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Reisebericht Malediven auf der Black Pearl der Ma ...

Reisebericht Malediven auf der Black Pearl der Maldivianliveabord vom 18.3.-31.3.08

Angaben zur Black Pearl (Grösse, Einrichtung, Photos etc) können den Beschreibungen im Internet entnommen werden, daher wiederhole ich diese nicht.

Ich unterteile den Bericht nach den Hauptthemen:

Mario der Guide:
• Mario beschränkte uns die maximale Tauchzeit generell auf 50 Minuten! Beim einzigen Nachttauchgang sogar auf 40 Minuten! Er begründete dies damit, dass das die Regel des Schiffes sei! Auf 6 Tauchtage à 3 Tauchgänge stahl er uns ganze 3 Tauchgänge (gemessen an 60 Minuten Tauchgängen)!
• Seine Tauch-Briefings waren mangelhaft, er war nicht in der Lage uns die Strömung korrekt anzusagen, selbst wenn er zuvor im Wasser war um sie zu checken. Sein Englisch und seine Zeichnungen waren nicht brauchbar, so dass wir uns anhand von Büchern informierten. Es gelang ihm auch oft nicht die Tauchplätze zu finden, so dass wir Geröllhalden betauchten und nach 30 Minuten die in den Büchern beschriebenen Tauchplätze erreichten.
• Wir hatten 2 Taucher mit je 18 (!!) Tauchgängen und zwei Taucher mit je 40 Tauchgängen an Bord. Mario zollte diesen Tauchern nicht die nötige Aufmerksamkeit und Begleitung die nötig gewesen wäre um allen sicheres Tauchen zu gewährleisten. In der Regel hielt Mario sein Briefing, sprang mit uns ins Wasser und ward dann icht mehr gesehen. Er beleitete die unerfahrenen Taucher nicht genügend.
• Mario kann nicht mit Notfällen umgehen. Aufgrund seiner ungenügenden Begleitung schlossen sich die beiden 18 TG-Taucher einer falschen Gruppe an und tauchten mit 14 Minuten Deko-Zeit und SOS-Warnung auf dem Tauchkomputer wieder auf. Mario verwehrte den beiden Sauerstoff und entschied mit ihnen (die Frau war zu diesem Zeitpunkt panisch) in 5 Metern Tiefe die Deko-Zeit ‚abzusitzen’. Anschliessend gab er ihnen Sauerstoff und liess sie in der Kabine verschwinden ohne sich anschliessend auch nur einmal nach ihrem Befinden zu erkunden. Er hätte die beiden am nächsten Tag problemlos tauchen lassen, wenn wir nicht insistiert hätten. Am zweiten Tag tauchten sie dann wieder.
• Auf den beiden Tauchkomputern mit den SOS-Meldungen entdeckten wir, mehrere vorhergehenden SOS-Meldungen. Die Tauchkomputer waren Leihmaterial!
• Es gab einige weitere Beinahe-Unfälle aufgrund von Nachlässigkeit und Unachtsamkeit des Guides und der Crew.
• Mario ging auf keinerlei Wünsche bezüglich Tauchplätzen oder Route ein.
• Mario gehört nicht zur Crew, sondern ist Freelancer. Sein English ist nicht ausreichend um differenzierte Gespräche zu führen. Es fehlt ihm an Fachwissen über die Meeresbiologie.
• Wir hatten den Eindruck, dass Mario jede Gelegenheit nutzte um Tauchgänge ausfallen zu lassen.
• Mario ist Dive-Master, nicht Instruktor. Es befand sich ein zweiter Dive-Master an Bord der sich jedoch nicht zuständig fühlte, da er seine Ferien mit uns verbrachte. Einige der Teilnehmenden hatten von ihren Reisebüros schriftlich bestätigt erhalten, dass zwei Instruktoren an Bord sein würden.
• Es mangelte uns generell an Information von Mario. Sein Bootsbriefing am ersten Tag beschränkte sich darauf uns sagen wo das Klo-Papier deponiert wird und wo wir am letzten Tag unser Equipent würden trocknen können. Während der ganzen Woche wussten wir nie, wann der nächste Tauchgang stattfindet, gegessen wird, wie die Routenplanung aussah etc.

Crew:
• Die Crew war freundlich-distanziert. Die obligatorische Tanz-Sing-Einlage wirkte deplaziert und gezwungen. Der Roomboy machte seine Arbeit ordentlich.
• Die Crew verbrachte viel Zeit im Aufenthaltsraum damit Computer-Games zu spielen. Sie belegten dann einen der drei vorhandenen Tische und platzierten ihre Füsse auf dem Tisch. Es wurde nie geklärt ob die Computer-Games der Crew privat gehörten oder ob sie zur allgemeinen Unterhaltung dienten.
• Es war auch die Regel, dass einige der drei vorhandenen Bänke im Aufenthaltsraum von schlafenden Crew-Mitgliedern belegt waren.

Tauchen:
• Siehe Guide. Mario gelang es uns das Tauchen zu vermiesen. Mit seiner Zeitbeschränkung von 50 Minuten, dem verfehlen der Tauchplätze, dem Ignorieren sämtlicher Wünsche und Inputs und der generellen Nachlässigkeit vor allem im Sicherheitsbereich, machte uns die Taucherei keinen Spass, es war eher so, dass wir froh waren, gesund und wohlbehalten vom Schiff zu kommen.

Schiff:
• Auf der Beschreibung wirkt die Black Pearl geräumig. In der Realität sieht es anders aus. Ausser in den Kabinen gibt es keine Möglichkeit sich im Schatten hinzulegen. Die einzigen 7 Liegen befinden sich auf dem Oberdeck in der prallen Sonne und es gibt nur 4 Matten-Auflagen für die harten Latten-Holzliegen.
• Es gibt Tische und Stühle im Schatten im Vorderdeck. Die Stühle fallen auseinander so dass wir alle uns den Kontrollgriff zur Prüfung der Standfestigkeit angewöhnten bevor wir uns jeweils hinsetzten.
• Der Esstisch befindet sich im hinteren Teil des Schiffes, im Freien direkt über dem Motor. Es wurde oft während der Fahrt gegessen, eingenebelt im Abgasgestank und mit soviel Motorenlärm, dass eine Unterhaltung nur schreiend mit den Nächstsitzenden möglich war.
• Im Aufenthaltsraum gab es drei Tische mit halbrunden Bänken und je 2 Stühlen. Der Aufenthaltsraum war oft von der Crew belegt, die am Computer-Gamen oder Schlafen war. Da wir einige Tage kühles Regenwetter hatten, konnten wir uns fast nur in den Kabinen aufhalten, weil der Platz im Aufenthaltsraum nicht für alle ausreichte.

Kabinen:
• Die Kabinen sind geräumig und für zwei Personen sehr gross. Die Sanitären Anlagen sind OK.
• Warmes Wasser gab es kaum.
• Die Klimaanlage kann nur ein- oder ausgeschaltet werden.
• Es wimmelte von Holzwürmern, so dass wir jeden Morgen zwischen Sägemehlhäufchen und windenden Holzwürmern im Bett erwachten.
• Es gab pro Person ein Duschtuch und Bettzeug für die ganze Woche, selbst auf nachfrage wurden die Tücher nicht ausgewechselt.

Küche:
• Das Essen war gut zubereitet. Die Menüwahl war sehr europäisch aber langweilig. Mindestens einmal täglich gab es Thunfisch. An einem Abend wurden wir mit maledivischem Essen verwöhnt.
• Uns fehlte etwas essbares vor dem Early-Mornig Dive. Es lagen wohl einige in Plastik verpackte Kekse herum, die jedoch nur für die Hälfte der Gäste reichte. Wer nicht möglichst schnell dar war hatte Pech.
• Uns fehlte eine Zwischenmahlzeit am Nachmittag, auch hier gab es lediglich Rationierte Plasig-eingepackte Kekse.
• Zum wirklich tollen Taucherlebnis würde für uns gehören, direkt nach dem Tauchgang einige Früchte oder Kokos-Schnitze gereicht zu erhalten. Wir versuchten den Input erfolglos zu platzieren.

Zu guter Letzt muss noch erwähnt sein, dass wir die ersten und letzten 24 Stunden in Male, ca. 200 Meter vor dem Ende der Start/Landepiste des Flughafens und den z.T. im 2 Minuten Takt stanrtenden und landenden Flugzeugen verbrachten.

Fazit:
• Mario dem Guide sollte die Arbeitserlaubnis entzogen werden. Er hat weder Freude an seiner Arbeit, noch ist er dafür qualifiziert.
• Die Crew würde mit guter Führung vermutlich einen guten Job machen.
• Einiges an der Black Pearl sollte renoviert werden.
• Wir warnen davor, dieses Schiff zu buchen. Frust vorprogrammiert.

Anm.Red.:
Die Autorin des Berichts bat um Veröffentlichung des folgenden Nachtrags (29.6.2008):


Dieser Bericht wurde Mitte Mai geschrieben und an Tauchernet, Schöner Tauchen und Maledivesliveabord gesandt. Ich erhielt sofort von Schöner Tauchen und von Frau Holm von Maledivesliveabords die Information, dass die Vorfälle äusserst bedauert und umgehend abgeklärt würden. Frau Holm nahm mit den Eigentümern der Black Pearl
Kontakt auf und berichtete uns folgendes:
Normalerweise ist während den Safaris immer jemand von den Besitzern persönlich an Bord der Black Pearl dabei. Aufgrund familiärer Probleme war dies bei unsererm Trip nicht der Fall und der Guide Mario wurde aushilfsweise eingesetzt. Dies soll aufgrund unserers Berichtes nicht mehr vorkommen. Die Black Pearl war in der
Zwischenzeit im Trockendock und sollte überholt worden sein. Wir erhielten ein sher grosszügiges Angebot um unsere Ungemach zu entschädigen.
Wir sind äusserst positiv überrascht über die professionelle und grosszügige
Behandlung unserer Beanstandungen.
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