M/Y Sea Fair (Inaktiv)

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Wir sind gerade von unserer Tauchsafari (10.03.- ...

Wir sind gerade von unserer Tauchsafari (10.03.-17.03.2003) aus Ägypten zurückgekehrt und ich möchte ein paar Eindrücke für die Allgemeinheit darlegen. Es wird in dem Sinne kein richtiger Tauchplatzbericht, sondern eher ein Reisebericht.

Gebucht wurde eine Safari Richtung "deep south" im Vollcharter mit dem Schiff "Seafair" ab Hamata
(über Reisecenter Federsee / Extra-Divers).
Unsere Gruppe setzte sich aus Tauchern der DLRG-OG Sömmerda, vom Tauchsportverein Erfurt und einigen "freischaffenden" befreundeten Tauchern zusammen. In ähnlicher Zusammensetzung wurden schon einige Safaris gefahren - daher kannten wir im Vorfeld die "Macken" der anderen, sodass kaum Überraschungen im Zusammenleben an Bord zu erwarten waren.
Und trotzdem benehmen sich gestandene Männer noch einigen Tagen an Bord wie die kleinen Jungs - naja ein Stück weit weg von Muttern`s Rockzippel, da geht`s rund... )

Flug von München nach Marsa Alam und zurück - die Transfers klappten reibungslos und die letzte Übernachtung im 5-Sterne Hotel "Coraya Beach" in Marsa Alam war der krönende Abschluss einer unvergesslichen Woche.

Das Boot ist in einem ordentlichen Zustand - (wenngleich keine Luxusyacht), Austattung und Sicherheitsvorkehrungen sind okay (2x300PS Motoren / 2 Aggregate zur Stromversorgung / Sauerstoff / Rettungsinsel / Zodiak). Der letzte Trockendockaufenthalt war im Dezember.

Die Crew ist ein eingespieltes Team und ständig bemüht, einem den Aufenthalt an Bord so angenehm wie möglich zu machen. Da bleibt sogar immer noch Zeit für ein kleines Späßchen. Der Koch Aid vollbrachte jeden Tag kleine Wunder und so war es auch nicht verwunderlich, dass alle ein paar "Gramm" zugelegt haben.

Unser Guide Ralf sah zwar vom ersten Eindruck her aus, als ob er schon bessere Tage erlebt hat, dieser Eindruck war jedoch sehr subjektiv und wir mussten ihn schnell korrigieren. Um mit seinen Worten zu argumentieren "geh in Ägypten nie von Äußerlichkeiten aus"...
Ralf entpuppte sich als sehr kompetenter Guide, der mit Zielsicherheit sehr gute Tauchplätze auswählte, sehr präzise Briefings durchführte und sich dezent im Hintergrund um alle Belange mit der Crew kümmerte, wobei ihm dabei seine ägyptischen Sprachkenntnisse von Vorteil waren.
Außerdem war er zwischen den Tauchgängen ein angenehmer Gesprächspartner und wartete mit sehr gutem Allgemeinwissen auch abseits der Taucherei auf.

Los ging unsere Safari im "Hafen" von Hamata. Ich hab mich vorher immer gewundert, warum Hamata in kaum einer Karte verzeichnet ist - naja bei 25 Einwohnern und 25 Militärangehörigen kein Wunder. Das schönste Gebäude ist eine Moschee - halt wie überall die Kirche hat die prunkvollsten Bauten .

Also Abfahrt Richtung Süden zu den St.Johns Riffen. Auf dem Weg dahin betauchten wir zahlreiche Riffe und auch schöne Wracks (z.B. das Mikawwa-Wrack).

Die St.Johns-Riffe selbst wurden von uns an drei Tagen betaucht und boten alles was das verwöhnte Taucherherz begehrt - Steilwände ins Bodenlose, Korallengärten, wie man sie nur noch selten findet, und "Fischsuppe" überall. Nur die Großfische haben uns ein wenig hängen lassen, aber dafür waren wir schlicht und ergreifend einen Monat zu früh da.

Ich hoffe nur, das der Tauchtourismus sich in diesen Breiten langsam entwickelt, sodass die Unterwasserwelt in dieser Form noch lange erhalten bleibt (naja wohl eher ein frommer Wunsch...)

Man ist jedenfalls auch dort unten (kurz vor der sudanesischen Grenze) nicht mehr allein am Riff. Manchmal sind`s schon 3 bis 4 Boote gemeinsam. Aber immer noch besser wie z.B. Safaga, wo sich manchmal 10 Boote an einem Riff drängeln.

Wir hatten jedenfalls eine wunderbare Woche mit viel Spaß, abwechslungsreichen Tauchgängen und Eindrücken, die uns unvergesslich bleiben werden - es wird schwer sein diese Tour zu "toppen".

Ich nehme an auch die Crew wird lange an uns denken, denn als waschechte Thüringer hatten wir natürlich einen Bratwurst-Grill und echte thüringer Bratwürste mit an Bord (Stilecht mit Born-Senf ). Die Nachbarboote staunten jedenfalls nicht schlecht über das "Feuer" an Bord... Danke nochmal an Udo, unseren Mundschenk, für diesen kleinen Gag.

Wer mehr über die betauchten Riffe, bzw. die Reiseplanung wissen möchte, kann mich gerne per email kontaktieren.

Allerdings muss man noch dazu sagen, dass die Teilnehmer einer solchen Tour relativ seefest seien sollten (es kippelt manchmal gewaltig) und auch taucherisch Erfahrung haben (meist Strömung, große Tiefe und Seegang). Aber wer sich das zutraut, sollte eine solche Safari unbedingt unternehmen - es ist ein Erlebnis.

PS: Wenn ich meine Riffskizzen in`s Reine gemalt habe, reiche ich diese noch nach.