M/Y Admera (Inaktiv)

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Eine Woche Tauchkreuzfahrt gebucht über Orca auf ...

Eine Woche Tauchkreuzfahrt gebucht über Orca auf der Admera.

Abflug in Berlin kurz nach 06:00h nach München, von dort direkt nach Marsa Alam. Auf dem Flughafen eine für ägyptische Verhältnisse rasche und reibungslose Abfertigung. Umsteigen in Kleinbusse und ab nach Hamata, dem Liegeplatz der Admera.

Die Fahrt dauert knapp drei Stunden durch die Wüste. Auf Wunsch der Mehrheit der Taucher bleibt die Klimaanlage abgeschaltet, um Erkältungen zu vermeiden (wer will schon von den kostbaren Tagen etwas verlieren?). Damit kommt man dann wahrhaft geschlaucht um kurz nach 18h auf der Admera an. Hätte im Prospekt ein Hinweis auf die Transferzeit gestanden, hätte ich wohl nicht gebucht. Denn mit zwölf Stunden Reisezeit ist das Ziel nicht mehr so reizvoll; für sehr viel weniger Geld wären in der gleichen Zeit auch andere atraktive Ziele erreichbar gewesen.

Die erste Nacht wird im Hafen (Naturhafen) neben etlichen anderen Tauchschiffen verbracht. Am nächsten Tag ging es dann endlich los.

Nach drei Tagen war die Hälfte der Gäste mit Durchfallerkrankungen unter Deck, die meisten mit Fieber. Das Essen war alles andere als reizvoll (dabei kann die ägyptische Küche wahrlich Gaumenfreuden bieten), der Service war hervorragend.

St. Johns hat mich nicht begeistert, das ist aber sehr subjektiv. Mir schienen die Ziele nicht besser als anderwo im Roten Meer. Entsetzlich fanden wir es jedoch, daß an jedem zu betauchenden Riff bereits mehrere andere Tauchkreuzfahrtschiffe festgemacht hatten, darunter auch bis zu drei von Orca in Vollcharta gebuchte Schiffe, jedenfalls von Orca als Orcafleet bezeichnete Schiffe. An einem Ort habe ich mich auf den Sand gelegt und nach dem vierzigsten vorbeiziehenden Taucher aufgehört zu zählen!

Die Organisation ist ägyptisch und von Orca in dem "offenen Wort" zutreffend als nicht mit europäischen Maßstäben vergleichbar beschrieben. Warum dann allerdings bei ausschließlich deutscher Belegung der Admera nicht der versprochene deutschsprachige Tauchguide vorhanden ist, wird seine Ursache eher in deutchem Mißmanagement haben. Der Tauichguide war nebnbei bemerkt exzellent und sprach vorzügliches Englisch mit Oxford-Akzent, quite British! Daran, daß der Fäkalientank nicht während der Fahrt gelenzt wird, sondern kurz vor oder während des Tauchganges, daran muß man sich wohl gewöhnen.

Überhaupt ist das arabische Bedürfnis nach Gesellschaft für uns schwierig nachzuvollziehen. Wir hätten es vorgezogen, an irgendeiner Stelle einsam zu ankern; tatsächlich wurde jede Nacht direkt neben einem anderen Schiff festgemacht, teilweise waren es fünf oder sechs Schiffe im Umkreis von höchstens zweihundert Metern. Wer eine Nacht neben einem Schiff verbracht hat, dessen Generatoren die ganze Nacht laufen und bei denen die Schalldämpfer defekt sind, der weiß, wie wir geflucht haben und wie dankbar wir waren, nicht auf dem anderen Schiff jede Nacht verbringen zu nüssen.

Auch die letzte Nacht wird im Hafen verbracht. Wir verbrachten nicht nur die letzte Nacht dort, sondern trafen bereits zur Mittagszeit dort ein. Alle anderen Schiffe waren auch schon da. Wir warteten dann bis zum nächsten Tag darauf, um 09:30h abgeholt zu werden. Noch nicht einmal im Hafenbecken schwimmen kann man (siehe oben unter: "Lenzen des Fäkalientankes"). Unsere Idee, den Abend im nahegelegenen Hotel Zarbaghad zu verbringen, scheiterte trotz intensiver Bemühungen des Tauchguides und der Basisleitung des Hotels an den Militärposten, die einen Transfer nicht gestatteten.

Wir wurden dann tatsächlich am nächsten Tag kurz nach 10h abgeholt und mit defekter Klimaanlage zum Flughafen gefahren. Mitreisende, die eine weitere Woche in einem Hotel am Wegesrand blieben, wurden bereits um 06:30h abgeholt. (Ob die wohl vor 12h einchecken durften, haben wir nicht mehr erfahren können.)

Alles in allem nur denjenigen zu empfehlen, die unbedingt im südlichen Roten Meer tauchen wollen. Wert ist es das jedenfalls nach unserer Ansicht nicht. Für den Preis kann man bessere Ziele in der gleichen Zeit erreichen.