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Reisebericht Oktober 2005 / Durch das Tukangbesi ...

Reisebericht Oktober 2005 / Durch das Tukangbesi Atoll (Südsulawesi) mit der M.V. Pelagian

Tauchen mit der M.V. Pelagian, die seit Herbst 2005 exklusiv bei Wakatobi unter Vertrag steht, ist Luxus pur. Geradezu ideal ist eine Kombination mit einem Landaufenthalt im Wakatobi-Resort. Wir haben jedoch von dieser Kombi-Möglichkeit abgesehen und ausschliesslich den 10-tägigen Trip auf der Pelagian genossen. Das Liveaboard Schiff mit australischem Kapitän, dem belgischem Tauchguide-Pärchen Chris und Sophie sowie indonesischer Besatzung (Stand: Okt. 05) kann ohne Wenn und Aber empfohlen werden. Angefangen bei den grosszügigen Kabinen mit eigener Dusche/WC und individuell einstellbarer Klimaanlage bis hin zum ausreichend konzipierten Stauraum. Nicht zu vergessen die einzigartige Kameraablagemöglichkeit auf dem Hauptdeck. Vor allem letzteres wird die Foto- und Videographen in hohem Masse erfreuen: auf keinem Schiff zuvor habe ich einer derart durchdachte und bis ins letzte Detail konzipierte Ablage gesehen: rutschfeste Gummimatten, pro Kameraplatz eine eigene in alle Richtungen verstellbare HLX-Beleuchtung (damit man wirklich alles sieht und den letzten Fusel vom O-Ring entfernen kann); unterhalb der Ablagefläche befindet sich eine Kommode mit zwei durchgehenden Einlagen mit ebenfalls rutschfester Unterlage und schliesslich Steckerplätze in 220/110- europäisch/amerikanischer Ausführung in Hülle und Fülle. Der Clou an den Kameraplätzen: damit einem die Sonne nicht blendet (die Ablage ist parallel zur Steuerbordseite angebracht), verfügt jedes der Fenster über ein lichtundurchlässiges Rouleau – da wurde wirklich an alles gedacht. Doch nun zum Essen: schlichtweg der Hammer – butterzartes Fleisch, mehrere Gänge zur Auswahl, immer frischer Salat und ausreichend Früchte (alles als Buffet). Für jeden Geschmack das richtige und ausreichende Portionen – auch für die zwei US-amerikanischen Gäste, die für sechs assen. Der Nachtisch war dann doch etwas zuviel des Guten – meist zu süss und zu üppig. Das Tauchen war mit 3-4 Tauchgängen pro Tag gut organisiert, obwohl wir uns den ersten Tauchgang vor dem Frühstück gewünscht hätten. So wurde halt der Abstand vom ersten zum zweiten Tauchgang (beide vor dem Mittag) etwas knapp bemessen. Die beiden Tauchbeiboote waren punkto Grösse im Verhältnis zur Platzfülle der Pelagian zu knausrig. Bereits am ersten Tag war ein Plexiglas-Kameragehäuse Opfer des „Gewühls“ (konnte jedoch repariert werden). Auf den beiden Hartschalenbooten war es zu eng; die Tauchflaschen (mit Tarierweste und Automaten blieben stets drauf) wurden vom Hauptschiff aus gefüllt. Nachts wurden die Boote aufs Oberdeck hochgezogen. Wir haben jedoch an der BOOT 2006 erfahren, dass ein separates Tauchschiff (wie auf den Malediven üblich) die Pelagian in Zukunft begleiten soll. So wird wohl auch der Kompressorenlärm nur noch von weitem (wenn überhaupt) hörbar sein. Die Tauchgänge für unseren Geschmack eher monoton, denn viele Tauchplätze glichen einander wie ein Ei dem andern: Steilwand, Steilwand und nochmals Steilwand. Die Route startete bei Wakatobi und endete dort auch wieder. Die Plätze beim Wakatobi-Resort sind allerdings echt ein Highlight und eine wohltuende Abwechslung zu dem, was wir sonst zu sehen bekamen. Die Riffe dort sind in einem sehr guten Zustand; das jahrelange Fischereiverbot und die strenge Kontrolle des Tauchgebiete vor unliebsamen Eindringlingen tragen als Folge der nicht ganz unumstrittenen Symbiose von Lorenz Mäder (Erbauer und „Vater“ der Wakatobi-Idee) zweifellos ihre Früchte, die uns Tauchern nur zugute kommen. Doch nun zurück zur Route der Pelagian. Sie ist aus dem Bild unten ersichtlich. Die Plätze bei der grossen Insel Buton zu Beginn der Tour haben uns am besten gefallen: ein Critter-Garten ohnegleichen. Die seltensten Viecher verstecken sich im Lava-Sand – Makroobjekte zuhauf, die Erinnerungen an die Lembhe-Strait/Nordsulawesi und Secret Bay/Bali aufkommen lassen. Nach 6 Tauchgängen bei Buton ging es dann weiter nach Wangi-Wangi, Kaledupa, Hoga, Ndda, Koromaho, Karangkoka, Moromaho, und Blade (alle Angaben aus dem Logbuch). Klingende Namen doch leider eher monotone UW-Landschaften mit endlosen Steilwänden. Für gute Makroaufnahmen ist zwar gesorgt. Auch hat es Schwämme im Grossformat und mehr oder weniger intakten Bewuchs. Was fehlt, sind die Fische. Da wurde buchstäblich alles abgefischt, was das Netz hergibt. Dennoch begegneten wir drei Pilotwalen (schnorchelnd) und verschieden farbigen Pygmäen-Seepferdchen – ein Grössenunterschied der Extreme. Fazit: eine tolle Reise mit schönen Erlebnissen auf einem absolut empfehlenswerten Schiff.


Kopfschildschnecke (micromelo undatus)


Prachtsternschnecke (ceratosoma trilobatum)


Napoleon-Schlangenaal (ophichthus bonaparti)


Westlicher Clownfisch (amphiprion ocellaris)


Imperator-Garnele (periclimenes imperator)


Röhrenschwamm (callyspongia crassa)