Meine zweite Safari durfte ich (nach der Soul im ...
Meine zweite Safari durfte ich (nach der Soul im vergangenen Jahr) dieses Mal auf der Felo verbringen. Im Gegensatz zum letzten Jahr, wo wir am Daedalus Reef und an St. Johns waren, verbrachten wir nun je zwei Tage an Daedalus und an Brothers, das Eingewöhnen fand an Marsa Shoona und Elphinstone statt. Abschluss am letzen Tag waren einige Spots in der Nähe von Hurghada bei Small Giftun.
Der Eindruck war, vorab bemerkt, wieder klasse, im Einzelnen gehe noch auf Unterschiede zur Soul ein (die ja drei Meter weniger in der Länge aufweist). Andere Schiffe, außer einigen Tagesbooten, kenne ich (noch) nicht; das nur zum Einschätzen des Beitrags.
Dieses Mal waren Hammerhaie unsere Begleiter, einige Longis, sowie Fuchs- und Seidenhaie. Einige von uns hatten auch einen Manta und Delphine (ich war leider wieder zur falschen Zeit am falschen Ort). Ebenso anzutreffen waren große Schwärme Thunfische und sehr viele Barrakudas, im Übrigen mächtige Geräte mit Größen oft weit über einem Meter. Daneben gab’s das übliche Rotmeer-Zeugs mit Muränen, Rochen, Oktopussen, viel Schwarmfisch wie Schnapper, Makrelen etc. und auch ein wenig Makro war dabei. Kurzum: (fast) alles, was man üblicherweise erwarten konnte.
Zur Felo:
Wir hatten wieder Mahmoud als Guide, der seinen Job wie letztes Jahr auf der Soul souverän und zur Zufriedenheit aller erledigte. Daneben ein neues Gesicht, Islam, nicht minder engagiert, zuvorkommend, immer einen Joke auf den Lippen und zu jeder Zeit auskunftsbereit. Beide Guides waren ohne Fehl und Tadel. Mahmoud als auch Islam sprechen nahezu prima Deutsch, so dass es keinerlei Verständigungsprobleme gab. Was mir dieses Mal auffiel, war, dass keine Brevets und TTUs gecheckt wurden. Wir hatten zwar unsere „Daten“ komplett vorab geliefert, aber eine visuelle Prüfung der Originalpapiere fand dann nicht statt. Ok, vielleicht sahen wir so ehrlich aus, aber ich bin mir nicht sicher, ob der ein oder andere Gast da nicht ein wenig – sagen wir mal – flunkert.
Die von Ihnen jedes Mal neu gezeichneten Karten waren immer genau und sehr hilfreich zur Orientierung und Navigation, insbesondere an den uns nicht bekannten Spots. Fragen wurden ausführlich beantwortet. Die Briefings waren ausreichend lang, nämlich kurz, objektiv und prägnant und konzentrierten sich auf das wesentliche; reichten aber locker, um sich am Spot zurecht zu finden. Neulinge hefteten sich an die Guides oder an die erfahrenen Taucher unter uns, was den Großteil der Gäste ausmachte. Aus meiner Sicht waren bei den Guides Defizite nicht vorhanden, weder qualitativer noch quantitativer Natur. Auch, wie oftmals vernommen, gab es keine Bevormundung, Kontrolle oder gar Gängelei durch die Guides. Wer eigenständig (mit seinem Buddy) tauchen wollte, konnte das ohne wenn und aber tun.
An fast allen Spots offerierten die Guides auch mehrere Tauchoptionen, Zodiac links oder rechts oder Sprung vom Boot/Plattform. Nach dem Tauchgang trug man selbstständig seine Tiefe und Zeit in die dafür vorgesehene Liste ein, die gesetzlichen Bestimmungen galt es zu berücksichtigen. Eine Überprüfung von Liste und Tauchcomputer fand jedoch nicht statt. Wer Nitrox in der Buddel hatte, füllte auch das obligatorische Nitroxprotokoll aus – und gut war’s.
ENOS gab’s auch, wie letztes Jahr auf der Soul, aber wieder nur eines pro Buddyteam. Ok insofern, als dass sich die Buddyteams gebildet hatten und weitestgehend beibehalten wurden. Wurde personell untereinander einmal getauscht, gab man halt ein überzähliges ENOS an ein anderes Team ab. Ich fände es besser, jeder Taucher hätte eines, wobei aber glücklicherweise kein Fall eintrat, der es bedurfte und für den ein oder anderen Taucher es auch schwierig war, das Gerät unterzubringen.
Medizinische und Erste-Hilfe-Ausrüstung, sowie Sauerstoff und Bordapotheke waren verfügbar, was auch beim Bootsbriefing zu Beginn erklärt wurde. Ein Einsatz dieser Einrichtungen war jedoch ebenso glücklicherweise nicht notwendig.
In den Kabinen waren Feuerlöscher sowie Schwimmwesten vorhanden, ausprobiert habe ich die jeoch nicht; Rauchmelder waren ebenfalls installiert. Die Rettungsinseln gab es auf dem oberen Sonnendeck. Rauchen war wie üblich außer auf dem Oberdeck überall verboten. Absolut ok, wie ich meine.
Die Füllungen der Luft zum Tauchen waren ohne Beanstandung. Mein Stofftest zeigte keine sichtbaren Verunreinigungen, die Luft war geruchslos. Man konnte wählen zwischen Pressluft und – bei vorhandenem Brevet – Nitrox. Bei letzterem lag der O2-Grad meist bei 30%, bei Luft waren es manchmal 22%, je nachdem wie weit man die Buddel beim vorherigen Tauchgang leergesaugt hatte. Vorheriges Messen war also obligatorisch, sofern man beim nächsten Tauchgang in anderen Sphären unterwegs sein wollte.
Wieder gab es zwei Zodiacs auf dem Boot, die die Taucher an die entsprechenden Einstiege/Optionen brachten bzw. wieder abholten, sofern man nicht den Bootsabsprung wählte. Die Crewmitglieder waren auf zack und die See in der Regel ohne Wellen, so dass man beim Austauchen meistens keine Boje setzen brauchte.
Beim Einstieg an der Felo selbst wurde eine 5m-Leine mit Schild und nachts mit Blinker angebracht, so dass man das Boot wiedererkannte. Eine Notfallflasche daran gehängt vermisste ich jedoch wiederum.
Die Jungs auf dem Boot haben auch, nachdem das komplette Gerödel aus den Zodiacs ausgeladen wurde, es an seinen Platz zurückgebracht. Danach musste man nur noch das abgegebene Blei wieder verstauen und den Regler abschrauben und sofern für den nächsten Tauchgang gewünscht, das Nitrox-Schildchen anzubringen. Kurze Zeit später waren dann wieder gut 200 Bar in der 12-Liter-Buddel (80cuft). 100cuft Alus gab’s auch, sowie nach Voranmeldung auch 15-Liter Stahlflaschen.
Das Tauchdeck mit den insgesamt 24 Ausrüstungen ist wirklich sehr großzügig bemessen. Neben dem Eingang zum Salon befand sich auch eine Toilette/Dusche auf der anderen Seite Ablagen und genügend Steckdosen zum Laden von Kamera und Co. Echt klasse wie viel Platz vorhanden war, selbst wenn sich alle fast gleichzeitig angerödelt haben. Auf der Soul war es dort deutlich beengter. Da wir meist jedoch in Gruppen tauchten und so oftmals nur die Hälfte der Taucher zur selben Zeit dort anwesend waren, war die Anzieherei sowieso immer entspannt und man konnte sich ausbreiten und hatte Platz ohne Ende.
Die Tauchplattform darunter ist ebenfalls ausreichend groß bemessen, so dass auch hier keine Enge aufkommt. Links und rechts gab es je eine Dusche. Beide Flossenleitern erlaubten bequemen Ausstieg, es war aber auch immer ein Crewmitglied da, welches einem die Flossen abnahm und auf das Boot half.
Die Jungs waren wirklich vorbildlich. Sowohl beim An- als auch Abrödeln war immer einer zur Stelle, der einem den Rückenzip zu- oder aufzog, ins Jacket half oder auf eine sonstige Art und Weise behilflich war. Nach dem Tauchgang wurde ebenfalls ein erfrischender Trink gereicht, was sehr willkommen nach der trockenen Pressluft war.
Wie auf der Soul so auch auf der Felo hatten wir wieder einen Koch, der Speisen zubereitete, die erstklassig waren. Sowohl quantitativ als auch qualitativ blieben, so denke ich, keine Wünsche offen. Omletts, Spiegeleier oder Nutella, Marmelade und Wurst beim Frühstück oder auch mal Sonderwünsche zu Mittag oder abends, alles war vorhanden beziehungsweise wurde möglich gemacht. Wieder: einfach klasse.
Zu den Kabinen: acht Stück gab es im Unterdeck mit jeweils zwei getrennten Kojen. Auch für mich (192cm) waren die ausreichend geräumig. Der Stauplatz im Schrank bzw. im Bettschub oder die Ablagen oberhalb waren ausreichend, so dass man keine Probleme hatte sein gesamtes Zeug unterzubringen.
Es gab Bade- und Handtücher, auch ein Bademantel lag bereit. Die Minibar mit Kühlschrank war ebenso gefüllt. Die Nasszelle war wie üblich bei den beengten Verhältnissen ausreichend groß, zumindest für mich; Toilette, Dusche sind nicht die Orte, wo man sich länger aufhält, insofern absolut ok und beanstandungslos. Zu jeder Zeit gab es auch warmes/heißes Wasser. Die gesamte Kabine wurde täglich während unserer Abwesenheit sprich Tauchgänge gereinigt und wieder hergerichtet. Die Klimaanlage, sowohl in den Kabinen als auch im Salon, funktionierte ohne Einschränkungen.
Vor dem Tauchdeck war der Salon. Dieser war unterteilt in einen weiteren Aufenthaltsraum mit Musik/Dvd-Anlage und großen Flachbildschirm, sowie diverser Tauchliteratur zu Flora und Fauna und den Spots im Roten Meer und anderen Lesewerken. Davor war der Aufgang zum Oberdeck und davor wiederum der „Speisesalon“. Der hatte ausreichend Platz für alle Mitreisenden inklusiver der Guides gleichzeitig die Mahlzeiten einzunehmen, ohne dem anderen gleich im Teller zu stochern. Der hintere Teil des Salons, sozusagen das Fernsehzimmer ist meines Erachtens eine Platzverschwendung, die Aufteilung auf der Soul fand ich da besser. Aber auf dem 39-Meter-Kahn ist wohl davon genug vorhanden.
Vor dem Salon befindet sich die Kombüse und davor die Royal-Suite mit einem Doppelbett und massig Platz. Deren Nasszelle ist ebenso ausreichend groß, wie ich finde, aber wer ein 20qm-Bad gewöhnt ist …
Über dem Tauchdeck und dem Salon war das Sonnendeck mit Beschattung. Zwar viel Platz, um die vom Tauchen strapazierten Viere von sich zu strecken, aber ich meine zu wenig für alle gleichzeitig. Den Platz und die Aufteilung fand ich auf der Soul (mit der wind- und sonnengeschützten Sisha-Ecke) besser gelöst. Auf der Felo gab’s dafür an dieser Stelle eine Toilette.
Vor dem Sonnendeck war ein weiterer Salon, eine kleine Bar, wo es Kaffee und Tee sowie diverse Snacks und Süßigkeiten gab, ebenso gratis. Antialkoholische Getränke gab es dort auch – kostenlos selbstverständlich, das Sakara oder Stella schlug mit zwei Euro zu Buche.
Wer wollte, konnte sich noch eine Ebene höher auf das oberste Deck begeben und sich die Sonne direkt auf die Haut brennen lassen. Oder vorne vor der Brücke auf dem Vordeck, auch hier war gnadenlose Bräunung möglich. Hinter der Brücke achterwärts waren noch zwei Gästekabinen mit Doppelbetten, also insgesamt Platz für die 22 Gäste. Beim oberen Sonnendeck wäre vielleicht auch eine kleine Beschattung gut gewesen, das hätte den verfügbaren Schattenplatz einfach ausgeweitet. Wobei es nicht wirklich ein Problem war, da sich die Leutchen irgendwie verteilten.
Wie auf der Soul war der Geräuschpegel/Motorenlärm bei den nächtlichen Überfahrten erträglich bis kaum vernehmbar sprich überhaupt nicht störend. Vor Anker waren die laufenden Generatoren und Kompressoren ebenfalls fast nicht hörbar. Ein Blick in den Maschinenraum ließ mich staunen; hier sah alles aus wie geleckt, Respekt, der Maschinist hatte sein Metier im Griff. Der war im Übrigen auch der Techniker schlechthin an Bord. Egal ob er das ein oder andere technische Problemchen am Tauchequipment gelöst oder mal eben ein Werkzeug zur Lösung derselben gebastelt hat, er war die Hilfe in Person, so dass er von uns auch nur noch McGyver genannt wurde.
Zu erwähnen ist noch, dass wir bei der Ankunft am Flughafen und vor unserem Transfer ein kleines Snackpaket von Seawolf erhalten haben; nach der Rückkunft hatten wir beim Warten auf den Flieger drinks-for-free, auch eine Pizza wurde uns angeboten, nette Geste.
Fazit: die Felo ist ein klasse Boot. Im Vergleich zur Soul ist sie etwas geräumiger, wobei mir persönlich die Aufteilung der Soul besser gefällt. Die Felo-Crew inklusive der Guides, an denen allen es nicht das Geringste auszusetzen gibt, hat mich ebenso beeindruckt wie damals auf der Soul. Sauberkeit, Service und Essen auf den Booten war klasse und schenkten sich meiner Meinung nach nichts; ebenso die Ausrüstung und die Betreuung durch Seawolf.
So, das war mein, zugegeben subjektiver, Eindruck von meiner zweiten Safari. Nicht mehr ganz so laienhaft wie auf der Soul, aber sicherlich mit noch viel Potential. Demzufolge werte ich es als vollen Erfolg und freue mich auf die nächste Safari – vielleicht auf der Dominator. Die sechste Flosse bedeutet nicht, dass irgendetwas nicht gepasst hat, ich behalte sie mir einfach vor – für das Boot, bei dem es mich „wegbeamt“.
Weitere Infos gerne per PN.
Der Eindruck war, vorab bemerkt, wieder klasse, im Einzelnen gehe noch auf Unterschiede zur Soul ein (die ja drei Meter weniger in der Länge aufweist). Andere Schiffe, außer einigen Tagesbooten, kenne ich (noch) nicht; das nur zum Einschätzen des Beitrags.
Dieses Mal waren Hammerhaie unsere Begleiter, einige Longis, sowie Fuchs- und Seidenhaie. Einige von uns hatten auch einen Manta und Delphine (ich war leider wieder zur falschen Zeit am falschen Ort). Ebenso anzutreffen waren große Schwärme Thunfische und sehr viele Barrakudas, im Übrigen mächtige Geräte mit Größen oft weit über einem Meter. Daneben gab’s das übliche Rotmeer-Zeugs mit Muränen, Rochen, Oktopussen, viel Schwarmfisch wie Schnapper, Makrelen etc. und auch ein wenig Makro war dabei. Kurzum: (fast) alles, was man üblicherweise erwarten konnte.
Zur Felo:
Wir hatten wieder Mahmoud als Guide, der seinen Job wie letztes Jahr auf der Soul souverän und zur Zufriedenheit aller erledigte. Daneben ein neues Gesicht, Islam, nicht minder engagiert, zuvorkommend, immer einen Joke auf den Lippen und zu jeder Zeit auskunftsbereit. Beide Guides waren ohne Fehl und Tadel. Mahmoud als auch Islam sprechen nahezu prima Deutsch, so dass es keinerlei Verständigungsprobleme gab. Was mir dieses Mal auffiel, war, dass keine Brevets und TTUs gecheckt wurden. Wir hatten zwar unsere „Daten“ komplett vorab geliefert, aber eine visuelle Prüfung der Originalpapiere fand dann nicht statt. Ok, vielleicht sahen wir so ehrlich aus, aber ich bin mir nicht sicher, ob der ein oder andere Gast da nicht ein wenig – sagen wir mal – flunkert.
Die von Ihnen jedes Mal neu gezeichneten Karten waren immer genau und sehr hilfreich zur Orientierung und Navigation, insbesondere an den uns nicht bekannten Spots. Fragen wurden ausführlich beantwortet. Die Briefings waren ausreichend lang, nämlich kurz, objektiv und prägnant und konzentrierten sich auf das wesentliche; reichten aber locker, um sich am Spot zurecht zu finden. Neulinge hefteten sich an die Guides oder an die erfahrenen Taucher unter uns, was den Großteil der Gäste ausmachte. Aus meiner Sicht waren bei den Guides Defizite nicht vorhanden, weder qualitativer noch quantitativer Natur. Auch, wie oftmals vernommen, gab es keine Bevormundung, Kontrolle oder gar Gängelei durch die Guides. Wer eigenständig (mit seinem Buddy) tauchen wollte, konnte das ohne wenn und aber tun.
An fast allen Spots offerierten die Guides auch mehrere Tauchoptionen, Zodiac links oder rechts oder Sprung vom Boot/Plattform. Nach dem Tauchgang trug man selbstständig seine Tiefe und Zeit in die dafür vorgesehene Liste ein, die gesetzlichen Bestimmungen galt es zu berücksichtigen. Eine Überprüfung von Liste und Tauchcomputer fand jedoch nicht statt. Wer Nitrox in der Buddel hatte, füllte auch das obligatorische Nitroxprotokoll aus – und gut war’s.
ENOS gab’s auch, wie letztes Jahr auf der Soul, aber wieder nur eines pro Buddyteam. Ok insofern, als dass sich die Buddyteams gebildet hatten und weitestgehend beibehalten wurden. Wurde personell untereinander einmal getauscht, gab man halt ein überzähliges ENOS an ein anderes Team ab. Ich fände es besser, jeder Taucher hätte eines, wobei aber glücklicherweise kein Fall eintrat, der es bedurfte und für den ein oder anderen Taucher es auch schwierig war, das Gerät unterzubringen.
Medizinische und Erste-Hilfe-Ausrüstung, sowie Sauerstoff und Bordapotheke waren verfügbar, was auch beim Bootsbriefing zu Beginn erklärt wurde. Ein Einsatz dieser Einrichtungen war jedoch ebenso glücklicherweise nicht notwendig.
In den Kabinen waren Feuerlöscher sowie Schwimmwesten vorhanden, ausprobiert habe ich die jeoch nicht; Rauchmelder waren ebenfalls installiert. Die Rettungsinseln gab es auf dem oberen Sonnendeck. Rauchen war wie üblich außer auf dem Oberdeck überall verboten. Absolut ok, wie ich meine.
Die Füllungen der Luft zum Tauchen waren ohne Beanstandung. Mein Stofftest zeigte keine sichtbaren Verunreinigungen, die Luft war geruchslos. Man konnte wählen zwischen Pressluft und – bei vorhandenem Brevet – Nitrox. Bei letzterem lag der O2-Grad meist bei 30%, bei Luft waren es manchmal 22%, je nachdem wie weit man die Buddel beim vorherigen Tauchgang leergesaugt hatte. Vorheriges Messen war also obligatorisch, sofern man beim nächsten Tauchgang in anderen Sphären unterwegs sein wollte.
Wieder gab es zwei Zodiacs auf dem Boot, die die Taucher an die entsprechenden Einstiege/Optionen brachten bzw. wieder abholten, sofern man nicht den Bootsabsprung wählte. Die Crewmitglieder waren auf zack und die See in der Regel ohne Wellen, so dass man beim Austauchen meistens keine Boje setzen brauchte.
Beim Einstieg an der Felo selbst wurde eine 5m-Leine mit Schild und nachts mit Blinker angebracht, so dass man das Boot wiedererkannte. Eine Notfallflasche daran gehängt vermisste ich jedoch wiederum.
Die Jungs auf dem Boot haben auch, nachdem das komplette Gerödel aus den Zodiacs ausgeladen wurde, es an seinen Platz zurückgebracht. Danach musste man nur noch das abgegebene Blei wieder verstauen und den Regler abschrauben und sofern für den nächsten Tauchgang gewünscht, das Nitrox-Schildchen anzubringen. Kurze Zeit später waren dann wieder gut 200 Bar in der 12-Liter-Buddel (80cuft). 100cuft Alus gab’s auch, sowie nach Voranmeldung auch 15-Liter Stahlflaschen.
Das Tauchdeck mit den insgesamt 24 Ausrüstungen ist wirklich sehr großzügig bemessen. Neben dem Eingang zum Salon befand sich auch eine Toilette/Dusche auf der anderen Seite Ablagen und genügend Steckdosen zum Laden von Kamera und Co. Echt klasse wie viel Platz vorhanden war, selbst wenn sich alle fast gleichzeitig angerödelt haben. Auf der Soul war es dort deutlich beengter. Da wir meist jedoch in Gruppen tauchten und so oftmals nur die Hälfte der Taucher zur selben Zeit dort anwesend waren, war die Anzieherei sowieso immer entspannt und man konnte sich ausbreiten und hatte Platz ohne Ende.
Die Tauchplattform darunter ist ebenfalls ausreichend groß bemessen, so dass auch hier keine Enge aufkommt. Links und rechts gab es je eine Dusche. Beide Flossenleitern erlaubten bequemen Ausstieg, es war aber auch immer ein Crewmitglied da, welches einem die Flossen abnahm und auf das Boot half.
Die Jungs waren wirklich vorbildlich. Sowohl beim An- als auch Abrödeln war immer einer zur Stelle, der einem den Rückenzip zu- oder aufzog, ins Jacket half oder auf eine sonstige Art und Weise behilflich war. Nach dem Tauchgang wurde ebenfalls ein erfrischender Trink gereicht, was sehr willkommen nach der trockenen Pressluft war.
Wie auf der Soul so auch auf der Felo hatten wir wieder einen Koch, der Speisen zubereitete, die erstklassig waren. Sowohl quantitativ als auch qualitativ blieben, so denke ich, keine Wünsche offen. Omletts, Spiegeleier oder Nutella, Marmelade und Wurst beim Frühstück oder auch mal Sonderwünsche zu Mittag oder abends, alles war vorhanden beziehungsweise wurde möglich gemacht. Wieder: einfach klasse.
Zu den Kabinen: acht Stück gab es im Unterdeck mit jeweils zwei getrennten Kojen. Auch für mich (192cm) waren die ausreichend geräumig. Der Stauplatz im Schrank bzw. im Bettschub oder die Ablagen oberhalb waren ausreichend, so dass man keine Probleme hatte sein gesamtes Zeug unterzubringen.
Es gab Bade- und Handtücher, auch ein Bademantel lag bereit. Die Minibar mit Kühlschrank war ebenso gefüllt. Die Nasszelle war wie üblich bei den beengten Verhältnissen ausreichend groß, zumindest für mich; Toilette, Dusche sind nicht die Orte, wo man sich länger aufhält, insofern absolut ok und beanstandungslos. Zu jeder Zeit gab es auch warmes/heißes Wasser. Die gesamte Kabine wurde täglich während unserer Abwesenheit sprich Tauchgänge gereinigt und wieder hergerichtet. Die Klimaanlage, sowohl in den Kabinen als auch im Salon, funktionierte ohne Einschränkungen.
Vor dem Tauchdeck war der Salon. Dieser war unterteilt in einen weiteren Aufenthaltsraum mit Musik/Dvd-Anlage und großen Flachbildschirm, sowie diverser Tauchliteratur zu Flora und Fauna und den Spots im Roten Meer und anderen Lesewerken. Davor war der Aufgang zum Oberdeck und davor wiederum der „Speisesalon“. Der hatte ausreichend Platz für alle Mitreisenden inklusiver der Guides gleichzeitig die Mahlzeiten einzunehmen, ohne dem anderen gleich im Teller zu stochern. Der hintere Teil des Salons, sozusagen das Fernsehzimmer ist meines Erachtens eine Platzverschwendung, die Aufteilung auf der Soul fand ich da besser. Aber auf dem 39-Meter-Kahn ist wohl davon genug vorhanden.
Vor dem Salon befindet sich die Kombüse und davor die Royal-Suite mit einem Doppelbett und massig Platz. Deren Nasszelle ist ebenso ausreichend groß, wie ich finde, aber wer ein 20qm-Bad gewöhnt ist …
Über dem Tauchdeck und dem Salon war das Sonnendeck mit Beschattung. Zwar viel Platz, um die vom Tauchen strapazierten Viere von sich zu strecken, aber ich meine zu wenig für alle gleichzeitig. Den Platz und die Aufteilung fand ich auf der Soul (mit der wind- und sonnengeschützten Sisha-Ecke) besser gelöst. Auf der Felo gab’s dafür an dieser Stelle eine Toilette.
Vor dem Sonnendeck war ein weiterer Salon, eine kleine Bar, wo es Kaffee und Tee sowie diverse Snacks und Süßigkeiten gab, ebenso gratis. Antialkoholische Getränke gab es dort auch – kostenlos selbstverständlich, das Sakara oder Stella schlug mit zwei Euro zu Buche.
Wer wollte, konnte sich noch eine Ebene höher auf das oberste Deck begeben und sich die Sonne direkt auf die Haut brennen lassen. Oder vorne vor der Brücke auf dem Vordeck, auch hier war gnadenlose Bräunung möglich. Hinter der Brücke achterwärts waren noch zwei Gästekabinen mit Doppelbetten, also insgesamt Platz für die 22 Gäste. Beim oberen Sonnendeck wäre vielleicht auch eine kleine Beschattung gut gewesen, das hätte den verfügbaren Schattenplatz einfach ausgeweitet. Wobei es nicht wirklich ein Problem war, da sich die Leutchen irgendwie verteilten.
Wie auf der Soul war der Geräuschpegel/Motorenlärm bei den nächtlichen Überfahrten erträglich bis kaum vernehmbar sprich überhaupt nicht störend. Vor Anker waren die laufenden Generatoren und Kompressoren ebenfalls fast nicht hörbar. Ein Blick in den Maschinenraum ließ mich staunen; hier sah alles aus wie geleckt, Respekt, der Maschinist hatte sein Metier im Griff. Der war im Übrigen auch der Techniker schlechthin an Bord. Egal ob er das ein oder andere technische Problemchen am Tauchequipment gelöst oder mal eben ein Werkzeug zur Lösung derselben gebastelt hat, er war die Hilfe in Person, so dass er von uns auch nur noch McGyver genannt wurde.
Zu erwähnen ist noch, dass wir bei der Ankunft am Flughafen und vor unserem Transfer ein kleines Snackpaket von Seawolf erhalten haben; nach der Rückkunft hatten wir beim Warten auf den Flieger drinks-for-free, auch eine Pizza wurde uns angeboten, nette Geste.
Fazit: die Felo ist ein klasse Boot. Im Vergleich zur Soul ist sie etwas geräumiger, wobei mir persönlich die Aufteilung der Soul besser gefällt. Die Felo-Crew inklusive der Guides, an denen allen es nicht das Geringste auszusetzen gibt, hat mich ebenso beeindruckt wie damals auf der Soul. Sauberkeit, Service und Essen auf den Booten war klasse und schenkten sich meiner Meinung nach nichts; ebenso die Ausrüstung und die Betreuung durch Seawolf.
So, das war mein, zugegeben subjektiver, Eindruck von meiner zweiten Safari. Nicht mehr ganz so laienhaft wie auf der Soul, aber sicherlich mit noch viel Potential. Demzufolge werte ich es als vollen Erfolg und freue mich auf die nächste Safari – vielleicht auf der Dominator. Die sechste Flosse bedeutet nicht, dass irgendetwas nicht gepasst hat, ich behalte sie mir einfach vor – für das Boot, bei dem es mich „wegbeamt“.
Weitere Infos gerne per PN.