Mehr wandernde Bartenwale im Atlantik als im Pazifik

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09.09.2019 15:12
Kategorie: News

Golfstrom sorgt für reichhaltiges Nahrungsangebot im Nordostatlantik

Eine neue Studie hat die Häufigkeit von Bartenwalen in den verschiedenen Meeresgebieten rund um die Arktis verglichen. Die Forscher beobachteten große Unterschiede zwischen den Standorten der verschiedenen Arten. Das Ergebnis: Im Nordatlantik gibt es mehrere hunderttausend Bartenwale, die über weite Strecken wandern, während es im Nordpazifik nur wenige hundert davon gibt.

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"Grönlandwale, die das ganze Jahr über in der Arktis leben, sind am häufigsten im Pazifischen Ozean und im Nordwestatlantik zu finden", erklärt Tore Haug, Forschungsleiter am Institut für Meeresforschung (IMR) und einer der Autoren der aktuellen Studie.

Im Nordpazifik gibt es eine robuste Population von rund 20.000 Grönlandwalen, während es im Atlantik nur wenige tausend Individuen gibt. In den Gewässern des Nordostatlantiks gibt es nicht viele. Ein Teil der Erklärung ist, dass die Tiere zwischen 1611 und 1811 massiv gejagt wurden. Auch nach über zwei Jahrhunderten ist es der Bevölkerung immer noch nicht gelungen, sich zu erholen", so Haug. Auch im Pazifik wurden Grönlandwale gejagt, aber dort hat sich die Population erholt. "Jetzt werden sie dort wieder gejagt", sagt Haug.

Wenn es um die Bartenwale wie  Buckelwal, Zwergwal, Finnwal und Blauwal geht, die zwischen der Arktis und wärmeren Gewässern wandern, ist die Situation genau umgekehrt. "Im Nordatlantik gibt es mehrere hunderttausend dieser wandernden Bartenwale, während es im Nordpazifik nur wenige hundert davon gibt", sagt Haug.

Im Atlantik sind sie besonders häufig im Nordosten und in der Mitte des Ozeans zu finden. Ein wichtiger Grund dafür ist, dass hier das warme Wasser des Golfstroms auf das kalte Wasser der Arktis trifft. "Das macht diese Gebiete sehr produktiv, mit viel Krill und pelagischen Schwarmfischen wie Kapuziner-, Makrelen- und Heringsfischen", erläutert Haug. So ziehen die Bartenwale im Sommer gen Norden, um zu fressen, bevor sie sich nach Süden in Richtung Äquator begeben, um sich zu paaren, wenn sich der Winter nähert.

Die neue Studie basiert auf einem langjährigen Monitoring und ist das Ergebnis der Zusammenarbeit von Forschern aus verschiedenen Ländern. "Dies ist das erste Mal, dass ein solcher Vergleich zwischen den Populationen im Nordatlantik und Nordpazifik durchgeführt wird", schließt Haug.

Weitere Infos: www.hi.no.

Link zur Studie: www.sciencedirect.com/science/article/pii/S0079661118302775.