Der letzte Urlaub lag noch nicht weit zurück und ...
Der letzte Urlaub lag noch nicht weit zurück und schon zog es uns erneut mal wieder in den asiatischen Raum. Bereits vor zwei Jahren waren wir von der Unterwasserwelt von Sulawesi so begeistert, dass wir diesmal länger und gezielt in dieser Gegend tauchen wollten. Ein Highlight bei der letzten Tour war die Lembeh Strait. Ein Mekka für die Makrofotografie. Unzählige Critters in allen erdenklichen Farben und Formen. Hier wollten wir dieses Mal eine ganze Woche verbringen. Im Anschluss daran haben wir uns für eine 10-tägige Safari auf der Ocean Rover entschieden. Mehr dazu später. Am 29.06.2008 flogen wir mit der Singapore Airline von Frankfurt nach Singapur. Dort machten wir einen Stopover von zwei Tagen. So hatten wir genügend Zeit, die Ecken der Metropole zu erkunden, für die wir beim letzten Mal leider keine Zeit mehr hatten. Nach dem Erkunden zahlreicher chinesischer und indischer Tempel, Moscheen und Kirchen ging es am 02.07.2008 weiter nach Manado. Für eine Woche gingen wir ins NAD Lembeh Resort, ein zweckmäßig eingerichtetes Taucherresort in der Lembeh-Strait. Es gibt zwei Zimmerkategorien und auch einzelne Deluxe-Bungalows. Das Resort bietet keinen Luxus, ist einfach, aber sauber und es gibt gutes Essen und wirklich schöne Tauchgänge nur wenige Fahrminuten mit dem Boot entfernt. Die Tauchguides kennen sich vor Ort sehr gut aus, was ein großer Vorteil beim Entdecken der vielen Critters in dieser Gegend ist. Die Tauchschule bietet verschiedene Tauchpakete an und man kann per Aufpreis auch mit Nitrox tauchen. Wer gut essen und tauchen will und keinen großen Komfort braucht ist vom Preis-Leistungsverhältnis im NAD Lembeh Resort mit Sicherheit gut aufgehoben. Das Personal ist freundlich und hilfsbereit. Wir waren 7 Tage in dem Resort. Leider hat es in dieser Zeit auch täglich geregnet und nicht nur mal eben ein kurzer Regenschauer, sondern die meiste Zeit viele Stunden am Tag und die komplette Nacht durch. Da man beim Tauchen aber ohnehin nass wird nahmen wir dies mit Fassung und hofften täglich auf besseres Wetter. Die Tauchgänge waren dafür aber so toll, dass uns das nasse Wetter irgendwann egal war. In dieser Woche sahen wir unzählige Nacktschnecken, Krabben ( u. a Soft-Coralcrabs, Zebrakrabbe ), viele Garnelenarten ( u.a. Imperatorgarnelen ) Colemanshrimps, Schaukelfische, Anglerfische, Teufelsfische, Fledermausfische, Sepias ( auch flammende Sepias ) Schlangenaale, Kugelfische, Clownfische, Mandarinfische, große Muränen und Geistermuränen, Octopusse ( u. a. Coconut-Octopus und Mimikoctopus ) Knurrhähne, Himmelsgucker, ein Renopia, Geisterpfeifenfische, Skorpionsfische, Grundeln, Blennis, Seepferdchen, Pygmy-Seahorses und einen erst relativ neu entdeckten Lembeh Sea-Dragon ( sieht aus wie eine Mischung aus Seepferd und Seenadel und ist Stecknadelgroß! ) So viele wunderschöne und unterschiedliche Unterwasserwunder haben wir in einer Woche eigentlich gar nicht erwartet. Aber der Urlaub sollte ja noch lange nicht zu Ende sein. Nach der Woche ging es auf die neue Ocean Rover - ein wirkliches Luxus Tauchschiff. Viele kennen die Ocean Rover sicherlich noch, als sie unter thailändischer Flagge gefahren ist. Diese Zeit ist vorbei und die Ocean-Rover befindet sich unter neuer österreichischer Leitung in indonesischen Gewässern, genauer gesagt Nord-Sulawesi, wo die Ocean-Rover ihre Touren in den schönsten Tauchgebieten rund um Nord Sulawesi macht. Es werden die Tauchgebiete der Lembeh Strait, Bangka, und Bunaken Nationalpark sowie die im Norden liegenden Tauchplätze bei den Sangihe Inseln angefahren. Wir hatten das große Glück, direkt bei der ersten Tour dabei zu sein. Die Ocean Rover ist ein speziell auf die Bedürfnisse von Tauchern und Fotografen ausgerichtetes komfortables Safariboot und bietet jeglichen Komfort, den man sich vor und nach dem Tauchen wünscht. Gebaut nach den aktuellsten Sicherheitsvorschriften besitzt Sie einen stabilen Stahlrumpf, ist 30 Meter lang und bietet ausreichend Platz für maximal 16 Passagiere. Die 8 großzügigen und komfortablen Doppelkabinen verfügen alle über ein Doppelbett mit einem Einzelstockbett darüber, besitzen ein Panoramafenster und verteilen sich auf das Haupt- und das Oberdeck. Alle Kabinen sind mit einem Bad mit Dusche und WC, Haarföhn, ausreichend Ablageflächen und Stauraum, sowie einer individuell regulierbarer Klimaanlage ausgestattet. In dem großen klimatisierten Salon werden täglich drei Hauptmahlzeiten in Buffetform serviert. Zusätzlich kann man sich an Snacks und frischem Obst bedienen. Softdrinks, Wasser, Tee und Kaffee sind im Reisepreis enthalten. Im Salon gibt es die Möglichkeit, Kameras und Lampen zu laden. Es stehen ausreichend Stationen mit 110 und 220 Volt zur Verfügung. Ein 42 Zoll Flachbildschirm für Diashows sowie ein Computer zur Bildbearbeitung lassen keine Wünsche offen. Jetzt hatten wir allen Komfort und super Wetter, was wir im NAD Lembeh Resort vermissten. Die Crew der Ocean Rover holte uns im NAD Resort ab, so dass wir unsere Tauchsachen gar nicht erst in den Tauchrucksack packen mussten. Wir konnten sie direkt von der Tauchbasis ins Schlauchboot packen und auf die Ocean Rover bringen. Sehr freundlich und herzlich wurden wir dann auf dem Schiff von Roman, dem neuen Eigner mit einem Welcome-Drink und Erfrischungstüchern empfangen. Auch das Wetter wurde seitdem wir auf der Ocean Rover waren schlagartig besser und es regnete für den Rest des Urlaubs nicht mehr. Die 12 köpfige Crew ist sehr auf das Wohl der Gäste bedacht. Vier Tauchguides ermöglichen unvergessliche Taucherlebnisse in Kleingruppen mit maximal 5 Tauchern pro Guide. Getaucht wird von zwei Schlauchbooten aus, mit denen man den Tauchplatz exakt anvisieren kann. Den ersten Tauchtag auf der Ocean Rover machten wir am 10.7.2008 in der Lembeh Strait, bei Angels Window, AW Shucks, Hair Ball 1 und Aer Prang. In Bitung, der Hafenstadt direkt in der Lembeh-Strait befindet sich übrigens auch der Ankerplatz der Ocean-Rover. D.h. der erste und letzte Tag der Tauchtour wird immer in der Lembeh-Strait getaucht. Im schwarzen Sand begegneten wir bizarren Crittern, die uns schon die Woche zuvor so faszinierten. Am Tag darauf wurde die Sicht immer besser und der Sand auch wieder hell. Es ging nach Biaro, wo die schöne Unterwasserlandschaft von vielen intakten Weichkorallen geprägt ist. Hier begegneten wir bereits größeren Fischen wie dem Napoleon, unser mittlerweile auf Kleinstlebewesen fixierte Auge entdeckte aber auch Krebse, Garnelen und Nacktschnecken. Am dritten Tag erreichten wir Tagulandang Pier wo wir zwei wunderschöne Tauchgänge rund um das Pier machten. Da es unter dem wunderschön bewachsenen Pier jedoch so schön war und beim ersten Tauchgang kein Weitwinkel auf der Kamera war, machten wir den zweiten Tauchgang direkt unter dem Pier. Am Steg warteten vor dem Abtauchen bereits einige Leute auf die Fähre, die von dort abfahren sollte. Beim Auftauchen warteten dann bereits hunderte Menschen auf die Fähre. Es muss ein wirklich ungewohnter Anblick für die Einheimischen gewesen sein, wie wir direkt vor dem Pier auftauchten. Die Menschen winkten uns zu und es war irgendwie komisch von der Stille des Meeres plötzlich von einem Stimmengewirr und dem Lärm der Mopeds umgeben zu sein. Die folgenden zwei Tage tauchten wir in Bangka und Pulisan. Dort hatten wir super Sichtweiten, begegneten Barrakudas und Schildkröten, aber auch kleinen Lebewesen, wie Nacktschnecken, Krebse, Boxerkrabben, und Pontohi-Seahorses. In Pulisan hatten wir Steinfische, Anglerfische, Jawfische, Blennis, Schaukelfische, Seeschlangen und Krebse. Am nächsten Tag tauchten wir vormittags am Lekuan 1, dann am Lekuan 2, wo wir Schildkröten, Lobsten, unzählige Schwarmfische, einen Hai und viele Krabben und Nacktschnecken sahen. Gegen Mittag besuchten wir am Fukui die fünf Riesenmördermuscheln, die uns bereits bei unserer Tour vor zwei Jahren in Erinnerung geblieben waren. Gegend Nachmittag ereichten wir Bunaken, wo wir super Sichtweiten vorfanden. Am nächsten Tag wurde weiter rund um Bunaken getaucht. Wir sahen riesige Drückerfischschwärme mit tausenden von Tieren, gelegentlich Seeschlangen und Schildkröten, einmal auch einen Adlerrochen aus weiter Ferne. Ansonsten fanden wir die sonst so hoch gelobten Bunaken eher langweilig. Abgesehen von der guten Sicht sieht man nämlich nicht besonders viel. Am Tag darauf ging es dann über Punten zurück zu unserer geliebten Lembeh Strait, wo wir bei Batu Sandar und Telek Kambahu 1 zwei wunderschöne Tauchgänge mit Pegasusfischen, paarenden Nacktschnecken, Eidechsenfischen, Anglerfischen, Schaukelfischen usw. hatten. Unser Highlight des Tages und lang ersehnt war jedoch der Nachttauchgang bei Retak Larry. Vom Himmelsgucker, bis zum Schlangenaal, Nacktschnecken mit Imperatorgarnelen, robusten Geistepfefenfischen, Octopus bis hin zu Krebsen sahen wir so viel. Das eigentliche Highlight war jedoch der lang ersehnte Bobbit-Wurm, den wir bereits vor zwei Jahren mit Roman sahen. Standorttreu lebt der bis zu zwei Meter lange Bobbit-Wurm im schwarzen Sandboden und kommt nur gelegentlich ein Stück hervor um zu fressen. Auch dieses Mal hatten wir das große Glück, den Bobbit-Wurm mit seinen regenbogen schillernden Farben und dem bizarren Aussehen zu bewundern. Welch ein schöner Abschluss für einen so schönen Tauchurlaub mit über 50 Tauchgängen! Die Tauchtage auf der Ocean Rover waren leider vorbei. Der folgende Tag wurde zum Entsättigen und Relaxen genutzt. Wie gut, dass eine ausgebildete Masseuse auf dem Schiff zum Bordpersonal gehört. Die Massage war phantastisch, jetzt merkte man jedoch erst einmal wie anstrengend die viele Taucherei war und wie viele Muskeln verspannt waren. Am 19.07.2008 frühstückten wir ein letztes Mal auf der Ocean Rover und dann ging es nach Manado, wo wir über Singapur zurück nach Frankfurt flogen. Ab September 2009 bietet die Ocean Rover auch Touren in die schönen Tauchgebiete von West Papua, Raja Ampat an. Ein erstes Ziel für nächstes Jahr...
Mehr UW-Fotos unter www.jenshilz.de
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