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grogCMAS**

Ich war Mitte Februar 2012 Teilnehmer einer ´Best ...

Ich war Mitte Februar 2012 Teilnehmer einer ´Best of Maldives´ Tour auf der ´MV Orion´.

Zur Einordnung meines Berichts möchte ich kurz jene Safariboote nennen, auf denen ich in der Vergangenheit zu Gast war und mit denen ich daher vergleichen kann: Seven7Seas, Nautilus II, MV Sheena, Ocean Rover.

Alex, der Eigentümer der MV Orion (wie auch der allerdings deutlich älteren ´Aquarius´), war (wie wohl meistens) selbst an Bord und leitete die Tour. Er kümmerte sich auch freundlich und engagiert um Wünsche seiner Gäste.

Um so erstaunlicher, dass An- und Abreise zum/vom Boot nicht ganz wunschgemäß abliefen: Wer schonmal vom Flughafen Hulhule auf ein Safariboot ging, weiss, dass dafür nur wenige Schritte vom Flughafengebäude zu jenem Pier zurückzulegen sind, an dem die Dhonis die Gäste abholen, die Safariboote selbst ankern nur 10 bis 15 Bootsminuten entfernt. Es sollte also kein Problem sein, Gäste kurz nach der Ankuft abzuholen, und rechtzeitig am Abreisetag zum Flughafen zu bringen, und andere Safariboote haben damit auch kein Problem. Unser Flug kam früh morgens gegen 7:00h an, der Reiseveranstalter teilte uns mit, wir könnten aber erst gegen 11:00h aufs Boot gebracht werden. 4 Stunden am Flughafen rumhängen wollten wir aber keinesfalls, nach Rücksprache sollte es dann immerhin um 9:00h aufs Boot gehen, schliesslich wurde es ca. 10:00h.
Bei der Abreise gab es ein ähnliches Problem: Unser Wasserflugzeug nach Velavaru sollte nach Plan um 8:00h starten, unser Transfer zum Flughafen wurde zunächst so knapp geplant, dass wir mit Alex eine Vorverlegung vereinbaren mussten - auch die anderen Gäste, die früh weiterflogen, waren damit einverstanden. Am Abreisetag standen dann aber doch plötzlich wieder viel zu späte Zeiten auf dem Plan - und Alex war in anderen Dingen abseits des Bootes unterwegs. Dankenswerterweise hat Enrico dann noch kurzfristig umdisponiert, so dass wir letztlich noch rechtzeitig zum Flug kamen. Wirklich seltsam, im Vergleich zur restlichen (und gut gelösten) Organisation ist dieses Thema so trivial, dass schwer verständlich ist, warum es ausgerechnet hier hakte.

Unterbringung: Die MV Orion ist ein wirklich sehr schön gestaltetes Boot, Salon und Kabinen gehörten klar zum Besten, was ich bisher erleben durfte, und das großzügige Badezimmer war sogar mit deutlichem Abstand besser als alles, was ich auf den o.g. anderen Safaribooten vorfand, einschliesslich ´richtigem´ Klo, ordentlicher Dusche, praktischem Waschbecken, Wäscheleine.
Der Bord-Elektriker (ein lustiger Typ, der schon beim Bau des Boots mitwirkte, und jetzt auf den Touren mitfährt) hatte offenbar besonders großen Spaß an seinem Job: Er verbaute je Kabine nicht weniger als 13 Lichtschalter, mit denen sich 8 Leuchtmittel zu theoretisch 256 Beleuchtungskombinationen schalten lassen. Plus nocheinmal 6 Lichtschalter im Bad für 4 Leuchtmittel... und selbstverständlich gibt es eine mehr als ausreichende Anzahl Steckdosen (UK Standard). Wer Spaß daran hat, kann sich auf einem Kanal des LCD-Fernsehers auf jeder Kabine live-Bilder der Überwachungskameras aus dem Maschinenraum ansehen.
Ungewöhnlich: Jede Kabine hat ein Telefon, dieses wird morgens für die ´Weckanrufe´ genutzt - wer nicht geweckt werden will, kann also weiterschlafen.
Es gibt WLAN an Bord, für 20$ pro Woche erhält man Zugang - allerdings ist nicht überall Empfang garantiert.
Zum sehr guten Eindruck der MV Orion gehört für mich auch, dass es in den Kabinen relativ leise ist (während der Fahrt, und damit i.d.R. nur tagsüber, ist es durch den Antrieb natürlich etwas lauter).

Eine echte Besonderheit auf der MV Orion: Der ´Spa Bereich´. Ok, die telefonzellengroße Mini-Sauna wurde wohl schon lange nicht mehr benutzt, aber die Kabine, in der eine mitreisende Angestellte für relativ wenig Geld ganz brauchbare Massagen anbot, war für mich schon ein Highlight.

Essen: Ich möchte das Essen morgens/mittags/abends als ´gut´ bezeichnen, aber es kann gewiss nicht mit dem auf der ´MV Sheena´ mithalten, und es wird ´internationale Konsensküche´ zubereitet (Nudeln, Reis, Kartoffeln, Hühnchen, Rind, Gemüse in wechselnden Soßen, alles eher wenig gewürzt) - also keine maledivischen Spezialitäten (mit Ausnahme des hervorragenden Thunfisch-Sambal zum Frühstück). Die ´spicy curry´-Wünsche mindestens 5 Mitreisender wurden leider nicht erfüllt. Das Frühstück ist deutlich vielfältiger als auf der ´Nautilus II´, Ananas, Melone und Bananen gab es fast immer in signifikanten Mengen am Buffet.
Wasser, Tee, Kaffee sowie Fruchtsaftimitate aus Sirup sind im Preis enthalten, kohlensäurehaltige Softdrinks oder Alkoholika müssen separat bezahlt werden.

Tauchen: Getaucht wurde, wie auf den Malediven üblich, von einem mitfahrenden Dhoni aus, das im Falle der ´MV Orion´ einen sehr guten Eindruck machte - geräumig und modern ausgestattet, Steuerstand vorn. Sehr gut: Auf dem Dhoni wurden Wasserflaschen und Handtücher für alle angeboten. Bei der Rückkehr zum Hauptschiff wurde man dort bereits mit einem heiss-feuchten Tuch begrüßt - klasse!
Das Briefing vor den Tauchgängen wurde von Alex (auf Englisch - generell sollte man nicht mit Deutschkenntnissen bei der Besatzung rechnen) gehalten, was er dabei sagte war informativ und vernünftig, auch bezüglich der Sicherheitsrichtlinien (60min, bei 50bar Aufstieg einleiten, Boje setzen, den Computer ohne ´error´ mit nach oben bringen... was auch immer dazu nötig ist - Kindergärtnerei wurde nicht betrieben. Die Tauchplatzzeichnungen waren nicht direkt Kunstwerke.
Neben Alex selbst befanden sich 3 weitere Guides an Bord: Ashraf, Enrico und Sid. Letzterer war wohl noch neu, aber bereits in Ungnade gefallen und wurde entlassen. Enrico wurde für die 1:1 Betreuung einer Mitreisenden abgestellt, die gerade vor der Reise ihren OWD gemacht hatte. Ich wurde mit 5 weiteren Gästen Ashraf zugeordnet, einer dieser Gäste war in der Woche zuvor schon mitgefahren, und wechselte auf seinen Wunsch hin in die doch recht große Gruppe von Alex. Ich kann zwar nicht für alle sprechen, aber ich erwarte von einem Guide bei einer solchen Safari nicht viel mehr, als dass er seine Gruppe zum gebrieften Spot bringt. Genau das ging allerdings mehrfach schief - statt eines Thila fand man sich nach 10min sinnlosem gegen-Strömung-paddeln an einer eher langweiligen Wand wieder. Oder es wurde, trotz glasklarer Absprache im Briefing, nicht die Kanalecke angesteuert, sondern die Mitte eines breiten Kanals, wo es wenig zu sehen gab und man sich aufgrund seiner Tiefe auch nicht lange in der Strömung aufhalten konnte. Nachdem sich alle vier verbliebenen Gäste, die Ashraf zugeordnet waren, bei Alex beschwert hatten, arrangierte dieser nochmal um, aber ich fürchte, wir hätten insgesamt deutlich mehr (und vor allem das angekündigte) gesehen, wenn Ashraf sich einfach mal die Briefings gehalten hätte.
Nitrox ist für zertifizierte Taucher gratis. Etwas ungewöhnlich: Für Nitrox- und Luft- Füllungen werden dieselben Flaschen verwendet, und beim ersten Tauchgang sind diese stets mit Luft gefüllt. Durch die Auffüllung mit EAN 32 für weitere Tauchgänge und durch den Wechsel der Flaschen (die an Bord der Orion gefüllt werden) ergeben sich Sauerstoffanteile, die zu Beginn der Tour auch noch deutlich unter 32% liegen können.
Sehr positiv: Die MV Orion verfügt über einen CO-Detektor an der Füllanlage, der bei Überschreitung eines Grenzwerts die Befüllung stoppt und Alarm schlägt. Dadurch sollten sich tödliche Unfälle wie 2008 auf der ´Baani Adventurer´ (die inzwischen in ´MV Manta Cruise´ umbenannt wurde) vermeiden lassen.

Achtung Alleinreisende: So schön meine Kabine auch war, für die verlangten 80% Aufpreis zur Alleinbenutzung hätte ich erwartet, eben genau eine solche Kabine zu bekommen, wie sie sonst auch an Paare oder zufällig zusammenwürfelte halb-Doppelkabinen-Bucher vermietet wird. Das einzige Bett in meiner Kabine war (im Gegensatz zu anderen Kabinen) mit 120cm Breite aber untauglich für eine ´Doppelbelegung´, daher fand ich die 80% Aufpreis für meine ´Einzelkabine´ dann doch etwas überzogen.


(nicht-wirklich-´Doppel´-)Kabine, Unterdeck


Eine Hälfte des Bads - Dusche und Toilette sind nicht im Bild


Salon - groß, schön, inklusiv (verstimmtem) Klavier


Jacuzzi und Bar auf dem Oberdeck


Steuerhaus


Frühstück (1)


Frühstück (2)


´Internationale Konsensküche´...

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