22.06.2013 15:59
Kategorie: News
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Hans Hass gestorben
Begonnen hat alles 1937 am Cap d`Antibes zwischen Nizza und Cannes in Südfrankreich. Hier lernt der Sohn eines Wiener Anwaltes den amerikanischen Journalisten Guy Gilpatric kennen. Der Amerikaner jagt hier unter Wasser. Freilich noch ohne Tauchgerät. Gemeinsame Jagdausflüge mit der Harpune begeistern Hass und werden seinen Lebenslauf nachhaltig beeinflussen. Zurück in Österreich organisiert der junge Mann die erste Tauchfahrt nach Dalmatien. Eine Expedition auf die Niederländischen Antillen folgt bald darauf. Ihre Ausbeute an Unterwasserbildern ist enorm. Mit diesen Fotos aus der selbstkonstruierten Unterwasserkamera beginnt die Vortragstätigkeit in Deutschland. Mitten im Krieg kann Hass eine Tauchexpedition in die Ägäis leiten.
In Griechenland taucht er auch erstmals mit Tauchgerät, einem modifizierten Dräger Tauchretter für U-Bootbesatzungen. Die ersten Unterwasserfilme entstehen. Erstmals sind Mensch und Hai auf einem Bild zu sehen. Die Popularität des Unterwasserforschers steigt und steigt. Zu dieser Zeit schreibt der Biologe auch seine Dissertation über den Neptunschleier, einem Moostierchen im Mittelmeer. Nach dem Krieg reist Hass in den Sudan und ist der erste Mensch, der im "haiverseuchten" Roten Meer taucht. Auch eine zweite Expedition soll ihn wenig später ans Rote Meer führen. Dabei entsteht der Film "Abenteuer im Roten Meer", der bereits Spielfilmcharakter besitzt. Mit auf Reisen ist auch eine Frau: Die bezaubernde Lotte Baierl, die Hans Hass später heiraten wird. Der Film ist sehr erfolgreich, aber der Höhepunkt soll noch kommen...
Enthüllung ihrer Skulpturen "Pioneer for ever" |
Zusammen mit Irenäus Eibl-Eibesfeldt war Hass auch einer der Ersten, der den Hai nicht als blutrünstige Bestie, sondern als faszinierenden Jäger beschrieb. Im Verlauf seiner Forschungen unter Wasser entdeckte Hass unter anderem auch eine neue Art von Sandaalen, die nach ihm benannt wurde (Heteroconger Hassii).
Insgesamt schrieb Hans Hass mehr als 30 Bücher und drehte etwa 70 Filme. Er brachte so ganzen Generationen die Welt unter Wasser sowie das Tauchen näher. Danke Hans!
Kondolenzbuch im Internet
Nach einem "erfüllten, facettenreichen und überaus produktiven Leben" sei "einer der letzten großen Naturforscher des 20. Jahrhunderts" gestorben, heißt es in der Nachricht, die auch auf der Website von Hans Hass zu lesen ist. Dort wurde auch ein elektronisches Kondolenzbuch eingerichtet. Innerhalb kürzester Zeit hatten sich etliche Menschen darin eingetragen. Von Thailand über Russland bis nach Venezuela reichten die Reaktionen, in denen sich viele Personen für die Bücher und Filme von Hans Hass bedanken und seine Leistungen würdigen.Hans Hass Webseite (und Kondolenzbuch)
Wer die Arbeit von Hans Hass als Meeresbiologe und Umweltschützer würdigen möchte, den bitten wir, SHARKPROJECT – eine Organisation, die sich dem Kampf gegen die Zerstörung der Meere und die Ausrottung der Haie verschrieben hat – in seinem Sinn durch eine Spende zu unterstützen.