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oscarminus170 TGs

Mit Discovery sicherlich nicht mehr

Eine Woche Ägypten, eine Woche auf hoher See in Mitten von Korallen und Fischen. Ok, das wurde zumindest erfüllt.

Angefangen am Flughafen von Marsa Alam, wo wir von einem Mitarbeiter der Discovery Divers empfangen werden sollten. Nachdem wir die Ankunftshalle abgesucht hatten, waren wir kurz davor, das Visum von einem der Verkäufer vor Ort zu beziehen. Schonmal 5 Euro mehr als am normalen Schalter, aber die Schlange die bereits bis aus dem Gebäude heraus reichte wollten wir nicht abwarten. Irgendwann kam dann doch der angepriesene Mitarbeiter, gerade noch rechtzeitig, bevor 30 Euro den Besitzer gewechselt hätten. Natürlich ohne Quittung und mit garantierter Diskussionen an Board bei der Abrechnung mit inbegriffen. Das Visum über Discovery Divers sollte dann übrigens 35 Euro kosten. Ok, das wussten wir vorher.

Dass es auf einem Schiff eng ist, war uns allen klar. Jedoch schien man bei der Renovierung 2017 einige Details vergessen zu haben. So war in der Nasszelle gerade einmal eine (vermutlich vergessene) Schraube überm Waschtisch vorhanden um seine Sachen nicht auf dem Boden ablegen zu müssen. Der Duschkopf war praktischerweise so angebracht, dass dieser Mittig im Raum war und egal wo man eine neue Rolle Toilettenpapier ablegte, diese spätestens nach dem Duschen durchnässt war. Wer auf feuchtes Toilettenpapier steht kommt hier voll auf seine Kosten. Eine separate Duschzelle wäre sicherlich Luxus gewesen, aber andere Schiffe bekommen das auch ohne intelligenter hin. In der Kabine gab es genau zwei Haken an der Tür um pro Gast zumindest mal ein Handtuch und ein Badetuch zu "trocknen". Fazit war eher dass die Handtücher einfach nur zu stinken anfingen, da sie so eng zusammen hingen dass Sie kaum trocknen konnten. Also hat man täglich die Handtücher nach oben an Deck gebracht und spätestens beim Duschen gemerkt, dass man etwas vergessen hatte. Der Platz beim essen hätte auch etwas großzügiger sein können. Warum ist der Tisch größer als die Bank? Wer auf Kuscheleinheiten mit dem Sitznachbarn steht, ist hier genau richtig. Bisher alles Kleinigkeiten, die man mit Improvisation sicherlich umschiffen kann.

Das Verhalten eines der Tauchguides hatte dann aber schon etwas von Arroganz gegenüber den Gästen. Es kam der Wunsch auf, an guten Tauchspots auch mal zwei Tauchgänge zu machen und ggf die Route dahingehend etwas anzupassen. Der Tauchguide ließ sich jedoch auf keine Diskussion ein und beharrte auf seiner Begründung, dass ohne die Verlegungen zwischen den Tauchspots die Strecke nicht zu schaffen wäre. Wir halten fest, bis zum südlichsten Punkt etwa 16 Stunden reine Fahrtzeit, zurück soll das dann plötzlich ein Problem sein? Hinzu kommt, dass entgegen der Ankündigung bis auf die erste Nacht alle Fahrten tagsüber erledigt wurden, anstatt die längeren Strecken nachts zurück zu legen um "tagsüber mehr Zeit zum Tauchen zu haben". Auch hierauf angesprochen gab es nur eine entsprechend ablehnende Antwort, dass nachts die See zu unruhig wäre. Hat zwar keinen der Gäste gestört, aber ok.

Es kam dann der letzte Tag. Die Tauchspots ansich waren toll, wir haben viel gesehen und es war sicherlich nicht die letzte Safari im roten Meer. Die Crew war hilfsbereit, das Essen war super. Dann kam die Abrechnung und die Crew bekam ihr Trinkgeld. Keine halbe Stunde nachdem wir im Hafen festgemacht hatten, wurden wir im Saloon zusammengetrommelt um zu erfahren, dass wir binnen 30 Minuten das Schiff verlassen sollten und stattdessen in einem nahe gelegenen Hotel untergebracht werden sollten. Also schnell alles in die bereitgestellten Koffer geschmissen, in der Hoffnung auch nichts vergessen zu haben. Scheint bei mir zumindest geklappt zu haben. Die sonst so hilfsbereite Crew hielt es ab diesem Zeitpunkt wohl für notwendiger, im Handy zu spielen als bei den steilen Treppen auf dem Schiff mal einen Koffer entgegen zu nehmen. So wuchtete man halt selbst die Koffer irgendwie die Treppen hoch und runter.

Im Hotel angekommen, dann die Ernüchterung. Wir bekamen einen Schlüssel für jeweils zwei Leute. Auf dem kuscheligen Doppelbett lag genau eine Decke für beide zusammen. Sofern es sich darunter nicht um eine Pärchen handelt, eher nicht so cool. Das Essen war eine Katastrophe. Hinzu kommt, dass ab dem Zeitpunkt an dem wir im Hotel waren, schlichtweg gebuchte Leistungen nicht erbracht wurden, da auf dem Schiff Softdrinks inklusive waren, im Hotel dann jedoch nicht mehr. Selbst für eine Flasche Wasser musste ein verhandelbarer Preis bezahlt werden. Den Tauchguide, als Ansprechpartner und Vertreter von Discovery Divers extra mit ins Hotel gekommen, hat das alles herzlich wenig interessiert. Er würde sich kümmern. Getan hat sich natürlich nichts.

Die Safari war sicherlich nicht schlecht, jedoch bin ich zu dem Preis anderes gewohnt und es machte nicht den Eindruck, als wolle man daran wirklich etwas ändern. Vieles sind Kleinigkeiten, aber die Summe derer hinterlassen doch einen faden Beigeschmack.
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