Ghazala1, die Legende unter den SafarischiffenVor ...
Ghazala1, die Legende unter den Safarischiffen
Vor dem Beginn unserer Reise hab ich hier gestöbert und sie gesucht, die Legende unter den Tauchschiffen. Ich dachte, das gibt’s nicht, noch kein Bericht über dieses Schiff. Nun, so werde ich wohl mal den Anfang machen müssen. Entschuldigt, wenn’s ein wenig länger wird:
Sie gehört zur Basis der Sinai Divers und wurde schon 1987 von ihrem Eigner Rolf Schmidt in Dienst gestellt. Zwischenzeitlich wurde sie bereits zweimal umgebaut, hat aber ihren Charme nicht verloren. Ich kann das behaupten, denn ich kenne sie von Anfang an. Sie ist Petra und Rolfs Baby und genau das merkt man auch. Jedes Jahr ins Dock zum Überholen, alles gepflegt und in Ordnung. Die Crew ist handverlesen, mit besten Referenzen. Wenn man sie anschaut, sieht man ihre elegante Linie und deshalb erkennt man sie sofort unter all den „Affenfelsen´, welche den Versuch, sie zu kopieren leider nie ganz geschafft haben. Alles ist zweckmäßig mit einem Hauch von Luxus. Dies merkt man insbesondere nach dem letzten Umbau 2004. Rolf meinte, es sei nicht mehr zeitgemäß, wenn nicht jede Kabine ein eigenes Bad hätte. Nun ja, mag sein. Mir hätten die Gemeinschaftsduschen und Toiletten gereicht.
Das Schiff ist ein Dreidecker. Unten im Rumpf befinden sich 6 Kabinen in hübschem Ambiente, jetzt also auch mit eigenem Bad. Dahinter der Maschinenraum mit den Dieseln und Generatoren und dahinter Räume für die Crew und die Kompressoren. Vorne im Bug sind auch noch Crewräume. Das Mitteldeck ist das wichtigste. Hier liegt vorne die Brücke, dahinter, ganz wichtig, die Küche. Dann ein großer Salon mit allem Komfort und hinten das Tauchdeck, mit viel Platz für das Gerödel und in der Mitte, die Fotografen werden jubeln, ein richtig großer Arbeitstisch, wo man an seinen Kameras schräubeln kann. Vom Tauchdeck geht’s ein paar Stufen hinunter auf die Badeplattform. Von hieraus wird getaucht, oder ins Zodiac umgestiegen, um Ziele zu erreichen, die für das große Schiff zu gefährlich sind. Vom Tauchdeck geht’s eine Treppe hinauf, aufs Oberdeck. Hier ist riesig Platz zum sonnen, klönen oder abhängen, ganz nach Belieben. Nachts verwandelt es sich öfter in einen Schlafsaal, weil dort reichlich Polster vorhanden sind und es sich unter dem Sternenhimmel des Sinai einfach vortrefflich schlafen lässt. Im vorderen Bereich des Decks liegt auch die Flybridge, von wo aus das Schiff meistens gesteuert wird.
Alles in allem kann man sich hier wohlfühlen. Hierzu trägt natürlich auch die Crew bei. Jeder hat seine Aufgabe, die er hervorragend beherrscht. Hierbei ist insbesondere der Koch zu erwähnen. Was der in seiner Küche zaubert, ist schon beachtlich. Er gehört schon seit 10 Jahren zur Crew und beherrscht das gesamte Wohlfühlprogramm von Muttis Küche über ägyptische Spezialitäten bis zum butterzarten Truthahn (jawohl, ein ganzer Truthahn gebacken in 4 std. im Backofen) und gegrilltem Barrakuda. Es ist immer das gleiche. Jedes Mal, wenn ich nach Hause komme, schiebe ich die Waage in hinterste Ecke, weil ich weiß, sie wird ächzen.
Das Tauchen auf dem Schiff hat eine gewisse Genialität. Leider gibt es schon zu viele Tauchschiffe dort und noch mehr Tagesboote, die die Ziele der Ghazala 1 auch anfahren. Um möglichst alleine zu tauchen, beginnt der Tag an Bord schon sehr früh, meist gegen 6 Uhr morgens mit Sonnenaufgang. Ein kurzer Snack und schon heißt es anrödeln. Der erste Tauchgang also gegen 7.00. Da schlafen die anderen noch. Wenn die endlich aufstehen sitzen wir schon beim opulenten Frühstück, wo für jeden Geschmack was dabei ist. Nach dem Vomittagsschläfchen, so gegen 10.30 der nächste TG, die anderen Schiffe haben nun ihre Pause. Wieder nur mit wenigen rein ins Wasser. Gegen 12.00 dann Mittagessen, während die anderen tauchen. Den dritten TG gibt’s dann gegen 15.30 vor dem Kaffeetrinken. Wer mag und noch kann, nimmt sich dann gegen 18.00 den Nacht-TG vor, bevor, man ahnt es bereits, gegen 20.00 die Schiffsglocke zum Abendessen ruft. 3 Gänge mit allem was dazugehört. Also, das Bordleben, besteht eigentlich nur aus Essen, Tauchen und Schlafen. (hier versteht man auch das Ächzen der Waage)
Die Törns des Schiffs, sind im wesentlichen immer gleich, aber natürlich vom Wetter abhängig. Meist werden Ras Mohammed, 4-5 TG, die Dunraven, die Kingston und die Thistlegorm, auch 2-3 TG, wenn’s gut läuft, wie bei uns, sogar mit Nacht-TG, sowie einige wunderschöne andere Plätze in der Straße von Suez betaucht. Dann geht’s in den Golf von Akaba, wo die 4 Tiranriffe, Thomas, Gordon, Jackson und Woodhouse, in Angriff genommen werden. Jedes für sich ein Juwel, ja wirklich immer noch, auch nach all den Jahren. Es ist kein TG wie der andere. Immer wieder gibt’s Interessantes, einfach super.
Die Sicherheit wird allgemein großgeschrieben. Ein Superbiefing gibt’s vor jedem Tauchgang. Es ist immer ein Guide dabei, einen schlechten habe ich noch nie erlebt. Das vielbesungene Tiefenlimit gibt’s natürlich, aber da Nitrox auf dem Schiff frei verfügbar ist, regelt sich das von alleine. Und... für besondere Fälle steigt man dann eben auf Pressluft um. Die Vielluftbraucher kriegen auch eine 15l Buddel, alles kein Problem. Kurz um alles easy.
So, genug der Lobhudelei, es gibt auch noch den einen oder anderen kleinen Haken, den ich fairerweise nicht unerwähnt lassen möchte. Es handelt sich hierbei ausschließlich um meinen persönlichen Eindruck. Ich hätte mir vorstellen können, dass der Silentgenerator für die Nacht seinem Namen auch Ehre gemacht hätte. Tat er leider nicht, so dass ich Ohropax zu Hilfe nehmen musste. Frührer lief nachts kein Generator und es war still im Schiff. Besonders die Kabinen 1 u. 2 direkt am Maschinenraum sind davon betroffen. Empfindliche Seelen sollen daher weiter vorne versuchen unterzukommen. Die Klimaanlage (wegen der der Generator laufen muss) ist mit dem Temperaturen im Moment leicht überfordert, wer gerne kühl schläft, weicht also besser aufs Oberdeck aus. Aber ich denke, dass das Problem bereits in Arbeit ist. Ja, und als letztes, hat sich der Einkäufer der Matratzen beim letzten Refit vergriffen. Aber wer gerne in einer Mulde liegt, den störts nicht. Alle Probleme sind Rolf und Petra bekannt und werden abgestellt. Unterm Strich, nach Abzügen für die Matratzen und ziemlich vielen Zuschlägen unter anderem für die hervorragende Küche,
mein Fazit: sie ist eine Legende und hat sich diesen Namen und damit auch 6 Flossen verdient!
Noch Fragen? Mailt mich an
Jens
Vor dem Beginn unserer Reise hab ich hier gestöbert und sie gesucht, die Legende unter den Tauchschiffen. Ich dachte, das gibt’s nicht, noch kein Bericht über dieses Schiff. Nun, so werde ich wohl mal den Anfang machen müssen. Entschuldigt, wenn’s ein wenig länger wird:
Sie gehört zur Basis der Sinai Divers und wurde schon 1987 von ihrem Eigner Rolf Schmidt in Dienst gestellt. Zwischenzeitlich wurde sie bereits zweimal umgebaut, hat aber ihren Charme nicht verloren. Ich kann das behaupten, denn ich kenne sie von Anfang an. Sie ist Petra und Rolfs Baby und genau das merkt man auch. Jedes Jahr ins Dock zum Überholen, alles gepflegt und in Ordnung. Die Crew ist handverlesen, mit besten Referenzen. Wenn man sie anschaut, sieht man ihre elegante Linie und deshalb erkennt man sie sofort unter all den „Affenfelsen´, welche den Versuch, sie zu kopieren leider nie ganz geschafft haben. Alles ist zweckmäßig mit einem Hauch von Luxus. Dies merkt man insbesondere nach dem letzten Umbau 2004. Rolf meinte, es sei nicht mehr zeitgemäß, wenn nicht jede Kabine ein eigenes Bad hätte. Nun ja, mag sein. Mir hätten die Gemeinschaftsduschen und Toiletten gereicht.
Das Schiff ist ein Dreidecker. Unten im Rumpf befinden sich 6 Kabinen in hübschem Ambiente, jetzt also auch mit eigenem Bad. Dahinter der Maschinenraum mit den Dieseln und Generatoren und dahinter Räume für die Crew und die Kompressoren. Vorne im Bug sind auch noch Crewräume. Das Mitteldeck ist das wichtigste. Hier liegt vorne die Brücke, dahinter, ganz wichtig, die Küche. Dann ein großer Salon mit allem Komfort und hinten das Tauchdeck, mit viel Platz für das Gerödel und in der Mitte, die Fotografen werden jubeln, ein richtig großer Arbeitstisch, wo man an seinen Kameras schräubeln kann. Vom Tauchdeck geht’s ein paar Stufen hinunter auf die Badeplattform. Von hieraus wird getaucht, oder ins Zodiac umgestiegen, um Ziele zu erreichen, die für das große Schiff zu gefährlich sind. Vom Tauchdeck geht’s eine Treppe hinauf, aufs Oberdeck. Hier ist riesig Platz zum sonnen, klönen oder abhängen, ganz nach Belieben. Nachts verwandelt es sich öfter in einen Schlafsaal, weil dort reichlich Polster vorhanden sind und es sich unter dem Sternenhimmel des Sinai einfach vortrefflich schlafen lässt. Im vorderen Bereich des Decks liegt auch die Flybridge, von wo aus das Schiff meistens gesteuert wird.
Alles in allem kann man sich hier wohlfühlen. Hierzu trägt natürlich auch die Crew bei. Jeder hat seine Aufgabe, die er hervorragend beherrscht. Hierbei ist insbesondere der Koch zu erwähnen. Was der in seiner Küche zaubert, ist schon beachtlich. Er gehört schon seit 10 Jahren zur Crew und beherrscht das gesamte Wohlfühlprogramm von Muttis Küche über ägyptische Spezialitäten bis zum butterzarten Truthahn (jawohl, ein ganzer Truthahn gebacken in 4 std. im Backofen) und gegrilltem Barrakuda. Es ist immer das gleiche. Jedes Mal, wenn ich nach Hause komme, schiebe ich die Waage in hinterste Ecke, weil ich weiß, sie wird ächzen.
Das Tauchen auf dem Schiff hat eine gewisse Genialität. Leider gibt es schon zu viele Tauchschiffe dort und noch mehr Tagesboote, die die Ziele der Ghazala 1 auch anfahren. Um möglichst alleine zu tauchen, beginnt der Tag an Bord schon sehr früh, meist gegen 6 Uhr morgens mit Sonnenaufgang. Ein kurzer Snack und schon heißt es anrödeln. Der erste Tauchgang also gegen 7.00. Da schlafen die anderen noch. Wenn die endlich aufstehen sitzen wir schon beim opulenten Frühstück, wo für jeden Geschmack was dabei ist. Nach dem Vomittagsschläfchen, so gegen 10.30 der nächste TG, die anderen Schiffe haben nun ihre Pause. Wieder nur mit wenigen rein ins Wasser. Gegen 12.00 dann Mittagessen, während die anderen tauchen. Den dritten TG gibt’s dann gegen 15.30 vor dem Kaffeetrinken. Wer mag und noch kann, nimmt sich dann gegen 18.00 den Nacht-TG vor, bevor, man ahnt es bereits, gegen 20.00 die Schiffsglocke zum Abendessen ruft. 3 Gänge mit allem was dazugehört. Also, das Bordleben, besteht eigentlich nur aus Essen, Tauchen und Schlafen. (hier versteht man auch das Ächzen der Waage)
Die Törns des Schiffs, sind im wesentlichen immer gleich, aber natürlich vom Wetter abhängig. Meist werden Ras Mohammed, 4-5 TG, die Dunraven, die Kingston und die Thistlegorm, auch 2-3 TG, wenn’s gut läuft, wie bei uns, sogar mit Nacht-TG, sowie einige wunderschöne andere Plätze in der Straße von Suez betaucht. Dann geht’s in den Golf von Akaba, wo die 4 Tiranriffe, Thomas, Gordon, Jackson und Woodhouse, in Angriff genommen werden. Jedes für sich ein Juwel, ja wirklich immer noch, auch nach all den Jahren. Es ist kein TG wie der andere. Immer wieder gibt’s Interessantes, einfach super.
Die Sicherheit wird allgemein großgeschrieben. Ein Superbiefing gibt’s vor jedem Tauchgang. Es ist immer ein Guide dabei, einen schlechten habe ich noch nie erlebt. Das vielbesungene Tiefenlimit gibt’s natürlich, aber da Nitrox auf dem Schiff frei verfügbar ist, regelt sich das von alleine. Und... für besondere Fälle steigt man dann eben auf Pressluft um. Die Vielluftbraucher kriegen auch eine 15l Buddel, alles kein Problem. Kurz um alles easy.
So, genug der Lobhudelei, es gibt auch noch den einen oder anderen kleinen Haken, den ich fairerweise nicht unerwähnt lassen möchte. Es handelt sich hierbei ausschließlich um meinen persönlichen Eindruck. Ich hätte mir vorstellen können, dass der Silentgenerator für die Nacht seinem Namen auch Ehre gemacht hätte. Tat er leider nicht, so dass ich Ohropax zu Hilfe nehmen musste. Frührer lief nachts kein Generator und es war still im Schiff. Besonders die Kabinen 1 u. 2 direkt am Maschinenraum sind davon betroffen. Empfindliche Seelen sollen daher weiter vorne versuchen unterzukommen. Die Klimaanlage (wegen der der Generator laufen muss) ist mit dem Temperaturen im Moment leicht überfordert, wer gerne kühl schläft, weicht also besser aufs Oberdeck aus. Aber ich denke, dass das Problem bereits in Arbeit ist. Ja, und als letztes, hat sich der Einkäufer der Matratzen beim letzten Refit vergriffen. Aber wer gerne in einer Mulde liegt, den störts nicht. Alle Probleme sind Rolf und Petra bekannt und werden abgestellt. Unterm Strich, nach Abzügen für die Matratzen und ziemlich vielen Zuschlägen unter anderem für die hervorragende Küche,
mein Fazit: sie ist eine Legende und hat sich diesen Namen und damit auch 6 Flossen verdient!
Noch Fragen? Mailt mich an
Jens