M/Y Seven7Seas (Inaktiv)

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AishaPADI MSDT1900 TGs

Tauchsafari vom 24.11.08 - 1.12.08Tour: Elpinston ...

Tauchsafari vom 24.11.08 - 1.12.08
Tour: Elpinstone - Daedalus - Brothers

Zurück von der SevenSeas in den Tagesbetrieb in Sharm el Sheikh möchte ich die Safari noch einmal Revue passieren lassen. Obwohl selbst Tauchlehrerin war dies als Gast meine erste Safari, daily diving und Safaris kenne ich aus Sicht des Guides im Norden des Roten Meeres, mit grosser Erwartungshaltung kam ich deshalb auf die SevenSeas, um das erste Mal den Süden zu entdecken.
Nach der Landung in Hurghada wurde ich bereits vom Fahrer des Busses, der uns zum Hafen von Marsa Alam brachte, freundlich erwartet und mit einem Lunchpaket versorgt. Die anderen Gäste kamen ca. 45 min. später, danach begaben wir uns auf eine ca. 2,5 stündige Fahrt, deren Ende direkt vor der Plattform der SevenSeas endete. Ich hatte mir das Boot majestätisch vorgestellt, und letztendlich wusste ich aufgrund meiner privaten Beziehungen schon sehr viel darüber, doch der erste Eindruck übertraf meine Erwartungen. Freundlich wurden wir vom Hauptguide Adrian begrüsst, eingecheckt, in die Bootsregeln und den Aufbau des Bootes eingeführt. Nach Belagerung der Kabinen mit Flachbildschirm und einem Bad, das mit einer Duschkabine und Granitverkleidung ausgestattet ist (dagegen ist das Bad in meiner ägyptischen Wohnung armselig), bestückten wir die Nitrox Tanks mit unseren Jackets und verstauten unsere Masken, etc. in eigens dafür gebauten Boxen unterhalb der Sitzbank. Der Platz auf dem Tauchdeck ist einfach gigantisch, für mich als TL schon fast verschwenderisch. Alles ist ausreichend vorhanden, 12 und 15 l Flaschen, Luft- und Nitroxfüllungen (Nitrox for free), sehr gute Taschenlampen und Analyser, grosse Becken zum Auswaschen, Hänger für die Anzüge und 2 Toiletten.
Der Luxus setzt sich fort im stilistisch sehr schön eingerichteten Salon mit integrierter Bar, in dem man durchaus in der Runde gemütlich zusammen sitzen kann, man muss nur kreativ sein. Eine Bibliothek mit Fachbüchern, Romanen und Zeitschriften, eine ausreichende Zahl an DVDs und CDs sind ebenso vorhanden wie Laptops und ein grosser Prismabildschirm, um die Briefings mit Power Point anschaulich darzustellen. Der Dining Room ist nicht extrem gross, gibt den Mahlzeiten aber eine familiäre Atmospäre, was bei der guten Stimmung auf dieser Safari nur positiv zu verzeichnen war. Überhaupt: die Verpflegung erinnert an ein Gourmet-Restaurant und manche 5-Sterne-Hotels sollten sich von den Superstarköchen der SevenSeas einweisen lassen. Toll kreierte Salate, Fleisch- und Fischmenüs, wie ich sie noch nie so gut in Ägypten gegessen habe, chinesische, arabische Speisen, BBQ und Hausmannskost, vorzügliche Suppen und verführerische Desserts und sogar das 4-Minuten-Ei zum Frühstück verbunden mit Obst und süsse Riegel zu jeder Zeit haben sich auf der Waage nieder geschlagen. Verschiedene Kalt- und Heissgetränke gab es rund um die Uhr.
Die Kabinen sind verteilt auf dem ersten Sonnendeck und im Unterdeck, die Motorgeräusche habe ich mit der Zeit nicht mehr gehört, nur die zuweilen stürmischen Überfahrten liessen mich aufhorchen. Das erste Sonnendeck ist mit Stühlen, Bänken und Tischen bestückt, ein Wasserspender sowie ein Grill für das BBQ (die Steaks waren hervorragend) sind ebenfalls vorhanden. Das zweite Sonnendeck ist sehr weitläufig mit grossen Liegeflächen, für den Sommer sicher eine tolle Sache. Als Anmerkung zu anderen Kommentaren sei gesagt, dass man immer etwas findet, wenn man sucht, den einen bietet das Sonnendeck zu wenig Schatten und Windschutz, die anderen empfinden den Platz auf dem ersten Sonnendeck beim BBQ mit allen Gästen zu gering, eine 100% Lösung wird es nie geben, da jede Prioritätensetzung individuell ist.
Nun zur Crew: Ich empfand alle Mitglieder sehr freundlich, gut gelaunt und sehr hilfsbereit, sei es im Dining Room, auf dem Tauchdeck oder beim Tauchen. Wir hatten immer unseren Spass mit der Crew und auch nach dem x-ten Versuch, in den Zodiak zu klettern oder der späten Stunde an der Bar waren die Jungs mit uns immer noch geduldig und nicht hektisch (ich weiss, dass Gäste manchmal nerven können). Die Kabinen wurden ein paar Mal am Tag gereinigt, das Boot war in einem sehr sauberen und gepflegten Zustand und das nach 10 Monaten ohne dry dock und der 3-jährigen Existenz der SevenSeas (im Vergleich dazu war in Brother Islands ein 4 Monate junges Safariboot, das bereits grössere Abnutzungserscheinungen aufwies).
In dem ganzen Luxus und Komfort war das Beste aber an allem das Tauchen. Ich habe in meiner 8-jährigen Zeit in Sharm nie solche dicht bewachsenen Riffwände gesehen und nie so viele Haie zum Teil in Berührungsdistanz beobachtet, wie in dieser einen Woche auf Safari. Graue Riffhaie, Longimanus, Hammerhaie, Fuchshaie, Seidenhaie, Silberspitzenhaie und einen riesigen Manta, und das bei jedem Tauchgang. Unsere Guides spürten ihre Anwesenheit bereits, bevor wir einen Schatten dieser faszinierenden Tiere sehen konnten. Die Briefings wurden von Adrian abgehalten, der erst einige Wochen auf dem Boot ist und seinen ganzen Enthiasmus in die nicht leichte Aufgabe investiert hat, dieses grosse Boot und seinen Ablauf zu managen, besonders da er als Nachfolger der legendären Moni angetreten ist, die ich nicht persönlich kenne, die aber von den früheren Gästen so gepriesen wird. In dieser Position zu bestehen und sie auch noch super zu meistern, zeugt von Professionalität, Ausdauer und Leidenschaft. Ich habe mich bei Dir sicher gefühlt, Adrian und die Tauchgänge mit Dir waren auch mit Spässen unterlegt (Dank Dir habe ich das erste Mal einen Langnasenbüschelbarsch gesehen). Du warst in der ganzen Woche anwesend für uns als Gäste und hast mit uns nicht nur die Mahlzeiten geteilt, sondern auch die abendlichen Runden um die Bar. Wir wurden von Dir regelmässig über den weiteren Ablauf informiert, fachmännisch in das ENOS System eingeführt und bei Problemen unter Wasser und auf dem Boot professionell beraten.
Die zwei anderen ägyptischen Guides, Eslam und Khaled waren sehr erfahren beim Checken der Strömung, Auffinden der Haie, Führen des Tauchgangs und in ihrem Wissen über den Süden des Roten Meeres. Wir hatten viel Spass mit ihnen und eine super Stimmung, wenn es darum ging, über die Abgabe privater T-Shirts zu verhandeln. Mit ihrem grossen Erfahrungsschatz haben sie das Team mit Adrian super ergänzt und es war einfach toll, mit ihnen zu tauchen. Auch in den Pausen und am Abend liessen sie es sich nicht nehmen, Fragen zur Unterwasserwelt zu beantworten oder mit ihren trockenen Witzen ein schallendes Gelächter auszulösen. Einen grossen Dank an Euch für Eure tolle 24-Stunden-Betreuung!
Die Sicherheit auf dem Boot wird gross geschrieben. Das ENOS System trägt jeder am Jacket, beim Aktivieren des Senders wird ein Alarm auf der SevenSeas ausgelöst, die genauen Daten der Lage des Tauchers übermittelt und mit Hilfe des ENOS Systems an den Zodiaks kann ein abgetriebener Taucher schnell gefunden werden (wie leicht man abgetrieben wird und wie schlecht die Boje auf weite Distanz zu sehen ist, konnte man an einem unserer Nebenboote beobachten). Die meisten Gäste tauchten Nitrox, die klare 40 Meter Grenze, von jedem unterschrieben, wurde eingehalten, die Zodiaks waren zur Stelle, wenn wir an die Oberfläche kamen und die Tauchplätze wurden nach taucherischem Können etwas eingeteilt. Die Organisation der Zodiaks war gut durchdacht und die Zodiakfahrer setzen uns gekonnt an den richtigen Stellen ab. Bei hohem Wellengang und starker Strömung war es nicht immer so einfach den Abstieg kopfüber und schnell zu meistern, auch der Einstieg war immer wieder eine spannende Erfahrung. Die SevenSeas ist gut ausgestattet mit Sauerstoffflaschen, medizin. Utensilien und Adrian mit seinem grossen medizin. Wissen ist auch hier eine Bereicherung. Auch hier konnten wir auf einem Nebenboot ein schlechtes Gegenbeispiel beobachten.
Die Tour: Nachdem wir am Morgen des 2. Tages den Hafen verliessen, war ein Check Dive an einem einfachen Tauchplatz angesagt, der sehr gut war, um sich aus zu tarieren, den Umgang mit der Boje zu üben und sich einfach einzustimmen. Danach fuhren wir zu Elphinstone und führten zwei Tauchgänge durch, die uns bereits zwei Punkte aufzeigten: starke Strömung und die Schönheit der Riffe. In der Nacht fuhren wir nach Daedalus und verbrachten dort einen Tag mit drei Tauchgängen, die noch schöner waren als in Elphinstone. In der Mittagspause bestiegen wir den Leuchtturm und sahen zu, wie Eslam fachmännisch den Soldaten des Stützpunktes Daedalus die Haare schnitt bzw. scherte. Aufgrund der Wetterverhältnisse setzten wir bereits nach diesem Tag zu den Brother Islands über (die Nacht war recht stürmisch), hielten uns einen Tag am Big Brother und zwei Tage am Little Brother auf. Auch wenn die Strömung stark war (für unsere Guides war sie soft), die Brother Islands waren der Höhepunktpunkt der Safari. Das Wrack der Numidia, Teile der Aida, die Putzerstation der Haie, das Gorgonienfeld und und und ..., all diese Tauchplätze sind faszinierend, abwechslungsreich und voller Soft- und Hartkorallen. Nach drei Tagen Brother Islands (nicht zu vergessen die Besteigung auch des dortigen Leuchtturms) machten wir uns auf den Weg nach Safaga und führten dort unseren Nachtauchgang durch (eine schlafende Spanische Tänzerin eingeschlossen). Am letzten Tauchtag gab es noch zwei Dives bei Abu Kafan (ähnlich wie Elphinstone) und Abu Haschisch (zum Austauchen, viele kleine Tiere wie Tigerstrudelwurm), bevor wir in den neuen Hafen von Hurgada einliefen. Er ist eine Flaniermeile mit europäischen Shops und Restaurants und dem südlichen Flair eines Seaports. Die SevenSeas überragte auch hier alle Boote ausser der Fähre. Zum ersten Mal nach einer Woche (abgesehen von den Leuchtturm-Besteigungen) betraten wir Festland und liessen uns in einem beliebten Pub nieder. Nach dem letzten gemeinsamen Abendessen wurden die Koffer und Tauchtaschen schweren Herzens gepackt, die Nacht an der Bar wurde noch sehr lang, aufgrund der tollen Stimmung an Bord waren wir in dieser Woche als Gruppe zusammen gewachsen. Als ich am nächsten Morgen mit den ersten Gästen die SevenSeas verliess, liefen mir dicke Krokodilstränen das Gesicht herunter. Adrian und Eslam verabschiedeten sich persönlich von uns, auch wenn sie sicher lieber noch im Bett geblieben wären.
Die Woche auf der SevenSeas war super, traumhaft und einmalig. Ich habe sie sehr genossen. Die Stimmung und die Atmosphäre, der Kontakt unter den Gästen war freundschaftlich und herzlich. Für mich war diese Safariwoche das Beste, was ich je in meiner Tauchkarriere erlebt habe. Ich danke allen, die dazu beigetragen haben, die Traum zu verwirklichen: der Crew, den Guides, den Organisatoren rund um die SevenSeas und nicht zuletzt dem Schiffseigner Wolgang May, der durch seine Anwesenheit zum guten Ablauf, zur Sicherheit, zum feinen Geschmack der Speisen und zur herzlichen Stimmung viel beigetragen hat.

Ich komme wieder, ich hoffe bald und vielleicht kann ich einen kurzen Abstecher zur SevenSeas machen, wenn sie in ein paar Tagen nach Sharm in den Nationalpark kommt.