Hier können alle Fragen zum Thema Tauchausbildung ausgiebig diskutiert werden. Verbandsübergreifend kann hier nach allem gefragt werden was zum Bereich Aus- und Fortbildung gehört - moderiert von erfahrenen Tauchern.
  • 1
  • 2
Bodensee_CHAI / EFR Instr. / PDA Instructortrainer

Unterwasser Buddycheck

Hallo
Den Buddycheck an der Oberfläche sollet jeder Taucher und jede Taucherin kennen und auch anwenden.
Wir haben uns angewöhnt nach dem Abtauchen so ca. auf 5m einen weiteren Check zu machen.

Abtauchen mit der Secundär einheit (2 getrennte 1.und 2. Stufe ) auf 5m wechsel auf die primär Einheit kontrolle des Jackets ( nachziehen der Gurte ) Blick zum Buddy, OK und los gehts.

Dieses Vorgehen sollte nach meiner Meinung in die Grundausbildung aufgenommen werden.

Da ich mit Doppelgerät und gesperrter Brücke tauche, ( Bewegungslegasteniker, und viel mit Anfängern unterwegs ) bin ich auf diesen Check besonders angewiesen. Ich Tauche mit der Primäreinheit ab, beim Check wechsle ich auf die sekundär Einheit und beim erreichen von 100bar wechsel auf die primär Einheit.
Übrigens werden so beide Einheiten gebraucht und der "Oktopus" wird nicht als Alibi und Schmutzsammler durch das Wasser gezogen.

Was haltet Ihr davon ??
Wird das gemacht ??

E schön`s Tägli
AntwortAbonnieren
ramklovApnoeTL, TL**
08.03.2013 16:21
"Dieses Vorgehen sollte nach meiner Meinung in die Grundausbildung aufgenommen werden."

Wir kontrollieren (gegenseitig) die Ausrüstung des Tauchpartners, insbesondere ob bei ihm an irgendeiner Stelle Blasen austreten. Dabei testen wir auch kurz unsere eigene Ausrüstung durch.

Zum Hin- und Herwechseln der Regler bin ich meist zu faul, wäre aber auch sinnvoll.

gruß ramklov
08.03.2013 17:03
ja, kann ich mir gut vorstellen. Es schafft auf jeden Fall noch einmal eine "awareness", da es ja manchmal etwas durcheinander geht, wenn eine größere Gruppe ins Wasser springt. Was ich sagen will: bitte nicht nur an die Anfängerausbildung denken, sondern sinnvolle Verhaltensmuster trainieren / automatisieren, die auch für die Zukunft angewendet werden können. Beim Reglercheck /-wechsel bitte bedenken, dass einige luftintegrierte TC das ggf. nicht mögen, wenn nach dem Abtauchen kein Demand erzeugt wird.
Grüssle
08.03.2013 17:42
Ich wäre ja schon froh, wenn der Bubblecheck auch unter Sporttauchern selbstverstärständlich wäre. Was ich kategorisch ablehne, ist das Berühren und Rumgefummle an der Ausrüstung des Anderen, außer er bittet um eine konkrete Hilfe. Das sage ich auch so meinen Anfängern.
08.03.2013 17:44
Ich wäre ja schon froh, wenn der Bubblecheck auch unter Sporttauchern selbstverstärständlich wäre. Was ich kategorisch ablehne, ist das Berühren und Rumgefummle an der Ausrüstung des Anderen, außer er bittet um eine konkrete Hilfe. Das sage ich auch so meinen Anfängern.
08.03.2013 19:48
Der Titel hier heißt Unterwasser-Buddycheck und den möchte ich in gewisser Weise unterstreichen. Ich tauche immer mit denselben, wenigen Buddies, was die Sache natürlich vereinfacht. Den Buddycheck nach Lehrbuch machen wir gar nicht. Dafür schaue ich schon bei der Anrödelei immer wieder mal nach meinem Buddy. Unser Hauptcheck ist aber meistens direkt am Wasser bzw. im Flachwasser stehend und zwar als Selbstcheck. In dieser Phase hilft man sich dann schon mal, ohne dass es in Rumgefummele ausartet (also nur auf Anforderung). Der zweite Buddycheck ist in wenigen m Tiefe und wieder überwiegend ein Selbstcheck. Da ist schon die erste Ruhe im Tauchgang, und man kann dann auch besser den Sitz der Ausrüstung und die Erreichbarkeit aller Komponenten beurteilen. Wir verbinden das auch immer mit dem schon genannten Bubblecheck, der bei meinem Rebbi ohnehin eine Sonderbedeutung hat. Erst nach einem OK geht es dann richtig los.
Der nächste Punkt ist so eine Art permanenter Buddycheck und der besteht darin, dass ich beim Tauchgang immer wieder mal zum Buddy schiele. Als bekennender Lampenfetischist achte ich nämlich auf seine Lichtführung. Daran erkenne ich schon recht zuverlässig, ob es dem Buddy gut geht oder eben nicht. Wenn ich Bedenken habe, kommt halt die Sache mit dem OK-Austausch.
Klar, das steht so nicht im Lehrbuch, hat sich aber in den vielen Praxisjahren ganz gut bewährt.
Gruß
ddiver
~Aquana~PADI OWSI, GUE Tech 1
08.03.2013 22:07
Ich mache nach dem Abtauchen immer noch einen kurzen Check mit meinem Buddy, aber ohne Reglerwechsel. Darunter eine abgespeckte Version des Bubblechecks (manchmal auch richtig), das Freilegen seines Schnellablasses der IMMER unter seinem Schultergurt ist und den er da erst unterwasser loswerden will :D, Zurechtlegen des Gerödels (z.B. Lamoe rauskramen) und Tiefenkontrolle und gegenseitiges Okay. Das gehört für mich schon von Anfang an dazu, weil ich ganz am Anfang gar nicht los gekonnt hätte, ohne erstmal mein Zeugs zusammen zu suchen und mich auszutarieren.

Dauert insgesamt nicht viel länger als eine Minute
08.03.2013 23:37
@ddiver
Eigentlich kenne ich es auch nur so.
kwmIntro to Cave Diver (TDI),
DTSA-Gold (VDST),
Taucher *** (CMAS),
09.03.2013 14:13
Meine Tauchfreunde und ich handeln eigentlich schon immer so, wie von Dir beschrieben. Unmittelbar nach dem Abtauchen wird nochmal das Befinden abgefragt und die Ausrüstung auf Funktion geprüft. Dabei werden auch alle Regler nochmal geprüft.

Ein ständiger Wechsel der Regler ist bei uns nicht sinnvoll, da nur am Primärsystem ein langer Schlauch ist.

Gut Luft,
Klaus
09.03.2013 17:05
Der Backup-Regler kann gar nicht durch den Dreck gezogen werden, wenn er um den Hals hängt...
Lenni_DivePADI AOWD
10.03.2013 11:39
@lasso Es steht auch nirgends, dass er durch den Dreck gezogen wird, das muss er mit ordentlicher Octopusbefestigung allerdings auch nicht, sondern es ging um Alibi (ist er am Hals hängend auch) und Schmutzsammler. Schmutzsammler ist er immer, da er seltenst beatmet wird und somit nur die Schwebstoffe im Wasser aufnimmt, ohne richtig frei geatmet zu werden.

Ich persönlich finde den Vorschlag mit Sekundärstufe einzusteigen und dann gezielt auf die Primärstufe umzusteigen sehr interessant. Für den Tekki noch viel einfacher, da er die S-Stufe ja am Hals trägt und unter Wasser nicht mehr extra befestigen muss, einfach ausspucken und Primärregler einsetzen.
Ein nochmaliger Umstieg bei 100 bar hört sich sinnvoll an (bzgl. der Benutzung), aber würde ja ein wenig gegen den Sicherheitsaspekt sprechen. Bei Notfällen sucht der Buddy den Sekundärregler bzw. beim Tekki den Primärregler. Welchen soll er denn jetzt nehmen? Was geschieht im gleichen Fall, wenn ein Regler abbläst? Ich weiß als Buddy nicht wirklich, ob ich rechts oder links zudrehen muss und muss erst mal schauen, welchen Regler mein Buddy im Mund hat. Somit fällt das mit Wechsel bei 100 bar in meinen Augen flach.
Nitrox-PanscherPADI Advanced Freediver
SDI Solo-Diver
GUE Cave 1 / Tec 1 / DPV
TDI Gasblender
10.03.2013 12:25
Also ich mache folgendes:

Equipment-Check an der Oberfläche (wenn die Bedingungen es erlauben, sonst im Boot oder an Land). Dabei vom Kopf nach unten das Equipment durchgehen und testen. Regler im Wasser anatmen (könnten Wasser ziehen). Vor dem Abtauchen noch gegenseitiger Bubble-Check.

Warum man mit dem Backup abtauchen und dann auf Primary wechseln sollte habe ich nicht verstanden.

Auch würde ich die Brücke während des TG auflassen. Was ist der Vorteil einer geschlossenen Brücke?

Gruß,
Frank
Tümpitausche Sterne gegen Muscheln
10.03.2013 12:41
Beide Regler werden vor dem Abtauchen mit kopf im Wasser auf Funktion geprüft. Auf ca fünf Meter machen wir immer einen gegenseitigen Check. Beim Tauchen werden normalerweise beide Regler benutzt, damit über die Funktion Sicherheit besteht. Rumfummeln an meiner Ausrüstung geht bei mir gar nicht.
10.03.2013 19:16
Buddycheck??
Das ist doch so was ähnliches wie ein Wolpertinger, oder wie war das noch?

Schön wäre es ja, aber ich kann ja gar nicht glauben, was ich da lese.

Ich bin nicht sicher, wie viele Buddychecks ich im letzten Jahr bei anderen gesehen habe, als bei Tauchschülern während und kurz nach der Ausbildung.
Es ist auf jeden Fall eine Zahl sehr nahe Null.

Drüber geredet wird bestimmt bei jedem zweiten Tauchgang - gemacht wird meistens nichts.
ramklovApnoeTL, TL**
10.03.2013 19:29
@ Razorista,

solltest Du jemals anspruchsvolle Tauchgänge - jedenfalls anspruchsvoller als im Tauchcenter Nullzeit - machen, wirst Du Dir bestimmt auch die eine oder andere Ausrüstungskontrolle bei Dir und Deinem Partner angewöhnen.

gruß ramklov
10.03.2013 20:13
Ein routinierter "Buddycheck" ist keine große Aktion. Es ist ja auch genau genommen ein Selbstcheck und der andere guckt zu. Das läuft mit meinen Partnern, deren Ausrüstung ich sowieso aus dem Eff Eff kenne, schnell und unauffällig ab. Stehend im Wasser mit Besprechung des Kurses und der Tauchgangseckparamter. Auch das sind ggf. nur 10 Worte.
10.03.2013 20:15
@ramklov
Auch wenn mir Nullzeit gerade richtig Spass macht, heist das ja nicht, das ich nur dort tauche.

Und lass es mich mal so formulieren:
Wenn die Leute schon beim üben für die `anspruchvollen` Tauchgänge die Checks weglassen, wie sollen sie dann funktionieren und mehr als symbolisch sein?
10.03.2013 20:20
zu früh abgeschickt...
Auch wenn man mal nicht "posiert" gucke ich bei meinen Partner die sicherheitsrelevanten Dinge an: Inflatorschläuche gesteckt? Probefüllung von Anzug und Jacket? Anatmen der Automaten - wenn`s kalt ist, erst unter Wasser. Beim Sprung gleich ins tiefe Wasser wird das natürlich noch strenger, als im stehtiefen Baggerseeufer, gehandhabt.
10.03.2013 20:22
nun, wer sagt, dass die Mehrheit der Pressluftatmer auch gute Taucher sind?
10.03.2013 20:27
Tja, was ich meine geht aber mehr in die Richtung, das man ständig Leute mit nicht befestigten Automaten, verdrehten Schläuchen und wild aufsteigenden Blasenvorhängen sieht - auch in Doppelpack, Sidemount, oder sogar mit Rebreather.

Das passiert bei Euch anscheinend selten, aber ich bin sicher, es kommt vor.
Besonders die erfahrenen Taucher neigen ja ab und zu mal zu Nachlässigkeit.
10.03.2013 20:29
Es gibt aber auch (wenige) Partner, da gucke ich nicht mehr genau hin. Die sind so unterwegs, als wenn sie solo tauchen. Und es auch 100%ig können. Da wird nur noch nach Bubbles geschaut.
Bodensee_CHAI / EFR Instr. / PDA Instructortrainer
11.03.2013 06:22
Mit der geschlossen Brücke tauche ich weil:
Bewegungslegasteniker und doch öfter alleine unterwegs. Ich habe auch 2x 2.10m Schlauch an meinen Automaten die keineswegs herum Hängen, sondern schön versorgt sind, dass sie bei bedarf einfach heraus gezogen werden können. Beide Automaten hängen bei mir über die rechte Schulter und ich kann ein Wechsel ganz einfach machen.

Ich habe des öfteren Automaten zur Revision auf dem Tisch: und ich sag Euch, dass die nicht gebrauchten zum grossen Teil mehr versift sind als die Hauptautomaten. Das an Anatmen der ist schon richtig. Aber nicht nur einmal sonder doch eine gewisse Zeit.

E schön`s Tägli
Vercingétorixold school
11.03.2013 09:44
Beide Automaten werden an der Oberfläche und zwischen 5 und 10 geprüft. Gleiches gilt für den Partner. Beide Systme werden während des Tauchgangs benützt und weder um den Hals gewürgt noch durch den Moder gezogen. Rumgefummel Dritter an meiner Ausrüstung oder mir wird streng bestraft, seit ich einen Depp dabei erwischt habe, wie er meine Kugelventile an Deck schließen wollte........
089chillerTümpeltaucher
11.03.2013 10:30
Hallo Bodensee_CH:
grundsätzlich zum Bubble Check und dem von dir beschriebenen Tauchverhalten! Gehört bei meinen TG auch immer dazu und sollte bei keinem TG fehlen! Genauso wie der Buddycheck an Land. Leider wird der zu 99,9% vernachlässigt.

Ein kleiner Tip aus der Praxis zur geschlossenen Brücke: Ich habe auch Probleme meine Brücke im Notfall schnell zu schließen. Hab jetzt den Tip bekommen die Brücke nur 3 Umdrehungen weit geöffnet zu tauchen. So ist der Gasaustausch zwischen den Flaschen gewährleistet und im Notfall ist die Brücke ruck zuck zu... denk mal drüber Nach!

ZeKikMistralopithecus Borealis
11.03.2013 11:42
Also wenn der TG es rechtfertigt baue ich das schon ins Briefing mit ein. Bei vorgegebener Tiefe (meist 6M oder 10M)einfach mal austarieren und Luft anhalten. Der Partner schwimmt dann einmal um einen rum, hält nach Undichtigkeiten oder sonstigen Auffälligkeiten Ausschau und dann ist auch schon gut. Das dient dann genauso sehr dazu, vor dem Abstieg den Puls wieder runter zu bekommen, Ohren und Nase an die Umgebung zu gewöhnen und die Balance zu finden.
Regler und Anschlüsse teste ich lieber vor dem Abtauchen an der Oberfläche. Je nachdem wie dick die Handschuhe sind und der Buddy "verkabelt" ist, kann das wiederverstauen des Zweitreglers schon mühsam sein.

Das mit den zwei getrennten Flaschen wird in Zeiten des "Sidemount Hypes" ja wieder modern. Früher kannte ich das nur von den Höhlenmolchen.
Wenn aber nicht gerade unumgänglich ("Ägypten-DIY-Doppel") spare ich mir aber lieber das ewige Gewechsel (bisher komm ich noch ganz gut an meine Ventile ^^) Bei der Ausbildung haben wir als Stauseetaucher die eigene Ventilhandhabung zumindest mit als Pflichtübung dabei.

Von der Verallgemeinerung von DIR und solchen Extremitäten bin ich allerdings kein Freund. Da wird oft kopiert ohne sich Gedanken zu machen. DIR kommt aus Florida-Warmwasserhöhlen. Kaum mit Mitteleuropa gleichzusetzen.
Als Beispiel nenne ich nur mal die Verwendung einer "30mÜberbrückungsspule" beim Bojesetzen. Vollkommen unpraktisch, wird vom VDST inzwischen aber fast als Standard verkauft und von dessen Jüngern artig nachgebetet. In Ägypten mag sowas vielleicht noch passen (besonders weil`s auch gut ins Fluggepäck passt)... aber bei europäischen MeeresTG ist das Friemelzeug einfach nur lästig.

Im Rahmen des finanziell Möglichen sollte die Technik und die Ausrüstung immer den Bedürfnissen des Tauchgangs entsprechen. Bei einem haben die DIR`ler nämlich Recht: "Taskload kills!" (oder nervt zumindest gehörig)...

Gruss
Zekik
rugolGUE T2, C1,DPV, JJ Level1, GUE CCR
11.03.2013 12:28
Hai,

@ZeKik: was soll an einem Spool denn hier in Deutschland unpraktisch sein? Ich kann das Teil auf jeder erreichbaren Tiefe schnell zusammenbauen und die Boje schießen. Habe ich gerade vor zwei Tagen wieder gemacht.

Grüße aus dem Norden
  • 1
  • 2
Antwort