Sonntag 03.08./Montag 04.08.03Nessun DormaMittern ...
Sonntag 03.08./Montag 04.08.03
Nessun Dorma
Mitternacht, Willi-Bahnhof Kassel: gefühlte Temperatur 40°+. Vier Taucher auf dem Weg in den Urlaub zum wiederholten Aufenthalt auf der Indi. Nach längerer Wartezeit im Mainhattan-Airport-Mac-Donald´s, wo ich der Versuchung wiederstehe, mir und meinen Gegenübern bappische Pommes in die Nase zu schieben, planmässiger Abflug Richtung Sharm. Fasten your seatbelt, ready for take-off! Während des Fluges schliessen wir nette Bekanntschaft mit Jonas und setzen Kinderragout auf die Karte. In Sharm gibt´s das Visum diesmal im Sonderangebot für 15 €. Horex geht´s mit dem Bus zum Zwischenstopp ins Dive Center, wo uns Markus begrüsst und dann durch die Wirren ägyptischer Strassenführung zum Hafen kutscht. Mit freudigen Hopsern landen wir auf der Plattform der Indi, die unter Piratenflagge steht. Sofort werden wir von der Crew begrüsst – allen voran der unvergleichliche Prof. Dr. Mustafa. Bis zur Ankunft der anderen Gäste sitzen wir auf der Indi in der 1. Reihe mittendrin statt nur dabei zum Hafen-Glotzen. Nach Eintreffen von Andi, Alex, Tanja und Achmet laufen wir aus zum verspäteten Check-Dive in die Sharm el Maya. Nachdem jeder sein Blei hat, geht´s zum Dämmer-TG mit ohne Lampe. Buddy Torsten navigiert uns durch die Maya – wo sonst 8 Meter möglich sind, schaffen wir es auf 17,9. Die Welt um uns wird erst grau, dann dunkelgrau und schließlich schwarz. So kommt wenigstens das grüne Flirren des Planktons zur Geltung! Als wir unsere Instrumente so gar nicht mehr ablesen können, entscheiden wir uns spontan zum Auftauchen. Die Navigation ist leider etwas verrafft. Bedeutet: Zurückschwimmen im Badewannenwasser durch die ägyptische Samtnacht unter beeindruckendem Sternendach. Bei Erreichen der Indi entledigt uns die Crew sofort sämtlicher Lasten. Service vom Feinsten! Aber nicht mehr lange und ich schlurfe selig auf meinem Bauchnabel Richtung Kabine, wo ein einlullendes Schaukelbett auf mich wartet.
Dienstag 05.08.03
Somewhere I belong
Vor´m Aufstehen erwacht der Generator. Raus aus der Koje, rein in den Bikini, rauf auf´s Deck und...endlich!: BRIEFING! Erstes Ziel: Tasse Kaffe und Kippe. Zweites Ziel: Ras Umm Sid. Beim Umziehn sticht der Trend zur Drittflosse ins Auge: Think Pink bei Yvonne und Melle. Nachdem uns die Crew heil ins Zodiac verfrachtet hat, kacheln wir zum Tauchplatz. Zwischendurch behebt Markus meinen Flaschenerror und zurrt die Bänderung wieder fest. *kreisch* Und dann – „Ich könnt´ heul´n vor Glücke!“ – ready, set, go! Die Rolle vom Zodiac wird zum Sprung durch die Zeit. Wir sind wieder hier – in unser´m Revier. Ich bin mir bis heute nicht sicher – möglicherweise lag´s an meinen verpennten Augen – aber war das ganz hinten im Tiefblauen nicht der Schatten eines Rochens? Ein Fall für die X-Akte. Nach dem TG lecker Frühstück, Logbuch und Ablenzen in der Sonne. Die Tagesboote zuckeln am Horizont ihrem Ziel entgegen – unseres ist Ras Katy, bevor wir am Hafen noch Maria, Bianka und Martin abholen. Nachdem wir komplett sind, machen wir uns auf den Weg zu meinem Fave: Jackson Riff! Sind wir letztes mal noch wie wild um´s Riff gepfiffen, diesmal ganz ungewöhnlich so gar keine Strömung und von den zwei gesichteten Schildkröten will mich auch nicht eine verfolgen. *schlurz* Die perfekte Dämmerung beim Zodiac-Ritt zum Boot entschädigt für einiges bei diesem Gedenk-TG. Der Abend schmeckt nach Martini!
Mittwoch 06.08.03
Ich kenne nichts (das so schön ist wie Du)
Profi-TG der Stickstoffjunkies am Woodhouse um 07.34 Uhr. Geplanter Negativeinstieg vom Zodiac war meinerseits wenig negativ. *knurr* So kann ich nicht arbeiten – SO NICHT! Sanftes Hinabgleiten am Riff und spitzeln zum Canyon – in Erinnerung an einen legendären TTG, an dem ich glücklicherweise nicht beteiligt war. Beim Start gleich zwei Octopussy´s – ein Zeichen! Die Prophezeiung lässt nicht auf sich warten. Ein paar Meter unter uns zieht ein Weissspitzriffhai am Woodhouse entlang Meine Augen füllen komplett meine Maske aus und am liebsten würd´ ich durch ´n Lumi gaaken. *juchz* Desweiteren gibt´s noch zwei Schröten und wunderschöne riesige Fächerkorallen. Der UW-Tango zur Feier des Tages ist so was von fällig!
Am Gordon Riff führt uns Captain of Navigation Andi gegen die Strömung. Wir entdecken einen Blaupunktrochen, der Bubu macht und etliche andere Tauchgruppen, die etwas unentspannt durch´s Wasser gurken. Wir haben derweil Spirenzchen-Spaß mit UW-Tänzen und unserem Helmtaucher.
Und dann Jackson once again. Diesmal die Aussenseite und semiprofessionell: ca. 20 Minuten durch´s Blaue geeiert ohne Haisichtung. Haben die Biester Pause? Dafür ein netter Fahrstuhl bei der Rückkehr zum Riff. Jackson von seiner schönsten Seite mit jeder Menge Rotzahndrückerfischen.
Weil wir so völlig begast sind, gibt´s auch noch ´n Nacht-TG mit El Capitano Habashi (Aber-Hatschi) als Guide, der für uns eine Spanische Tänzerin entdeckt. Eine Seeschlange und ein Baby-Blaupunkt liefern Material für Bianka´s UW-Film.
Die üblichen Abnutzungserscheinungen (Zodiac-Handverletzungen, Flossen-Füssling-Kerben an den Tretern) mehren sich. Stundenlange Schnuddelei mit Buddies und der Crew lenken ab und verkürzen die Nacht.
Donnerstag 07.08.03
Desert Rose
Der Tag der optischen Reizüberflutung – Klüsenterror ohne Ende. Angefangen in der frühen Morgenstunde mit Ras Goslani. Während wir uns gegen eine leichte Strömung wachstrampeln, umgibt uns ein Wald aus Korallen. Bunt, üppig, vielfältig. Schönheit wird auf Tabletts serviert!
Nach leggerli Frühstück und Gefläze in der Sonne steh ich vor der Entscheidung Anemon-City oder Yolanda und Shark Observatory. Am liebsten alles, so wie auf der letzten Safari. Entscheide mich für Yolanda und Shark. Diese Entscheidung bringt mir ´n neuen Buddy. Mit Alex geht´s direkt über der Yolanda runter. Nachdem wir die Sanitärgegenstände ausgiebig begutachtet haben, bekommen wir noch ´ne freischwimmende Muräne und mehrere Napoleons geboten. Dann geht´s weiter durch´s Blaue - wo uns eine Schröte entgegeneiert – zum Shark Observatory. Ein traumhafter Steilabfall! Alex, ich und die Faszination der Tiefe. Unbeschreiblich und ohne Worte. Gegen Ende kommen wir in Richtung Anemon-City (in Memoriam!), wo uns unsere andere Hälfte der Profitauchgruppe entgegenpaddelt. Mein Stammbuddy Torsten wird ersma zur Begrüssung geknuddelt.
Der dritte TG steht wieder ganz im Zeichen der Professionalität. Captain of Navigation Andi, Alex, Buddy Torsten, SharkYvonne, Melle und ich. Mit dem Ziel: Dunraven. Aussenrum und obendrüber. Kaum am Wrack: Spackenalarm! Desorganisierte, überbleite Spax-Gruppe auf dem Weg in die Dunraven. No brain, no pain! Ein riesiger Zackenbarsch parkt unter der Dunraven und – bestellt und geliefert! – ein Napoleon im Kleinwagenformat. *zwinker-blinzel* Vor Begeisterung vergess´ ich, an der Flasche zu saugen, aber atmen ist sowieso out und verbraucht nur Luft! Um uns rum: die Füsilier-Autobahn. Yvonne findet aus 6 Meter Höhe eine Taucheruhr – Respect, respect!. Beim Stop dann noch ein Barrakuda-Kindergarten, der uns erst sehr viel später - nach einschlägiger Lektüre - das Frösteln lehrt.
Freitag 08.08.03
Fields of Gold
Der Morgen beginnt, das Profiteam taucht. Rein in die Dunraven – ein gemütliches, schickschönes Holzwrack. Alex kriegt die Kurve nicht, biegt falsch ab und ihm entgehen die Glasfische im Dunraven-Bauch. J Wir dümpeln dann noch durch den unteren Teil des Schiffskörpers und kommen unterhalb der Schraube wieder raus. Wir schweben über´s Wrack und am Riff geht´s weiter. Gegen Ende entdeckt Andi noch ´nen buckligen Drachenkopf in purpur. Schöööön. Jetzt sind wir wach und können frühstücken.
Mit dem Zodiac yala-yala zum nächsten TG. Mal wieder wenig negativer Einstieg. Mein Jacket killt mir den Nerv, gar keine Frage! Wir schweben direkt am Heck der Sarah H. hinab. Dicht bewachsenes Holzwrack. Sehr hübsch anzuschaun. Vor uns ein UW-Garten, der knapp an der Kitschgrenze schrammt. Rosa, Blau, Lila, Grün – alles fedrig und bunt. Yvonne (Beste-Stafferin-wo-gibt) muss nach ein paar Minuten wegen Knieproblemen wieder auftauchen. Sie muss von nun an die Zeit mit ihrem Quasi-Verlobten totschlagen. J Wir bekommen eine Overdose Kitsch und jede Menge warme Strömung. Irgendwann drehen wir um und fahren Fahrstuhl.
Bei TG Nr. 3 des Tages starten wir am Riff. Der Strömungscheck war zu 50% richtig. Einmal mit Profis tauchen – das wär ein Traum! J Da wir nicht vorankommen, hängen wir uns in die Strömung. Man muss sich auch mal treiben lassen. Wir können nicht anders und geben uns Spirenzchen hin. Habashi guided uns an leuchtend gelben Schwärmen und freischwimmenden Muränen vorbei. Bei diesem TG verdeutlicht sich der Vorteil zum Trend „Zweit-Boje“! Falls man mal eine verleihen muss... Irgendwann sind wir wieder bei der Sarah H. Wir drehen unsere Runde und tauchen über dem Wrack aus. Wirklich beeindruckend bewachsen. Kaum an der Oberfläche gibt´s easy Welle und einen Zodiac-Ritt durch die Dämmerung. Zeit für´s Abendprogramm!
Samstag 09.08.03
All my life
Thistlegorm at it´s best! Oder ein Parkplatz mitten im Meer. Auf dem Sonnendeck stürmt´s wie hulle. Ein kräftiger Riss aus der Calcium-Magnesium-Vitamine-Flasche und im nächsten Moment hangeln wir uns an der Leine zum Wrack hinunter. Die Sicht ist hervorragend und es sind noch nicht viele Leutz unterwegs. Die, die´s sind, genügen. Nach wildem Flossengezerre auf Höhe der Schraube, kann ich einem Spax im Shorty klarmachen, das ich NICHT zu seiner Gruppe gehöre. Wir tauchen an den Aufbauten entlang zum Bug und werfen einen Blick auf die Ankerwinde. Alex entdeckt zwei Nacktschnecken. Eine Baby-Muräne beglotzt uns misstrauisch. Beim Sicherheitsstop schwimmt mir ein gepiercter Fisch ins Gesichtsfeld.
Der Parkplatz füllt sich und wir frühstücken. Beim nächsten TG gehen wir rein und Andi voraus. Nach einem kleinen verpeilten Eingang geht´s in die richtige Richtung. Spacken im Shorty als Gegenverkehr. Wir bekommen die volle Packung Reifen, Motorräder, LKW´s und Räume mit Quecksilber-Decken. Schööön! Die Strömung ist mittlerweile heftig und wir kommen nicht mehr zum Bug. Wir hängen uns zum Sicherheitsstop an die Leine und ins Sprudelwasser. Beim Ausstieg rundet „Three Bird Song“ den TG ab. Wir verlassen die 12 anderen Boote und kuttern zum Big Crack.
Am Big Crack geht Amre mit uns runter und findet für uns einen Hai – gross, in Farbe und echt. Auf einer Sandfläche liegt ein 1A-Leopardenhaiprodukt. Wir sind völlig von der Rolle und vom Anblick hypnotisiert - wie´s Kaninchen vor der Schlange! Dann kratzt unser Hai die Kurve und wir dümpeln weiter. Ich entdecke noch einen Kackfisch (Papageienfisch bei sanitärer Entspannung).
Die Nacht verbringen wir am Riff mit dem Wagen über uns.
Sonntag 10.08.03
Boy´s of Summer
Wind, Sonne und alle Farben Blau um uns. Das Wasser glitzert und flirrt in den Augen. Zum Kaffee gibt´s ein knackiges KPB (Komprimiertes-Profi-Briefing): 50-60-30 und zum Wachwerden einen Entspannungs-TG. Am Small Crack wird schon gefrühstückt – vorzugsweise Krebse. Mahlzeit auch! Gegen die Strömung gibt´s heut´ null Ankommen und wir lassen uns einfach mitreissen. Beim Auftauchen gibt´s Mörderwellen und bei mir treten erste Abnutzungserscheinungen an der Ferse auf. *jaul*
Und dann ist er plötzlich da: der gefürchtete letzte TG. Jackfish Alley. Wir beginnen mit einer höhlenartigen Einbuchtung auf ca. fünf Meter. Traumhaft, gar keine Frage! Wir sehen ganze Kugelfischfamilies und treffen auf einen garstigen Barrakuda in Lauerstellung. Nachdem die Bestie zweimal auf uns zugeschwommen ist, verschwinden wir vorzugsweise. Zum Abschluss gibt´s noch ein paar Rückwärtsrollen und dann stehen wir an Deck und können ´s nicht fassen: wo ist die verdammte Zeit geblieben, hä? Der Rest ist Warmbadetag in der Sharm el Maya und die Nacht wird verlängert durch endlose Kakelei mit der Crew unter´m Vollmond.
Montag 11.08.03
Calling all angels
Der Tag beginnt früh und mit Kofferpacken statt Tauchen. L Nach dem Frühstück gondeln wir zum Hafen und müssen uns verabschieden. *schlurz* Einfach nur pervers! Irgendwann am Airport: der Flieger hebt ab, das Herz sinkt! Bis nächstes Jahr... Insh´Allah!
Nessun Dorma
Mitternacht, Willi-Bahnhof Kassel: gefühlte Temperatur 40°+. Vier Taucher auf dem Weg in den Urlaub zum wiederholten Aufenthalt auf der Indi. Nach längerer Wartezeit im Mainhattan-Airport-Mac-Donald´s, wo ich der Versuchung wiederstehe, mir und meinen Gegenübern bappische Pommes in die Nase zu schieben, planmässiger Abflug Richtung Sharm. Fasten your seatbelt, ready for take-off! Während des Fluges schliessen wir nette Bekanntschaft mit Jonas und setzen Kinderragout auf die Karte. In Sharm gibt´s das Visum diesmal im Sonderangebot für 15 €. Horex geht´s mit dem Bus zum Zwischenstopp ins Dive Center, wo uns Markus begrüsst und dann durch die Wirren ägyptischer Strassenführung zum Hafen kutscht. Mit freudigen Hopsern landen wir auf der Plattform der Indi, die unter Piratenflagge steht. Sofort werden wir von der Crew begrüsst – allen voran der unvergleichliche Prof. Dr. Mustafa. Bis zur Ankunft der anderen Gäste sitzen wir auf der Indi in der 1. Reihe mittendrin statt nur dabei zum Hafen-Glotzen. Nach Eintreffen von Andi, Alex, Tanja und Achmet laufen wir aus zum verspäteten Check-Dive in die Sharm el Maya. Nachdem jeder sein Blei hat, geht´s zum Dämmer-TG mit ohne Lampe. Buddy Torsten navigiert uns durch die Maya – wo sonst 8 Meter möglich sind, schaffen wir es auf 17,9. Die Welt um uns wird erst grau, dann dunkelgrau und schließlich schwarz. So kommt wenigstens das grüne Flirren des Planktons zur Geltung! Als wir unsere Instrumente so gar nicht mehr ablesen können, entscheiden wir uns spontan zum Auftauchen. Die Navigation ist leider etwas verrafft. Bedeutet: Zurückschwimmen im Badewannenwasser durch die ägyptische Samtnacht unter beeindruckendem Sternendach. Bei Erreichen der Indi entledigt uns die Crew sofort sämtlicher Lasten. Service vom Feinsten! Aber nicht mehr lange und ich schlurfe selig auf meinem Bauchnabel Richtung Kabine, wo ein einlullendes Schaukelbett auf mich wartet.
Dienstag 05.08.03
Somewhere I belong
Vor´m Aufstehen erwacht der Generator. Raus aus der Koje, rein in den Bikini, rauf auf´s Deck und...endlich!: BRIEFING! Erstes Ziel: Tasse Kaffe und Kippe. Zweites Ziel: Ras Umm Sid. Beim Umziehn sticht der Trend zur Drittflosse ins Auge: Think Pink bei Yvonne und Melle. Nachdem uns die Crew heil ins Zodiac verfrachtet hat, kacheln wir zum Tauchplatz. Zwischendurch behebt Markus meinen Flaschenerror und zurrt die Bänderung wieder fest. *kreisch* Und dann – „Ich könnt´ heul´n vor Glücke!“ – ready, set, go! Die Rolle vom Zodiac wird zum Sprung durch die Zeit. Wir sind wieder hier – in unser´m Revier. Ich bin mir bis heute nicht sicher – möglicherweise lag´s an meinen verpennten Augen – aber war das ganz hinten im Tiefblauen nicht der Schatten eines Rochens? Ein Fall für die X-Akte. Nach dem TG lecker Frühstück, Logbuch und Ablenzen in der Sonne. Die Tagesboote zuckeln am Horizont ihrem Ziel entgegen – unseres ist Ras Katy, bevor wir am Hafen noch Maria, Bianka und Martin abholen. Nachdem wir komplett sind, machen wir uns auf den Weg zu meinem Fave: Jackson Riff! Sind wir letztes mal noch wie wild um´s Riff gepfiffen, diesmal ganz ungewöhnlich so gar keine Strömung und von den zwei gesichteten Schildkröten will mich auch nicht eine verfolgen. *schlurz* Die perfekte Dämmerung beim Zodiac-Ritt zum Boot entschädigt für einiges bei diesem Gedenk-TG. Der Abend schmeckt nach Martini!
Mittwoch 06.08.03
Ich kenne nichts (das so schön ist wie Du)
Profi-TG der Stickstoffjunkies am Woodhouse um 07.34 Uhr. Geplanter Negativeinstieg vom Zodiac war meinerseits wenig negativ. *knurr* So kann ich nicht arbeiten – SO NICHT! Sanftes Hinabgleiten am Riff und spitzeln zum Canyon – in Erinnerung an einen legendären TTG, an dem ich glücklicherweise nicht beteiligt war. Beim Start gleich zwei Octopussy´s – ein Zeichen! Die Prophezeiung lässt nicht auf sich warten. Ein paar Meter unter uns zieht ein Weissspitzriffhai am Woodhouse entlang Meine Augen füllen komplett meine Maske aus und am liebsten würd´ ich durch ´n Lumi gaaken. *juchz* Desweiteren gibt´s noch zwei Schröten und wunderschöne riesige Fächerkorallen. Der UW-Tango zur Feier des Tages ist so was von fällig!
Am Gordon Riff führt uns Captain of Navigation Andi gegen die Strömung. Wir entdecken einen Blaupunktrochen, der Bubu macht und etliche andere Tauchgruppen, die etwas unentspannt durch´s Wasser gurken. Wir haben derweil Spirenzchen-Spaß mit UW-Tänzen und unserem Helmtaucher.
Und dann Jackson once again. Diesmal die Aussenseite und semiprofessionell: ca. 20 Minuten durch´s Blaue geeiert ohne Haisichtung. Haben die Biester Pause? Dafür ein netter Fahrstuhl bei der Rückkehr zum Riff. Jackson von seiner schönsten Seite mit jeder Menge Rotzahndrückerfischen.
Weil wir so völlig begast sind, gibt´s auch noch ´n Nacht-TG mit El Capitano Habashi (Aber-Hatschi) als Guide, der für uns eine Spanische Tänzerin entdeckt. Eine Seeschlange und ein Baby-Blaupunkt liefern Material für Bianka´s UW-Film.
Die üblichen Abnutzungserscheinungen (Zodiac-Handverletzungen, Flossen-Füssling-Kerben an den Tretern) mehren sich. Stundenlange Schnuddelei mit Buddies und der Crew lenken ab und verkürzen die Nacht.
Donnerstag 07.08.03
Desert Rose
Der Tag der optischen Reizüberflutung – Klüsenterror ohne Ende. Angefangen in der frühen Morgenstunde mit Ras Goslani. Während wir uns gegen eine leichte Strömung wachstrampeln, umgibt uns ein Wald aus Korallen. Bunt, üppig, vielfältig. Schönheit wird auf Tabletts serviert!
Nach leggerli Frühstück und Gefläze in der Sonne steh ich vor der Entscheidung Anemon-City oder Yolanda und Shark Observatory. Am liebsten alles, so wie auf der letzten Safari. Entscheide mich für Yolanda und Shark. Diese Entscheidung bringt mir ´n neuen Buddy. Mit Alex geht´s direkt über der Yolanda runter. Nachdem wir die Sanitärgegenstände ausgiebig begutachtet haben, bekommen wir noch ´ne freischwimmende Muräne und mehrere Napoleons geboten. Dann geht´s weiter durch´s Blaue - wo uns eine Schröte entgegeneiert – zum Shark Observatory. Ein traumhafter Steilabfall! Alex, ich und die Faszination der Tiefe. Unbeschreiblich und ohne Worte. Gegen Ende kommen wir in Richtung Anemon-City (in Memoriam!), wo uns unsere andere Hälfte der Profitauchgruppe entgegenpaddelt. Mein Stammbuddy Torsten wird ersma zur Begrüssung geknuddelt.
Der dritte TG steht wieder ganz im Zeichen der Professionalität. Captain of Navigation Andi, Alex, Buddy Torsten, SharkYvonne, Melle und ich. Mit dem Ziel: Dunraven. Aussenrum und obendrüber. Kaum am Wrack: Spackenalarm! Desorganisierte, überbleite Spax-Gruppe auf dem Weg in die Dunraven. No brain, no pain! Ein riesiger Zackenbarsch parkt unter der Dunraven und – bestellt und geliefert! – ein Napoleon im Kleinwagenformat. *zwinker-blinzel* Vor Begeisterung vergess´ ich, an der Flasche zu saugen, aber atmen ist sowieso out und verbraucht nur Luft! Um uns rum: die Füsilier-Autobahn. Yvonne findet aus 6 Meter Höhe eine Taucheruhr – Respect, respect!. Beim Stop dann noch ein Barrakuda-Kindergarten, der uns erst sehr viel später - nach einschlägiger Lektüre - das Frösteln lehrt.
Freitag 08.08.03
Fields of Gold
Der Morgen beginnt, das Profiteam taucht. Rein in die Dunraven – ein gemütliches, schickschönes Holzwrack. Alex kriegt die Kurve nicht, biegt falsch ab und ihm entgehen die Glasfische im Dunraven-Bauch. J Wir dümpeln dann noch durch den unteren Teil des Schiffskörpers und kommen unterhalb der Schraube wieder raus. Wir schweben über´s Wrack und am Riff geht´s weiter. Gegen Ende entdeckt Andi noch ´nen buckligen Drachenkopf in purpur. Schöööön. Jetzt sind wir wach und können frühstücken.
Mit dem Zodiac yala-yala zum nächsten TG. Mal wieder wenig negativer Einstieg. Mein Jacket killt mir den Nerv, gar keine Frage! Wir schweben direkt am Heck der Sarah H. hinab. Dicht bewachsenes Holzwrack. Sehr hübsch anzuschaun. Vor uns ein UW-Garten, der knapp an der Kitschgrenze schrammt. Rosa, Blau, Lila, Grün – alles fedrig und bunt. Yvonne (Beste-Stafferin-wo-gibt) muss nach ein paar Minuten wegen Knieproblemen wieder auftauchen. Sie muss von nun an die Zeit mit ihrem Quasi-Verlobten totschlagen. J Wir bekommen eine Overdose Kitsch und jede Menge warme Strömung. Irgendwann drehen wir um und fahren Fahrstuhl.
Bei TG Nr. 3 des Tages starten wir am Riff. Der Strömungscheck war zu 50% richtig. Einmal mit Profis tauchen – das wär ein Traum! J Da wir nicht vorankommen, hängen wir uns in die Strömung. Man muss sich auch mal treiben lassen. Wir können nicht anders und geben uns Spirenzchen hin. Habashi guided uns an leuchtend gelben Schwärmen und freischwimmenden Muränen vorbei. Bei diesem TG verdeutlicht sich der Vorteil zum Trend „Zweit-Boje“! Falls man mal eine verleihen muss... Irgendwann sind wir wieder bei der Sarah H. Wir drehen unsere Runde und tauchen über dem Wrack aus. Wirklich beeindruckend bewachsen. Kaum an der Oberfläche gibt´s easy Welle und einen Zodiac-Ritt durch die Dämmerung. Zeit für´s Abendprogramm!
Samstag 09.08.03
All my life
Thistlegorm at it´s best! Oder ein Parkplatz mitten im Meer. Auf dem Sonnendeck stürmt´s wie hulle. Ein kräftiger Riss aus der Calcium-Magnesium-Vitamine-Flasche und im nächsten Moment hangeln wir uns an der Leine zum Wrack hinunter. Die Sicht ist hervorragend und es sind noch nicht viele Leutz unterwegs. Die, die´s sind, genügen. Nach wildem Flossengezerre auf Höhe der Schraube, kann ich einem Spax im Shorty klarmachen, das ich NICHT zu seiner Gruppe gehöre. Wir tauchen an den Aufbauten entlang zum Bug und werfen einen Blick auf die Ankerwinde. Alex entdeckt zwei Nacktschnecken. Eine Baby-Muräne beglotzt uns misstrauisch. Beim Sicherheitsstop schwimmt mir ein gepiercter Fisch ins Gesichtsfeld.
Der Parkplatz füllt sich und wir frühstücken. Beim nächsten TG gehen wir rein und Andi voraus. Nach einem kleinen verpeilten Eingang geht´s in die richtige Richtung. Spacken im Shorty als Gegenverkehr. Wir bekommen die volle Packung Reifen, Motorräder, LKW´s und Räume mit Quecksilber-Decken. Schööön! Die Strömung ist mittlerweile heftig und wir kommen nicht mehr zum Bug. Wir hängen uns zum Sicherheitsstop an die Leine und ins Sprudelwasser. Beim Ausstieg rundet „Three Bird Song“ den TG ab. Wir verlassen die 12 anderen Boote und kuttern zum Big Crack.
Am Big Crack geht Amre mit uns runter und findet für uns einen Hai – gross, in Farbe und echt. Auf einer Sandfläche liegt ein 1A-Leopardenhaiprodukt. Wir sind völlig von der Rolle und vom Anblick hypnotisiert - wie´s Kaninchen vor der Schlange! Dann kratzt unser Hai die Kurve und wir dümpeln weiter. Ich entdecke noch einen Kackfisch (Papageienfisch bei sanitärer Entspannung).
Die Nacht verbringen wir am Riff mit dem Wagen über uns.
Sonntag 10.08.03
Boy´s of Summer
Wind, Sonne und alle Farben Blau um uns. Das Wasser glitzert und flirrt in den Augen. Zum Kaffee gibt´s ein knackiges KPB (Komprimiertes-Profi-Briefing): 50-60-30 und zum Wachwerden einen Entspannungs-TG. Am Small Crack wird schon gefrühstückt – vorzugsweise Krebse. Mahlzeit auch! Gegen die Strömung gibt´s heut´ null Ankommen und wir lassen uns einfach mitreissen. Beim Auftauchen gibt´s Mörderwellen und bei mir treten erste Abnutzungserscheinungen an der Ferse auf. *jaul*
Und dann ist er plötzlich da: der gefürchtete letzte TG. Jackfish Alley. Wir beginnen mit einer höhlenartigen Einbuchtung auf ca. fünf Meter. Traumhaft, gar keine Frage! Wir sehen ganze Kugelfischfamilies und treffen auf einen garstigen Barrakuda in Lauerstellung. Nachdem die Bestie zweimal auf uns zugeschwommen ist, verschwinden wir vorzugsweise. Zum Abschluss gibt´s noch ein paar Rückwärtsrollen und dann stehen wir an Deck und können ´s nicht fassen: wo ist die verdammte Zeit geblieben, hä? Der Rest ist Warmbadetag in der Sharm el Maya und die Nacht wird verlängert durch endlose Kakelei mit der Crew unter´m Vollmond.
Montag 11.08.03
Calling all angels
Der Tag beginnt früh und mit Kofferpacken statt Tauchen. L Nach dem Frühstück gondeln wir zum Hafen und müssen uns verabschieden. *schlurz* Einfach nur pervers! Irgendwann am Airport: der Flieger hebt ab, das Herz sinkt! Bis nächstes Jahr... Insh´Allah!