Ich war vom 2. Juni ab eine Woche auf der Soul. V ...
Ich war vom 2. Juni ab eine Woche auf der Soul. Vorab möchte ich konstatieren, dass das Schiff einen großartigen Eindruck auf mich hinterlassen hat, allerdings war es meine erste Tauchsafari, so dass ich keinen Vergleich heranziehen kann, allenfalls meine Erfahrung von diversen Ausflügen auf Tagesbooten in Relation zu setzen vermag.
Gesehen haben wir vieles, vom Hammerhai und derer Verwandten über Delphine bis hin zum Schneckchen. Tiger, Longis und Derartiges blieben uns aber leider verwehrt. Auch große Schulen oder Rudel der Erstgenannten waren leider im Verborgenen. Ansonsten war von der ´kleinen Kategorie´ fast die gesamte Rotmeerpalette dabei.
Geplant war die Seawolf-Tour zum Marinepark Süd, also unter anderem Daedalus, Rocky und Zabargad. Die Tour haben wir jedoch ein wenig „umfunktioniert“ und ein paar Tauchplätze bei St. Johns auch noch „mitgenommen“, Elphinstone durfte selbstverständlich ebenfalls nicht fehlen. Auch die Anzahl von neunzehn Tauchgängen in fünfeinhalb Tagen war nicht zu beanstanden, insbesondere unter dem Aspekt, dass wir teils mit Nachttauchverbot und mit sehr weiten Überfahrten zu leben hatten.
Zur Soul:
Mahmoud und Ahmed, unsere beiden Guides, erledigten einen einwandfreien Job. Sie hatten jederzeit ein offenes Ohr, waren immer zur Stelle und ihre Briefings waren absolut verständlich, sowohl die in deutscher als auch die in englischer Sprache von Ahmed. Die gezeichneten Karten waren stets genau und hilfreich zur Orientierung und Navigation. Fragen wurden ausführlich beantwortet. Das ein oder andere Briefing fiel zwar bisweilen recht kurz aus, das lag aber eher daran, dass es einerseits relativ ´leichte´ respektive weniger anspruchsvolle Tauchgänge waren (deswegen aber nicht minder schön und interessant) und andererseits gegen Ende der Tour, wo das Meiste eben schon bekannt war. Aus meiner Sicht waren hier keine Defizite anzulasten.
Ob hier mehr Guides notwendig gewesen wären, nun das kommt auf den Erfahrungsgrad der Tauchgäste an. Bei uns waren viele Wiederholungstäter und Tauchlehrer mit tausenden von Tauchgängen an Bord, an die sich die weniger Erfahrenen „hängen“ konnten, so dass aus meiner Sicht hier kein Mangel an Guides zu beklagen war.
In der Regel waren an den Spots auch mehrere Optionen möglich, die detailliert dargelegt wurden; man konnte dann mit den Guides tauchen oder eben eigenständig, was ich zumeist auch tat. Nach dem Tauchgang trug man selbstständig seine Tiefe und Zeit in die dafür vorgesehene Liste ein, maximal 40 Meter tagsüber (*räusper*), nachts (sofern kein Nachttauchverbot bestand) die Maximalzeit von 40 Minuten (*zwinker*), ebenso füllte man das obligatorische Nitroxprotokoll aus – und gut war’s. Für den ein oder anderen Spot hatten beide Guides mitunter auch einen Spezialtipp.
Auch bei einem ´Notfall´, bei dem ein Mitreisender an Land ins Krankenhaus gebracht werden musste, handelte Mahmoud und auch Seawolf nach meinem Kenntnisstand vorbildlich. Ebenso bei einem Autounfall, den wir vom Wasser (aufgrund küstennahen Tauchplatzes) aus beobachteten, leistete Mahmoud Erste Hilfe, nachdem er mit weiteren Crew-Mitgliedern mit dem Zodiac an Land zu den Verunglückten eilte. Punkte, die besonders erwähnenswert sind, wie ich meine.
Das an Bord befindliche ENOS wurde auf Buddy-Teams aufgeteilt, da nicht für alle 22 Taucher verfügbar. Bei uns brauchte es glücklicherweise nicht zum Einsatz kommen, ich fände es aber besser, jeder Taucher hätte ein eigenes Gerät. Die 750 Euro pro System sind zwar nicht gerade wenig, aber - umgelegt auf die Anzahl der Taucher - sollte es jedem Wert sein, den Mehrpreis dafür aufzubringen. Aber es ist wenigstens ein Anfang.
Medizinische bzw. Erste-Hilfe-Ausrüstung, Sauerstoff und Bordapotheke waren verfügbar, wurden auch ausführlich erklärt, zum Einsatz kam davon glücklicherweise nichts, außer ein paar Emeral für so manch grünes Gesicht während der langen Überfahrten zu den entfernteren Tauchplätzen.
Ebenso wie Feuerlöscher, auch in den Kabinen, gab es meines Wissens nach genügend Schwimmwesten, diese waren in den Kabinenschränken untergebracht. Ob alles daran funktionierte habe ich zum Glück nicht ausprobieren können. Rettungsinseln gab es zwei auf dem oberen Sonnendeck, auch ohne Einsatz. Rauchmelder sind selbstverständlich vorhanden. Rauchen war jedoch außer auf dem Oberdeck überall verboten; sinnvoll und ausreichend meines Erachtens.
Die Luft zum Tauchen war aus meiner Sicht einwandfrei. Einerseits geruchslos und anderseits zeigte auch ein Stofftest keinerlei sichtbare Verunreinigungen. Man konnte wählen zwischen ´normaler´ Luft und Nitrox, wobei bei letzterem der Bereich um 32% O2 selten erreicht wurde; meist waren es 29%, bei Luft oftmals 23% bis 24%, je nachdem wie leer man die Kanne beim vorherigen Tauchgang ausgenuckelt hatte. Vorheriges Messen war also unter Umständen Pflicht, wenn der nächste Tauchgang in andere Sphären führen sollte.
Es gab zwei Zodiacs auf dem Boot, die die Taucher an die entsprechenden Einstiege brachten bzw. wieder abholten. Die Jungs waren auf zack und die See meist ruhig, so dass man beim Austauchen in der Regel keine Boje setzen brauchte (manche/ich taten es bisweilen trotzdem). Sie waren nach wenigen Minuten vor Ort, hievten Blei und Jacket an Bord und luden einen ein.
Beim Einstieg an der Soul selbst wurde eine 5m-Leine mit Schild und nachts mit Blinker angebracht, so dass man sich nicht verzettelte. Eine daran angehängte Notfallflasche vermisste ich jedoch, wobei sie meines Wissens während unserer Tauchgänge auch nicht gebraucht worden wäre, aber es wäre eine zusätzliche Beruhigung sprich ein Plus mehr gewesen.
Wurde das Gerödel von der Crew aus dem Zodiacs ausgeladen, ist es auch von ihnen an seinen Platz zurückgebracht worden. Dann galt es nur noch den Regler abzuschrauben und sofern für den nächsten Tauchgang gewünscht, das Nitrox-Schildchen anzubringen, eine halbe Stunde später waren dann wieder 200 Bar in der 12-Liter-Buddel. Schlepperei also nicht nötig, prima. Fünfzehnliter-Flaschen gab es im Übrigen auf Voranmeldung auch.
Der Platz hinter dem Salon mit den insgesamt 24 Ausrüstungen war zwar eigentlich etwas beengt, zumindest auf den ersten Blick, stellte aber dann im „laufenden Betrieb“ kein Problem dar; wir lösten das, in dem wir zwei Gruppen bildeten, die im Wechsel anrödelten, so war die Anzieherei immer entspannt und ohne Gedränge. Das darunterliegende, hintere Tauchdeck selbst ist so groß, dass auch hier keine Enge aufkommt. Eine der beiden Leitern konnte auch mit Flossen bestiegen werden. Zwei Duschen zum ersten (Aus)Waschen komplettierten das Tauchdeck.
Die Crew war, soweit ich das beurteilen kann und darf, vorbildlich; beim Anrödeln war immer jemand zur Stelle, der einem den Rückenzip zuzog oder ins Jacket half; beim Ausstieg war selbstverständlich auch immer eine helfende Hand da. Darüber hinaus wurde einem nach dem Tauchgang ein erfrischender Trink gereicht, sehr willkommen nach den manchmal fast neunzig minütigen Tauchgängen mit relativ trockener Kehle.
Das Essen, das der Koch Youssef zubereitete, ja man kann schon fast sagen – zauberte, war erstklassig. Quantitativ sowieso, überdies abwechslungsreich und qualitativ superb, hier stand niemand hungrig auf. Ob es Spiegeleier waren, Nutella oder mal etwas Vegetarisches außerplanmäßig – die Crew war stets bereit, einen Sonderwunsch zu erfüllen – einfach klasse.
Die Kabinen (acht Stück im Unterdeck) mit jeweils zwei getrennten Kojen waren ausreichend geräumig, die Betten auch für mich (1,92m) nicht zu kurz und auch bequem, naja die Matratze könnte man mal bei Gelegenheit austauschen, war aber noch ok. Bade- und Handtücher lagen bereit, die Minibar mit Kühlschrank war auch gefüllt und Platz für seine Klamotten und das Gerödel war in der Kabine genug, sofern man berücksichtigte, dass man auf eine einwöchigen Tauchsafari fährt und nicht mit königlichem Hausstand anreist. Nasszelle war ebenfalls immer sauber, zu jeder Zeit mit kaltem und warmen/heißen Wasser. Die gesamte Kabine wurde täglich während unserer Abwesenheit sprich Tauchgänge gereinigt und wieder hergerichtet. Die Klimaanlage, sowohl in den Kabinen als auch im Salon, funktionierte ohne Einschränkungen.
Vor dem Tauchdeck war der Salon ein weiterer Aufenthaltsort, genug Platz für alle Mitreisenden zuzüglich Guides gleichzeitig die Mahlzeiten einzunehmen, ohne dem anderen gleich im Teller zu stochern, antialkoholische Getränke gab es dort auch – kostenlos selbstverständlich, das Sakara-Gold schlug mit zwei Euro zu Buche. Im Salon war auch eine Bar mit Kaffee und Tee sowie diversen Snacks und Süßigkeiten, ebenso gratis. TV und DVD-Spieler für diverse Filme fresh-from-underwater stand dort auch zur Verfügung, wie auch diverse Tauchliteratur zu Flora und Fauna, sowie den Spots im Roten Meer.
Über dem Tauchdeck und dem Salon war das Sonnendeck mit Beschattung, ausreichend Platz für alle ihre vom Tauchen strapazierten Viere von sich zu strecken. Wer wollte, konnte noch eine Ebene höher auf das oberste Deck und sich die Sonne direkt auf der Haut verewigen lassen. Oder vorne vor der Brücke auf dem Vordeck, auch hier war gnadenlose Bräunung möglich. Der Platz wurde im Übrigen von den Deckschläfern genutzt, die sich den nächtlichen Rotmeerwind um die Ohren haben wehen lassen. Hinter der Brücke (mit der Kajüte des Kapitäns) achterwärts waren noch drei Gästekabinen mit Doppelbetten, also insgesamt Platz für uns 22 Gäste.
Der Geräuschpegel sprich Motorenlärm bei den nächtlichen Überfahrten war erträglich, das monotone Gebrabbel mitunter sogar hilfreich beim Einschlafen. Vor Anker waren die laufenden Generatoren und Kompressoren fast nicht hörbar, so dass auch in diesem Punkt ein Sternchen bescheinigt werden kann. Auch der mitunter auftretende heftigere Seegang tat dem Wohlbefinden keinen Abbruch. Da hatte ich bei ähnlichem Wellengang und auf Tagesbooten schon Anderes hinsichtlich Schlingern und Rollen erlebt; ist aber - klar - mein laienhaftes, ganz subjektives Empfinden.
Das war im wesentlich mein Eindruck zur Soul, nicht zu vergessen auch ein Plus für Seawolf-Diving selbst: nach unserer Ankunft in Hurghada mit äußerst freundlichen Empfang bekamen wir vor unserer Weiterfahrt nach Port Ghalib kühle Trinks, noch die ein oder andere Information und konnten uns so seelisch auf die dreistündige Busfahrt vorbereiten.
Rundherum muss ich also meine erste Safari als vollen Erfolg werten und kann trotz der einen Flosse Abzug (ich benötige noch etwas Beurteilungsspielraum nach oben) jedem zur Seawolf Soul raten, es ist sicherlich ein guter Griff, wenngleich das Schiff nicht mehr das Neueste und hier und da etwas der Lack ab ist. Aber Essen und Ambiente sind top, Sauberkeit ebenfalls, Ausrüstung beanstandungslos und alle Mitglieder der Crew tun ihr Übriges dazu. Wenn dann noch die Tauchpartner und Mitreisenden (einigermaßen) passen – so wie bei unserem Aufenthalt – Herz was willst Du mehr!
Weitere Infos gerne per PN.
Gesehen haben wir vieles, vom Hammerhai und derer Verwandten über Delphine bis hin zum Schneckchen. Tiger, Longis und Derartiges blieben uns aber leider verwehrt. Auch große Schulen oder Rudel der Erstgenannten waren leider im Verborgenen. Ansonsten war von der ´kleinen Kategorie´ fast die gesamte Rotmeerpalette dabei.
Geplant war die Seawolf-Tour zum Marinepark Süd, also unter anderem Daedalus, Rocky und Zabargad. Die Tour haben wir jedoch ein wenig „umfunktioniert“ und ein paar Tauchplätze bei St. Johns auch noch „mitgenommen“, Elphinstone durfte selbstverständlich ebenfalls nicht fehlen. Auch die Anzahl von neunzehn Tauchgängen in fünfeinhalb Tagen war nicht zu beanstanden, insbesondere unter dem Aspekt, dass wir teils mit Nachttauchverbot und mit sehr weiten Überfahrten zu leben hatten.
Zur Soul:
Mahmoud und Ahmed, unsere beiden Guides, erledigten einen einwandfreien Job. Sie hatten jederzeit ein offenes Ohr, waren immer zur Stelle und ihre Briefings waren absolut verständlich, sowohl die in deutscher als auch die in englischer Sprache von Ahmed. Die gezeichneten Karten waren stets genau und hilfreich zur Orientierung und Navigation. Fragen wurden ausführlich beantwortet. Das ein oder andere Briefing fiel zwar bisweilen recht kurz aus, das lag aber eher daran, dass es einerseits relativ ´leichte´ respektive weniger anspruchsvolle Tauchgänge waren (deswegen aber nicht minder schön und interessant) und andererseits gegen Ende der Tour, wo das Meiste eben schon bekannt war. Aus meiner Sicht waren hier keine Defizite anzulasten.
Ob hier mehr Guides notwendig gewesen wären, nun das kommt auf den Erfahrungsgrad der Tauchgäste an. Bei uns waren viele Wiederholungstäter und Tauchlehrer mit tausenden von Tauchgängen an Bord, an die sich die weniger Erfahrenen „hängen“ konnten, so dass aus meiner Sicht hier kein Mangel an Guides zu beklagen war.
In der Regel waren an den Spots auch mehrere Optionen möglich, die detailliert dargelegt wurden; man konnte dann mit den Guides tauchen oder eben eigenständig, was ich zumeist auch tat. Nach dem Tauchgang trug man selbstständig seine Tiefe und Zeit in die dafür vorgesehene Liste ein, maximal 40 Meter tagsüber (*räusper*), nachts (sofern kein Nachttauchverbot bestand) die Maximalzeit von 40 Minuten (*zwinker*), ebenso füllte man das obligatorische Nitroxprotokoll aus – und gut war’s. Für den ein oder anderen Spot hatten beide Guides mitunter auch einen Spezialtipp.
Auch bei einem ´Notfall´, bei dem ein Mitreisender an Land ins Krankenhaus gebracht werden musste, handelte Mahmoud und auch Seawolf nach meinem Kenntnisstand vorbildlich. Ebenso bei einem Autounfall, den wir vom Wasser (aufgrund küstennahen Tauchplatzes) aus beobachteten, leistete Mahmoud Erste Hilfe, nachdem er mit weiteren Crew-Mitgliedern mit dem Zodiac an Land zu den Verunglückten eilte. Punkte, die besonders erwähnenswert sind, wie ich meine.
Das an Bord befindliche ENOS wurde auf Buddy-Teams aufgeteilt, da nicht für alle 22 Taucher verfügbar. Bei uns brauchte es glücklicherweise nicht zum Einsatz kommen, ich fände es aber besser, jeder Taucher hätte ein eigenes Gerät. Die 750 Euro pro System sind zwar nicht gerade wenig, aber - umgelegt auf die Anzahl der Taucher - sollte es jedem Wert sein, den Mehrpreis dafür aufzubringen. Aber es ist wenigstens ein Anfang.
Medizinische bzw. Erste-Hilfe-Ausrüstung, Sauerstoff und Bordapotheke waren verfügbar, wurden auch ausführlich erklärt, zum Einsatz kam davon glücklicherweise nichts, außer ein paar Emeral für so manch grünes Gesicht während der langen Überfahrten zu den entfernteren Tauchplätzen.
Ebenso wie Feuerlöscher, auch in den Kabinen, gab es meines Wissens nach genügend Schwimmwesten, diese waren in den Kabinenschränken untergebracht. Ob alles daran funktionierte habe ich zum Glück nicht ausprobieren können. Rettungsinseln gab es zwei auf dem oberen Sonnendeck, auch ohne Einsatz. Rauchmelder sind selbstverständlich vorhanden. Rauchen war jedoch außer auf dem Oberdeck überall verboten; sinnvoll und ausreichend meines Erachtens.
Die Luft zum Tauchen war aus meiner Sicht einwandfrei. Einerseits geruchslos und anderseits zeigte auch ein Stofftest keinerlei sichtbare Verunreinigungen. Man konnte wählen zwischen ´normaler´ Luft und Nitrox, wobei bei letzterem der Bereich um 32% O2 selten erreicht wurde; meist waren es 29%, bei Luft oftmals 23% bis 24%, je nachdem wie leer man die Kanne beim vorherigen Tauchgang ausgenuckelt hatte. Vorheriges Messen war also unter Umständen Pflicht, wenn der nächste Tauchgang in andere Sphären führen sollte.
Es gab zwei Zodiacs auf dem Boot, die die Taucher an die entsprechenden Einstiege brachten bzw. wieder abholten. Die Jungs waren auf zack und die See meist ruhig, so dass man beim Austauchen in der Regel keine Boje setzen brauchte (manche/ich taten es bisweilen trotzdem). Sie waren nach wenigen Minuten vor Ort, hievten Blei und Jacket an Bord und luden einen ein.
Beim Einstieg an der Soul selbst wurde eine 5m-Leine mit Schild und nachts mit Blinker angebracht, so dass man sich nicht verzettelte. Eine daran angehängte Notfallflasche vermisste ich jedoch, wobei sie meines Wissens während unserer Tauchgänge auch nicht gebraucht worden wäre, aber es wäre eine zusätzliche Beruhigung sprich ein Plus mehr gewesen.
Wurde das Gerödel von der Crew aus dem Zodiacs ausgeladen, ist es auch von ihnen an seinen Platz zurückgebracht worden. Dann galt es nur noch den Regler abzuschrauben und sofern für den nächsten Tauchgang gewünscht, das Nitrox-Schildchen anzubringen, eine halbe Stunde später waren dann wieder 200 Bar in der 12-Liter-Buddel. Schlepperei also nicht nötig, prima. Fünfzehnliter-Flaschen gab es im Übrigen auf Voranmeldung auch.
Der Platz hinter dem Salon mit den insgesamt 24 Ausrüstungen war zwar eigentlich etwas beengt, zumindest auf den ersten Blick, stellte aber dann im „laufenden Betrieb“ kein Problem dar; wir lösten das, in dem wir zwei Gruppen bildeten, die im Wechsel anrödelten, so war die Anzieherei immer entspannt und ohne Gedränge. Das darunterliegende, hintere Tauchdeck selbst ist so groß, dass auch hier keine Enge aufkommt. Eine der beiden Leitern konnte auch mit Flossen bestiegen werden. Zwei Duschen zum ersten (Aus)Waschen komplettierten das Tauchdeck.
Die Crew war, soweit ich das beurteilen kann und darf, vorbildlich; beim Anrödeln war immer jemand zur Stelle, der einem den Rückenzip zuzog oder ins Jacket half; beim Ausstieg war selbstverständlich auch immer eine helfende Hand da. Darüber hinaus wurde einem nach dem Tauchgang ein erfrischender Trink gereicht, sehr willkommen nach den manchmal fast neunzig minütigen Tauchgängen mit relativ trockener Kehle.
Das Essen, das der Koch Youssef zubereitete, ja man kann schon fast sagen – zauberte, war erstklassig. Quantitativ sowieso, überdies abwechslungsreich und qualitativ superb, hier stand niemand hungrig auf. Ob es Spiegeleier waren, Nutella oder mal etwas Vegetarisches außerplanmäßig – die Crew war stets bereit, einen Sonderwunsch zu erfüllen – einfach klasse.
Die Kabinen (acht Stück im Unterdeck) mit jeweils zwei getrennten Kojen waren ausreichend geräumig, die Betten auch für mich (1,92m) nicht zu kurz und auch bequem, naja die Matratze könnte man mal bei Gelegenheit austauschen, war aber noch ok. Bade- und Handtücher lagen bereit, die Minibar mit Kühlschrank war auch gefüllt und Platz für seine Klamotten und das Gerödel war in der Kabine genug, sofern man berücksichtigte, dass man auf eine einwöchigen Tauchsafari fährt und nicht mit königlichem Hausstand anreist. Nasszelle war ebenfalls immer sauber, zu jeder Zeit mit kaltem und warmen/heißen Wasser. Die gesamte Kabine wurde täglich während unserer Abwesenheit sprich Tauchgänge gereinigt und wieder hergerichtet. Die Klimaanlage, sowohl in den Kabinen als auch im Salon, funktionierte ohne Einschränkungen.
Vor dem Tauchdeck war der Salon ein weiterer Aufenthaltsort, genug Platz für alle Mitreisenden zuzüglich Guides gleichzeitig die Mahlzeiten einzunehmen, ohne dem anderen gleich im Teller zu stochern, antialkoholische Getränke gab es dort auch – kostenlos selbstverständlich, das Sakara-Gold schlug mit zwei Euro zu Buche. Im Salon war auch eine Bar mit Kaffee und Tee sowie diversen Snacks und Süßigkeiten, ebenso gratis. TV und DVD-Spieler für diverse Filme fresh-from-underwater stand dort auch zur Verfügung, wie auch diverse Tauchliteratur zu Flora und Fauna, sowie den Spots im Roten Meer.
Über dem Tauchdeck und dem Salon war das Sonnendeck mit Beschattung, ausreichend Platz für alle ihre vom Tauchen strapazierten Viere von sich zu strecken. Wer wollte, konnte noch eine Ebene höher auf das oberste Deck und sich die Sonne direkt auf der Haut verewigen lassen. Oder vorne vor der Brücke auf dem Vordeck, auch hier war gnadenlose Bräunung möglich. Der Platz wurde im Übrigen von den Deckschläfern genutzt, die sich den nächtlichen Rotmeerwind um die Ohren haben wehen lassen. Hinter der Brücke (mit der Kajüte des Kapitäns) achterwärts waren noch drei Gästekabinen mit Doppelbetten, also insgesamt Platz für uns 22 Gäste.
Der Geräuschpegel sprich Motorenlärm bei den nächtlichen Überfahrten war erträglich, das monotone Gebrabbel mitunter sogar hilfreich beim Einschlafen. Vor Anker waren die laufenden Generatoren und Kompressoren fast nicht hörbar, so dass auch in diesem Punkt ein Sternchen bescheinigt werden kann. Auch der mitunter auftretende heftigere Seegang tat dem Wohlbefinden keinen Abbruch. Da hatte ich bei ähnlichem Wellengang und auf Tagesbooten schon Anderes hinsichtlich Schlingern und Rollen erlebt; ist aber - klar - mein laienhaftes, ganz subjektives Empfinden.
Das war im wesentlich mein Eindruck zur Soul, nicht zu vergessen auch ein Plus für Seawolf-Diving selbst: nach unserer Ankunft in Hurghada mit äußerst freundlichen Empfang bekamen wir vor unserer Weiterfahrt nach Port Ghalib kühle Trinks, noch die ein oder andere Information und konnten uns so seelisch auf die dreistündige Busfahrt vorbereiten.
Rundherum muss ich also meine erste Safari als vollen Erfolg werten und kann trotz der einen Flosse Abzug (ich benötige noch etwas Beurteilungsspielraum nach oben) jedem zur Seawolf Soul raten, es ist sicherlich ein guter Griff, wenngleich das Schiff nicht mehr das Neueste und hier und da etwas der Lack ab ist. Aber Essen und Ambiente sind top, Sauberkeit ebenfalls, Ausrüstung beanstandungslos und alle Mitglieder der Crew tun ihr Übriges dazu. Wenn dann noch die Tauchpartner und Mitreisenden (einigermaßen) passen – so wie bei unserem Aufenthalt – Herz was willst Du mehr!
Weitere Infos gerne per PN.