M/Y Prince Sherif (Inaktiv)

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Ralph Uwe Konrath193899Padi Rescue185 TGs

Safari mit der PRINCE SHERIF auf die Brothers, Da ...

Safari mit der PRINCE SHERIF auf die Brothers, Daedalus und Elphinstone

Nachdem ich im TaucherNet keinen anderen Bericht über die Prince Sherif gefunden habe, denke ich, daß es Zeit dafür wird.
Ich buchte sie für eine Brothers/Daedalus/Elphinstone Safari Ende September als lastminute. Flug mit Condor nach Marsa Alam, Fahrt mit dem Taxi nach Safaga, dort erst einmal warten auf das Boot, das repariert wurde. Moni stellt sich als TauchGuide vor, kann aber wegen einer Verletzung am Bein die ganze Woche nicht ins Wasser. Infos über das Boot, die nächsten Tauchplätze und die weitere Organisation kann man ihr die ganze Woche nur mühsam entlocken. Das Briefing sieht meist so aus: ´Riff linke Schulter, vielleicht gibt es da Haie, erste Gruppe kann sich fertigmachen!´

Gegen Abend geht es aufs Boot, aber wir bleiben in Safaga liegen. Baujahr 2003, von außen sieht alles ok aus, aber die Kabinen sind praktisch unbewohnbar. 2 Tage lang Dieselgestank und Abgase, die Klimaanlage außer Funktion, die Bullaugen konnten während der Fahrt nicht geöffnet werden, weil dann die Kabine unter Wasser stand (meine Bücher haben jetzt Dauerwellen). In den Scharnieren der Bullaugen stecken Nägel, entsprechend undicht sind die Teile. Jede Kabine hat ein Bad, bei uns läßt sich allerdings die Tür nicht schließen. Mehrmals während der Woche bestialischer Gestank vom Abwasser. Da wir ausnahmslos an Deck auf den vorhandenen Matratzen geschlafen haben, war es aber letztendlich kein Problem. Was aber machen die Gäste im Winter?

Am zweiten Tag starten wir endlich zu Tobia Arbar, einem der Innenriffe in Safaga. Die lokalen Boote sind schon da, entsprechend voll ist es. Der ägyptische TauchGuide Nasser begleitet einen Gast mit erst 23 Tauchgängen, die anderen tauchen selbständig. Dann geht es zurück nach Safaga, Wasser fassen. Nachmittags endlich das Panorama Reef (leider kein Drift), Nachttauchgang am Middle Reef. Als der Gast, den Nasser begleitet, den Nachttauchgang mitmachen will, stellt sich heraus, daß außer den Tauchlampen der Gäste keine einzige Lampe an Bord ist. Die TauchGuides machen keine Nachttauchgänge, so der Kommentar. Was machen die Verantwortlichen eigentlich, wenn es einen Zwischenfall beim Nachttauchen gibt?

Das Essen ist die ganze Woche nicht schlecht, aber immer sehr eintönig, meist Huhn. Nach einem Blick in die Kühltruhe, deren oberste 10 cm angetaut waren, halte ich mich beim Fleisch zurück. Die Kombüse ist sehr gemütlich mit Holz verarbeitet, die ägyptische Besatzung sehr nett und hilfsbereit.

Am 3.Tag endlich Big Brother mit der Aida, Numidia und der Ostseite. Statt 2 Schlauchbooten ist nur eines in Funktion, dazu ist die Taucherplattform viel zu weit über dem Wasserspiegel. Bei dem Wellengang dauert daher das Einsteigen ins Zodiak eine ganze Weile, und vor dem Abtauchen ist das Zodiak schon mit Wasser voll gelaufen. Dafür gibt es fast bei jedem Tauchgang Haie: Schwarzspitzenhai, Fuchshai, Grauhai, Weißspitzenriffhai und Hammerhai, leider immer nur einzelne oder wenige Exemplare. Die Wracks sind phantastisch, und nach dem Sonnenuntergang kreisen einzelne Haie ums Boot.

Am 4.Tag geht´s zum Little Brother, wo schon einige Boote liegen und der Kapitän bei seinen 1 1/2 - stündigen Versuchen, einen Ankerplatz zu finden, noch eben das Tau eines anderen Safariboots auf die Schrauben dreht. Großes Geschrei, Ägypten eben! Wieder einige Haie, Nasser findet sie alle, an ihm sollte man sich orientieren.

Stürmische Überfahrt zum Daedalus Reef, ein Hammerhai zeigt sich den Photographen freundlich gesonnen.

Am 5.Tag zuerst 2 Tauchgänge in Shaab Sharm, nachmittags Habili Radir mit ordentlich Strömung. Beim Nachttauchgang (an den Brothers und Daedalus verboten) in Shaab Marsa Alam entdecken wir 2 Spanische Tänzerinnen.

Der letzte Tag gehört dem Elphinstone Reef. Zwei phantastische Drift-Tauchgänge von der Nordspitze her, einer an der Ostseite entlang, einer westlich, mit Hammerhaien und Weißspitzenriffhaien sowie herrlichen Steilwänden. Bei den Booten kreisen inzwischen 2 Longimanus. Nachdem der erste sich traut, springen fast alle mit Schnorchel und Flossen ins Wasser, um dem Longimanus auf Tuchfühlung zu begegnen. Sie werden dort gefüttert, ein paar sind immer da. Nasser erzählt uns von Tauchern, denen das nicht so gut bekommen ist. Taucherlatein, oder doch nicht?

Anschließend geht es zurück nach Ras Ghalib und mit dem Bus wieder nach Norden in die einzelnen Hotels. Thomas und ich sind die letzte Nacht im Utopia Beach, recht ansprechend. Das Boot geht übrigens wieder zur Reparatur, wir waren die ganze Woche mit nur einem Motor gefahren, der zwischendurch auch noch schlappmachte. Eine Freundin, die 2 Wochen später die Südtour mit der Prince Sherif machen wollte, wurde mit einem Ersatzschiff, der Sahara, abgefunden. Die war aber wohl noch schlechter. Die Prince Sherif wurde da immer noch repariert.
Fazit: die Kabinen sind miserabel, das Essen mittelmäßig, und die Organisation wie auch die Information ließen zu wünschen übrig; im Sommer kann man an Deck schlafen, und die betauchten Riffe sind wirklich eine Safari wert. Es war meine erste Safari in Ägypten, das nächste Mal werde ich einen etwas teureren Anbieter ausprobieren.


beim Einchecken in Safaga


Feuerfisch


Middle Reef


an Bord


Wrack Big Brother


Hai Big Brother


Hammerhai am Daedalus Reef


spanische Tänzerin


Longimanus Elphinstone Reef