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Einwöchige Tour im November 2014

Vom 22.11. – 29.11.2014 war ich zusammen mit einem Freund auf der Belize Aggressor III gebucht - meine sechste Tauchsafari (nach Amira in Indonesien, 2 x Divers Heaven Fleet in Ägypten, Stingray auf den Malediven, Mike Ball am Great Barrier Reef). Das Schiff war mit 18 Gästen ausgebucht: eine 12-köpfige russische Tauchgruppe, 2 Briten, 1 Holländer, 1 Amerikaner und wir 2 Deutsche – wohl eine eher untypische Zusammensetzung. Die russische Gruppe war zwar freundlich, aber ein bisschen anstrengend für die Crew und die anderen Gäste. Ich sag nur: Rotwein Vorräte nach der halben Tour aufgebraucht, die Wodkaflasche stand schon zum Lunch auf dem Tisch...egal ob danach noch getaucht wurde oder nicht. Und für Partystimmung war auch jeden Abend gesorgt – wer’s mag...

Das Schiff – die Belize Aggressor III - war soweit in Ordnung, aber verglichen mit anderen Safaribooten, auf denen ich schon war, etwas in die Jahre gekommen. Die Kabinen im Unterdeck sind ziemlich klein, haben keine Bullaugen oder Fenster, aber Klimaanlage; das Waschbecken ist direkt in der Kabine und nicht in der Nasszelle - ungewöhnlich; jede Kabine hat Fernseher mit DVD Player. Das Tauchdeck ist ausreichend groß, auch bei Vollbelegung. Auf dem Oberdeck kann es schon mal eng werden und man musste sich schicken, wenn man nach dem Tauchgang eine Liege zwischen den Russen ergattern wollte .

Das Essen an Bord war OK, kommt aber nicht an die Vielfalt und Qualität anderer Schiffe ran (z.B. an die Divers Heaven oder die Amira). Die Crew war außerordentlich freundlich, zuvorkommend und hilfsbereit und ist auf die Wünsche der Gäste so gut wie möglich eingegangen. Auf Komfort wie frische oder warme Getränke nach jedem Tauchgang auf dem Tauchdeck oder jemandem, der einem den Bademantel reicht, muss man allerdings verzichten (ja, ich bin über die Jahre ganz schön versaut worden auf anderen Schiffen

Das Tauchen: bis zu 5x am Tag wurde an meist zwei unterschiedlichen Tauchplätzen getaucht. Das Schiff ankerte in der Regel direkt an einer Riffkante und man tauchte die Riffkante zuerst in die eine Richtung entlang (und zurück zum Schiff), beim zweiten Tauchgang in die andere Richtung (und zurück zum Schiff); Strömung gab es nie und so war der Weg zum Schiff zurück nicht zu verfehlen. Nur unsere russischen Freunde hat das wenig interessiert und sie sind 60 Minuten stur in eine Richtung getaucht. Die Crew hat das Spiel schnell kapiert und dann stets frühzeitig zwei Zodiak-Taxis klar gemacht.
Es galt das „Open Deck“ Procedere, d.h. nach dem Briefing konnte (sobald die Flaschen gefüllt waren) jeder mit seinem Buddy nach Lust und Laune tauchen. Der Vorteil liegt auf der Hand: ein bisschen gutes Timing und das Riff gehörte einem alleine!
Was Artenvielfalt, Fischreichtum, Farbenpracht und Sichtweiten angeht, wurde meine Erwartung übertroffen – und kann auf jeden Fall mit Plätzen in Ägypten und den Malediven mithalten; nur Großfisch gab es eher selten zu sehen. Lediglich etwas abwechslungsreicher hätte es sein dürfen, aber das ist Kritik auf hohem Niveau.

Als Highlight der Tour stand das berühmte 150m tiefe, kreisrunde Blue Hole auf dem Programm: das Briefing sah einen Tauchgang auf 42 Meter mit der gesamten Gruppe und zwei Guides vor - und wurde auch genau so getaucht. 6 Minuten Abstieg, 2 Minuten Slalom zwischen den wunderschönen Stalaktiten auf 42 Metern und dann langsam wieder aufsteigen; nach 30 Minuten waren wir wieder oberhalb 10 Meter. Als Highlight der Tour war ich vom Blue Hole etwas enttäuscht: ein kurzer Tauchgang in einem Schwarm aus Taucherfischen. Naja – wieder ein Haken auf der Liste der „100 must-dive spots before you die“.

Gegen Ende der Woche hat sich leider das Wetter verschlechtert mit viel Wind und etwas Regen, so dass in Summe 5 Tauchgänge entfallen mussten und wir eine stürmische 4 Stunden Überfahrt zurück Richtung Belize City überstehen mussten. Das ist zu dieser Jahreszeit aber wohl nicht ungewöhnlich. Am späten Freitag Nachmittag waren wir wieder im Hafen; das Abendessen ging auf eigene Rechnung und Organisation.

Die Transfers Flughafen – Schiff – Flughafen haben einwandfrei geklappt.

In Summe war es eine schöne Woche, die ich auf keinen Fall missen möchte, wenngleich das Preis-Leistungsverhältnis nicht ganz passt im Vergleich mit Ägypten oder den Malediven; da es in Belize aber kaum/keine anderen Safari-Tour Anbieter gibt, lässt sich Aggressor seine Monopolstellung entsprechend bezahlen. Wiederholungsgefahr: gering – einmal ist gut, reicht aber.
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