2 Wochen Safari 15.10.20 bis 29.10.20
Reise Bericht Deep Blue Cruise - Tauchsafarie mit der Thunderbird vom 15.10.20 bis 29.10.20
Auf Grund der aktuell speziellen Situation (COVID19 Pandemie) gehe ich etwas genauer auf die Reise im gesamten ein. Vielleicht hilft es ja Tauchern die kurz vor einer Reise nach Ägypten stehen,oder dies beabsichtigen.
Ich hatte einige Fragen, und viele konnten mir im Voraus nicht beantwortet werden.
Gebucht hatte ich über Tourmare, lief alles wie gewohnt in der gründlichen Sorgfalt die ich von Tourmare kenne.
Auf Grund der COVID19 Pandemie und der damit zusammenhängenden Warnung seitens Auswärtigem Amt (AA), war es erstmal nicht klar ob Tourmare eine Safari in Ägypten vermittelt. Buchen wollte ich bereits Anfang September, wurde aber auf den 01.10 vertröstet da es Anfang Oktober eine Neubewertung hinsichtlich Reisewarnungen durch das AA geben sollte.
Dies erfolgt auch seitens AA und Tourmare vermittelte die Reise, auch mit der aktuell bestehenden Warnung.
Erwähnenswert ist, das es eine Menge neuer Haftungsbeschränkungen gibt.
Diesen wird mit Verzichtserklärungen begegnet.
Wie das bei verschiedenen Anbietern im Detail geregelt ist kann ich hier nicht bewerten. Dennoch dürfte klar sein das sich aus der aktuellen Situation bestimmte Neuerungen ergeben.
Um besser ab gesichert zu sein habe ich mich für eine zusätzliche Versicherung (Allianz) entschieden, die im Falle einer COVID19 Erkrankung greift.
Der in meinem Falle bereits bestehenden Versicherungsschutz (ADAC Auslandskrankenversicherung) würde eine Behandlung vor Ort abdecken, sowie eine Rückholung bei schwerer Erkrankung.
Dennoch keinen Schutz für eine Erkrankung vor Reisebeginn.
Da aktuell niemand in Ägypten einreisen darf der keinen Test hat oder diesen bei Einreise in Ägypten direkt am Flughafen macht, war das ein für mich nicht unerheblicher Risikofaktor.
Wer einen Test erst in Ägypten macht muss mit + 24 Stunden bis zum Ergebnis rechnen, somit entfällt diese Option für die Teilnahme an einer Safari.
Ich habe mich für einen Schnelltest am Frankfurter Flughafen entschieden (Anbieter=CENTOGENE).
Das Ergebnis lag nach 9 Stunden vor.
Das ganze wird einem via Mail oder über den Account (muss zuvor angelegt werden) mitgeteilt.
Hierbei dann alle Ergebnisse in den dafür notwendigen Formularen.
Auch mehrsprachig ist das ganze möglich.
Gekostet hat der Spaß in meinem Fall 170€, es geht aber auch günstiger.
Dann liegen die Wartezeiten bei 24 Stunden oder länger.
Ich wollte auf Nummer sicher gehen da sich das Labor zur Testzeit an der Belastungsgrenze befand (aufgrund der starken Nachfrage).
Somit habe ich dann lieber etwas mehr investiert um auch sicher zu gehen das die 72 Stunden von Testergebnis bis Einreise gehalten werden können.
Empfehlen würde ich den günstigeren Test, da 24 Stunden ausreichen um das Ergebnis vorliegen zu haben.
Andere Gäste der Safari haben den Test über den Hausarzt gemacht, gibt somit genug Optionen.
Zurück zur Versicherung, diese hätte im Falle einer Infizierung alle bereits gezahlten Leistungen (100%) abgedeckt.
Bei insgesamt 2500€ für 2 Wochen Safari (inklusive Flug), eine für mich vertretbare Investition (95€ einmalig).
Geflogen bin ich über Zürich mit CHAIR AIRLINES.
Die Maschine war halb voll, dennoch konnte ich kein Corona Konzept erkennen. Teilweise saßen 3 er Reihen voll besetzt zusammen, während die vordere und hintere Reihe leer war. Hier wäre eine Auflockerung mit Verteilung der Passagiere möglich gewesen.
Das ist nicht unerheblich da in Marsa Alam dann mindestens 10 Passagiere sitzen blieben und warten mussten bis alle die bereits einen negativen Test hatten ausgestiegen waren.
Bedeutet das diese 10 Passagiere keinen Test vor dem betreten des Fliegers gemacht haben und somit die Chance einer Ansteckung erhöht ist...für mich nicht ganz nachvollziehbar da alle anderen zumindest schon mal negativ getestet worden sind (innerhalb der letzen 3 Tage).
Das tragen der Maske war Pflicht während des gesamten Fluges.
Am Flughafen in Marsa Alam lief alles sehr geordnet ab. Beim Aussteigen wurden die Dokumente direkt am Flieger geprüft (COVID19 Test).Im Anschluss wurde vor dem besteigen der Busse die Schuhe und Hände desinfiziert.
Im Terminal lief alles wie immer.
Am Schiff angekommen wurden wir herzlich von Ina und der Crew begrüßt. Auch hier alles unter den COVID19 Auflagen. Bedeutet das wir auch hier erst mal desinfiziert wurden (Hände).
Das Gepäck wurde zusätzlich desinfiziert (mittels Besprühen).
Insgesamt waren wir 10 Gäste, somit war sichergestellt das jeder eine Kabine für sich hatte (die Pärchen haben sich natürlich eine Kabine geteilt).
Auch das ist Auflage seitens Ägypten.
Für die Thunderbird war es die erste Safari seit März, und somit auch die erste Tour unter COVID Auflagen/Bedingungen.
Wir bekamen ein auf die COVID19 Regeln angepasstes Briefing und im Anschluss das übliche Sicherheitsbriefing. Um es kurz zu machen... überall sind Spender mit Desinfektionsmittel und aufgrund der geringeren Anzahl an Gästen kann man theoretisch auch Abstand halten. Während dem Essen hat die Crew im Salon und der Küche eine Maske und Handschuhe getragen. Die Gäste selbst nicht. Wir haben uns dazu entschieden aufgelockert am Tisch zu sitzen. Ansonsten war alles wie auf einer Safari üblich.
Social Distancing auf nem Boot hat nun mal seine Grenzen , das sollte klar sein.
Zur Crew ist zu sagen das alle zuvor getestet wurden. Welcher Test das war (PCR oder xxx) kann ich nicht sagen.
Morgens wurde bei allen Gästen und der Crew die Temperatur gemessen und die Werte in einer Liste festgehalten.
Wäre jemand krank geworden so hätte es auch eine Quarantäne Kabine gegeben.
Gebraucht haben wir sie nicht.
Abschließend ist zu sagen das sich die Crew und die Gäste bestmöglich arrangiert haben, ob die getroffene Maßnahmen ausreichen oder überzogen sind, bewerte ich hier nicht. Für mich persönlich waren sie in Ordnung.
Zum Boot und der Crew ist hier im TN bereits viel geschrieben worden.
Insgesamt ist das meine 11.te Safari (7.tes mal Ägypten) und ich war zufrieden.
Preis & Leistung passen, das Boot ist schon etwas älter dennoch sauber und gepflegt. Platz für 16 Taucher wenn ausgebucht, dennoch war es mit 10 Tauchern ideal... eine voll ausgebuchte Thunderbird wäre mir zu klein für 16 Taucher... ist Geschmacksache. Ich mag große Liveabords , einfach weil man auch mal für sich in Ruhe ein Platz findet.
Ich hatte zuvor mit Ina und Christina von DeepBlue Kontakt um zusätzlich noch ein paar Fragen zu klären die mir auch beantwortet werden konnten.
Alte Bekannte wurden wieder getroffen, Mussa der aktuelle Chef Guide war zuvor 7 Jahre auf der Royal Evolution als Chef Guide eingesetzt und ich kenne ihn von einer Sudan Safari.
André der zweite Guide war neu und hat seine erste Tour auf der Thunderbird gemacht.Er selbst war noch etwas unerfahren hinsichtlich der Tauchplätze was an sich aber kein Problem war. Man wächst mit seinen Aufgaben.
Rida der Koch war ebenfalls zuvor auf der Royal Evolution und ich kann nur sagen das er an seinen Kochkünsten nichts eingebüßt hat. Sehr gute Küche.
Die Crew insgesamt hat einen super Job gemacht, sehr aufmerksam und immer zur Stelle. Besonders beim An und Abrödeln waren die Jungs auf Zack.
Bereits nach der Begrüßung und dem Briefing ging es raus zum Checkdive. Anschließend hat uns der Captain in 7 Stunden (bei ordentlich Welle) gut und sicher zu den Brothers gebracht.
Ergebnis und Siegerehrung war das wir die Brothers komplett für uns alleine hatten. Die Wiederholungstäter unter euch werden wissen wie selten das ist.
Sicherlich ist das auch der aktuellen Situation geschuldet, dennoch gab es in PortGhalib und Hurghada ein paar Boote die das gleich Routing gefahren sind. Kurzum, wir haben einen Tag Vorsprung rausgefahren da die Masse der Boote erst 24 Stunden später gestartet ist.
Die Tatsache das wir alleine waren hat uns dennoch nicht geholfen über Nacht bei den Brothers festzumachen. Die Anfrage seitens Captain erging an die Besatzung des Leuchtturms (Militär und Küstenwache), diese wurde aber abgelehnt.
Dennoch war das Tauchen mit nur einem Boot an einem tollen Riff wie den Brothers an sich schon speziell. Wir wurden reichlich belohnt und hatten tolle Tauchgänge.Die Steilwände und Plateaus sind nach wie vor Atemberaubend und voll mit Leben, im Blauwasser gab es immer wieder etwas zum bestaunen (Thunfische und große Schwärme blaue Fusiliere).
Was Grossfisch angeht hatten wir Longi’s , einen grauen Riffhai , und auch der Fuchshai hat sich kurz gezeigt.
Die Longi’s waren entspannt, kamen auf Tuchfühlung und verloren nach 2 bis 3 Umrundungen der Taucher das Interesse. Ein Buckeln (Revierverhalten) konnte keine der beiden Gruppen erkennen. Zum Tauchen mit den Longi’s und dem dazugehörigen Verhalten gab es anlassbezogen (bekannter Unfall im Jahr 2019) ein gesondertes Briefing von Mussa.
Dies war umso interessanter, da Mussa der Guide beim Unfall 2019 an den Brothers war, und somit aus erster Hand erzählen konnte was passiert war.
Zu Tauchen mit Haien im allgemeinen gehört meiner Meinung nach ein gesondertes Briefing auf jeder Safari gehalten. Das es Handlungsbedarf gibt zeigen die vermehrten Vorfälle der letzten Jahre. Falsches Verhalten der Taucher (weil Unkenntnis) führen zu Unfällen. Dies ist meiner Meinung nach eine Pflichtleistung der Guides, des Veranstalters. Gerade bei Tauchgänge mit Longimanus!
Auch wir hatten bei dieser Safari Tauchgänge am Dedalus mit einem beinahe Unfall / Bissverletzung.
Nach 3 Tauchgängen an den Brothers ging es dann zum Dedalus.
Am nächsten Morgen am Dedalus angekommen, hatten 2 Boote festgemacht. Dabei blieb es auch, somit war auch hier kein Rudeltauchen angesagt.
Im ersten TG versuchten wir unser Glück um Hammerhaie zu sehen.
Die Wassertemperatur lag bei 30 Grad auf 34 Metern. Auf 40 Metern waren es 28 Grad und wir hatten Glück 2 Exemplare zu sehen.
Der Unterschied zu den Brothers war schon deutlich fühlbar. Die Wassertemperaturen dort lagen im Schnitt um die 27 bis 28 Grad.
Die beiden folgenden Tauchgänge waren mit Hailights gespickt, Longimanus und ein Seidenhai am Boot.
Am Abend legten die beiden anderen Boote ab und wir waren allein am Dedalus.
So sollte es auch am kompletten nächsten Tag bleiben, einfach unglaublich und sicherlich der aktuellen Situation geschuldet. Der Captain sagte er kann sich nicht daran erinnern jemals alleine am Dedalus gewesen zu sein.
Der Early Morning hatte erneut das Ziel Hammerhaie zu sehen, und der Wunsch wurde uns erfüllt. Im Blauwasser nach 10 Minuten auf 35 Metern Tiefe kam zunächst der Sentinel und spähte uns aus, wenige Sekunden später folgten 6-8 weitere Hammerhaie und umkreisten uns mehrfach... einfach magisch.
Wir haben die beiden kommenden Tauchgänge an Steilwand und Platoe verbracht und allein die Ruhe beim Tauchen war schon purer Genuss. Diesmal begegnete uns der Longimanus beim austauchen am Riff. Insgesamt waren alle Tauchgänge sehr schön, Dedalus hat nach wie vor viel zu bieten...besonders aber war die Ruhe unter Wasser.
Zum Thema Longimanus am Dedalus.
Beim Auftauchen der zweiten Gruppe kam es zur Begegnung mit einem Longimanus. Der Hai war wie oft sehr interessiert und kam den Tauchern sehr nahe. Bei einem Taucher kam es dann dazu das der Hai sich nicht abwimmeln lies und mit der Schnauze auf Bauchhöhe mehrfach weggedrückt werden musste. Er setzte ständig nach, und der Taucher entschied sich auf dem Rücken liegend mit den Flossen zum Hai diesen auf Absatz zu halten.
Es gelang dann alle Taucher ohne Zwischenfall ins Zodiak zu bekommen. Dennoch macht diese Verhalten nachdenklich. Ich habe schon einige Tauchgänge mit Longimanus, ein derartiges Verhalten konnte ich bis Dato nicht feststellen.
Am Abend ging es dann zu den Rockys und Zabargad. Die Überfahrt von 10 Stunden war ruhig.
Am nächsten Morgen dann waren wir allein bei den Rockys und konnten auch hier das gesamte Riff für uns allein betauchen.
Der erste Tauchgang hatte direkt zu Beginn eine Überraschung parat, eine Schule Delfine zog vorbei und war für ein paar Minuten auch interessiert an dem Treiben den Taucher.
Die Steilwände sind toll bewachsen mit vielen kleineren Höhlen, dazu Schwärme von Fisch die immer wieder an uns vorbei gezogen sind.
Insgesamt war Rocky einer der Top Plätze dieser Safari, die Steilwand ist im oberen Bereich zerklüftet und hat viele Überhänge die toll mit Hart und Weichkorallen bewachsen sind.
Dazu eine schier unendliche Zahl an Sardinenschwärmen.
Die jagenden Makrelen haben zudem für ein tolles Spektakel inmitten der Sardinen gesorgt, das ganze bei glasklarem Wasser und Sichtweiten jenseits der 25 Meter.
Leider hatten wir keine GroßFisch Begegnung am Rocky, lag evtl. an der Wassertemperatur von 30 Grad. Selbst auf 40 Meter Tiefe keinerlei Abkühlung.
Das Zabargad Riff haben wir ebenfalls betaucht, die Korallen haben hier sichtlich gelitten. Insgesamt kein Vergleich zum Rocky, dennoch wird der Platz angefahren da er direkt gegenüber vom Rocky liegt.
Am 6. ten Tag sind wir dann zu den Saint Johns Riffen gefahren. Die Überfahrt hat 3 1/2 Stunden in Anspruch genommen.
Betaucht wurden Habili Ali, Gota Soraya, Gota Kebir und das Dangerous Riff (DR).
Am DR haben wir den letzten Tag Tauchgang gemacht und für den Abend war dann ein Nachttauchgang geplant.
Das Riff selbst bietet neben einer Höhle im Riff viel kleinere Blöcke die schön bewachsen sind.
Zum Nachtauchgang waren die Flutscheinwerfer am Heck der Thunderbird angeschaltet, dies führte dazu das sich viel Fisch an der Oberfläche sammelte und das Licht zum Jagen nutzte.
Als wir mit der Gruppe ins Wasser sprangen und ca 5 Meter unter dem Boot sammelten wurde uns ein unvergessliches Spektakel geboten.
Ein schier unendlich großer Schwarm kleiner Fische wurde durch das Wasser gejagt. Vor allem Makrelen sammelten sich zum großen Fressen. Im Scheinwerferlicht unserer Tauchlampen jagten die Makrelen, und das aus allen Richtungen kommend... so einen Schwarm hatten wir die Tage zuvor nirgends gesehen.
Am Boden versammelten sich Muränen... es war atemberaubend. So einen Nachtauchgang hatte ich und auch alle anderen bisher noch nicht erlebt. Aber er sollte ein ungeplantes Ende nehmen. Die Hälfte der Gruppe setzte den Nachtauchgang am Grund entlang weiter fort, während ich mit meinen beiden Buddy’s austariert auf 10 Meter tiefe dem großen Fressen folgte.
Dabei tauchten wir etwas weg vom Boot und hatten die Riffwand in unserem Rücken. Die Lampen hatten wir dabei teilweise aus da die Bootsscheinwerfer ausreichend Helligkeit spendeten.
Aus dem Dunkel kommend tauchte ein Longimanus auf. Kurz im Scheinwerferlicht zu sehen verschwand er wieder. Die Entfernung vom Riff zum Boot betrug ca 25 Meter. Wir entschieden uns die Lampen auszulassen und ein Taucher unseres Teams sammelte den Rest der Gruppe ein, alles ohne Licht.
Diese war wenige Meter entfernt am Grund auf 15 Meter Tiefe und bemerkte den Longimanus nicht.
Ich wartete mit meinem Buddy am Riff und beobachtet den ausgeleuchteten Bereich rund ums Boot. Der Longimanus schwamm erneut in den Lichtkegel und aus diesem heraus direkt auf uns zu. Die Scheinwerfer spendeten genug Licht um uns erkennen zu können.
Wie an den Tagen zuvor kam er sehr nah, war aber völlig ruhig und drehte einen Meter vor uns ab um im Dunkel zu verschwinden.
Die Gruppe sammelte sich inzwischen an der Riffwand wo wir nach dem Safety Stop alle auftauchten um den TG zu beenden. Direkt am Riffdach angekommen riefen wir ein Zodiac herbei und stiegen alle im Schutze des Riffs in dieses ein. Zurück zum Boot zu Tauchen war für keinen von uns eine Option, zu unübersichtlich war die Situation. An der Leiter hätte es zu lange gedauert bis alle 9 Taucher aus dem Wasser gewesen wären. Für mich die richtige Entscheidung - Safety First.
Habili Ali haben wir als Early Morning betaucht, für mich das schönste Riff in Saint Johns. Tolle Steilwand mit Schwärmen an Fisch und dazu jagende Makrelen und Thunas.
Wir hatten ordentlich Strömung und konnten somit die ganze Ostseite betauchen. Das Riffdach ist ebenfalls voll mit Fisch und dazu wunderschön bewachsen.
Nach Saint Johns ging es weiter nördlich die Küste entlang wo wir bei den Fury Shoals das Shab Maksur, Shab Claudio und Malagi betaucht haben.
Alles bekannte Plätze und dementsprechend auch immer stark frequentiert. Dennoch waren wir auch hier an jedem Platz meist allein. Insgesamt sind uns 3 Safari Boote in den Fury Shoals begegnet. Die Tauchgänge sind hier eher flach und bieten weniger Fischschwärme. Shab Maksur war meiner Meinung nach das schönste Riff welches wir in den Fury Shoals betaucht haben. Hier besteht die Möglichkeit eine Steilwand zu betauchen mit einem schönen Plateau zum aus tauchen. Das ganze mit viel Fisch. Eigentlich ideal um auch Grossfisch zu sehen, leider haben wir insgesamt keine Haie mehr nach Saint Johns gesehen.
Shab Claudio war ebenfalls sehr schön und wir haben die Höhlen vernachlässigt und dafür das gesamte Riff einmal umrundet. Der Kanal im Norden ist sehr schön bewachsen und wird meist ausgelassen, lohnt sich aber.
Weiter Richtung Norden sind wir dann am 9.ten Tag zu den Wadi Gimal Inseln gefahren. Abu Galawa Soraya,Gota Siyul und Lanyat waren 3 Plätze die uns tolle Tauchgänge ermöglicht haben. Die Korallenbänke bei Lanyat waren im Flachwasser Bereich voll mit Fisch und nahezu unbeschadet.
Die letzten 2 1/2 Tage stand Elphinestone und die Abu Dabab Riffe auf dem Programm.
Am Elphinestone dann auch wieder mit etwas mehr Frequentierung und insgesamt 4 Safari Booten.
Wir hatten kein Glück am Elphinestone, keine Longimanus und auch sonst wenig los.
Einen tollen letzten Tauchtag haben wir in der Bucht von El Shouna gehabt.
Seegras Wiese mit großen Schildkröten und vielen Rochen unterschiedlichster Art.
Das Dugon war leider nicht da, dennoch ein guter Abschluss für 2 tolle Wochen im Roten Meer.
Ich bin mir sicher das es nicht das letzte mal war das ich eine Safari im Roten Meer fahre.
Ich wünsche der Crew der Thunderbird und Deep Blue Cruises alles gute in diesen schweren Zeiten. Ihr habt ne klasse Mannschaft,und ich werde euch definitiv weiterempfehlen.
Auf Grund der aktuell speziellen Situation (COVID19 Pandemie) gehe ich etwas genauer auf die Reise im gesamten ein. Vielleicht hilft es ja Tauchern die kurz vor einer Reise nach Ägypten stehen,oder dies beabsichtigen.
Ich hatte einige Fragen, und viele konnten mir im Voraus nicht beantwortet werden.
Gebucht hatte ich über Tourmare, lief alles wie gewohnt in der gründlichen Sorgfalt die ich von Tourmare kenne.
Auf Grund der COVID19 Pandemie und der damit zusammenhängenden Warnung seitens Auswärtigem Amt (AA), war es erstmal nicht klar ob Tourmare eine Safari in Ägypten vermittelt. Buchen wollte ich bereits Anfang September, wurde aber auf den 01.10 vertröstet da es Anfang Oktober eine Neubewertung hinsichtlich Reisewarnungen durch das AA geben sollte.
Dies erfolgt auch seitens AA und Tourmare vermittelte die Reise, auch mit der aktuell bestehenden Warnung.
Erwähnenswert ist, das es eine Menge neuer Haftungsbeschränkungen gibt.
Diesen wird mit Verzichtserklärungen begegnet.
Wie das bei verschiedenen Anbietern im Detail geregelt ist kann ich hier nicht bewerten. Dennoch dürfte klar sein das sich aus der aktuellen Situation bestimmte Neuerungen ergeben.
Um besser ab gesichert zu sein habe ich mich für eine zusätzliche Versicherung (Allianz) entschieden, die im Falle einer COVID19 Erkrankung greift.
Der in meinem Falle bereits bestehenden Versicherungsschutz (ADAC Auslandskrankenversicherung) würde eine Behandlung vor Ort abdecken, sowie eine Rückholung bei schwerer Erkrankung.
Dennoch keinen Schutz für eine Erkrankung vor Reisebeginn.
Da aktuell niemand in Ägypten einreisen darf der keinen Test hat oder diesen bei Einreise in Ägypten direkt am Flughafen macht, war das ein für mich nicht unerheblicher Risikofaktor.
Wer einen Test erst in Ägypten macht muss mit + 24 Stunden bis zum Ergebnis rechnen, somit entfällt diese Option für die Teilnahme an einer Safari.
Ich habe mich für einen Schnelltest am Frankfurter Flughafen entschieden (Anbieter=CENTOGENE).
Das Ergebnis lag nach 9 Stunden vor.
Das ganze wird einem via Mail oder über den Account (muss zuvor angelegt werden) mitgeteilt.
Hierbei dann alle Ergebnisse in den dafür notwendigen Formularen.
Auch mehrsprachig ist das ganze möglich.
Gekostet hat der Spaß in meinem Fall 170€, es geht aber auch günstiger.
Dann liegen die Wartezeiten bei 24 Stunden oder länger.
Ich wollte auf Nummer sicher gehen da sich das Labor zur Testzeit an der Belastungsgrenze befand (aufgrund der starken Nachfrage).
Somit habe ich dann lieber etwas mehr investiert um auch sicher zu gehen das die 72 Stunden von Testergebnis bis Einreise gehalten werden können.
Empfehlen würde ich den günstigeren Test, da 24 Stunden ausreichen um das Ergebnis vorliegen zu haben.
Andere Gäste der Safari haben den Test über den Hausarzt gemacht, gibt somit genug Optionen.
Zurück zur Versicherung, diese hätte im Falle einer Infizierung alle bereits gezahlten Leistungen (100%) abgedeckt.
Bei insgesamt 2500€ für 2 Wochen Safari (inklusive Flug), eine für mich vertretbare Investition (95€ einmalig).
Geflogen bin ich über Zürich mit CHAIR AIRLINES.
Die Maschine war halb voll, dennoch konnte ich kein Corona Konzept erkennen. Teilweise saßen 3 er Reihen voll besetzt zusammen, während die vordere und hintere Reihe leer war. Hier wäre eine Auflockerung mit Verteilung der Passagiere möglich gewesen.
Das ist nicht unerheblich da in Marsa Alam dann mindestens 10 Passagiere sitzen blieben und warten mussten bis alle die bereits einen negativen Test hatten ausgestiegen waren.
Bedeutet das diese 10 Passagiere keinen Test vor dem betreten des Fliegers gemacht haben und somit die Chance einer Ansteckung erhöht ist...für mich nicht ganz nachvollziehbar da alle anderen zumindest schon mal negativ getestet worden sind (innerhalb der letzen 3 Tage).
Das tragen der Maske war Pflicht während des gesamten Fluges.
Am Flughafen in Marsa Alam lief alles sehr geordnet ab. Beim Aussteigen wurden die Dokumente direkt am Flieger geprüft (COVID19 Test).Im Anschluss wurde vor dem besteigen der Busse die Schuhe und Hände desinfiziert.
Im Terminal lief alles wie immer.
Am Schiff angekommen wurden wir herzlich von Ina und der Crew begrüßt. Auch hier alles unter den COVID19 Auflagen. Bedeutet das wir auch hier erst mal desinfiziert wurden (Hände).
Das Gepäck wurde zusätzlich desinfiziert (mittels Besprühen).
Insgesamt waren wir 10 Gäste, somit war sichergestellt das jeder eine Kabine für sich hatte (die Pärchen haben sich natürlich eine Kabine geteilt).
Auch das ist Auflage seitens Ägypten.
Für die Thunderbird war es die erste Safari seit März, und somit auch die erste Tour unter COVID Auflagen/Bedingungen.
Wir bekamen ein auf die COVID19 Regeln angepasstes Briefing und im Anschluss das übliche Sicherheitsbriefing. Um es kurz zu machen... überall sind Spender mit Desinfektionsmittel und aufgrund der geringeren Anzahl an Gästen kann man theoretisch auch Abstand halten. Während dem Essen hat die Crew im Salon und der Küche eine Maske und Handschuhe getragen. Die Gäste selbst nicht. Wir haben uns dazu entschieden aufgelockert am Tisch zu sitzen. Ansonsten war alles wie auf einer Safari üblich.
Social Distancing auf nem Boot hat nun mal seine Grenzen , das sollte klar sein.
Zur Crew ist zu sagen das alle zuvor getestet wurden. Welcher Test das war (PCR oder xxx) kann ich nicht sagen.
Morgens wurde bei allen Gästen und der Crew die Temperatur gemessen und die Werte in einer Liste festgehalten.
Wäre jemand krank geworden so hätte es auch eine Quarantäne Kabine gegeben.
Gebraucht haben wir sie nicht.
Abschließend ist zu sagen das sich die Crew und die Gäste bestmöglich arrangiert haben, ob die getroffene Maßnahmen ausreichen oder überzogen sind, bewerte ich hier nicht. Für mich persönlich waren sie in Ordnung.
Zum Boot und der Crew ist hier im TN bereits viel geschrieben worden.
Insgesamt ist das meine 11.te Safari (7.tes mal Ägypten) und ich war zufrieden.
Preis & Leistung passen, das Boot ist schon etwas älter dennoch sauber und gepflegt. Platz für 16 Taucher wenn ausgebucht, dennoch war es mit 10 Tauchern ideal... eine voll ausgebuchte Thunderbird wäre mir zu klein für 16 Taucher... ist Geschmacksache. Ich mag große Liveabords , einfach weil man auch mal für sich in Ruhe ein Platz findet.
Ich hatte zuvor mit Ina und Christina von DeepBlue Kontakt um zusätzlich noch ein paar Fragen zu klären die mir auch beantwortet werden konnten.
Alte Bekannte wurden wieder getroffen, Mussa der aktuelle Chef Guide war zuvor 7 Jahre auf der Royal Evolution als Chef Guide eingesetzt und ich kenne ihn von einer Sudan Safari.
André der zweite Guide war neu und hat seine erste Tour auf der Thunderbird gemacht.Er selbst war noch etwas unerfahren hinsichtlich der Tauchplätze was an sich aber kein Problem war. Man wächst mit seinen Aufgaben.
Rida der Koch war ebenfalls zuvor auf der Royal Evolution und ich kann nur sagen das er an seinen Kochkünsten nichts eingebüßt hat. Sehr gute Küche.
Die Crew insgesamt hat einen super Job gemacht, sehr aufmerksam und immer zur Stelle. Besonders beim An und Abrödeln waren die Jungs auf Zack.
Bereits nach der Begrüßung und dem Briefing ging es raus zum Checkdive. Anschließend hat uns der Captain in 7 Stunden (bei ordentlich Welle) gut und sicher zu den Brothers gebracht.
Ergebnis und Siegerehrung war das wir die Brothers komplett für uns alleine hatten. Die Wiederholungstäter unter euch werden wissen wie selten das ist.
Sicherlich ist das auch der aktuellen Situation geschuldet, dennoch gab es in PortGhalib und Hurghada ein paar Boote die das gleich Routing gefahren sind. Kurzum, wir haben einen Tag Vorsprung rausgefahren da die Masse der Boote erst 24 Stunden später gestartet ist.
Die Tatsache das wir alleine waren hat uns dennoch nicht geholfen über Nacht bei den Brothers festzumachen. Die Anfrage seitens Captain erging an die Besatzung des Leuchtturms (Militär und Küstenwache), diese wurde aber abgelehnt.
Dennoch war das Tauchen mit nur einem Boot an einem tollen Riff wie den Brothers an sich schon speziell. Wir wurden reichlich belohnt und hatten tolle Tauchgänge.Die Steilwände und Plateaus sind nach wie vor Atemberaubend und voll mit Leben, im Blauwasser gab es immer wieder etwas zum bestaunen (Thunfische und große Schwärme blaue Fusiliere).
Was Grossfisch angeht hatten wir Longi’s , einen grauen Riffhai , und auch der Fuchshai hat sich kurz gezeigt.
Die Longi’s waren entspannt, kamen auf Tuchfühlung und verloren nach 2 bis 3 Umrundungen der Taucher das Interesse. Ein Buckeln (Revierverhalten) konnte keine der beiden Gruppen erkennen. Zum Tauchen mit den Longi’s und dem dazugehörigen Verhalten gab es anlassbezogen (bekannter Unfall im Jahr 2019) ein gesondertes Briefing von Mussa.
Dies war umso interessanter, da Mussa der Guide beim Unfall 2019 an den Brothers war, und somit aus erster Hand erzählen konnte was passiert war.
Zu Tauchen mit Haien im allgemeinen gehört meiner Meinung nach ein gesondertes Briefing auf jeder Safari gehalten. Das es Handlungsbedarf gibt zeigen die vermehrten Vorfälle der letzten Jahre. Falsches Verhalten der Taucher (weil Unkenntnis) führen zu Unfällen. Dies ist meiner Meinung nach eine Pflichtleistung der Guides, des Veranstalters. Gerade bei Tauchgänge mit Longimanus!
Auch wir hatten bei dieser Safari Tauchgänge am Dedalus mit einem beinahe Unfall / Bissverletzung.
Nach 3 Tauchgängen an den Brothers ging es dann zum Dedalus.
Am nächsten Morgen am Dedalus angekommen, hatten 2 Boote festgemacht. Dabei blieb es auch, somit war auch hier kein Rudeltauchen angesagt.
Im ersten TG versuchten wir unser Glück um Hammerhaie zu sehen.
Die Wassertemperatur lag bei 30 Grad auf 34 Metern. Auf 40 Metern waren es 28 Grad und wir hatten Glück 2 Exemplare zu sehen.
Der Unterschied zu den Brothers war schon deutlich fühlbar. Die Wassertemperaturen dort lagen im Schnitt um die 27 bis 28 Grad.
Die beiden folgenden Tauchgänge waren mit Hailights gespickt, Longimanus und ein Seidenhai am Boot.
Am Abend legten die beiden anderen Boote ab und wir waren allein am Dedalus.
So sollte es auch am kompletten nächsten Tag bleiben, einfach unglaublich und sicherlich der aktuellen Situation geschuldet. Der Captain sagte er kann sich nicht daran erinnern jemals alleine am Dedalus gewesen zu sein.
Der Early Morning hatte erneut das Ziel Hammerhaie zu sehen, und der Wunsch wurde uns erfüllt. Im Blauwasser nach 10 Minuten auf 35 Metern Tiefe kam zunächst der Sentinel und spähte uns aus, wenige Sekunden später folgten 6-8 weitere Hammerhaie und umkreisten uns mehrfach... einfach magisch.
Wir haben die beiden kommenden Tauchgänge an Steilwand und Platoe verbracht und allein die Ruhe beim Tauchen war schon purer Genuss. Diesmal begegnete uns der Longimanus beim austauchen am Riff. Insgesamt waren alle Tauchgänge sehr schön, Dedalus hat nach wie vor viel zu bieten...besonders aber war die Ruhe unter Wasser.
Zum Thema Longimanus am Dedalus.
Beim Auftauchen der zweiten Gruppe kam es zur Begegnung mit einem Longimanus. Der Hai war wie oft sehr interessiert und kam den Tauchern sehr nahe. Bei einem Taucher kam es dann dazu das der Hai sich nicht abwimmeln lies und mit der Schnauze auf Bauchhöhe mehrfach weggedrückt werden musste. Er setzte ständig nach, und der Taucher entschied sich auf dem Rücken liegend mit den Flossen zum Hai diesen auf Absatz zu halten.
Es gelang dann alle Taucher ohne Zwischenfall ins Zodiak zu bekommen. Dennoch macht diese Verhalten nachdenklich. Ich habe schon einige Tauchgänge mit Longimanus, ein derartiges Verhalten konnte ich bis Dato nicht feststellen.
Am Abend ging es dann zu den Rockys und Zabargad. Die Überfahrt von 10 Stunden war ruhig.
Am nächsten Morgen dann waren wir allein bei den Rockys und konnten auch hier das gesamte Riff für uns allein betauchen.
Der erste Tauchgang hatte direkt zu Beginn eine Überraschung parat, eine Schule Delfine zog vorbei und war für ein paar Minuten auch interessiert an dem Treiben den Taucher.
Die Steilwände sind toll bewachsen mit vielen kleineren Höhlen, dazu Schwärme von Fisch die immer wieder an uns vorbei gezogen sind.
Insgesamt war Rocky einer der Top Plätze dieser Safari, die Steilwand ist im oberen Bereich zerklüftet und hat viele Überhänge die toll mit Hart und Weichkorallen bewachsen sind.
Dazu eine schier unendliche Zahl an Sardinenschwärmen.
Die jagenden Makrelen haben zudem für ein tolles Spektakel inmitten der Sardinen gesorgt, das ganze bei glasklarem Wasser und Sichtweiten jenseits der 25 Meter.
Leider hatten wir keine GroßFisch Begegnung am Rocky, lag evtl. an der Wassertemperatur von 30 Grad. Selbst auf 40 Meter Tiefe keinerlei Abkühlung.
Das Zabargad Riff haben wir ebenfalls betaucht, die Korallen haben hier sichtlich gelitten. Insgesamt kein Vergleich zum Rocky, dennoch wird der Platz angefahren da er direkt gegenüber vom Rocky liegt.
Am 6. ten Tag sind wir dann zu den Saint Johns Riffen gefahren. Die Überfahrt hat 3 1/2 Stunden in Anspruch genommen.
Betaucht wurden Habili Ali, Gota Soraya, Gota Kebir und das Dangerous Riff (DR).
Am DR haben wir den letzten Tag Tauchgang gemacht und für den Abend war dann ein Nachttauchgang geplant.
Das Riff selbst bietet neben einer Höhle im Riff viel kleinere Blöcke die schön bewachsen sind.
Zum Nachtauchgang waren die Flutscheinwerfer am Heck der Thunderbird angeschaltet, dies führte dazu das sich viel Fisch an der Oberfläche sammelte und das Licht zum Jagen nutzte.
Als wir mit der Gruppe ins Wasser sprangen und ca 5 Meter unter dem Boot sammelten wurde uns ein unvergessliches Spektakel geboten.
Ein schier unendlich großer Schwarm kleiner Fische wurde durch das Wasser gejagt. Vor allem Makrelen sammelten sich zum großen Fressen. Im Scheinwerferlicht unserer Tauchlampen jagten die Makrelen, und das aus allen Richtungen kommend... so einen Schwarm hatten wir die Tage zuvor nirgends gesehen.
Am Boden versammelten sich Muränen... es war atemberaubend. So einen Nachtauchgang hatte ich und auch alle anderen bisher noch nicht erlebt. Aber er sollte ein ungeplantes Ende nehmen. Die Hälfte der Gruppe setzte den Nachtauchgang am Grund entlang weiter fort, während ich mit meinen beiden Buddy’s austariert auf 10 Meter tiefe dem großen Fressen folgte.
Dabei tauchten wir etwas weg vom Boot und hatten die Riffwand in unserem Rücken. Die Lampen hatten wir dabei teilweise aus da die Bootsscheinwerfer ausreichend Helligkeit spendeten.
Aus dem Dunkel kommend tauchte ein Longimanus auf. Kurz im Scheinwerferlicht zu sehen verschwand er wieder. Die Entfernung vom Riff zum Boot betrug ca 25 Meter. Wir entschieden uns die Lampen auszulassen und ein Taucher unseres Teams sammelte den Rest der Gruppe ein, alles ohne Licht.
Diese war wenige Meter entfernt am Grund auf 15 Meter Tiefe und bemerkte den Longimanus nicht.
Ich wartete mit meinem Buddy am Riff und beobachtet den ausgeleuchteten Bereich rund ums Boot. Der Longimanus schwamm erneut in den Lichtkegel und aus diesem heraus direkt auf uns zu. Die Scheinwerfer spendeten genug Licht um uns erkennen zu können.
Wie an den Tagen zuvor kam er sehr nah, war aber völlig ruhig und drehte einen Meter vor uns ab um im Dunkel zu verschwinden.
Die Gruppe sammelte sich inzwischen an der Riffwand wo wir nach dem Safety Stop alle auftauchten um den TG zu beenden. Direkt am Riffdach angekommen riefen wir ein Zodiac herbei und stiegen alle im Schutze des Riffs in dieses ein. Zurück zum Boot zu Tauchen war für keinen von uns eine Option, zu unübersichtlich war die Situation. An der Leiter hätte es zu lange gedauert bis alle 9 Taucher aus dem Wasser gewesen wären. Für mich die richtige Entscheidung - Safety First.
Habili Ali haben wir als Early Morning betaucht, für mich das schönste Riff in Saint Johns. Tolle Steilwand mit Schwärmen an Fisch und dazu jagende Makrelen und Thunas.
Wir hatten ordentlich Strömung und konnten somit die ganze Ostseite betauchen. Das Riffdach ist ebenfalls voll mit Fisch und dazu wunderschön bewachsen.
Nach Saint Johns ging es weiter nördlich die Küste entlang wo wir bei den Fury Shoals das Shab Maksur, Shab Claudio und Malagi betaucht haben.
Alles bekannte Plätze und dementsprechend auch immer stark frequentiert. Dennoch waren wir auch hier an jedem Platz meist allein. Insgesamt sind uns 3 Safari Boote in den Fury Shoals begegnet. Die Tauchgänge sind hier eher flach und bieten weniger Fischschwärme. Shab Maksur war meiner Meinung nach das schönste Riff welches wir in den Fury Shoals betaucht haben. Hier besteht die Möglichkeit eine Steilwand zu betauchen mit einem schönen Plateau zum aus tauchen. Das ganze mit viel Fisch. Eigentlich ideal um auch Grossfisch zu sehen, leider haben wir insgesamt keine Haie mehr nach Saint Johns gesehen.
Shab Claudio war ebenfalls sehr schön und wir haben die Höhlen vernachlässigt und dafür das gesamte Riff einmal umrundet. Der Kanal im Norden ist sehr schön bewachsen und wird meist ausgelassen, lohnt sich aber.
Weiter Richtung Norden sind wir dann am 9.ten Tag zu den Wadi Gimal Inseln gefahren. Abu Galawa Soraya,Gota Siyul und Lanyat waren 3 Plätze die uns tolle Tauchgänge ermöglicht haben. Die Korallenbänke bei Lanyat waren im Flachwasser Bereich voll mit Fisch und nahezu unbeschadet.
Die letzten 2 1/2 Tage stand Elphinestone und die Abu Dabab Riffe auf dem Programm.
Am Elphinestone dann auch wieder mit etwas mehr Frequentierung und insgesamt 4 Safari Booten.
Wir hatten kein Glück am Elphinestone, keine Longimanus und auch sonst wenig los.
Einen tollen letzten Tauchtag haben wir in der Bucht von El Shouna gehabt.
Seegras Wiese mit großen Schildkröten und vielen Rochen unterschiedlichster Art.
Das Dugon war leider nicht da, dennoch ein guter Abschluss für 2 tolle Wochen im Roten Meer.
Ich bin mir sicher das es nicht das letzte mal war das ich eine Safari im Roten Meer fahre.
Ich wünsche der Crew der Thunderbird und Deep Blue Cruises alles gute in diesen schweren Zeiten. Ihr habt ne klasse Mannschaft,und ich werde euch definitiv weiterempfehlen.
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