MY Sherazade (Inaktiv)

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Wir waren vom 02. bis 09. Januar 2010 auf Tauchsa ...

Wir waren vom 02. bis 09. Januar 2010 auf Tauchsafari mit der „Sherazade“ in sudanesischen Gewässern – Nordroute.

Die Reise haben wir im Internet bei „Red Sea Enterprise“ gebucht. Beratung und Organisation waren hervorragend, besonders erleichternd fanden wir die Abnahme aller Ein-/Ausreiseformalitäten für Ägypten und Sudan einschließlich check-in-Abwicklung; der Reisepreis enthielt alle Gebühren (Visa, Nationalpark, rund 200,-Euro pro Person); der Sudan unterliegt praktisch einem Bankenembargo, was für den Reisenden die Mitnahme von Bargeld bedingt.

Die Anreise nach Port Sudan erfolgt über Kairo; je nach Flugzeiten sind An- und Abreise mit einer Übernachtung in Kairo verbunden. Vom Flughafen sind Hotels in wenigen Minuten zu erreichen; die Zeit zur Weiterreise nach Port Sudan reicht für einen Ausflug oder kann zum Entspannen im Hotelgarten genutzt werden. Der Flug nach Port Sudan wird von Sudan Airways durchgeführt (Airbus A 320); alles lief problemlos ab (Flugzeit etwa 2 ½ Stunden).

Die „Sherazade“ ist ein sehr komfortables Schiff; die Crew war überaus freundlich und hilfsbereit; die anwesende italienische Eignerin Mariacristina Pulliero sorgte für sehr gute italienische Küche, einschließlich Salat, Gemüse und Obst und kümmerte sich angenehm unaufdringlich um das Wohl der Taucher. Wir waren 11 Taucher aus 4 europäischen Ländern; Briefing-Sprachen waren italienisch und englisch.

Das Tauch-Angebot umfasst drei Tauchgänge täglich, bei den Nachttauchgängen sind es vier Tauchgänge; die Anfahrt vom Schiff zu den Tauchplätzen erfolgt per Schlauchboot; wir sind bis 55m tief getaucht, vielfach zwischen 40m und 45m (mit 15-Liter-Stahltank); die langen Aufstiegszeiten erfordern sichere Tauchfertigkeiten, auch bei Dünung und Strömung. In sudanesischen Gewässern wird fernab der Massen getaucht; auf ein anderes Tauchschiff sind wir nur am Geburtstag der Eignerin getroffen. Die Nordroute ist auch eine Reise in Tauchgeschichte: die Reste des von Jacques Cousteau eingerichteten Unterwasserlabors „Précontinent II“ werden bei „Shaab Rumi“ umtaucht, und beim Wrack der „Umbria“ taucht man sozusagen hinter den Luftblasen von Hans Hass. An Bord waren dazu die alten Filme dieser beiden Taucherlegenden vorhanden; auch aus heutiger Sicht ist deren Aufwand und Einsatz erstaunlich.

Die Unterwasserwelt ist bei Wassertemperaturen zwischen 26 Grad und 28 Grad (Außentemperaturen etwa 30 Grad) großartig. Über den Hammerhaien und Riffhaien übersieht man leicht die Barrakudaschwärme, Napoleonfische, Büffelkopfpapageienfische, Schildkröten und sonstigen Fische des Roten Meeres und die sehr schönen Korallengärten. Das ist alles schon mehrfach hier beschrieben worden. Daran hat sich nichts geändert. Auch für uns war es eine Taucher-Traumreise. Wir kommen bestimmt wieder.

Ob Kairo ein Zusatzprogramm wert ist? Aus meiner Sicht eher eine Frage zur Leidensbereitschaft. Wir haben ein Zusatzprogramm gewählt, was organisatorisch perfekt und individuell durchgeführt wurde. Allerdings ist Kairo die Stadt des Verkehrsinfarkts schlechthin und eine riesengroße Touristenfalle. In einem sehr guten Hotel ist das Überleben eines Zusatzprogramms aber möglich.