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yoshi1310Divemaster500 TGs

Djibouti Tauchsafari

Wir waren über Weihnachten / Neujahr zwei Wochen auf der MS/Y Elegante auf einer Djibouti Tour. Dabei waren wir fast eine Woche bei den 7 Brothers und eine Woche im Golf von Tadjoura.

Zunächst ein paar Worte zum Schiff: das Schiff ist ein älteres Segelschiff. Da ich schon öfters auf Liveaboards in Ägypten, Sudan und Malediven war, war dieses Schiff dann schon eine rechte Umgewöhnung. Die Kabinen verfügen zwar über ein eigenes Bad, aber dieses ist winzig. Auch die Kabinen selber sind sehr eng (wir hatten die Türen offen gelassen und uns teilweise im Flur umgezogen), die Matratzen durchgeschlafen. Die Klimaanlage sah sehr veraltet aus und wir haben sie, da es nicht so heiss war, zum Glück auch nicht nutzen müssen. Warmwasser war teilweise vorhanden. Wenn der Luft-Kompressor lief, war das Wasser aber eher nur lauwarm. Nach einem dritten TG am Tag wäre aber manchmal eine warme Dusche schon schön gewesen, so mussten dann eben warme Kleider herhalten.
Der Gemeinschaftsbereich ist ebenso sehr klein und bei 14 Personen an Board (ausgebucht) für meine Bedürfnisse zu eng. So habe ich viel Zeit auf dem Bett in der Kabine verbracht, um etwas Ruhe zu haben.

Zum Essen: Gegessen wurde jeweils draussen an zwei Tischen. Das Essen wurde auf Platten auf den Tisch serviert und jeder konnte nehmen wie er wollte. Ich hatte extra vegetarisches Essen vorher angemeldet und bekam fast immer etwas extra. Der Koch aus dem Sudan hat sich sehr viel Mühe gegeben und auch fast jeden Tag frischen Kuchen für nach dem dritten Tauchgang gebacken, inkl. Torte zu Silvester und zum Geburtstag eines Mitreisenden. Lediglich das Frühstück viel sehr mau aus. Es gab jeweils Baguette (welche nur gerade am ersten Tag frisch war und danach vertrocknet bis gummig), eine Eierspeise für alle gleich (man konnte nicht wählen) und Butter und Confitüre. Zum trinken löslicher Kaffee, Schwarztee und künstlichen Saft (auf welchen ich gerne verzichtet habe). Es gibt aber auch eine Nespresso-Maschine. Kapseln gegen Bezahlung oder man nimmt wie ich, einfach die Kapseln selber mit. Weiter gibt es einen Wasserspender, wo man sich in einem Becher Wasser nehmen konnte (mit Zimmer beschriftet). Schöner wäre es gewesen, eine Wasserflasche zu bekommen, welche man auffüllen kann (wie sonst so üblich). Ich hatte meine eigene Trinkflasche dabei, drum hatte ich auch immer genügend Wasser. Softdrinks und Bier konnte man jeweils verlangen (Kühlschrank in der Küche wo man sich nicht selber bedienen konnte wie sonst üblich), mit Strich-Liste.

Tauchplattform: na ja, Plattform nennen ist übertrieben. Im Bug des Schiffes waren auf der Seite die Flaschen aufgereiht und man hatte eine Kiste zur Verfügung. Auch hier alles sehr eng. Zum Glück sind jeweils nicht alle mitgetaucht, so dass wir auf unserer Seite die meiste Zeit nur 5 Personen waren. Wären alle immer getaucht (und man taucht zur gleichen Zeit), hätte es auf die Dauer noch mehr genervt. Leider gibt es auch kein Sonnensegel im Bug, weshalb das Tauchequipment immer in der Sonne liegt. Nicht gerade schön für das Material. Die Tanks musste man jeweils selbst schleppen, wie auch in die Ausrüstung klettern. Eigentlich ja kein Problem, man ist sich aber einfach einen anderen Service auf den Safaribooten gewohnt, bzw. eine Crew, die auch mithilft und einem nicht einfach dabei zuschaut, wie man versucht ins Jacket zu schlüpfen (oder beim Koffer schleppen).

somit auch gleich zur Crew: diese war eigentlich sehr nett, aber eben hat nicht mehr gemacht, als sie mussten. Wir sind uns einfach anderen Service gewohnt und mal ab und zu das Deck reinigen wäre schon noch schön gewesen. Zudem war sie mit 6 Mann sehr knapp besetzt (1 Kapitän, 2 Zodiac-Fahrer/Luftbefüller, 1 Kellner/Steward, 1 Koch und 1 Tauchguide). Auch nur ein Tauchguide für 14 Personen finde ich eine Zumutung. Mein Buddy und ich haben uns aber einfach immer ans Ende der Gruppe eingereiht und sind dann irgendwann meist alleine unterwegs gewesen, da mir der Guide viel zu schnell getaucht ist.

Zum Tauchen: Tauchen in Djibouti ist grossartig! Die Sicht im Golf von Tadjoura ist zwar nicht gerade topp (meist nur so 10 Meter), aber als Seetaucherin war mir das total egal. Die Riffe sind toll intakt, es gibt wahnsinnige Gärten mit grossen Tischkorallen (mit 4 Meter Durchmesser!) und extrem viel Fisch. Im Golf sind auch die Walhaie zwischen Oktober und Januar zu Hause und wir haben sie tatsächlich gefunden (oder sie uns?). Wir haben so mit ihnen getaucht (oder manche geschnorchelt) und auch am Abend kamen sie immer mal wieder zu unserem Schiff um den angelockten Plankton einzusaugen. Einfach grossartig. Spektakulär ist auch der Tauchplatz la Faille, wo sich die Erdblatten treffen und einen schönen durchtauchbaren Graben (der mal grösser, mal kleiner ist) bietet. Die erste Woche an den Seven Brothers fand ich genau so grossartig. Wunderbare unberührte Riffe, perfekte Korallengärten und wieder unglaublich viel Fisch, viele Mobulas und auch mit Delfinen konnten wir zwei Mal tauchen! Als Tauchgebiet finde ich lohnt sich Djibouti auf jeden Fall.

Somit 3 gut gemeinte Flossen. Dem Schiff würde ich zwar fast weniger geben, aber das Tauchgebiet ist einfach super und hat es wieder etwas Wett gemacht.
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