Apell gegen Ausrottung von Tierarten

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13.03.2007 16:30
Kategorie: News
Zum 20. Todestag (13.3.1987) von Prof. Dr. Dr. Bernhard Grzimek, des unvergessenen, unübertrefflichen Tier- und Artenschützers und Vaters der Serengeti in Tansania.

Mit der Wiederaufnahme der Großwildjagd und des Elfenbeinhandels vernichten die Politiker Tansanias Prof. Grzimeks Lebenswerk und beschmutzen sein Ansehen.

Ein Bericht von Günther Peter, der mit Prof. Grzimek gegen die Ausrottung der Meeresschildkröten und anderer Tierarten weltweit kämpfte

13.3.2007- Korntal-Münchingen:

Seit 1981 unterstützte mich Prof. Bernhard Grzimek bei meiner Arbeit für den Naturschutz, anfänglich bei der Rettung der Meeresschildkröten im Mittelmeerraum. Wir erreichten gemeinsam, dass die Einfuhr von Meeresschildkröten zuerst nach Deutschland und danach in andere Länder der Erde verboten wurde. Heute, zum 20. Todestag von Prof. Grzimek, erinnere ich mich ganz besonders an sein hartnäckiges, unnachgiebiges Auftreten in den Pressekonferenzen, die wir gemeinsam bestritten, um Schildkrötensuppe und Schildpattbrillen endgültig aus Deutschland zu verbannen. Wir hatten damit einen Erfolg, an den keiner von uns vorher glaubte. Prof. Grzimek war es, der es schaffte, das Thema Schildkröten-Schutz so erfolgreich in den Bundestag und in die Medien zu bringen. Nach meiner nun 25 Jahre währenden ehrenamtlichen Arbeit für die Tiere und die Natur denke ich gerne an die Zeiten zurück, in denen Prof. Grzimek in meinem Sessel saß und mir die spannenden Geschichten von seinen Abenteuern in Ostafrika erzählte. Er, der TV-Professor, war für mich ein Wunder, und ich verehrte ihn mehr als jeden Popstar. Wenn er zu den von mir organisierten Pressekonferenzen kam, hatten wir immer volles Haus. Er war einfach eine Attraktion und eine Autorität dank seines Einsatzes für die bedrohte Natur, und er warnte die Menschheit schon damals, lange vor den heutigen Schwätzern, eindringlich vor der Ausrottung der Tiere und der Vernichtung der Natur, deren Folgen die unausweichlichen Klimakatastrophen, die wir heute haben, und eine globale Klimaveränderung sein würden.

Vor ihm kuschten die Politiker, änderten aber nichts. Nur wegen der Versäumnisse der Politiker Deutschlands und der anderen Industriestaaten stehen wir heute kurz vor dem Untergang der Erde - das wäre vor Jahrzehnten leicht zu verhindern gewesen. Seine Warnung ist heute traurige Wahrheit, und noch immer wird nicht reagiert oder nur mit Geschwätz.

Der Film von Prof. Dr. Grzimek „Serengeti darf nicht sterben“, bei dem sein Sohn Michael in Tansania tödlich verunglückte, und der Film „Kein Platz für wilde Tiere“ waren die ersten Kino-Filme, die weltweit Schlagzeilen gegen die Ausplünderung der Wildtiere machten und mit Oskars ausgezeichnet wurden. Im Fernsehen war Prof. Grzimek ein Meinungsbildner in Sachen Natur- und Tierschutz. Er sensibilisierte die Nation, er begeisterte die Massen für die Tiere und für den Respekt ihnen gegenüber.

Der Vater der Serengeti, des größten Nationalparks Afrikas, liegt seit 20 Jahren neben seinem Sohn Michael in der Serengeti begraben und ist noch immer ein Magnet für Afrika-Touristen. Wenn Grzimek wüsste, dass die Politiker Tansanias auf der kommenden Artenschutzkonferenz die Großwildjagd vor allem auf die Elefanten freigeben und den Elfenbeinhandel für schnöden Mammon wieder zulassen werden, würde er sich im Grabe umdrehen. Deshalb fordere ich mit dem Nachdruck von einst 10 Mio. Unterschriften der Bürger weltweit, dass Elfenbeinhandel jeglicher Art und Großwildjagd verboten bleiben - im Sinne der Legende Prof. Dr. Dr. Bernhard Grzimek.

Dipl.-Ing. Günther Peter Bundesverdienstkreuzträger für Artenschutz
Berater für Tier- und Artenschutz
Römerstr. 2, D - 70825 Korntal-Münchingen
Tel: 07150 2981, 01714647799, Fax: 07150 969 161
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Internet: www.arten-tierschutz.com