M/Y Seawolf Ultimate (Inaktiv)

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El_DudoCMAS* + PADI RD

St.Johns Tour vom 5.3.-12.3.Eigentlich hatte ich ...

St.Johns Tour vom 5.3.-12.3.

Eigentlich hatte ich die Seawolf Soul gebucht..
Maßgebliche Motivation dafür war für mich das beworbene Enos-System:

vgl. auch http://www.taucher.net/forum/diversesShow.html?messageNummer=6692

Als ich nach Empfang am Flughafen zunächst in das Seawolf-Büro in Hurghada gebracht worden war, erfuhr ich dann die frohe Kunde...
Die Soul läge noch im Trockendock, daher wird die Tour mit der Ultimate gefahren. Die Ultimate habe gleiche Ausstattung und sei etwas größer..
Prima, dachte ich mir dann könne ich doch bestimmt eine Kabine allein haben (denn ich war alleine unterwegs). Cici sagte dies sollte möglich sein, aber ich solle mich diesbezüglich an Hubi den Tauchguide wenden. Eine Abstimmung zwischen den beiden erfolgte scheinbar nicht, Zusage über eine solche Kabine erhielt ich von Hubi nicht, sondern wurde darauf verwiesen, dass man später auf dem Schiff eben sehen müsse (Zur Info: gemäß Passagierliste, war ich der einzige Einzelbucher)
Gleich nach der Info über den Schiffswechsel, erkundigte ich mich natürlich nach Enos! Enos? Das ist ja noch gar nicht da (auch nicht auf der Soul). Das kommt erst noch, aber das wäre ja auch bekannt! Bekannt? Mir jedenfalls nicht. (Ohne Enos wär ich lieber für 250 EUR weniger mit Deep Blue Cruises und dem Eisbären-Spezial zu den Brothers) WIe sich später in Gesprächen mit den anderen Gästen herausstellte, so wussten die wenigsten, das Enos noch nicht einsatzbereit war und bei den meißten war dieses System Grund der Buchung!
Die Reaktion stellte aber schon Mal gleich die Fronten dar: Man ist sich keiner Schuld bewusst und will auch gar keinen Falls irgendwelche Zugeständnisse an den Kunden machen.
Da ich leider gesundheitlich etwas angeschlagen war (und daher eh schon etwas mißmutig) und keine Lust hatte mir durch Streitereien meinen Urlaub noch weiter zu vermießen, entschied ich mich an der Stelle die Situation zunächst eben so hinzunehmen (zumal sie sich nicht ändern ließ) und keinen Streit vom Zaun zu brechen. Vielleicht so hoffte ich, bietet man ja noch eine kleine Entschädigung an (bspw. hatte ich eine 15 L Flasche gebucht, bei der man ja evtl. auf den Aufpreis verzichten könne, oder ähnliches). Schließlich wäre ich mit einer zugesicherten Einzelkabine schon zufrieden gewesen, aber auch das war anscheinend nicht drinn.

Soweit so gut. Nach und nach trudelten die anderen Gäste ein (Ich war um 13:00 Uhr da). Der Transfer nach Marsa Alam sollte dann Abends (ca. 18:00) erfolgen, wenn alle Gäste angekommen sind. Dies befand ich ebenfalls etwas befremdlich zumal ohnehin nach Nachfrage mit 2 Bussen gefahren wurde und über 50% der Gruppe bereits um 14:30 im Büro eingetroffen waren. Ich hatte mir an sich vorgestellt gehabt, dass ich so gegen sechs, sieben auf dem Schiff sein würde. Gemütlich auspacken, die Tauchsachen zusammen rödeln und dann bei einem gemütlichen Bierchen die anderen Gäste kennenlernen. So waren wir dann eben erst um 1:00 Uhr nachts auf dem Schiff !

Auf die Nachfrage, wie es denn mit Essen aussähe wurden wir auf die in Büro-nähe gelegenen Restaurants verwiesen. Auch etwas fragwürdig, da man ja Schließlich 1 Woche Safari mit Voll-verpflegung gebucht hatte. Nach Nachfrage bei anderen Gästen die bereits mit Seawolf schon Erfahrung hatten, wurde mir bestätigt, dass diese Transfer-Politik wohl bei Seawolf Usus wäre. Nunja ich kenne dies von Golden Dolphin anders und halte es definitv für ´an der falschen Stelle sparen´, denn meinen Urlaubskomfort am ersten Tag für die geschätzte Ersparnis von vielleicht 10 EUR pro Gast gegenüber Transfer mit Kleinbus-Gruppen von 4-6 Mann dermaßen einzuschränken bezeichne ich eben so. Ich wäre auch gerne bereit gewesen 10 EUR mehr zu bezahlen, wenn ich dann dafür 6 Stunden früher auf dem Schiff hätte sein können, statt im Büro ´abzuhängen´. Wär ich gesundheitlich bei besserer Verfassung gewesen, hätte ich dies Prozedere wahrscheinlich vor Ort noch genauer hinterfragt und ggf. noch schnell einen alternativen Transfer gegen Bezahlung organisiert.

Kommen wir nun auch Mal zu positiven Aspekten: Das Boots-Briefing und der Papier-kram.. Natürlich wurde einem der übliche Haftungs-ausschluß, Tauchregeln und Gesundheitsauskunfts-kram vorgelegt. Allerdings hatte man sich hier die Mühe gemacht nicht durchweg den Standard vorzulegen und dann die Gäste von vornherein zu ´Lügengeschichten´ zu nötigen. Nein die Gesundheitsauskunft lief ehrlich und evtl. vorhandene Probleme wurden angesprochen und aus dem Weg geräumt. Super Handhabung ! Sehr großes Lob an Hubi. Auch musste keine pauschale Tiefenbegrenzung etc. abgezeichnet werden, sondern man unterschrieb dafür sich zu verpflichten innerhalb der Grenzen seiner Ausbildung und Erfahrung zu Tauchen. So, soll es sein. Natürlich kam auch der Hinweis auf die Grenze des Sport-Tauchens, welche in Ägypten einzuhalten ist und dementsprechend natürlich keine Zahl größer als 40 m in den Listen auftauchen könne. Daran haben wir uns selbstverständlich alle gehalten!

Das Schiff selbst war sehr geräumig. Klar denn die Soul war ja schon nicht komplett ausgebucht und die Ultimate bot noch offiziell zwei Plätze mehr. Dafür gab es bspw. keine Flat-Screens in der Kabine. Nicht das mich dies persönlich sehr gestört hätte, allerdings ist es ein objektives Austattungsmerkmal, das fehlte (so viel zum Thema Gleichwertigkeit der Schiffe), so wie die Ultimate auch älter als die Soul ist. Aber genug davon.
Die Einschiffung erfolgte dann etwas chaotisch, allerdings hatte ich dann schließlich doch noch eine Kabine alleine, dies allerdings schlichtweg aus dem Grund, dass kein weiterer Gast kam. Ist ja auch irgendwie logisch, wenn man der einzige Einzel-Reisende war, aber Hauptsache im Vorfeld keine Zugeständnisse machen, denn dies könnte ja am Ende noch zu einer Kundenzufriedenheit führen.
Die Sicherheitsaustattungen des Schiffs waren alle in Ordnung. Der Kompressor machte auch einen guten Eindruck. Prüfprotokolle und ähnliches waren für den kompressor in der Schifssinformationsmappe leider nicht einsehbar (dies wäre noch zu verbessern, bleibt was diesen Aspekt angeht aber der einzige Kritikpunkt). Die Aluminiumflasche wurde einem Schwarztuchtest unterzogen und zeigte keinerlei Spuren von Aluminiumoxid und Feuchtigkeit. Auch die Sinterfilter-Begutachtung während und nach der Safari zeigte keinerlei Auffälligkeiten welche auf ein Luftproblem hingedeutet hätten. Hier also ein ´Daumen hoch´! Lediglich die Nitroxanlage blieb über die Tour etwas Schwach auf der Brust, so wurden max. 30 % meißt jedoch auch nur 29 oder gar 28 % Sauerstoff erreicht. Dies ließ bei den getauchten Profilen dafür aber auch noch etwas ´Luft´ bezüglich des pPO2, so dass mich dies weniger störte als sogar half.

Schließlich kommen wir zur Route und Tauchplatzwahl. Hier gab es auch nichts zu beanstanden. Alles zur besten Zufriedenheit. Größere Ansammlungen von Tauchbooten konnten wir die meiste Zeit vermeiden und trotz der weiten Strecke kamen wir mehrmals auf 4 Tauchgänge pro Tag.
Ein besonderes Lob geht hier auch nochmal an Hubi mit seinen sehr ausführlichen und informativen Briefings. Insbesondere der Vortrag und die Empfehlungen zum Nachttauchen haben mir sehr gut gefallen. Mach damit bitte weiter...Auch wenn viele trotzdem nicht darauf verzichten können auch Nachts Strecke machen zu müssen und an all den schönen kleine Herrlichkeiten vorbeifliegen. Ach ja eines trotzdem noch, falls Du mitliest...Dieter Eichler meint in seinem Buch erschienen im blv Verlag ´Gefährliche Meerestiere erkennen´ zum Steinfisch: ´Tödliche Unfälle sind sehr selten und kommen fast nur vor wenn man in die Tiere tritt und große Mengen Gift injiziert werden. Taucher die sich mit ´Fingerspitzengefühl´ in einem Riff bewegen sind weniger gefährdet als andere´

Schließlich noch zu eher Nebensächlichkeiten (nach meinem Empfinden), für den ein oder anderen aber doch auch wichtig. Kabinenservice erfolgte nur jeden zweiten Tag und Handtücher wurden nicht gewechselt. Das Essen war im Vergleich zu meinen bisherigen Safaris auch eher durchschnittlich aber vollkommen in Ordnung und lässt so manches Hotel immer noch ganz schön alt aussehen (immer wieder erstaunlich was die auf See so alles zaubern)

Alles in allem war ich mit der Safari als solche doch ziemlich zufrieden, war aber halt nicht das was ich gebucht habe. Eine St.Johns Safari mit der Ultimate hätte ich zu diesem Preis in der Zeit auch von vornherein nicht gebucht. Die Situation vor Ort ließ sich dann nicht ändern, wohl aber der Umgang mit der solchen. Dies war äußerst mangelhaft. Auch die Möglichkeit nochmals mit mir in Kontakt zu treten, wie ich im ausführlich ausgefüllten Feed-back-Bogen nannte wurde seitens Seawolf in keiner Weise wahrgenommen. Schade auch. In Kombination mit der Gesamtorganisation werde ich daher trotz der positiven Aspekte hinsichtlich Sicherheit und Umgang mit Papierkram um Seawolf zukünftig eher einen Bogen machen.
Ich bin allerdings trotzdem immer ein Freund zweiter Chancen, dass heißt bei einem entsprechenden Entgegenkommen (aber nur bei einem slochen) wäre ich auch bereit es nochmal mit der Soul zu versuchen.
Von einer Flossenbewertung sehe ich ab.