wesentlichere Verbesserungen als Verschlechterungen gesehen, aber es gibt immer noch Verbesserungspotential, und ich hoffe, der nächste Trockendockaufenthalt kommt nicht zu spät, um die Erhaltung dieses wirklich schönen Boots zu sichern.

Ein (hauptsächlich Unterwasser-)Video von dieser Tour steht für Interessierte zum Download bereit:

Für die Verwender von ´4k Displays´ in Originalauflösung von 3840x2160 Pixeln (3.5 GB):
https://archive.org/download/ScubaspaYing2015/ScubaspaYing2015_2160p.mp4

Für jene, deren Display oder Abspielmöglichkeit auf ´Full HD´ aka 1920x1080 Pixel beschränkt ist (1.8 GB):
https://archive.org/download/ScubaspaYing2015/ScubaspaYing2015_1080p.mp4


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