Wir (Günther und ich) waren im April 2000 für ein ...
Wir (Günther und ich) waren im April 2000 für eine Woche auf
Südtour mit der MY Heaven Imperial (ehemals Ghazala Imperial, ein
Schiff der Divers Heaven Fleet). Nach einem chaotischen Flug mit Egypt
Air (Start von Köln anstatt Düsseldorf, 5 Stunden Verspätung)
und einer Taxifahrt mit einem Formel1-verdächtigen Fahrer kamen wir
rechtzeitig zum Frühstück an Bord.
Normalerweise gebe ich nicht viel auf Werbung, aber den Leitspruch "Service
is our success" setzen die MitarbeiterInnen von Divers Heaven wohl
wirklich um. Das Schiff ist selbst nach deutschen Maßstäben
sauber und gepflegt, die Sicherheitseinrichtungen soweit wir es beurteilen
konnten in einwandfreiem Zustand.
Wir hatten das Glück, dass durch den Konkurs eines Reiseveranstalters
nur 7 Taucher an Bord waren, also Platz satt. Ich denke jedoch, dass auch
bei Vollbelegung genügend Beinfreiheit vorhanden ist. Flaschen und
Equipment sind im Heck des Schiffes übersichtlich und praktisch verstaut,
das Jacket bleibt die gesamte Zeit an der Flasche. Besonders gut fand ich
die Ablagefächer für Lampen, Fotoequipment etc., die allesamt
mit Steckdosen ausgerüstet sind. Strom gibt es 23h59` am Tag, die
eine fehlende Minute kommt daher, dass nachts auf einen kleineren, dafür
unhörbaren Generator umgeschaltet wird.
Bei der Auswahl der Tauchplätze konnten wir soweit wie möglich
mitreden, so haben wir beispielsweise die Weiterfahrt zugunsten eines zweiten
Tauchgangs verschoben usw. Tauchguide Andrea hatte ihren "Laden"
optimal im Griff. Sie hat es immer geschafft, für uns erfahrenere
Taucher eine Tour am Riff vorzuschlagen, hat sich aber auch wunderbar um
die drei Anfänger (unter 20 TG am Anfang) gekümmert, wenn ich
deren Begeisterungsausbrüche richtig interpretiert habe. Überhaupt
hat sie die mit Abstand besten Briefings gemacht, die ich bisher erlebt
habe. Mit Ausnahme vom Elphinstone Riff waren wir fast immer alleine an
den Tauchplätzen.
Die Besatzung war ausnahmslos freundlich, hilfsbereit und kompetent.
"Gefährlich" ist allerdings der Koch. Bei einem 2-Wochen-Törn
hätte ich Angst, dass mir am Ende der Anzug nicht mehr passt, eifach
klasse die Verpflegung. Mein besonderer Dank gilt auch Mohamed, dem Maschinisten.
Irgendwo aus den Tiefen seines Maschinenraums kramte er einen Lötkolben
hervor, so dass ich meinen abgesoffenen Blitz wieder hinbiegen konnte,
der tut es heute noch.
Die Kabinen sind klein, aber fein und ausreichend. Zu jeder Kabine gehört
eine eigene Dusche/WC. Geschlafen habe ich dort zwar nur die letzte Nacht
im Hafen, aber die drei Taucher, die ein paar Nächte unter Deck verbracht
haben, waren alle zufrieden. Im Zweifelsfall ist an Deck Platz für
alle, denen ein Sternenhimmel lieber ist als eine Kabine.
Mein Fazit: Die Heaven Imperial (und soweit ich es beurteilen kann,
wohl auch die anderen Schiffe der Divers Heaven Fleet) ist ein Schiff,
auf dem man relaxt einen wunderschönen Tauchurlaub verbringen kann.
Bilder vom Schiff und von den Tauchplätzen gibt es auf meiner Homepage
www.nord-com.net/wolfgang.nick/start.htm unter Tauchen-Rotes Meer.
Wolfgang Nick