Resort ok, Tauchbasis absolut nicht zu empfehlen
Raja Ampat - ein Sehnsuchtsort für Taucher. Auch für uns! Umso größer war die Enttäuschung – von Anfang bis Ende.
Weil die Deluxe Beachfront Bungalows bereits ausgebucht waren, mussten wir eins von 7 Standardzimmern buchen. Ich zitiere eine Mail unseres Veranstalters: „Momentan haben wir noch ein Standard Doppelzimmer für diese Reise frei, dieses liegt in zweiter Reihe, hat keinen direkten Meerblick, und ist etwas kleiner und bis auf den fehlenden Kühlschrank identisch ausgestattet wie die Deluxe Zimmer.“ Völlig falsch. Die Standardzimmer liegen zwischen Tauchbasis und Küche, was zu einer dauerhaften Beschallung vom frühen Morgen bis zum späten Abend führt. Dazu versprühen die lieblos eingerichteten Zimmer mit ihren fleckigen Resopalwänden den Charme eines deutschen Monteurzimmers. Es gab z.B. keine Nachttischlampe, die erhielten wir erst auf Nachfrage. Das Kabel dazu wurde dann mit Klebeband quer durchs Zimmer verlegt. Die in der Beschreibung auf der RADL-Webseite aufgeführte „Minibar“ fehlte wie angekündigt komplett, aber auch einen Wasserkocher gab es nicht – dieser war zusammen mit Tee und Kaffee sehr wohl in den „Deluxe Beachfront Bungalows“ vorhanden. Das Mobiliar wich wbenso stark von dem der Deluxe Bungalows ab, war älter und verbrauchter. Einiges, wie eine Ablage für die Koffer sowie ein Regal, fehlte bei uns ganz. Wir hatten einen Schrank, einen Schreibtisch, einen Stuhl, einen Nachttisch und im Bad einen fleckigen Duschvorhang (in den Deluxe Bungalows gibt es Glas-Duschabtrennungen). Von wegen „identisch ausgestattet“.
Hinzu kam, dass das Brauchwasser in der Anlage mit Schwefel entsalzt wird und als fürchterlich stinkende, gelbe Brühe aus den Leitungen kommt – wenn es denn kommt. Wir hatten mehrere Tage immer wieder stundenweise gar kein Wasser und durchgehend, während des gesamten Aufenthaltes, nur kaltes Wasser. Das betraf aber wohl auch nur die „Standardzimmer“; die Deluxe Bungalows hatten heißes Wasser.
Und nur zur Tauchbasis: Wir waren schon viel in der Welt unterwegs, darunter auch in Indonesien, auf den Philippinen und in Mosambik, aber eine so schlecht geführte Tauchbasis haben wir in rd. 260 TG nirgendwo erlebt.
Unser Boot hatte täglich Motorprobleme, es gab keine Schwimmwesten und ob wirklich ein Erste-Hilfe-Kit an Board war, wer weiß das schon? Gesehen haben wir keins. Unsere Guides sowie die Besatzungsmitglieder sprachen so gut wie kein Englisch. Briefings gab es in den ersten Tagen kurz und unzureichend a la „Reef on the right side“, später einfach gar nicht mehr. Ganz zu schweigen von Buddyteams, Buddycheck oder der Absprache von Tauchreihenfolgen.
Einen Strömungstauchgang am 2. Tag mussten wir abbrechen, weil wir offenbar auf die falsche Riffseite „abgeworfen“ wurden, in eine gefährlich Down-Strömung gerieten und von 10 auf 30 Meter gezogen wurde. Hinweis: Wir tauchten mit EAN! Unsere Guides erwiesen sich hier als nicht hilfreich und waren irgendwo weit hinter der Gruppe. Den TG haben wir gutgeschrieben bekommen, aber es können wirklich alle froh sein, dass nichts passiert ist. Wir mögen uns nicht vorstellen, wie unsere Guides in einem echten Krisenfall gehandelt hätten. Insgesamt waren die Tauchgänge wirklich schlecht geführt und es ist wohl nur unserer Erfahrung und der der Mittaucher geschuldet, dass nichts passiert ist. Bei unserem einzigen Nacht-TG wurde es z.B. regelrecht chaotisch, weil es weder ein Briefing noch Absprachen gab und sich außer uns noch weitere Gruppen zur selben Zeit am „Hausriff“ tummelten. So verloren wir zeitweise unseren Guide und einen Teil unserer Gruppe.
Es gab auch generell keine Absprache unter den insgesamt 7 Booten, so dass häufig mehrere Boote aus dem Resort gleichzeitig denselben Tauchspot anfuhren und sich so mehrfach mehr als 20 Taucher an einem kleinen Riff drängelten - bei der Fülle von rund 40 Tauchplätzen absolut überflüssig.
Apropos: Die auf der Webseite angekündigten Fahrzeiten von 15 Minuten entpuppten sich allesamt als deutlich länger. Meistens waren wir 40-50 Minuten unterwegs. Kein Genuss auf den ungepolsterten Holzbänken der kleinen Boote.
Die Flaschenbefüllungen schwankten übrigens regelmäßig von 140 bis 190 bar. Eine EAN Analyse durch uns war jeden Tag aufs Neue schwierig. Erstens mussten wir diese Selbstverständlichkeit jeden Tag wieder einfordern. Zweitens gab es nur einen Analyser und der war manches Mal schwer aufzutreiben. Zudem wurden Flaschen beim Wechsel vertauscht, obwohl wir sie beschriftet hatten.
All diese Punkte haben wir vor Ort bereits beim Reiseleiter und beim Leiter der Tauchbasis reklamiert, allerdings liegt da so viel im Argen, dass wir mit kleinsten Verbesserungen einfach leben mussten. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass vieles hier wirklich fahrlässig ist.
Noch kurz ein paar Worte zum Umweltschutz
Der wird hier leider immer noch ganz klein geschrieben. Bei Ausfahrten mit Lunchboxen werden zwar wieder verwendbare Kunststoffdosen verwendet, diese werden aber - wie alles was innerhalb des Ressorts von a nach b muss - in Einweg-Plastiktüten transportiert. Auf dem Buffet finden sich immer wieder Desserts in Einweg-Plastik- oder Aluschälchen. Wasser gibt es bei Ausfahrten in 600ml Einwegflaschen; diese findet man dann auch überall wieder - auf den kleinen Pauseninseln, in den Mangroven und natürlich im Wasser treibend.
Unser Fazit:
Die Raja Ampat Dive Lodge würden wir nicht wieder buchen und auch auf keinen Fall weiterempfehlen. Von unserem Reiseveranstalter, der die Lodge jedes Jahr für Gruppenreisen bucht, fühlen wir uns regelrecht übers Ohr gehauen.
Weil die Deluxe Beachfront Bungalows bereits ausgebucht waren, mussten wir eins von 7 Standardzimmern buchen. Ich zitiere eine Mail unseres Veranstalters: „Momentan haben wir noch ein Standard Doppelzimmer für diese Reise frei, dieses liegt in zweiter Reihe, hat keinen direkten Meerblick, und ist etwas kleiner und bis auf den fehlenden Kühlschrank identisch ausgestattet wie die Deluxe Zimmer.“ Völlig falsch. Die Standardzimmer liegen zwischen Tauchbasis und Küche, was zu einer dauerhaften Beschallung vom frühen Morgen bis zum späten Abend führt. Dazu versprühen die lieblos eingerichteten Zimmer mit ihren fleckigen Resopalwänden den Charme eines deutschen Monteurzimmers. Es gab z.B. keine Nachttischlampe, die erhielten wir erst auf Nachfrage. Das Kabel dazu wurde dann mit Klebeband quer durchs Zimmer verlegt. Die in der Beschreibung auf der RADL-Webseite aufgeführte „Minibar“ fehlte wie angekündigt komplett, aber auch einen Wasserkocher gab es nicht – dieser war zusammen mit Tee und Kaffee sehr wohl in den „Deluxe Beachfront Bungalows“ vorhanden. Das Mobiliar wich wbenso stark von dem der Deluxe Bungalows ab, war älter und verbrauchter. Einiges, wie eine Ablage für die Koffer sowie ein Regal, fehlte bei uns ganz. Wir hatten einen Schrank, einen Schreibtisch, einen Stuhl, einen Nachttisch und im Bad einen fleckigen Duschvorhang (in den Deluxe Bungalows gibt es Glas-Duschabtrennungen). Von wegen „identisch ausgestattet“.
Hinzu kam, dass das Brauchwasser in der Anlage mit Schwefel entsalzt wird und als fürchterlich stinkende, gelbe Brühe aus den Leitungen kommt – wenn es denn kommt. Wir hatten mehrere Tage immer wieder stundenweise gar kein Wasser und durchgehend, während des gesamten Aufenthaltes, nur kaltes Wasser. Das betraf aber wohl auch nur die „Standardzimmer“; die Deluxe Bungalows hatten heißes Wasser.
Und nur zur Tauchbasis: Wir waren schon viel in der Welt unterwegs, darunter auch in Indonesien, auf den Philippinen und in Mosambik, aber eine so schlecht geführte Tauchbasis haben wir in rd. 260 TG nirgendwo erlebt.
Unser Boot hatte täglich Motorprobleme, es gab keine Schwimmwesten und ob wirklich ein Erste-Hilfe-Kit an Board war, wer weiß das schon? Gesehen haben wir keins. Unsere Guides sowie die Besatzungsmitglieder sprachen so gut wie kein Englisch. Briefings gab es in den ersten Tagen kurz und unzureichend a la „Reef on the right side“, später einfach gar nicht mehr. Ganz zu schweigen von Buddyteams, Buddycheck oder der Absprache von Tauchreihenfolgen.
Einen Strömungstauchgang am 2. Tag mussten wir abbrechen, weil wir offenbar auf die falsche Riffseite „abgeworfen“ wurden, in eine gefährlich Down-Strömung gerieten und von 10 auf 30 Meter gezogen wurde. Hinweis: Wir tauchten mit EAN! Unsere Guides erwiesen sich hier als nicht hilfreich und waren irgendwo weit hinter der Gruppe. Den TG haben wir gutgeschrieben bekommen, aber es können wirklich alle froh sein, dass nichts passiert ist. Wir mögen uns nicht vorstellen, wie unsere Guides in einem echten Krisenfall gehandelt hätten. Insgesamt waren die Tauchgänge wirklich schlecht geführt und es ist wohl nur unserer Erfahrung und der der Mittaucher geschuldet, dass nichts passiert ist. Bei unserem einzigen Nacht-TG wurde es z.B. regelrecht chaotisch, weil es weder ein Briefing noch Absprachen gab und sich außer uns noch weitere Gruppen zur selben Zeit am „Hausriff“ tummelten. So verloren wir zeitweise unseren Guide und einen Teil unserer Gruppe.
Es gab auch generell keine Absprache unter den insgesamt 7 Booten, so dass häufig mehrere Boote aus dem Resort gleichzeitig denselben Tauchspot anfuhren und sich so mehrfach mehr als 20 Taucher an einem kleinen Riff drängelten - bei der Fülle von rund 40 Tauchplätzen absolut überflüssig.
Apropos: Die auf der Webseite angekündigten Fahrzeiten von 15 Minuten entpuppten sich allesamt als deutlich länger. Meistens waren wir 40-50 Minuten unterwegs. Kein Genuss auf den ungepolsterten Holzbänken der kleinen Boote.
Die Flaschenbefüllungen schwankten übrigens regelmäßig von 140 bis 190 bar. Eine EAN Analyse durch uns war jeden Tag aufs Neue schwierig. Erstens mussten wir diese Selbstverständlichkeit jeden Tag wieder einfordern. Zweitens gab es nur einen Analyser und der war manches Mal schwer aufzutreiben. Zudem wurden Flaschen beim Wechsel vertauscht, obwohl wir sie beschriftet hatten.
All diese Punkte haben wir vor Ort bereits beim Reiseleiter und beim Leiter der Tauchbasis reklamiert, allerdings liegt da so viel im Argen, dass wir mit kleinsten Verbesserungen einfach leben mussten. Das soll aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass vieles hier wirklich fahrlässig ist.
Noch kurz ein paar Worte zum Umweltschutz
Der wird hier leider immer noch ganz klein geschrieben. Bei Ausfahrten mit Lunchboxen werden zwar wieder verwendbare Kunststoffdosen verwendet, diese werden aber - wie alles was innerhalb des Ressorts von a nach b muss - in Einweg-Plastiktüten transportiert. Auf dem Buffet finden sich immer wieder Desserts in Einweg-Plastik- oder Aluschälchen. Wasser gibt es bei Ausfahrten in 600ml Einwegflaschen; diese findet man dann auch überall wieder - auf den kleinen Pauseninseln, in den Mangroven und natürlich im Wasser treibend.
Unser Fazit:
Die Raja Ampat Dive Lodge würden wir nicht wieder buchen und auch auf keinen Fall weiterempfehlen. Von unserem Reiseveranstalter, der die Lodge jedes Jahr für Gruppenreisen bucht, fühlen wir uns regelrecht übers Ohr gehauen.