M/Y Horizon (Inaktiv)

37 Bewertungen

Bewertungen(37)

harryhaseCMAS***320 TGs

Meine Frau und ich waren vom 27.7.-3.8. auf unser ...

Meine Frau und ich waren vom 27.7.-3.8. auf unserer vierten Tauchsafari am Roten Meer, diesmal auf der MY Horizon. Diesen Mai zuvor sowie 2007 und 2006 waren wir auf der ´Seven7Seas´. Kurz gesagt, an die Seven7Seas reicht nicht so schnell ein anderes Safariboot heran. Doch das ist unter den Bewertungen über die Seven7Seas ja eindrucksvoll zu lesen.
Unsere Route war Marsa Alam - Brother Islands - Daedalus und retour.

Nun zur Horizon: Wir stellen uns die Frage, was an einer Safari auf der MY Horizon 6 ´Flossen´ verdient...?

Zum Boot: Es ist groß und geräumig, allerdings merkt man der Horizon die Jahre schon an. Die Zimmer sind etwas abgewohnt, viele Kleinigkeiten funktionieren anfangs nicht, werden dann aber auf Anfrage von der Crew sofort erledigt. Sehr gut das Essen, da stimmen wir mit den Vorbewertungen überein. Die beiden Köche zaubern Leckereien, man muss aufpassen dass man nicht schwerer heimkommt und die Speisesaalcrew ist stets flott, aufmerksam und kümmert sich um viele Wünsche bestens.
Der Salon bietet genug Platz, DVD-/Musikanlage und großer Flatscreen vorhanden. Stets Getränke via Spender (Saft und Wasser) oder Kühlschrank (Bier, Antialkoholika) vorhanden, ebenso Kekse. Sehr gut das System mit den eigenen Wasserflaschen: Jeder Gast hat zwei 0,5L Wasserflaschen, wobei die eine dem Nachfüllen der Säfte oder Wasser dient, die andere dem Auffüllen von Trinkwasser für Zähneputzen, denn Wasser aus der Leitung ist tunlichst zu vermeiden (Entsalzungsanlage bietet genug Kalt- und Warmwasser zum Duschen).
Die Taucherplattform bietet ausreichend Platz für Geräte und Equipment, leider war die Nitroxanlage während unserer Zeit defekt (wirkt sich bei mind.3 Tauchgängen pro Tag mit Pressluft sehr ermüdend aus).
Zwei Zodiacs sorgen für ´Transfers´ zu den Tauchplätzen, die Crew ist dabei top.

Alles in allem müßte man sagen dass das Boot selbst im Vergleich zu anderen 5*-Booten sicherlich einen Stern einbüssen würde um den Vergleich objektiver darstellen zu können. Es ist aber die Crew und der Service, der einem die Safariwoche positiv in Erinnerung bleiben läßt.

Doch nun aber zu den weniger positiven Highlights:
Für uns unverständlich, welch überschwenglich positive Feedbacks Diveguide Achmed Ray in den bisherigen Bewertungen erhalten hat. Nicht wiederzuerkennen in unserer Woche.
Da wären einmal die Abstimmungen mit anderen Booten (z.B. auf Daedalus oder Brothers). Achmed war der Treiber (´ich will der erste im Wasser sein, ich will Hammerhaie sehen - yallayalla!) zu einem unentspannten Morningdive. Bei anderen Booten schon ist´s üblich dass sich die Diveguides mit den anderen Boot absprechen und koordinieren und somit ein Tauchen in Gruppen mit unterschiedlichen Einstiegszeiten möglich ist.
Zum anderen erwartet man sich unter der Bezeichnung ´Diveguide´ auch eine verantwortungsvolle Person, die stets auf Sicherheit der Taucher bedacht ist und der geführten Gruppe ein Erlebnis bietet. So stellen wir uns z.b. am Nordplateau des Elphinstone-Reef nicht vor, dass der Guide voran schwimmt und bei Sichtung von Haien (wir hatten Riffhaie, Tigerhaie, Longimani) wir ein Irrer in ihre Richtung schwimmt und mit einem großen Karabiner, den er immer wie einen Schlagring auf der Hand trug, stets auf die Pressluftflasche hämmerte. Fazit: Haie weg...
Mussten wir (so wie bei jeder Tauchbasis oder immer am Boot) zu Beginn der Safari auch die üblichen rechtlichen Formulare ausfüllen, so ist, wie ihr ja wisst, da immer ein Passus enthalten, der in Ägypten (wie auch anderswo) den Taucher nicht erlaubt, Handschuhe zu verwenden. Anders Achmed Ray, stets mit Handschuhen ausgerüstet... tolles Vorbild. Nicht verwunderlich also dass auch Tauchgäste dann mit Handschuhen ins Wasser gingen - war wohl bei knapp 30Grad Wassertempoeratur immer noch zu kalt )

Und da war da noch der Bericht, dass Achmed Ray am Tag zuvor mal auf großer Tiefe gewesen sein soll (so rund 60m). Tags darauf Early Morning Dive, er wieder anfangs in größerer Tiefe. Dann der Vormittagsdive, wo er am Ende des Tauchgangs unter dem ankernden Boot auf rund 40m Tiefe eine Plastikplane entdeckte. Er alleine runter und Plane fischen. Dann wenig Zeit zum Austauchen und entsättigen. Beim dritten Tauchgang dürfte ihm dann der Stickstoff in den Kopf gestiegen sein: beim Daedalus-Riff unter dem Boot Longimanus schauen.... Zum Zeitvertrieb und als Showeinlage für seine Gruppe ´ging´ er kopfüber nach unten schwebend mit den Flossen über den Kiel der Horizon. Einige Minuten...naja, die Gasbläschen dürfte sich da wohl den Weg nach oben zu seinen Füssen gebahnt haben.... kurze Zeit nach dem Tauchgang hing er am Infusionstropf und atmete Sauerstoff. Für uns an board nicht gerade ein Guide dem man vertrauensvoll zu den Tauchplätzen folgen würde.
Damit verbunden aber auch die Reiseleitung von Tauchsport Lorenc. Gerald und Achmed Ray lagen im clinch, es funkte zwischen den beiden. Achmed Ray ließ sich nichts von Gerald sagen. Schlechte Stimmung und entsprechend angespannte Atmosphäre, die man als Gast trotzdem mitbekam. Es sollte mal geklärt sein, ´wer´ an board das Sagen hat oder haben sollte. Gerald ist beruflich im medizinischen Pflegeberuf tätig ist und hat somit für die Infusion und Sauerstoffgabe an Achmed Ray positives geleistet - würde beruhigend sein für die Teilnehmer, wenn jemand darin ausgebildet am Boot ist. Aber er ist keine Autorität an board. Genau das aber würde eine geordnete Reise erfordern.

Nun, wir waren als CMAS***-Taucher und auch mit unseren Freunden (Tauchlehrer) nicht auf guides angewiesen und hatten sehr schöne Tauchgänge. Es gab genug zu sehen, die Route ist im Roten Meer sicherlich noch die beste.

Ach ja, der zweite ägyptische Diveguide (Whalid - sorry wenns nicht richtig geschrieben ist) war sehr ruhig und sehr am Taucher orientiert. Schade dass er in zweiter Reihe hinter Achmed Ray stehen muss, er hat Potenzial und sorgte auch immer für die exzellenten Riffkarten am Whiteboard. Er nahm sich Zeit für die Taucher und führte die Gruppe gemäß den Wünschen. Als Gegenbeispiel dazu ein Briefing von Achmed Ray: ´Der dritte Tauchgang - ihr könnte entscheiden wo ihr hinwollt. Ich gehe auf alle Fälle zu ´Anemonen City´, es wird ein Easy Dive in wenig Tiefe, maximal 20 m....´ Der Tauchgang führte letztendlich weder zu Anemonen-City an der Westseite des Daedalus Riff noch hielt Achmed Ray die Tiefe ein, er war stets weit unter der Gruppe und jenseits der 20m zu finden...

Ach ja, auf einer Nachtfahrt kams zum beinahecrash mit einem Riesenfrachtschiff. Horizon und Frachtschiff auf Kollisionskurs, in letzter Sekunde konnte die Horizon mit einem irrwitzigen Manöver ausweichen. Kollegen die auf Deck schliefen (bzw. aufgeschreckt munter wurden) sahen nur mehr eine große schwarze Seitenwand des Frachters knapp vorbeiziehen... Es ist nicht klar, ob der Mann am Steuerboard (Kapitän oder ein Crewmitglied) ein kurzes ´Mützelchen´ machte oder ob die Radarwarngeräte den Dienst versagten..... Naja, Glück gehabt, andererseits wäre die Horizon nun auch in rund 700m Tiefe...

Alles in allem: 3 Flossen, die einzig und allein aufgrund der stets freundlichen Crew, dem guten Essen, den schönen Tauchplätzen zurückzuführen sind. Wir werden sicher wieder eine Safari am roten Meer machen, aber sorry, mehr Flossen gibt es diesmal nicht. Diese konstruktive Kritik sollte auf alle Fälle dazu dienen dass diverse Verbesserungen seitens nilesat-fleet und Tauchsport Lorenc umgesetzt werden können.