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Drake-Test (Einfache Methode CO- und CO₂ Früherkennung)

Geändert von MrDrake001,
09.07.2025 15:55

Drake-Test

Einfache Methode zur Prüfung von CO- und CO₂-Konzentrationen in Tauchflaschen-Atemluft von Christian Armin Dirk Mihm, Alias MrDrake001 Veröffentlicht am: 07. Juli 2025 Lizenz: Creative Commons BY-SA 4.0

Ziel

Der Drake-Test ermöglicht es Sport- und Hobbytauchern, die Atemluft aus Tauchflaschen auf Kohlenmonoxid (CO) und Kohlendioxid (CO₂) zu überprüfen – ohne teure Spezialgeräte oder Labore. Die Methode dient:

  • der Früherkennung kontaminierter Atemluft, insbesondere bei selbst gefüllten Flaschen, auf Booten oder bei unbekannten Füllquellen,

  • sowie der schnellen Beurteilung bei Erste-Hilfe-Maßnahmen im Rahmen von Tauchunfällen, bei denen eine CO- oder CO₂-Vergiftung vermutet wird.

Benötigte Materialien

  • 1× tragbares CO-Messgerät (z. B. CO-Analyser GCO100 mit Sensor)

  • 1× tragbares CO₂-Messgerät (z. B. Technoline Co2 Messgerät WL1030)

  • durchsichtiger, luftdichter Kunststoffbeutel

  • Atemregler mit angeschlossener Tauchflasche

Durchführung

  1. Sensoren einschalten und ggf. nach Herstellerangaben kalibrieren.

  2. Beide Sensoren in den geöffneten Beutel legen, sodass die Anzeigen sichtbar bleiben.

  3. Den Beutel mit Luft aus dem Atemregler befüllen (2–3 Sekunden), ohne eigene Ausatemluft einzubringen.

  4. Den Beutel luftdicht verschließen. (mit der Hand oder Kabelbinder)

  5. Beobachten: Innerhalb von 30–120 Sekunden zeigen die Sensoren die Konzentrationen von CO und CO₂ an.

Bewertung der Messwerte

Gas Optimal Warnbereich Kritisch
CO (Kohlenmonoxid) 0 ppm 1–5 ppm > 5 ppm
CO₂ (Kohlendioxid) < 500 ppm 500–800 ppm > 800 ppm

Hinweis: CO ist hochgiftig, CO₂ kann unter Druck zu Atemnot und Bewusstlosigkeit führen. Beide Gase dürfen in Atemluft nur in Spuren vorkommen.

Anwendung bei Nitrox und Trimix

Die Methode ist auch für Nitrox- und Trimix-Gemische geeignet – mit folgenden Hinweisen:

  • CO-Messung: Funktioniert zuverlässig bei allen Gasgemischen. Achte auf Sensoren, die für hohe O₂-Konzentrationen geeignet sind.

  • CO₂-Messung: NDIR-Sensoren funktionieren in der Regel gut, können jedoch durch Helium (in Trimix) leicht beeinflusst werden.

  • Wichtig: Immer bei Umgebungsdruck testen – also Luft aus dem Atemregler entnehmen, nicht direkt aus der Flasche.

Hinweis bei Trimix: Helium kann die Messgenauigkeit mancher CO₂-Sensoren beeinflussen. Es wird empfohlen, beim Sensorhersteller nachzufragen, ob das Gerät für Messungen in heliumhaltigen Gasgemischen geeignet ist.

Sicherheitshinweise

  • Diese Methode dient der orientierenden Prüfung – sie ersetzt keine zertifizierte Gasanalyse.

  • Sensoren regelmäßig kalibrieren und auf Funktion prüfen.

  • Nicht direkt mit vollem Flaschendruck in den Beutel blasen – Druckminderer verwenden.

  • Bei auffälligen Werten: Flasche nicht verwenden, Füllquelle überprüfen lassen.

  • Bei Verdacht auf CO-Vergiftung: 100 % Sauerstoff verabreichen, Notruf absetzen, Druckkammerbehandlung erwägen.

Veröffentlichung & Schutz

Diese Methode wurde am 07. Juli 2025 durch Christian Armin Dirk Mihm, Alias MrDrake001 öffentlich gemacht. Sie steht unter der Lizenz Creative Commons Attribution-ShareAlike 4.0 International (CC BY-SA 4.0). Sie darf frei verwendet, geteilt und weiterentwickelt werden – unter Nennung des Urhebers und unter gleichen Bedingungen. Diese Veröffentlichung dient auch der defensiven Offenlegung, um eine Patentierung durch Dritte auszuschließen.

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CiccioneAdvanced Technical Mermaid
08.07.2025 00:02
Danke für den Tip. Nur was soll da nun so speziell sein, wenn ich mit entsprechenden Messgeräten CO bzw CO2 messe?

Da braucht man nix defensiv veröffentlichen, da schlicht keine erfinderische Höhe für eine Patentierung gegeben ist.
08.07.2025 00:28

Danke für dein Feedback – du hast natürlich recht: CO- und CO₂-Messung an sich ist nichts Neues. Aber der Punkt beim Drake-Test ist nicht die Erfindung eines neuen Sensors, sondern die systematische, praxistaugliche Anwendung dieser Technik im Tauchkontext:

  • Die Methode ist speziell auf die Bedingungen beim Tauchen zugeschnitten (z. B. Umgebungsdruck, Reglerentnahme, Mischgase).

  • Sie ist bewusst so gestaltet, dass sie mit einfachen Mitteln (z. B. Zip-Beutel + tragbare Sensoren) auch auf Booten, in Tauchbasen oder im Notfall anwendbar ist.

  • Viele Taucher wissen gar nicht, dass man CO/CO₂ überhaupt selbst testen kann – geschweige denn wie.

  • Die Veröffentlichung dient nicht nur der Information, sondern auch der Offenlegung, um zu verhindern, dass jemand später versucht, genau diese Kombination als „System“ zu patentieren (was in der Praxis leider vorkommt – siehe z. B. bei O₂-Analysern mit App-Anbindung).

Ich sehe den Drake-Test nicht als „Erfindung“ im klassischen Sinn, sondern als offene, dokumentierte Sicherheitsmaßnahme, die jeder nachvollziehen und anwenden kann – und genau deshalb habe ich sie unter CC-Lizenz veröffentlicht.

08.07.2025 00:47Geändert von derUlukai,
08.07.2025 00:49
Tatsächlich habe ich mir vor Jahren, nach entsprechenden Berichten über die boote in Ägypten - mal einen recht handlichen CO tester (tatsächlich sogar besagten gco100) gekauft - - - und anschließend noch kein einziges Mal benutzt.
Man hat ja schließlich noch genug andere Dinge vorm Tauchgang zu erledigen, inklusive nitrox check. Da jetzt noch den CO tester vor die leicht geöffnete Flasche halten und schauen ob sich was tut, dazu bei dem doch sehr geringen Restrisiko? Verbraucht ja nur 'sinnlos' Luft.

Ob ich mich dank des Tütentricks jetzt doch noch einmal daran versuche? Irgendwie bezweifle ich es, andererseits schadet es ja auch nichts.. Danke jedenfalls für den reminder ans Thema und den Tütentrick.
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
08.07.2025 01:02
Mal ehrlich: ein Gas in eine Rüte zu füllen um es dann zu analysieren ist nun wahrlich keine Erfindung Ob das nun eine Tüte, ein Probenröhrchen oder sonst ein Behältnis ist, ist seit sicher mehr als 100 Jahren Stand der Technik = Prior Art.

Ich schätze die Wahrscheinlichkeit Öl und sonstigen Dreck in Flaschen zu finden ist erheblich höher als CO. Dafür müsste der Kompressor ja Luft absaugen, die mit irgendwelchen Abgasen von Verbrennungsmotoren kontaminiert ist. Ich hoffe mal, so grob fahrlässig ist wohl niemand
08.07.2025 01:36
Doch - Baani Adventure, Mai 2008.
08.07.2025 04:53

Vielen Dank für das Feedback zum Drake-Test – ich habe mich über die Rückmeldungen sehr gefreut, gerade weil sie das Thema aus unterschiedlichen Blickwinkeln beleuchten.

Mir ist bewusst, dass das Risiko einer CO- oder CO₂-Kontamination bei sauber gewarteten Kompressoren und seriösen Füllstationen sehr gering ist. In der Praxis wird der Test daher sicher nicht zum Standard werden – und das ist auch nicht das Ziel. Vielmehr sehe ich ihn als eine zusätzliche Möglichkeit für bestimmte Situationen: etwa bei Reisen, bei unbekannten Füllquellen oder wenn nach einem Tauchgang unklare Symptome auftreten.

Ich selbst habe den Test deshalb in meinen Notfallrucksack aufgenommen – nicht, weil ich ihn regelmäßig brauche, sondern weil er im Einzelfall helfen kann, schneller eine Einschätzung zu bekommen. Gerade wenn mehrere Personen betroffen sind oder die Ursache nicht sofort ersichtlich ist, kann ein einfacher Lufttest eine hilfreiche Ergänzung sein.

Natürlich ersetzt das keine professionelle Analyse. Aber es kann ein kleiner Baustein sein, um im Notfall strukturierter vorzugehen – oder um eine mögliche Ursache auszuschließen. Und ja, ob man im Ernstfall 2 oder 25 Liter Sauerstoff geben sollte, macht durchaus einen Unterschied – auch in der Vorbereitung.

Ich sehe den Drake-Test als Option. Für alle, die in bestimmten Situationen etwas mehr Sicherheit möchten – oder einfach ein zusätzliches Werkzeug zur Verfügung haben wollen.
Haben ist besser als brauchen.

Nochmals danke für die Rückmeldungen – und bleibt sicher da unten.

andre171PADI MSD, NAS Foundation, künftig weiter mit dem VDST
08.07.2025 06:49
Ich weis nicht mehr genau wo ich es her habe (irgendein US Forum oder ein altes Buch aus den 90ern), aber die Methode mit einem Plastikbeutel und einem (billig) Messgerät ist mir seit Jahren bekannt...
Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
08.07.2025 07:36
Das ist mit ChatGPT generiert, oder ähnliches oh mann...
Was ist daran bitte innovativ, wird seid Jahren so praktiziert in der Tauchcommunity von einigen. Messgeräte gibts ja bei Conrad o.ä., also nichtmal nen spezielles Gerät? Dann ki generiert, macht man heute so Erfindungen? Haha gleich mach ich mal sowas um innovativ eine Lizenz für Nitrox Messung zu bekommen.
Ich nenne es den 69 Blasen Test.

DAN hatte mal so nen Luftballon mot irgendwas drin. Den hat man mit der Flasche aufgepustet und bei Überschreitung eines Grenzwerts kam es zu einer chemischen Reaktion und einer Verfärbung. Hat sich nicht durchgesetzt.
joebarbrevetiert
08.07.2025 09:15Geändert von joebar,
08.07.2025 09:15
Es gab mal so ein handliches Messgerät cootwo welches Sauerstoff und Kohlenmonoxyd in einem Durchgang messen konnte. Nix mit Beutel, sondern direkt ab der Flasche wie die gängigen Sauerstoffmessgeräte fürs Tauchen.
Ich habe es ein paar Jahre lang benutzt und es gab tatsächlich auch einige Überraschungen.
Leider gibts die Firma nicht mehr und anscheinend ist der Markt nicht gross genug für andere Hersteller so etwas herzustellen.

Die Beutel Variante ist wirklich nichts neues, kenne ich seit Jahren, seit ich mich mit der Thematik auseinandergesetzt habe. Ist mir aber tatsächlich zu Unhandlich.
08.07.2025 11:31

Ich verstehe, dass einige von euch die Methode oder Teile davon schon kannten und das ist auch gut so. Ich habe nie behauptet, etwas technisch Neues erfunden zu haben. Der sogenannte ‚Drake-Test‘ ist keine Innovation im Sinne einer neuen Technologie, sondern eine systematische, dokumentierte Anwendung bestehender Mittel speziell zugeschnitten auf den Tauchkontext.

Warum ich ihn überhaupt benennen und veröffentlichen musste, hat einen ganz praktischen Grund: In der Vergangenheit wurden immer wieder einfache, längst bekannte Verfahren von Dritten patentiert oder kommerzialisiert oft mit dem Ergebnis, dass sie danach nicht mehr frei nutzbar waren.
Durch die Veröffentlichung unter einer offenen Lizenz (CC BY-SA 4.0) ist die Methode nun rechtlich geschützt nicht für mich, sondern für alle. Sie ist damit öffentliches Wissen, das niemand mehr Exklusiv beanspruchen oder einschränken kann.

Ich habe den Test nicht für Experten geschrieben, die sich seit Jahren mit Gasanalytik beschäftigen. Ich habe ihn für all jene dokumentiert, die vielleicht noch nie darüber nachgedacht haben, dass man CO oder CO₂ überhaupt selbst testen kann oder die in einer kritischen Situation ein einfaches Werkzeug brauchen.

Warum überhaupt eine Lizenz? Wer sollte mich daran hindern, eine Tüte und zwei Messgeräte zu benutzen?

Ganz einfach: Niemand kann dir das privat verbieten und das soll auch so bleiben.
Aber genau deshalb habe ich den Drake-Test öffentlich benannt und unter eine offene Lizenz (CC BY-SA 4.0) gestellt.

Denn in der Vergangenheit gab es immer wieder Fälle, in denen einfache, längst bekannte Verfahren von Dritten als „System“ patentiert wurden,oft mit minimaler Abwandlung.
Und plötzlich durften andere sie nicht mehr frei nutzen, weitergeben oder in Kursen lehren, ohne rechtliche Risiken.

Durch die Veröffentlichung unter einer offenen Lizenz ist der Drake-Test jetzt dokumentiert und gilt als „Stand der Technik“.
Das bedeutet: Niemand kann ihn sich später exklusiv sichern oder anderen die Nutzung untersagen. Er bleibt frei für alle, die ihn brauchen.

Ich habe also nicht versucht, etwas zu schützen, um es zu besitzen sondern um sicherzustellen, dass es niemand anderes besitzen kann.

Es geht nicht um Erfindung, sondern um Zugänglichkeit und Freiheit.
Und genau deshalb war die Veröffentlichung wichtig.

Dass einige ihn zu kompliziert oder unnötig finden, ist völlig in Ordnung.
Jeder muss für sich entscheiden, was er braucht und was nicht.
Ich sehe den Drake-Test als Option und ich musste ihn rein rechtlich benennen.
Ich bin dankbar für jede Rückmeldung, auch kritische, solange sie respektvoll bleibt.

08.07.2025 12:43
"Sie darf frei verwendet .......... werden – unter Nennung des Urhebers.

Stelle ich mir sehr komisch vor, auf einem Safarischiff halten 5 Taucher Plastikbeutel an ihre Flaschen
und rufen die ganze Zeit "
Mihm, Mihm, Mihm, Mihm" big
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
08.07.2025 14:35
@Drake und alle anderen: hat denn jemand schon einmal tatsächlich CO bzw CO2 in seiner Flasche gefunden?

Von Leuten die Öl und Dreck in der Pulle hatten und deshalb Zeugs eingeatmet haben von dem man sich besser fern halten sollte hab ich schon gehört.

Gerade bei CO ist es ja so, dass dieses schnell zu CO2 weiter oxidiert wird. CO ist erst bei höheren Temperaturen wirklich stabil .... googelt mal Boudouard-Gleichgewicht
joebarbrevetiert
08.07.2025 15:34Geändert von joebar,
08.07.2025 15:50
Ich hatte mal 17ppm in einer Flasche.
Kompressor stand in einer Scheune, Luftansaugschlauch über eine Seitenwand ins freie geführt.
Ich hatte den Betreiber darauf aufmerksam gemacht und soweit ich weis verwendet er jetzt noch längere Schläuche und Filterpatronen welche das CO oxidieren.

@Ciccione
Boudouard-Gleichgewicht aus Wikipedia
"Bei Raumtemperatur wird die Umwandlungsgeschwindigkeit unmessbar klein: Kohlenmonoxid ist metastabil."
08.07.2025 18:24
Ich verstehe eure Einwände und auch die angespielten Vermutungen, ich wolle mich auf irgendeine Weise profilieren.
Aber so ist es nicht.
Ich habe lediglich etwas rechtlich abgesichert, das meiner Meinung nach frei zugänglich sein sollte. Nicht mehr.
Ich musste nur dem Kind einen Namen geben.
Und ja, @Sascha314: Ich habe mir bei der Textstruktur und Rechtschreibung von Google Copilot helfen lassen. Weil ich mir schon dachte, wie das hier sonst ausgehen würde, wenn ich auch noch Rechtschreibfehler mache.
Danke übrigens an @thomys: Dein Gedanke hat mich wirklich zum Lachen gebracht. Dummerweise ist mein Name so wenig melodisch, dass ich ihn selbst nicht gern höre. 😉
Aber es war nötig, das in dieser Form zu schreiben.
Ich habe sogar einen Anwalt für Patentrecht gefragt, der mir diese Formulierung empfohlen hat einfach, um Missverständnisse zu vermeiden.
@Ciccione: Ich habe meinen ersten Tauchschein 1988 an der Cote d Azur gemacht. In den ersten zehn Jahren habe ich zwei Vorfälle mitbekommen, bei denen eine vorherige Prüfung der Atemluft oder auch nur eine einfache diagnostische Kontrolle sehr hilfreich gewesen wäre.
Zum Glück ging alles glimpflich aus. Danach hatte ich 24 Jahre Pause, bis ich wieder mit meinem Sohn zu tauchen begann.
Natürlich hat sich seitdem viel verändert. Die Kontrollen sind sicher besser geworden.
Und ich fange bewusst von vorn an. Ich habe meine Tauchgänge auf null gesetzt. Trotz 14 Brevets beginne ich noch einmal mit dem OWD, weil ich weiß, wie viel sich verändert hat und weil ich lernen will, nicht belehren und auch nicht kann.
Aber für mich als Krankenpfleger im OP und der ZNA macht es eben einen Unterschied, ob ich im Notfall 2 Liter oder 25 Liter reinen Sauerstoff geben muss.
Oder ob ich wenn ich unsicher bin die Atemluft einfach mal messe, auch wenn’s nicht auf den letzten ppm genau ist.
Versteht mich bitte richtig: Ich habe kein Patent angemeldet, ich will keine Lorbeeren, aber auch keine Häme.
Ich habe lediglich etwas öffentlich gemacht, das viele wissen aber nicht alle, weil es nirgendwo klar dokumentiert ist.
Ich bin kein Besserwisser. Ich bin jemand, der sich Mühe gibt. Und ich frage mich:
Würdet ihr mit jemandem tauchen wollen, der so über eure Arbeit redet, wie hier über meine?
Wir alle wissen: Es kann immer nur heraus kommen was drin ist. So wie bei einer Tauchflasche.
Aber manchmal wäre es schön, wenn auch oben an der Oberfläche ein bisschen mehr Druckausgleich möglich wäre und Austausch statt Wellen.
08.07.2025 18:44
@Cici, bei dem Zwischenfall auf der Baani gab's nen Toten, also ja, das Thema CO ist eines wenn an der Atemluft gespart wird
joebarbrevetiert
08.07.2025 19:03
@MrDrake
Kannst du mal ein Beispiel nennen wo bereits bekanntes und öffentlich zugängliches Wissen patentiert wurde?
und dieses Patent sich auch rechtlich durchsetzen lässt?
Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
09.07.2025 07:52
Mal abgesehen davon, dass ich schwer glaube man kann eine Methode patentieren, wie man frei kaufbare Messgeräte einsetzt...
Bei einem Patent müsste dann genau die Tüte usw spezifiert sein. Wenn ich mein Conrad Messgerät in einen Ikea Gefrierbeutel lege und das mit Luft aus einer Tauchflaschw fülle - bei aller liebe, aber das kann man gaub ich kaum so patentieren lassen, dass man jemand privates, der das im Urluab macht, abmahnen könnte.

Ein einleitender Satz, warum du das machst hätte wohl mehr geholfen.
CiccioneAdvanced Technical Mermaid
09.07.2025 09:56
@Joebar: jede Veröffentlichung ist neuheitsschädlich. Patente können nur auf Neuheiten mit hinreichender erfinderischer Höhe erteilt werden.
Wenn du etwas veröffentlichst ist es damit nicht mehr neu. Wenn du nun versuchen würdest, eine bereits veröffentlichte Erfindung (und sei sie nich so gut) zum Patent anzumelden, wirst du von der zuständigen Recherchebehörde einen Bescheid erhalten, in dem deine eigene Veröffentlichung aufgeführt ist und daneben ein "X" steht. Das "X" steht für neuheitsschädlich was dazu führt dass deine in der Patentanmeldung beschriebene Erfindung als nicht neu abgewiesen wird.
09.07.2025 10:18
Mist, wollte auch ein Patent anmelden, den Kakadu-Test, du bläst in ein Röhrchen und wenn es anfängt zu piepsen ist der Führerschein weg.
Allesdings brauche ich dafür diese bereits vorhandenen Polizeiröhrchen, Mist aber auch, da hat man mal Ideen und dann sowas....
devil
09.07.2025 10:20Geändert von MrDrake001,
09.07.2025 10:56
Es ist eine Lizenz.
Genauer gesagt eine Creative Commons Lizenz CC BY-SA 4.0

Ich beschreibe euch mal kurz was das genau ist:
Das ist eine internationale Lizenz, die regelt, dass jeder die Methode frei nutzen, weitergeben und sogar verändern darf
solange die Weitergabe unter denselben Bedingungen erfolgt.
das bedeutet:

1. Jeder darf’s benutzen, auch kommerziell.
2. Niemand darf es sich später exklusiv sichern oder ein Patent draus machen und dann andere Abmahnen wenn sie es lehren,
in Büchern beschreiben, weiterentwickeln und öffentlich verbreiteten.
Das gilt weltweit, rechtlich verbindlich und ist internationales Lizenzrecht.

Ich hab also nichts beantragt und nichts Patentiert
ich hab es freigegeben, rechtssicher gemacht für alle.
Ich musste nichts beantragen, keine Gebühren zahlen, keine Behörde überzeugen.
Ich musste das Ganze nur in einer bestimmten Form öffentlich machen, meinen Namen nennen und wie das ganze heißt.
Und genau das habe ich hiermit getan.
Warum?
Weil das reicht, damit es als „Stand der Technik“ gilt und somit niemand anders später ein Patent drauf anmelden kann.
Nicht zum Schutz für mich, sondern für alle, die es nutzen wollen.
Das ist der ganze Punkt.

@joebar
Ja so absurd es klingt: Genau solche Fälle hat es schon gegeben.
Leute nehmen was, das längst bekannt ist, basteln einen schicken Namen drumherum, ändern minimal etwas ab und schwupps, ist es ein „System“ und plötzlich geschützt.
Hier mal 3 Beispiele:

1. O2 Analyser mit Bluetooth & App
Sauerstoff analysieren ist altbekannt.
Bluetooth ist auch nichts Neues.
Eine App für uns Alltag.
Aber dann kam jemand auf die Idee, das Ganze zu kombinieren und es „intelligent vernetzter Sauerstofftester“ zu nennen.
Und schwups... Patent angemeldet und durchgeboxt.
Das Ergebnis: Basen, die ihre Messdaten auf dem Tablet anzeigen wollten, mussten plötzlich Lizenzgebühren zahlen oder aufhören.

2. Salzwasserkühlung für Akkus
Die Grundidee: Akkus über ein Umwälzsystem mit Meerwasser kühlen. Jeder Ingenieur lacht erstmal.
Und dann sieht er das Patent.
Denn durch eine bestimmte Anordnung der Pumpenführung wurde aus „kaltes Wasser = kühlt Akku“ plötzlich ein patentiertes „Energiesystem für marine Temperaturregulation“.
Und zack – Schutzrecht.
Nicht weil die Idee neu war, sondern weil niemand sie öffentlich dokumentiert hatte.

3. Zeitschaltuhr + Desinfektionssprühkopf
Du gehst an einem Automat vorbei, der dir alle 45 Sekunden Desinfektionsmittel aufsprüht... das ist nichts Besonderes.
Doch genau diese Kombination ist patentiert.
Desinfektionsmittel, Sprühkopf und Zeitschaltmodul sind alle bekannt.
Aber zusammen? „Automatisiertes Hygienesystem mit berührungsfreier Auslösung“ und damit geschützt.
Verkauft für vierstellige Beträge.
Du darfst es privat nutzen, klar. Aber als Arzt, Schule oder Firma? Nur gegen Lizenz.

Und genau darum habe ich das gemacht.
Ich wollte nicht der erste sein, der so ne CO/CO2 Messung im Beutel macht trotz meines Alters war ich das auch sicher nicht.
Ich wollte nur der erste sein, der sie so dokumentiert, dass sie niemandem mehr weggenommen werden kann, weil sie bis heute nirgendwo dokumentiert war.

@Sascha314
Du hast natürlich recht. Ich hätte erst erklären sollen warum ich das mache. Tut mir leid.
Und du hast narürlich auch recht das niemand dir heute verbieten kann eine Tüte und ein Messgerät zu benutzen.
Aber es gibt wie gesagt Fälle, dass genau solche einfachen Dinge plötzlich nicht mehr frei lehrbar waren, weil jemand eine Abwandlung davon patentiert hat oder zumindest so getan hat, als wäre es seins. Und es gibt Heerscharen von Anwälten die damit ihr Geld verdienen.

Dann stehst du da mit deinem Conrad-Messgerät im Ikea-Beutel, willst jemandem was Gutes zeigen und kriegst Post vom Anwalt. Abmahnung: 800 – 1.500 € weg.

Ich habe also nicht „meine Methode gesichert.
Ich habe etwas, das viele wissen aber keiner offiziell dokumentiert hat unter Schutz für alle gestellt.
Damit keiner später sagen kann: „Das gehört jetzt mir.“
joebarbrevetiert
09.07.2025 12:13
Zu deinem ersten Beispiel
https://apps.apple.com/ch/app/nitrox-buddy/id572411073 Eine App die es seit 2012 gibt. und da müsste er Lizenzen abdrücken und verlangt nichts für die App? Sehr grosszügig.
Kannst du mir näheres zum Patent sagen (Nummer oder so) im Espacenet habe ich so auf die Schnelle weder mit "intelligent vernetzter Sauerstofftester" noch mit "intelligent connected oxygen tester" etwas gefunden.

Damit kein Patent erteilt wird musst du es nicht in einer betimmten Form veröffentlichen, es reicht ein Forenbeitrag wie zum Beispiel den Beitrag von Andre171 vom 21.04.2021 um 18:53
Unsere Firmenanwälte würden mir jedenfalls den Hals umdrehen wenn ich etwas patentwürdiges in ein Forum posten würde

@Ciccione völlig einverstanden
Punkfish Divingbunte Kärtchen, einfarbige Kärtchen, egal - Hauptsache Tauchen :-)
09.07.2025 12:34

Drake: Ganz weg von dem nervigen Thema - bei einem Tauchunfall gibt man 100% Sauerstoff, nix Nasenkanüle, sondern Maske mit Reservoirbeutel oder Demandventil. Da fängt man mit 15l/min an, und wenn der Patient halt mehr atmet, dreht man weiter hoch.

Das lernt man in jedem tauchspezifischen Erste Hilfe Kurs, oder beim O2 Provider - ist eben etwas spezielles beim Tauchen, das nicht mit deiner alltäglichen Praxis übereinstimmt. Den Sauerstoff gibts du aber völlig unabhängig davon, was in der Flasche war, sobald der Zustand etwas mit dem tauchen zu tun haben kann.

09.07.2025 15:57Geändert von MrDrake001,
09.07.2025 16:14

@joebar Reicht ein Forenbeitrag als „CC‑Lizenz“?

Leider nein.
Ein Thread wie der von 2021 ist zwar öffentlich  er kann als
Prior Art wirken und künftige Patente erschweren.
Aber urheberrechtlich gilt:
„Alle Rechte vorbehalten“, solange der Autor nicht ausdrücklich schreibt

Dieser Beitrag steht unter CC BY‑SA 4.0“
und auf die Lizenz verlinkt. (hatte ich vergessen, hab ich verbessert, danke für den unbewussten Hinweis)

Ohne diesen Hinweis darf niemand den Text einfach kopieren, übersetzen oder kommerziell nutzen.


Warum die Gratis‑App NitroxBuddy trotzdem kein Problem hat

Es gibt tatsächlich Patente, die O2‑/Nitrox‑Sensor + Bluetooth + App als Gesamtsystem schützen
(z. B. WO 2018 132560 A1 / EP 3 568 350 B1).
Eine
reine Software‑App ohne eigene Sensoreinheit fällt da nicht drunter, deshalb muss der Entwickler nichts zahlen.

Kurz:
Forenpost - CC‑Lizenz (Lizenztext nachtragen, wenn man echte Freigabe will).
App‑Only - Patentverletzung (Schutz greift erst, wenn Hardware + Funk + App als Paket verkauft werden).



Hi  @Punkfish, danke für deinen Beitrag!

100 % Sauerstoff über eine Nicht‑Rückatmen‑Maske oder ein Demandventil mit  15 l/min ist bei jedem Tauchunfall die anerkannte Erstmaßnahme, so steht es in den DAN‑Kursen und in den deutschsprachigen Leitlinien, und in fast allen Situationen ist das völlig richtig.

Es gibt aber ein paar seltene Ausnahmen, die man auf dem Schirm haben sollte:

  1. Unerkannte COPD oder chronische CO2‑Retention
  1. Bei diesen Patienten ist der Atemantrieb oft stärker vom Sauerstoffmangel als vom CO2‑Anstieg abhängig.
Gibt man ihnen völlig unkontrolliert 100 % O2, kann die Ventilation abfallen ,  das CO2 steigt weiter  und es folgen Bewusstseinseintrübung bis hin zur Atemdepression („oxygen‑induced hypercapnia“).
Ein sofortiger Atemstillstand ist selten, aber die Lage kann sich deutlich verschlechtern.

Warum kann das im Tauchszenario passieren?

Unter Wasser erhöhen Gasdichte, Kälte und Stress die Atemarbeit. Schon eine leichte COPD kann dadurch symptomatisch werden, besonders, wenn der Betroffene seine Tauchtauglichkeits‑Untersuchung ausgelassen oder die Diagnose verharmlost hat.

Grundsatz bleibt: Wer eine chronische Hyperkapnie hat, sollte überhaupt nicht tauchen aber wir wissen: In der Praxis taucht trotzdem manchmal jemand mit unbekanntem Risiko.

Was tun, wenn der Worst Case eintritt?

1. Sauerstoffgabe bleibt erste Wahl.
Wenn eine Hyperkapnie vermutet wird (bekannte COPD, auffällige CO2‑Narkose‑Zeichen), O2‑Flow so titrieren, dass die Sättigung um 92‑94 % bleibt und Atemfrequenz, ‑tiefe und Bewusstsein eng überwachen.

2,Ursachen eingrenzen:
Eine schnelle Analyse der Flaschenluft auf CO / CO2 kann zumindest ausschließen, dass die Atemluft selbst vergiftet war. Das löst nicht das COPD‑Problem, schafft aber Klarheit, ob die Luftqualität mitzuspielen könnte.

Kurz gesagt:
100 % O2 rettet Leben
, aber in sehr seltenen Spezialfällen kann „etwas weniger und mit Köpfchen“ besser sein. Ein kurzer Blick auf mögliche Vorerkrankungen, eine schnelle Kontrolle der Flaschenluft und ständige Beobachtung des Patienten machen den Unterschied zwischen „optimal helfen“ und „ungewollt verschlechtern“.

09.07.2025 16:21
Ein Ersthelfer ist kein Arzt! Die Gabe von 100% bei Tauchunfällen ist daher immer angesagt. Selbst der Notfallarzt kennt keine möglichen Vorerkrankungen, hat ja auch nicht die Akten des Verunfallten dabei. Und selbst wenn der Laie die Vorerkrankungen kennen würde, hat das nix mit Köpfchen zu tun, ein Ersthelfer stellt keine Diagnosen und macht dann danach Behandlungen.
Also an alle Taucher die auch Erste Hilfe bei DAN oder ähnlichen gelernt haben, nicht durch den Schreiber über mir verunsichern lassen, gebt im Notfall Sauerstofff, alles andere ist nicht eure Baustelle !
Sascha314SSI MD, Nitrox, Deep
09.07.2025 16:30
Ehrlich gesagt wer liest denn diese langen generierten Texte wirklich richtig? Das ist mir zu anstrengend. Und sind diese Lizenzen wirklich ausserhalb von Open Source genutzt?

Sauerstoff Abgabe in Deutschland ist streng genommen eine Angabe von Medikamenten und das "darf" nur ein Arzt, auch nicht der Hauptsanitäter vom Rettungsdienst.
Ja es gibt seltene Komplikationen, bei dem man das nicht verabreichen darf. Diese Leute aind aber ziemlich sicher nicht tauchtauglich. Daher bei Tauchunfällen unbedingt geben. Wer taucht ist(sollte) sich das bewusst und dem möchte geholfen werden.

Achja und CO im medizinischen_reinen Sauerstoff? Das ist keine Pressluft Füllung mit normaler Luft oder Nitrox. Die symptome kommen ja nicht davon, sondern man gibt es WEIL es Symptome vorher gab.
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