M/Y Alter Ego (Inaktiv)

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2 Tage Satya Delfine Riff mit Pannen

Wir, 1 Erwachsener und 2 Kinder, hatten über den Reiseveranstalter LTS kurzfristig am 18.7.2017 für € 278 eine zweitägige Schnorcheltour mit Nächtigung auf dem Schiff in kleiner und großer Koje zum Satya Delfine Riff gebucht.

1. Tag: Abholung mit modernem Fernreisebus vom Novotel pünktlich um 5.45 Uhr. Auf der Strecke zwischen Al Qusair und Marsa Alam wurden insgesamt etwa 8 Hotels angefahren, um jeweils zwischen 2 und 4 Personen aufzunehmen, und nach zirka 3 Stunden ab Novotel erreichten wir den Yachthafen bei Hamata. Wir wurden vom Reiseleiter der Tauch-Yacht "Alter Ego" zugeteilt, welcher Name vom Reiseleiter und der Besatzung in Unkenntnis der Wortbedeutung als 'Altrigo' ausgesprochen wird und nach kurzer Wartezeit mit einem Zodiac auf sie übersetzt. An Stelle der vom LTS-Makler zugesagten zwei Kojen ist für uns nur eine Koje mit zwei Betten frei, jedoch unterbreitet uns der agile, sehr freundliche Reiseleiter, nachdem wir das Schlafen der beiden Jungs in einem Bett ablehnten, den Vorschlag, der Erwachsene könne mit einem der Tauch-Führer in dessen Koje schlafen. Die Fahrt zum Sataya Delfine Riff (Dolphin house Sataya) dauert mehr als 2 Stunden, ehe dort nachmittags das Schiff am Riff verankert wird. Wir sind das letzte ankommende Schiff; in einiger Entfernung ankern weitere 4, 5 Yachten. Bald danach findet der erste Schnorchel-Ausflug (es sind auf unserem Schiff zu diesem Termin nur Schnorchler, keine Taucher als Gäste an Bord) zu den Delfinen statt. Wir fahren mit dem beiden Zodiacs der "Alter Ego", die mit je etwa 9 Schnorchel-Gästen bestückt werden, auf der Suche nach Delfin-Finnen einige hundert Meter in der Riffgegend herum, können aber zumindest unter Wasser keine solchen Tiere wahrnehmen. Anschließend spätes 'Mittagessen'. Abends gegen Sonnenuntergang Gruppenschnorcheln die Riffkante entlang. Eine schöne, beeindruckende Korallenlandschaft, deren Flora und Fauna doch üppiger ausfällt als jene des Hausriffes des Hotels. Zum Abendessen gegrillte Hühnerschenkel vom Holzgrill nebst Beilagen. Recht gut zubereitet das Ganze. Als Getränke nebst der Möglichkeit, sich einen Kaffee zuzubereiten, Cola, Sprite, Fanta und Orangensaft-Sirup. Die Nacht verbringen wir auf dem höchstgelegenen Deck - unter dem Sternenhimmel. Es ist bei milder Brise warm genug, um ohne Decke kurz behost und kurzärmelig ohne Decke auf einer Unterlage zu liegen, und am Morgen den Sonnenaufgang zu erleben. Sehr schön.

2. Tag: Etwa Einstündiges "Delfin-Schnorcheln". Nun haben wir Glück und begegnen in diesem Zeitraum durch geschicktes Manövrieren mit dem Zodiac drei oder vier mal Delfin-Schulen - eventuell ein und dieselbe (?) - mit einer Gruppengröße von so 20 Tieren. Man kann die Tiere manchmal weniger als eine Minute, manchmal etwas länger im Auge behalten, ehe sie mit eleganten Flukenschlägen in der Bläue des Wassers entschwinden. Die Wassertiefe rund ums Riff variiert zwischen 4 Metern, oft 7 - 8 Metern und noch deutlich tiefer. Im Zeitpunkt der größten Annäherung an die Delfine, wenn also der Bootsführer mit dem Boot bis nahe an die über Wasser sichtbaren Delfinflossen herangepirscht war und die Schnorchler rasch zu Wasser gingen, betrug vielleicht 4 oder 5 Meter. Die Instruktion des Reiseführers, die Tiere nicht zu streicheln, erschien angesichts dieses Umstandes als überflüssig; das Interesse der Tiere an den Kunstflosslern hielt sich in Grenzen. Einige Male konnte man die Delfine "sprechen" hören. Ob die Tiere sich durch die menschliche Anwesenheit ungebührlich gestört fühlen, kann mangels Sprachkenntnissen hier nicht bestätigt werden, es wäre ansonsten anzunehmen, dass die Tiere über kurz oder lang doch wohl zu anderen Riffen abwandern würden. Nach dem späteren Frühstück erneutes Schnorchel-Schwimmen das sehr schöne Riff entlang. Am Nachmittag, nach dem Mittagessen, kurze Fahrt zu einem anderen Riff, welches in knapp einstündigem Schnorchelschwimmen in der Gruppe umrundet wird. Anschließend Kurs auf den Ausgangshafen.

Vom Erlebniswert her hätte die Exkursion "Sataya Delfine Riff 2 Tage" wohl zumindest ein "Gut", also sicher **** verdient. Ebenso die Mannschaft, welche sich tallos benahm, sehr freundlich und für ein Späßchen zu haben war, ohne aufdringlich zu sein.

Auf den Gesamteindruck stark abträglich, und daher die Exkursion nur mit einem Stern bewertet, wirkte der Zustand des Schiffes. Die "Alter Ego", deren in kyrillischer Schrift gehaltene Bedienelemente seine russische Herkunft verraten, mag vor Jahrzehnten in neuem Zustand eine zweckmäßig eingerichtete Tauch-Yacht abgegeben haben. Nach heutigem Stand sicher veraltet (sehr kleine Bullaugen). Vor allem aber: die Schiffsmotoren setzten auf der Rückfahrt zwei mal aus, es wurde mittels Zodiac Werkzeug von einem in der Nähe befindlichen Schiff zur Widerinstandsetzung der Motoren entlehnt, welche offenbar altersschwach bzw. mit dem Gewicht des Schiffes überfordert sind und überhitzen. Geöffnete Motorluke, also offener Maschinenraum, 30 oder 40 cm über dem Meeresspiegel. Schwer erträglicher Dieselgestank am Heck bis hinein in den Salon auf dem Hauptdeck. Unter Deck dementsprechend ein miese, abgestandene Luft, ebenso in den Kojen (in denen an Schlaf nicht zu denken wäre). Bei Dysfunktion des Motors natürlich auch kein Betrieb der Generatoren, dann also auch kein Licht und keine WC-Spülung. Kurzum: das Schiff gehört abgewrackt und hat den im übrigen schönen Ausflug etwas verdorben, und auch die Mannschaft hätte besseres verdient.

Die Bermerkungen unter https://taucher.net/liveaboard-m_y_alter_ego-berichte-bmz14687 von iltis67de und und divpair unlängst ebenfalls von 2017 können wir bestätigen. Wir sahen auch, wie (nach der Motor'reparatur') Dieselreste über einen Schlauch ins Wasser abgeleitet wurden. unseren Eindruck. Wenigstens kein Tauchen gebucht. Flaschentauchen auf einem Schiff anzubieten, wo sich die Ausaugstutzen für die Pressluftherstellung offenbar in wenigen Metern Entfernung zum Maschinenraum befinden, welche ziemlich defekten Maschinen Abgase produzieren, welche schon für einen reinen Ausflugsbetrieb des Schiffes ungewöhnlich störend sind, muss als grobe Fahrlässigkeit gewertet werden.

Wer einen unbeeinträchtigen Ausflug oder gar eine wochenlange unbeschwerte Schiffsreise genießen will, sollte sich bereits bei Buchung über ein lokales Reisebüro (die übrigen von uns über LTS gebuchten Ausflüge verliefen tadellos und Vertragsmittler Mabruk ist ein sehr humorvoller, seriöser Mann) vertraglich verbindlich zusichern lassen, dass er keinesfalls auf der "Alter Ego" - oder einem in vergleichbarem Zustand befindlichen Schiff - untergebracht wird.