M/Y Heaven Diamond (Inaktiv)

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Tauchsafari auf der M/Y Heaven Diamond Wie bereit ...

Tauchsafari auf der M/Y Heaven Diamond

Wie bereits in den News 2004 angekündigt, haben wir dieses Jahr (vom 16.09.04-23.09.04) erneut eine einwöchige Tauchsafari mit der Divers-Heaven-Fleet (DHF) unternommen. Im letzten Jahr waren wir bereits mit der M/Y Imperial unterwegs, einem Schiff der First-Class Kategorie. Dieses Jahr wollten wir die Diamond-Class erfahren, von der uns so sehr vorgeschwärmt wurde.
Ich schicke es gleich vorweg: Alle Berichte, die vom Service an Bord berichten, hören sie sich auch noch so übertrieben an, sind wahr! Den ungefähren Tagesablauf auf einem Divers-Heaven Safariboot habe ich ja bereits im M/Y Impererial Bericht ausführlich geschildert. Das ist ja eigentlich nicht zu verbessern, denkt man. Ich sage: „Top – die Wette gilt!“

Tagesablauf
Um 6:00h ist Wecken durch den/die freundliche Tourguide vorgesehen. Im Salon gibt es um 6:15h das Briefing zum Early-Morning-Dive (EM) – dazu kann man ein Tässchen Tee/Kaffee trinken und etwas Gebäck knabbern. Um 6:30h dann der erste Tauchgang. Und jetzt kann man den vollen Service erfahren: Nach dem Tauchgang werden die Jackets a.d. Tauchdeck von den Bootsleuten verstaut, sofern man mit dem Zodiac zurückkehrt. Dann entledigt man sich seines Tauchanzuges und wird von Ayman, dem Cabin-Steward in seinen blauen DH-Bademantel verpackt. Bitte kommt nicht auf die Idee, euch diesen selbst anziehen zu wollen...... das nähme euch Ayman wirklich übel. Während ihr dann noch warm verpackt dasteht, dürft ihr schon mal eure Frühstückseier-Bestellung absetzen. Wenn ihr allerdings schon mal a.d. Diamond wart, sagt Ihre einfach: „Same Procedure as every Year, Ayman“, denn Ayman hat die Eierbestellungen der letzten Jahre entweder im Kopf, oder sieht sie im Archiv nach, dass bis zu 5 Jahre im Rückgriff in seiner Kladde aufgeschrieben ist.
Dann könnt ihr euch schnell ein trockenes Badehöschen anziehen, denn die Frühstücksglocke läutet unverzüglich. Die Bademantel-Nummer wiederholt sich natürlich nach jedem Tauchgang, Eier gibt es aber nur morgens.

Essen
Die Verpflegung ist wie schon beschrieben, aber auf der M/Y Diamond noch einen Tick besser als auf der M/Y Imperial. Das liegt vermutlich daran, dass auf der Diamond nur das erfahrenste Personal der Diver’-Heaven Fleet eingesetzt wird und somit der DHF-Standard zu 150% gilt. Auf den Diamond-Class Booten sind außer Wasser und Saft aus dem Spender auch alle sonstigen Getränke wie Cola, Sprite, Fanta, Bier, Wein etc. inklusive. Daher werdet ihr, außer evtl. Marine-Park-Gebühren (150$US) oder Visagebühren (25$US), keine weiteren Nebenkosten haben. Dennoch gelten die selben Regeln wie sonst: „Don’t drink and dive !“ – Alkohol und Tauchen verträgt sich nicht!
Seit 01.09.04 gibt es auf allen Safaribooten der DHF auch eine Espressomaschine (Nespresso), so dass das Minimanko des löslichen Kaffees wettgemacht wurde. Die Mahlzeiten werden von Ayman an den vier 4er Tischen serviert. (Es soll auch Schiffe anderer Veranstalter geben, die das Essen in Buffetform anbieten – das ist vor allem bei Seegang ein Spaß für jung und alt). Es kommt nicht vor, dass jemand hungrig vom Tisch aufsteht! Nie! Sollte jemand daherplappern: „Ayman, have you got some more Ice-Cream?“, wird er sich wünschen, dass er die Kraft der 2 Mägen besitzt, denn Ayman besorgt alles - und das sofort. Soviel zum Essen.

Schlafen
Die Kabinen des Oberdecks sind 2 sog. Honeymoonsuiten mit Doppelbett ca. 160 x 200cm ohne Fußteil. Die 6 Kabinen im Unterdeck sind im Bugbereich 2 x mit 2 Stockbetten ausgestattet und 4x mit 2 Einzelbetten ca. 90 x 200cm. Alle Kabinen haben TV, welches über eine zentrale Videoanlage gespeist wird, unabhängig regelbare Klimaanlage, Minibar, und natürlich ein eigenes Bad mit Dusche und fließend warm/kalt Wasser. Wer jetzt mitgerechnet, hat kommt auf 16 Schlafplätze plus Tourguide, plus 8 Mann Besatzung. Auf dem Oberdeck befinden sich großzügige Liegeflächen zum sonnen und dösen, auf der Flybridge reichlich Sitzgelegenheiten, allerdings im Wesentlichen unbeschattet. Weitere Liege-möglichlkeiten gibt’s im Bugbereich. Die technische Ausstattung könnt ihr a.d. Homepage der DHF nachlesen, die Tauchdeckinfo’s sind praktisch dieselben, wie bei der M/Y Imperial, jedoch gibt es kostenloses Nitrox für brevetierte Taucher.

Tauchen
Nun zur Safari selbst: Wir legten morgens gg. 7:00h in Ras Ghaleb ab und fuhren knapp 5 Stunden zum „Small Brother“(Abu Galawa). Aufgrund des Seegangs war fast jeder an Bord seekrank, vor allem diejenigen die sich nicht entsprechend mit Cinnarizin präpariert hatten. Dort angekommen, beruhigte sich die Lage aber im Windschatten von Small Brother umgehend und alle waren wieder fit zum Tauchen. Am „Small Brother“ und am Big Brother verbrachten wir 2 wunderschöne Tauchtage und erkundeten die Riffe und Wracks. Im Wesentlichen erwartet man hier starke Strömung und dadurch große Fische wie Haie. Das ist aber leider nicht immer so, denn während unseres Aufenthalts gab es keine Strömung und daher auch kaum Haie. Einzig am Small Brother hatten wir eine Longimanus Dame und einen Seidenhai unter dem Schiff, was schon ein Erlebnis war, denn wann kann man schon eine halbe Stunde Hai-Seeing in 5m Tiefe unter dem Boot an der Strömungsleine genießen. Am Big Brother hatten wir zwar an der Numibia eine starke Ostströmung, die einem beim Blick über die Wrackkante glatt eine Fönfrisur bescherte, aber keine Haie. Es ist wohl Glückssache, die richtige Konstellation zu erwischen und im September kommt auch noch das Problem der hohen Wassertemperaturen hinzu, die den Großfischsichtungen auch eher schaden als helfen.
Am Big Brother haben wir noch einen Landgang unternommen und den Leuchtturm bestiegen. Als wir das Gelände betraten, lud uns der Leuchtturmwärter unaufdringlich zu einem Tee ein und räumte eifrig Tische und Stühle ins Freie. Nachdem wir ein paar Fotos gemacht haben und wieder am Fuße des Leuchtturms standen, setzten wir uns und nahmen die sprichwörtliche arabische Gastfreundschaft an. Leider war es uns unmöglich dem Herrn, der hier immerhin 3 Monate am Stück verbringt, etwas Geld zuzustecken, so dass wir schliesslich ein paar Scheine unter einem Teeglas „vergessen“ mussten. Dann legten wir ab und fuhren an das Elphinstone-Reef (Abu Hamra)., wo wir einen weiteren Tag blieben. Auch hier fehlte die Strömung, dennoch hatten wir ein paar schöne Tauchgänge in gigantischer Kulisse mit einem jungen Weisspitzen Riffhai und einem Schiffshalter der auf der Suche nach einer neuen Mitschwimmgelegenheit war. Da man aus Sicherheitsgründen von Nachttauchgängen an diesen exponierten Riffen absieht, freuten wir uns schon auf die küstennahen und sichereren Riffe.

Die weiteren TG fanden dann am Shaab Marsa Alam, Shaab Samadai (Dolphin House), Shaab Shouna und in Marsa Embarak statt. Am Dolphin House hatten wir leider auch zum zweiten Mal kein Glück, da die Delphine in dem uns zugeteilten Zeitfenster von 10-14h nicht daran dachten, sich in der Lagune auszuruhen, so dass wir am Aussenriff des Shaab Samadai einen wunderschönen Korallen- und Canyon Tauchgang unternahmen, der uns durch ein Höhlen- und Grottensystem in einen Korallengarten führte der seinesgleichen sucht. Zum Ende trafen wir dann noch eine schöne Karettschildkröte die sich fotogen auf einem Riff rekelte.
Dennoch empfand ich den Tauchplatz Marsa Embarak als mein persönliches Highlight ( außer den Brothers natürlich) und möchte ihn euch kurz schildern: Wir sprangen vom Zodiac und fanden uns in einem Labyrinth aus Stein- und Weichkorallen wieder, die in Canyons, Höhlen, Kanälen und Inseln zwischen 10 und 30m. Tiefe auf einem Sandboden stehen. Alles scheint, als ob hier noch nie ein Mensch gewesen wäre und wirkt biologisch absolut intakt. Ich gebe zu, dass ich mit 112 Tauchgängen in 2 Jahren nicht der erfahrenste Taucher bin, aber so etwas habe ich noch nicht gesehen. Jede Ecke bietet etwas neues, jeder Winkel ist anders. Da dies unser letzter Tauchgang auf dieser Safari war, kosteten wir ihn voll aus, saugten so lange an der Flasche bis sich die Wände nach innen wölbten und tauchten glücklich aber auch etwas wehmütig auf.

Abschied
Am letzten Tag mussten wir dann aus mir unerklärlichen Gründen bereits gegen frühen Nachmittag wieder in Ras Ghaleb sein, wo wir auch die letzte Nacht verbrachten. Nach dem traditionellen ägyptisch/arabischen Mittagessen bot die Küche abends noch mal ihr ganzes Können auf und servierte ein........ – wird nicht verraten, schließlich sollt ihr auch ein wenig Spannung haben.
Was unterscheidet nun die First-Class und die Diamond-Class? Die Kabinenausstattung ist luxuriöser, alle Getränke sind inklusive, es gibt Nitrox-for-free und ..... es gibt nur einen Ayman!

Buchungskontakte : Nautilus Tauchreisen, Wiro-Dive, oder direkt bei Diver’s-Heaven-Fleet.

Sonstige Infos: Je nach Jahreszeit 3 mm,5 mm oder 7mm Anzug; Komplette Tauchausrüstung mit Ersatzteilen und Rep. Teilen – evt. ein Ersatz Atemregler, Werkzeug, (es gibt keine Leihausrüstung an Bord) Markierungs/Safety Boje (Wurst), Lampen für Nachttauchgang, Kompass, Medikamente und alles was man braucht, denn es gibt keinen Landgang während der Reise. Ausbildunsanforderungen: Brevet, für bestimmte Tauchgebiete sind min. 30 bzw. 50 TG erforderlich. Tauchtiefen: In Ägypten generell max. 30m, für DHF Sondergenehmigung 40m;, Jon-Line oder Haken für die Strömungstauchgänge, vor allem a.d. Wracks.

Alle meine Reiseberichte und Basenchecks findet ihr unter:
http://www.jansroeber.com/html/reiseberichte.html