Uralte und riesige Koralle im Great Barrier Reef entdeckt

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24.08.2021 16:12
Kategorie: News

Mehrere Hundert Jahre alte, gigantische Steinkoralle entdeckt

Eine außergewöhnlich große, mehr als zehn Meter breite Koralle wurde während Forschungsarbeiten im Great Barrier Reef vor der australischen Küste entdeckt. Es handelt sich um die breiteste dort bisher erfasste Koralle. Mit einem Alter von über 400 Jahren ist die Koralle auch eine echte Überlebenskünstlerin.

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5,3 Metern Höhe bedeutet Platz sechs in der Hitliste der größten vermessenen Korallen des gesamten Riffs, berichtet das Forscher-Team im Fachmagazin „Scientific Reports“.

Die Steinkoralle nahe der Insel Orpheus Island zählt zur Gruppe Porites, 30 Prozent ihrer Oberfläche sind mit Schwämmen und Algen bedeckt, wie die Gruppe um Adam Smith von der James Cook University in Douglas berichtet.

Älter als Entdeckung Australiens

Das Wachstum von Porites-Korallen hängt im Wesentlichen von der durchschnittlichen Meeresoberflächentemperatur ab. In Abstimmung mit dem Australian Institute of Marine Science (AIMS) berechneten die Forscher bei der riesigen Koralle ein jährliches Höhenwachstum von 1,21 Zentimetern. Bei der Höhe von 5,3 Metern ergab sich damit ein Alter von 438 Jahren.

Dies ist lange vor der europäischen Entdeckung Australiens im Jahr 1770“, schreiben die Forscher. Das AIMS hat über die Jahre bei mittlerweile 328 Kolonien massiver Porites-Korallen das Alter bestimmt und dabei bis jetzt ein Höchstalter von 436 Jahren ermittelt. Die entdeckte Koralle ist hier also Spitzenreiter und gehört damit wohl auch zu den ältesten des Great Barrier Reef.

99 Korallenbleichen überstanden

Die Wissenschaftler nannten die Koralle „Muga Dhambi“, was in der Sprache der in der Gegend lebenden Manbarra-Aborigines „große Koralle“ bedeutet. Muga Dhambi hat vermutlich 99 Korallenbleichen überstanden, die sich seit 1575 am Riff ereignet haben. Von 1858 bis 2008 wurden in dieser Gegend zudem 46 tropische Wirbelstürme registriert, die der Koralle offenbar nichts anhaben konnten.

Mit Blick auf die Zukunft gibt es am Great Barrier Reef aufgrund vieler Auswirkungen wie Klimawandel, abnehmende Wasserqualität, Überfischung und Küstenentwicklung echte Besorgnis im Hinblick auf Korallen“, schreiben Smith und Kollegen.