Explorer Safari zu den Hallaniyat Inseln im Süden ...
Explorer Safari zu den Hallaniyat Inseln im Süden des Oman
Der Oman ist nicht Ägypten. Das wird bereits bei der spürbar längeren Anreise in die südlichste Stadt Salalah mit Zwischenstopp in Muskat deutlich. Auch die nach Bakschisch gierenden Kofferträger sind hier nicht zu finden. Das Sultanat Oman wird seit 41 Jahren von Sultan Qabus Ibn Said regiert und hat ca. 2,5 Mio. Einwohner. Das Land verfügt über immense Geldmittel aus dem Erdölgeschäft und hat eine sehr ansprechende Infrastruktur – sogar das Leitungswasser kann getrunken werden!
Nach einer Autostunde Transfer vom Flughafen nach Mirbat werden wir von den dortigen Fischern bestaunt – kein Wunder, wir sind ja erst die vierte Crew, die sich auf die Reise zu den rund 80 Kilometer vom Festland entfernten Hallaniyat Inseln begibt. Eigentlich sind wir sogar erst die dritte Tour, da der in der Vorwoche tobende Zyklon für unsere Vorgänger die Ausfahrt zu den Hallaniyats unmöglich machte und sie zu einer Woche im Hafen zwang! Wir haben aber gutes Wetter und werden mit den beiden Zodiacs auf die Saman Explorer gebracht. Diese verrichtete einige Jahre ihren Dienst als Safariboot im ägyptischen Roten Meer, ehe sie von den Extra Divers generalüberholt und mitsamt ägyptischer Besatzung in den Oman überstellt wurde. Das 2006 erbaute Schiff ist 36 Meter lang, 9 Meter breit und bietet auf der Tauchplattform Platz für 36 Pressluftflaschen – selbst bei maximaler Belegung mit 22 Passagieren bekommt man auf dem Tauchdeck keine Platzangst.
Verantwortlicher an Bord ist Biologe Barney, der unsere Woche mit dem üblichen Schiffsbriefing und der Kabineneinteilung beginnt. Auch eine Hiobsbotschaft hat Barney für uns: „Die Wale sind nicht hier. Die sind nur von Dezember bis März an den Inseln.“ Eine interessante Information, die ich eventuell gerne vor der Buchung der Reise gehabt hätte. Aber dafür hat Barney es sogar geschafft im alkoholfreien Oman einen Vorrat an Bier an Bord zu bringen – die Freude ist groß…
Die nächtliche Überfahrt zur Insel „Al Sawda“ dauert 10 Stunden und verläuft angenehm ruhig. Den ersten Tauchgang nutzen wir zur Gewöhnung ans Gerät und an die durchwachsenen Sichtweiten von ca. 10 Metern. Die im November circa 27 Grad warmen Gewässer zeichnen sich durch wenig Strömung, extrem hohen Fischbestand und Artenreichtum aus und so können wir trotz der schlechten Sicht gleich einige stattliche Sepien entdecken.
Das Tauchen selbst erfolgt völlig autonom – einmal an einem Tauchplatz festgemacht steht es jedem frei, wann und wie viel man tauchen möchte. Einfach an der Tafel eintragen und nach dem Tauchgang wieder austragen. Da die Tauchplätze ohnehin nicht bekannt sind und es auch keine Karten gibt, beschränken sich die Briefings auf: „Unterm Boot haben wir 15 Meter Tiefe – viel Spaß!“ Mehr ist auch nicht nötig, wer das Boot nicht wieder findet setzt einfach seine Boje und wird vom Zodiac abgeholt. Abends können wir vom Boot aus Delfine beobachten, die in der nahen Bucht die Nacht verbringen.
Am nächsten Morgen bessert sich die Sicht und so begeben wir uns zur „Nase“ – einer beeindruckenden Felsformation aus Sandstein, die sich aber leider unter Wasser nicht fortsetzt und einen flachen Sandboden mit einer Kante zwischen 9 und 12 Metern aufweist. Unverhofft kommt aber oft und so werden wir während des gesamten Tauchgangs immer wieder von mehreren großen Mantas begutachtet. Die haben wohl zuvor noch keinen Taucher gesehen, mindestens 10 dieser edlen Tiere begegnen uns – ein echtes Highlight!
Den Nachmittag verbringen wir am Wrack der „City of Winchester“ – dem ersten versenkten Boot des ersten Weltkriegs. Das 100 Meter lange Versorgungsschiff liegt auf 26 Metern Tiefe und kann mit schönem Bewuchs und einem immensen Fischbestand überzeugen. Schwärme von Makrelen und Barrakudas wechseln sich mit Rotfeuerfischen, Muränen und Fledermausfischen ab. Auch einen mystischen Nachttauchgang führen wir trotz der beträchtlichen Tiefe am Wrack durch – das gegen Aufpreis erhältliche Nitrox macht auch längere Grundzeiten möglich.
Bevor wir zur Insel Quarzavit – eigentlich nur ein größerer Felsen – weiterfahren, machen wir auf allgemeinen Wunsch am Vormittag noch einen Abstecher zurück zur „Nase“. Die Sicht ist allerdings mehr als gering und so können wir „nur“ Bilder von zwei kleineren Mantas, einem Mobula und einem stattlichen Kuhnasenstechrochen mit an die Oberfläche bringen.
Quarzavit bietet uns dann gute Sichtweiten von ca. 20 Metern, Unmengen von Schwarmfisch, Muränen und Sepien. Der felsige Boden ist mit Gräben durchzogen und hat einen starken Bewuchs aus Weichkorallen und Kelp. Der Kelp befindet sich aufgrund der im Winter höheren Wassertemperaturen im Absterben und wird schon bald wieder die Sicht auf die Korallen freigeben. Die in der Dünung wogenden Kelpblätter bieten den Jungfischen Schutz und machen einen ganz schön schwindelig…
Nachts lacht dann das Herz des Biologen Barney, als wir Zeuge des Ablaichens einer Steinkorallenart werden dürfen. Barney bringt einige beeindruckende Makroaufnahmen der Laichpäckchen mit und selbst an der Wasseroberfläche sind die rosafarbenen Schlieren ganz deutlich zu erkennen. Sepien und Oktopoden geben sich dem Liebesspiel hin, werden aber durch unsere Tauchlampen in ihrem Treiben unterbrochen.
Der nächste Tag steht ganz im Zeichen einer „Explorer“-Tour: 3 neue Tauchplätze werden von uns erkundet, wobei wohl nur der Nachttauchplatz auch in Zukunft noch angefahren werden wird. Die Unterwassertopographie der Hallanyiat Inseln macht die Erkundungen schwierig. Es gibt an den Inseln generell keine Drop-Offs oder echte, gewachsene Korallenriffe. Der sandige Grund fällt von den Inseln stetig sanft ab und wird immer wieder von Felsformationen mit Bewuchs unterbrochen. Um eine Tauchtiefe von 20 Metern zu erreichen, muss man sich meist schon ein ordentliches Stück von den Inseln entfernen. An der Nordwestseite der Hauptinsel Hallanyiat können wir unter Wasser auch Delfine hören, ein Buddy-Team hat sogar das Glück, mitten in der großen Schule zu tauchen.
Danach machen wir uns wieder auf den Weg nach Quarzavit – die dort guten Sichtweiten und der große Fischbestand lassen uns von weiteren Experimenten Abstand nehmen. Von lokalen Fischern werden frisch gefangene Langusten gekauft und für das Abendessen vorbereitet. Der Kontakt mit den Fischern wird von der Crew gepflegt, auch damit die gesetzten Bojen nicht plötzlich „verschwinden“. Es ist generell sehr positiv, dass nur wenig geankert wird, um Beschädigungen an den Korallen zu vermeiden.
Im roten Licht des Sonnenuntergangs sehen wir dann auch noch Mobulas aus dem Wasser springen. Nach dem Captains Dinner mit Langusten beginnt die Rückfahrt nach Mirbat. Nur eine Taucherin aus Bayern und ich wagen noch den abschließenden Early Morning Dive in der Nähe des kleinen Hafens. Wir waren bereits in den Anzügen und nur eine Meile von Mirbat entfernt, als plötzlich der ruf „Wal in Sicht“ erschallte. Tatsächlich konnten wir den Buckelwal einige Minuten vom Boot aus beobachten, ehe der Riese uns seine Fluke zeigte und in den Tiefen des Omanischen Meeres verschwand. Der abschließende Tauchgang brachte noch jede Menge Langusten und vier Schildkröten, sowie einige Kalmare mit Discobeleuchtung mit sich und tröstet so über die 36 Stunden Wartezeit bis zum Rückflug im Mariott Hotel Mirbat hinweg.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Qualität der Saman Explorer ägyptischem Standard entspricht. Die Qualität der Mahlzeiten ist besonders hervorzuheben - der ägyptische Koch zaubert sehr schmackhafte, westlich orientierte Gerichte aus seiner Kombüse. Die Qualität der Tauchplätze ist aufgrund stark schwankender Sichtweiten schwierig zu bewerten, der Fischbestand ist jedenfalls immens! Aja, und Haie haben wir auch gesehen – aber leider nur tot auf der Hafenmole liegen…
Sepias beim Nachttauchgang
Mantas an der Nase
Die Insel Quarzavit
Hafen Mirbat
Der Oman ist nicht Ägypten. Das wird bereits bei der spürbar längeren Anreise in die südlichste Stadt Salalah mit Zwischenstopp in Muskat deutlich. Auch die nach Bakschisch gierenden Kofferträger sind hier nicht zu finden. Das Sultanat Oman wird seit 41 Jahren von Sultan Qabus Ibn Said regiert und hat ca. 2,5 Mio. Einwohner. Das Land verfügt über immense Geldmittel aus dem Erdölgeschäft und hat eine sehr ansprechende Infrastruktur – sogar das Leitungswasser kann getrunken werden!
Nach einer Autostunde Transfer vom Flughafen nach Mirbat werden wir von den dortigen Fischern bestaunt – kein Wunder, wir sind ja erst die vierte Crew, die sich auf die Reise zu den rund 80 Kilometer vom Festland entfernten Hallaniyat Inseln begibt. Eigentlich sind wir sogar erst die dritte Tour, da der in der Vorwoche tobende Zyklon für unsere Vorgänger die Ausfahrt zu den Hallaniyats unmöglich machte und sie zu einer Woche im Hafen zwang! Wir haben aber gutes Wetter und werden mit den beiden Zodiacs auf die Saman Explorer gebracht. Diese verrichtete einige Jahre ihren Dienst als Safariboot im ägyptischen Roten Meer, ehe sie von den Extra Divers generalüberholt und mitsamt ägyptischer Besatzung in den Oman überstellt wurde. Das 2006 erbaute Schiff ist 36 Meter lang, 9 Meter breit und bietet auf der Tauchplattform Platz für 36 Pressluftflaschen – selbst bei maximaler Belegung mit 22 Passagieren bekommt man auf dem Tauchdeck keine Platzangst.
Verantwortlicher an Bord ist Biologe Barney, der unsere Woche mit dem üblichen Schiffsbriefing und der Kabineneinteilung beginnt. Auch eine Hiobsbotschaft hat Barney für uns: „Die Wale sind nicht hier. Die sind nur von Dezember bis März an den Inseln.“ Eine interessante Information, die ich eventuell gerne vor der Buchung der Reise gehabt hätte. Aber dafür hat Barney es sogar geschafft im alkoholfreien Oman einen Vorrat an Bier an Bord zu bringen – die Freude ist groß…
Die nächtliche Überfahrt zur Insel „Al Sawda“ dauert 10 Stunden und verläuft angenehm ruhig. Den ersten Tauchgang nutzen wir zur Gewöhnung ans Gerät und an die durchwachsenen Sichtweiten von ca. 10 Metern. Die im November circa 27 Grad warmen Gewässer zeichnen sich durch wenig Strömung, extrem hohen Fischbestand und Artenreichtum aus und so können wir trotz der schlechten Sicht gleich einige stattliche Sepien entdecken.
Das Tauchen selbst erfolgt völlig autonom – einmal an einem Tauchplatz festgemacht steht es jedem frei, wann und wie viel man tauchen möchte. Einfach an der Tafel eintragen und nach dem Tauchgang wieder austragen. Da die Tauchplätze ohnehin nicht bekannt sind und es auch keine Karten gibt, beschränken sich die Briefings auf: „Unterm Boot haben wir 15 Meter Tiefe – viel Spaß!“ Mehr ist auch nicht nötig, wer das Boot nicht wieder findet setzt einfach seine Boje und wird vom Zodiac abgeholt. Abends können wir vom Boot aus Delfine beobachten, die in der nahen Bucht die Nacht verbringen.
Am nächsten Morgen bessert sich die Sicht und so begeben wir uns zur „Nase“ – einer beeindruckenden Felsformation aus Sandstein, die sich aber leider unter Wasser nicht fortsetzt und einen flachen Sandboden mit einer Kante zwischen 9 und 12 Metern aufweist. Unverhofft kommt aber oft und so werden wir während des gesamten Tauchgangs immer wieder von mehreren großen Mantas begutachtet. Die haben wohl zuvor noch keinen Taucher gesehen, mindestens 10 dieser edlen Tiere begegnen uns – ein echtes Highlight!
Den Nachmittag verbringen wir am Wrack der „City of Winchester“ – dem ersten versenkten Boot des ersten Weltkriegs. Das 100 Meter lange Versorgungsschiff liegt auf 26 Metern Tiefe und kann mit schönem Bewuchs und einem immensen Fischbestand überzeugen. Schwärme von Makrelen und Barrakudas wechseln sich mit Rotfeuerfischen, Muränen und Fledermausfischen ab. Auch einen mystischen Nachttauchgang führen wir trotz der beträchtlichen Tiefe am Wrack durch – das gegen Aufpreis erhältliche Nitrox macht auch längere Grundzeiten möglich.
Bevor wir zur Insel Quarzavit – eigentlich nur ein größerer Felsen – weiterfahren, machen wir auf allgemeinen Wunsch am Vormittag noch einen Abstecher zurück zur „Nase“. Die Sicht ist allerdings mehr als gering und so können wir „nur“ Bilder von zwei kleineren Mantas, einem Mobula und einem stattlichen Kuhnasenstechrochen mit an die Oberfläche bringen.
Quarzavit bietet uns dann gute Sichtweiten von ca. 20 Metern, Unmengen von Schwarmfisch, Muränen und Sepien. Der felsige Boden ist mit Gräben durchzogen und hat einen starken Bewuchs aus Weichkorallen und Kelp. Der Kelp befindet sich aufgrund der im Winter höheren Wassertemperaturen im Absterben und wird schon bald wieder die Sicht auf die Korallen freigeben. Die in der Dünung wogenden Kelpblätter bieten den Jungfischen Schutz und machen einen ganz schön schwindelig…
Nachts lacht dann das Herz des Biologen Barney, als wir Zeuge des Ablaichens einer Steinkorallenart werden dürfen. Barney bringt einige beeindruckende Makroaufnahmen der Laichpäckchen mit und selbst an der Wasseroberfläche sind die rosafarbenen Schlieren ganz deutlich zu erkennen. Sepien und Oktopoden geben sich dem Liebesspiel hin, werden aber durch unsere Tauchlampen in ihrem Treiben unterbrochen.
Der nächste Tag steht ganz im Zeichen einer „Explorer“-Tour: 3 neue Tauchplätze werden von uns erkundet, wobei wohl nur der Nachttauchplatz auch in Zukunft noch angefahren werden wird. Die Unterwassertopographie der Hallanyiat Inseln macht die Erkundungen schwierig. Es gibt an den Inseln generell keine Drop-Offs oder echte, gewachsene Korallenriffe. Der sandige Grund fällt von den Inseln stetig sanft ab und wird immer wieder von Felsformationen mit Bewuchs unterbrochen. Um eine Tauchtiefe von 20 Metern zu erreichen, muss man sich meist schon ein ordentliches Stück von den Inseln entfernen. An der Nordwestseite der Hauptinsel Hallanyiat können wir unter Wasser auch Delfine hören, ein Buddy-Team hat sogar das Glück, mitten in der großen Schule zu tauchen.
Danach machen wir uns wieder auf den Weg nach Quarzavit – die dort guten Sichtweiten und der große Fischbestand lassen uns von weiteren Experimenten Abstand nehmen. Von lokalen Fischern werden frisch gefangene Langusten gekauft und für das Abendessen vorbereitet. Der Kontakt mit den Fischern wird von der Crew gepflegt, auch damit die gesetzten Bojen nicht plötzlich „verschwinden“. Es ist generell sehr positiv, dass nur wenig geankert wird, um Beschädigungen an den Korallen zu vermeiden.
Im roten Licht des Sonnenuntergangs sehen wir dann auch noch Mobulas aus dem Wasser springen. Nach dem Captains Dinner mit Langusten beginnt die Rückfahrt nach Mirbat. Nur eine Taucherin aus Bayern und ich wagen noch den abschließenden Early Morning Dive in der Nähe des kleinen Hafens. Wir waren bereits in den Anzügen und nur eine Meile von Mirbat entfernt, als plötzlich der ruf „Wal in Sicht“ erschallte. Tatsächlich konnten wir den Buckelwal einige Minuten vom Boot aus beobachten, ehe der Riese uns seine Fluke zeigte und in den Tiefen des Omanischen Meeres verschwand. Der abschließende Tauchgang brachte noch jede Menge Langusten und vier Schildkröten, sowie einige Kalmare mit Discobeleuchtung mit sich und tröstet so über die 36 Stunden Wartezeit bis zum Rückflug im Mariott Hotel Mirbat hinweg.
Zusammenfassend ist zu sagen, dass die Qualität der Saman Explorer ägyptischem Standard entspricht. Die Qualität der Mahlzeiten ist besonders hervorzuheben - der ägyptische Koch zaubert sehr schmackhafte, westlich orientierte Gerichte aus seiner Kombüse. Die Qualität der Tauchplätze ist aufgrund stark schwankender Sichtweiten schwierig zu bewerten, der Fischbestand ist jedenfalls immens! Aja, und Haie haben wir auch gesehen – aber leider nur tot auf der Hafenmole liegen…
Sepias beim Nachttauchgang
Mantas an der Nase
Die Insel Quarzavit
Hafen Mirbat
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