M/Y Amsterdam 2 (Inaktiv)

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Folgender Brief ging an meinen Reiseveranstalter, ...

Folgender Brief ging an meinen Reiseveranstalter, hier sind alle Mängel bechrieben.
In der Zeit vom 07.09.06 bis 14.09.06 wurde von mir pauschal eine Tauchsafari in Ägypten auf dem Safariboot Amsterdam 2 bei Ihnen gebucht. Leider war die Tauchsafari mit erheblichen Mängeln behaftet. Diese wurden von mir bereits vor Ort an Bord der MY Amsterdam 2 am Abend des 13.09.06 mit der zuständigen Vertreterin von Seawolf-Diving-Safari erörtert. Die Amsterdam 2 war als Ersatzboot gechartert, da die zunächst von mir gebuchten Boote Ramadan 4 und MY Hanaa beide nicht mehr fahrtüchtig waren.

Nun zu den Mängeln:

Zugesagt war ein deutscher Tauchguide. Vor Ort musste ich feststellen, dass beide auf dem Boot anwesenden Guides mit mir nur in Englisch sprechen konnten. Da weder meine Englischkenntnisse noch die der Ägypter als gut bezeichnet werden können, gab es hier erhebliche Verständigungsprobleme.
Anmerkung dazu: Das Boot war mit 20 deutschen und einem holländischen Urlauber belegt.

Ein Entscheidungskriterium für dieses Boot war die Tatsache, dass NITROX-Tauchen gebucht werden konnte. Eine NITROX-Anlage ist gemäß Prospekt und Bestätigung von Ihnen vorhanden. Vor Ort musste ich bereits am zweiten Tauchtag feststellen, dass NITROX-Tauchen nicht mehr möglich ist. Es handelte sich nicht um einen technischen Defekt, es waren auch genügend Sauerstoffflaschen an Bord, diese aber leer. Die Crew hat offensichtlich versäumt, vorher zu prüfen, ob sie genügend Sauerstoff dabei hatten. Bei einer Tauchsafari mit vielen Tauchgängen ist es für mich ein erheblich erhöhtes Sicherheitsrisiko, nur mit Pressluft zu tauchen und führte natürlich dazu, mein Tauchverhalten entsprechend ändern zu müssen.

Auf dem Boot belegte ich die Kabine 10 auf dem oberen Deck. Eine Benutzung des Bades war wegen eines penetrant stechenden Geruchs während der ganzen Woche nicht zumutbar. Das Lüften über die offen stehende Kabinentür brachte keine Verbesserung und hatte nur zur Folge, dass es auch in der Kabine stank. Insofern konnte das Bad von mir nicht benutzt werden, ich musste auf eine Gemeinschaftstoilette und Waschbecken auf dem Boot ausweichen.

Am ersten Tag waren nur 2 Tauchgänge möglich, das Boot fuhr dann die ganze Nacht Richtung St. Johns. Die Lärmbelästigung durch die laufenden Motoren waren erheblich höher, als ich es sonst auf vergleichbaren Booten gewohnt war. An den St. Johns-Riffen hatten wir einige sehr schöne Tauchgänge, hielten uns aber nur 2 Tage auf. Am Sataya-Riff liegend, erwarteten wir natürlich die übliche Fahrt mit den Schlauchbooten in die Rifflagune, um mit Delfinen zu schwimmen (wir lagen ja schließlich in Sichtweite über Nacht vor Anker). Mir wurde aber mitgeteilt, dass wir erst zu einem anderen nahegelegenen Tauchplatz fahren und wieder hierher zurückkehren. Nur, wir fuhren dann nicht zurück. Gründe dafür wurden nicht angegeben. Somit haben wir ein absolutes Highlight verpasst. Da an diesem Tag die erste Maschine ausfiel, vermute ich, der Kapitän wollte so schnell und soweit wie möglich den Rückweg antreten. Die Tauchorgansiation muss ich leider als schlecht bezeichnen. An einem einzigen Tag kamen wir zu einem frühen Tauchgang (07:00 Uhr). Das Wecken funktionierte nicht (leise Glocke und sonst gar nichts), die Zeiten die für das Briefing auf der Tafel standen wurden oft nicht eingehalten. Beispiel: Wecken um 07:00 Uhr, Briefing um 07:30 Uhr, Tauchen danach, das war die Theorie. In der Praxis war um 07:00 Uhr wecken, dann saßen wir rum bis 08:50 Uhr, dann Briefing, dann Tauchen und dann Frühstück um 11:00 Uhr. Ich forderte um 07:40 Uhr das Briefing ein, es geschah trotzdem nichts. Es gab auch keinen Grund, das Tauchen auf später zu verschieben. Zweimal musste ich direkt vor dem Tauchen feststellen, dass meine Flasche nicht gefüllt war. Regelmäßig, wenn ich mit Tauchausrüstung zur Abfahrt bereit stand, waren die beiden Schlauchboote nicht fahrbereit. Zunächst wurde mit einer Pressluftflasche die Luftkammern nachgefüllt. Es kam vor, dass während einer Fahrt der Motor bis zu fünfmal ausging. Die Strömung wurde von den Tauchguides nicht immer geprüft, das führte natürlich auch dazu, dass die Angaben hierzu nicht immer zutrafen.
Die Sicherheitsstandards hinsichtlich des Tauchbetriebes sind aus meiner Sicht nicht ausreichend. Beispiel: Es gab eine Liste, in der die Namen der Taucher sowie die Tauchgänge aufgeführt waren. Hier sollte sich jeder eintragen, wenn er nach dem Tauchen zurück ist. Die Liste war allerdings in einer Form angelegt, die nicht nachvollziehbar belegen konnte, ob überhaupt jemand tauchen war, somit also bei fehlendem Eintrag nach dem Tauchen auch nicht erkennbar war, ob sich noch jemand im Wasser aufhielt. So kam es, dass 2 Taucher etwa 25 min. mit aufgeblasener Boje unbemerkt im Wasser trieben, die Crew bereits die Schlauchboote an Bord gezogen hatte und sich mit den Vorbereitungen zum Ablegen beschäftigte. Glücklicherweise hat ein anderer Taucher die Boje bemerkt und die Crew daraufhingewiesen.
Die Crew auf dem Boot, die für die Anlegemanöver zuständig war, kann ich nur als unfähig bezeichnen (incl. Kapitän). Sicher bin ich ein seemännischer Laie, aber das ist nicht meine erste Tauchsafari und bisher hat es noch keine Crew fertiggebracht, bei jedem Anlegemanöver 30-60 min. Zeit zu verbringen.
Am Montag, den 11.09.06 fiel dann der erste Antrieb aus. Das Boot war nur noch eingeschränkt fahrtüchtig, wir sind jetzt sehr lange unterwegs, um zu einem nächsten Tauchplatz zu kommen. Mir wurde mitgeteilt, das wäre kein Problem, in der Nacht käme ein Techniker und repariert den Antrieb. Erst mal war es nichts mit Tauchen zwischen 12:00 Uhr und 18:45 Uhr. Das erste Mal waren wir an unserem Tauchplatz alleine. Endlich im Wasser, war mir auch sofort klar, weshalb. Sicht bei ca. 5-8m, Korallenbruch und kaum Fische.
Am nächsten Morgen stellte sich heraus, daß der Reparaturversuch erfolglos geblieben ist. Wir fuhren mit einer Maschine langsam weiter. Nachmittags gegen 14:00 Uhr fiel dann die zweite Maschine auch aus und wir trieben manövrierunfähig im roten Meer. Die Crew versuchte einen Anker zu legen, dabei gingen sie grob fahrlässig vor. Ich musste mit ansehen, wie Einer der Crew das Ende des Ankertaus krampfhaft schon halb über der Reling hängend hielt, ein Zweiter hinzusprang und den Ersten mit festhielt, während 2 weitere versuchten, das Tau zu verlängern. Nur mit viel Glück wurde nicht auch noch der Anker verloren. Was das bedeutet, muss ich wohl nicht erklären. Etwa 1 Stunde später kam ein anderes Safariboot und schleppte uns bis zum nächsten Riff ab. Auch hier musste ich feststellen, dass es sich um einen Tauchplatz handelt, der genauso schlecht war, wie der Tauchplatz vom Vorabend. Wieder wurde versucht, den Antrieb zu reparieren, ebenso lange erfolglos. Irgendwann am Mittwoch lief dann eine Maschine wieder, mit unserem geplanten Stop beim Elphinstone wurde natürlich auch nichts. Zu den vorstehenden Vorgängen erhielten wir Gäste erst nach mehrmaligen Nachfragen überhaupt Informationen. Ich habe mehrfach auch gegenüber der Crew meine Bedenken geäußert. Mir wurde immer wieder versichert, daß alles kurzfristig in Ordnung kommt. Wie ich jedoch feststellen musste wurden die Zusagen der Crew zu keiner Zeit eingehalten.

Die Amsterdam 2 wurde uns gegenüber als neues Boot bezeichnet. Der Zustand, in dem sich das Boot befand, war jedenfalls nicht der eines neuen Bootes. Der Ausfall von beiden Antrieben ist hier bezeichnend.
Einführend erwähnte ich die ungewöhnlich lauten Maschinengeräusche während der Nachtfahrt Richtung St. Johns. Aus meiner Sicht hat sich hier schon der erste Antriebsschaden angekündigt.

Alles in allem bleibt festzustellen, dass nur in den ersten 3 Tagen ein halbwegs normaler Tauchbetrieb – wenn auch mit vielen Mängeln- möglich war, ab dem 4. Tag hätte ich den Urlaub lieber abgebrochen.

Abschließend halte ich nochmals die gravierenden Mängel wie folgt fest:

· Das Boot befindet sich nicht in dem von mir gebuchten Zustand
· Zwei Maschinenschäden, hierdurch Tourablauf wesentlich gestört
· Sanitärbereich in der Kabine nicht nutzbar
· Kein deutschsprachiger Tauchguide
· Nitroxtauchen wie von mir vorab gebucht nicht möglich
· Minderwertige Tauchgänge wegen gestörtem Tourverlauf
· Erhebliche Sicherheitsmängel

Die vorgenannten Mängel bzw. Vorkommnisse sind der Vertreterin von Seawolf-Diving Safari bekannt gegeben worden und sind durch Zeugen belegbar.
In Anlehnung an die Frankfurter Tabelle und diesbezüglicher Beratung halte ich es für angemessen, die Hälfte des gesamten Reisepreises zurückzufordern.