Verzasca, Kanton Tessin (Flusstauchen)

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Hallo an alle Taucher,ich war das letzte Wochenen ...

Hallo an alle Taucher,

ich war das letzte Wochenende (19.07.02 bis 21.07.02) im Tessin zum Tauchen. Organisiert wurde dies über eine Tauchbasis aus Kempten (Deutschland). Das ganze war sehr gur durchorganisiert und es wurde, zum Glück, auf sehr viel Sicherheit geachtet. Denn es ist wirklich teilweise sehr schwierig und auch gefährlich dort zu tauchen. Man muß alle Besonderheiten des jeweiligen Einstiegsplatzes und auch des Flußabschnittes sehr gut kennen, um eventuelle Gefahren meiden zu können. Einziger Wermutstropfen ist, das man jedes Mal mit voller Montur und Gerödel die teilweise sehr steilen und steinigen Hänge zum Tauchplatz laufen bzw. klettern muß. Das sind auch schon mal ein paar hundert Meter. Also nur das Notwendigste mitnehmen und am Besten auch keine Flasche größer als 8-Liter. Alles was größer ist wird zu schwer und unhandlich beim klettern. Es ist echt eine "Plackerei", bei der man konditionell fit sein sollte, weil man der Rückweg nach dem Tauchgang auch so zurücklegen muß. Am ersten Tag waren wir in "Lavertezzo" (Valle Verzasca) tauchen. Dort sind wir nach dem Einstieg kräftezehrend ca. 400 Meter flußaufwärts getaucht. Man sollte immer darauf achten im Strömungsschatten zu tauchen, da es sonst fast unmöglich wird, trotz Kraftaufwand, vorwärts zu kommen. Danach oben angekommen läßt man sich im "Weißwasser" von der Strömung erfassen und nach unten treiben. Äusserste Vorsicht hierbei, weil man nicht viel sieht (wegen den Verwirbelungen) und man ja nicht auf einen Stein aufschlagen will. Der zweite Tauchgang war an der "Römerbrücke". Sehr bekannt und auch gut zu betauchen, da die Strömung hier nicht so sehr stark ist (je nach Wasserstand). Am nächsten Tag waren wir Bergseetauchen im "Naret-Brother" auf ca. 2300 Meter. Das ist der absolute Wahnsinn, das muß man mal machen. Super klares Wasser mit Eis rundherum bei +4 Grad Wassertemperatur; ja nicht den "Trocki" veregessen. "Halbtrocken" ist zu wenig. Außerdem genießt man da oben einen gigantischen Ausblick. Am Mittag kam dann das absolute Highlight, Tauchen in der "Valle Maggia" von der "Wolfsschlucht" aus. Hierbei darf man keine Angst, geschweigedenn Höhenangst haben. Nach dem anstregenden Kletterabstieg, seilt man sich dann noch einmal (wie ein Bergsteiger) durch ein Felsspalte auf einen Felssvorsprung ab. Dieser Felsvorsprung befindet sich 5 Meter über dem Fluß, wo der Wasserfall reinmündet. Von hier aus springt man mit dem bekannten "großen Schritt vorwärts" dann runter. Das ist echt "Hardcore" und sollte wirklich nur derjenige machen, der es sich wirklich zutraut. Danach läßt man sich von der Strömung ca. 800 Meter flußabwärts treiben. Am letzten Tag sind wir in "Bignasco" gewesen. Sehr schön und auch interessant. Hier taucht man stromaufwärts in die verschiedenen "Gumpen" (Flußbecken). Von dort aus muß man dann manchmal zu Fuß durch den Fluß in das nächste Becken. Absolut vorsichtig sein, da man hier sehr leicht ausrutschen kann, weil die Steine teilweise mit Algen bewachsen sind. Danach kommt man in einem Becken an, von wo aus man dann an einer Steilwand aus in ein weiteres Becken kommt, wo ein Wasserfall reinmündet. Wenn man dann unter den Wasserfall taucht und sich von der "Walze" erfassen läßt, wird man mit Wahnsinns-Naturkräften umhergwirbelt, bis einen der Wasserfall wieder freigibt. Anschließend taucht man mit der Strömung zurück an den Ausstiegsplatz. Alles in allem ist Verzasca wirklich toll und hat sehr gute Sichtweiten. Man sollte allerdings wirklich darauf achten nur gut geführte Touren mitzumachen und auf die Sicherheit achten. Wenn man dann noch körperlich fit ist und keine Angst hat, ist Verzasca genau das richtige.

Also Verzasca ist schon wirklich ein Mythos !!!

Das ich keine volle Bewertung abgebe, liegt daran, das es eine elende Schufterei immer war, um zum Tauchplatz und zurück zu kommen.

PS.: Empfehlen kann ich eine Tour über Tauchsport-Kucki die in Kempten (Allgäu) sind.

Gruß
Oliver