Tauchreise Skottevig 24.09.05 - 01.10.05Hier könn ...
Tauchreise Skottevig 24.09.05 - 01.10.05
Hier können noch Träume wahr werden
In Norwegen gibt´s Hamburger Schmuddelwetter - die Sicht ist schlecht - und die Unterwasserwelt ist eher langweilig als spannend?
Wenn Du auch so denkst solltest Du - und jeder andere natürlich auch - jetzt erst recht weiter lesen und Dich eines besseren belehren lassen.
Dieses Jahr haben die Dolphin-Divers Hamburg zum ersten mal eine Reise nach Norwegen organisiert und so haben wir uns zu fünft auf den Weg gemacht und für den Verein sicher eines der schönsten und abwechslungsreichsten Tauchgebiete Norwegens erkundet.
Zwei Autos wurden bepackt - dann ging´s durch Dänemark bis nach Hirtshals auf die Fähre und nach einer etwas unruhigen Nacht an Bord landeten wir morgens in Kristiansand an der Südküste Norwegens. Strahlendes Wetter empfing uns! Von dort aus sind es bis zum ´Skottevig Maritim Senter´ nur noch ein paar Kilometer durch eine Küstenlandschaft, die ausgedehnte Wald- und Flussgebiete, Hochebenen und Hochgebirge vereint. Traumhaft schön!
Dort angekommen wurden wir von Klaus - dem guten Geist des Campingplatzes - schon erwartet und freundlich empfangen. Er zeigte uns unser Appartment und führte uns kurzerhand über den Platz - von Sauna bis Schwimmbad und Minimarkt, der Möglichkeit Kanus zu leihen etc. - alles da.
Die Lage der Appartments ist ideal - gegenüber der Tauchbasis und nur 30 Meter vom Wasser entfernt. Die Ausstattung ist ebenfalls sehr gut - Bad, TV, komplette Küche und mit Glück bekommt man eine mit Geschirrspüler. Bettzeug und Handtücher sind im Service inklusive.
Gebucht waren 6 Tage non Limit Tauchen - davon 3 Tage Wrack-Tagestouren mit dem Boot. Nachdem wir uns eingerichtet haben, geht´s als erstes zu Paul - dem Basisleiter - mit der Frage: Wann können wir ins Wasser? Kurzer Hand wurden jedem von uns 2 Flaschen überreicht, so dass wir nur noch unsere Ausrüstung zusammenbauen mussten - und los ging´s.
Schon der erste Tauchgang am Hausriff (Wassertiefen zwischen 4 und 20 Metern) macht uns allen klar - hier sind wir goldrichtig! Die Tauchgänge in den Schären sind überraschend vielfältig und Fischreich. Die Sichtweiten betragen zwischen 10 und 30 Metern. Die Temperaturen liegen um die 17 Grad - was wir dem Golfstrom, dessen nördliche Ausläufer die Küste streifen, zu verdanken haben.
Zwischen den Wäldern aus Braunalgen verstecken sind knallrote Seehasen - hier sind Seestichlinge und Seenadeln zu sehen und sogar bunte Lippfische, die uns absolut ans rote Meer denken lassen. Mit etwas Glück kann man Seeteufel entdecken, die meisterhaft getarnt in Felsspalten auf ihre Beute warten. Seesternliebhaber werden hier in den verschiedensten Varianten fündig. Tote Mannshand und Seeanemonen bieten uns zahlreiche Motive für die Makrophotographie. Auch das Steilwandtauchen kommt in Norwegen nicht zu kurz - sie sind meist sehr schön bewachsen und gehen recht taucherfreundlich in flachen Sandboden über. Dort warten diverse Plattfischarten wie Scholle, Steinbutt oder Flunder auf uns. Uns schwammen Schwärme von Dorschen, Pollaks und Markrelen entgegen.
Auch die Nachttauchgänge waren unglaublich vielseitig - von großen Taschenkrebsen, großen Europäischen Hummern (werden bis zu einem Meter groß) und Meeraalen bis hin zu nahezu gespenstischen Seespinnen lief uns alles vor die Lampen.
Die Wracktauchgänge waren natürlich das absolute Highlight. Wenn wir die zerklüftete Schärenküste betrachten, kann man gut verstehen, warum es so viel Wracks an den Küsten Norwegens gibt. Ein Navigationsfehler kann verhängnisvolle Folgen haben - und hat für uns Taucher den Vorteil, dass von den geschätzten 30.000 Wracks immerhin schon 10.000 entdeckt wurden und einige davon betaucht werden dürfen. Das ist in der Regel recht einfach, die Sicht ist meistens gut und mit starken Strömungen ist nicht zu rechnen. Allerdings liegen viele der Wracks recht tief.
Unser erstes Wrack sollte die MS Seattle sein. Am 9. April 1940 geriet sie zwischen ein Gefecht von Deutschen und Norwegern. Eine Granate setzte das Schiff in Brand welcher schnell außer Kontrolle geriet - verletzt wurde niemand aber das Schiff war nicht mehr zu retten. Wieder entdeckt wurde sie zufällig im Dezember 1988 durch norwegische Taucher. Das Schiff ist zwischen 23 Metern Wassertiefe am Heck und bis zu 70 Metern am Bug zu betauchen - hier kämen also auch die Techdiver zum Zuge. Das Heck liegt an einem Felsen und ist stark deformiert - die Auswirkungen des Brandes sind noch zu erkennen. Insgesamt ist das Wrack wunderschön bewachsen und wir konnten so allerlei entdecken - ein klasse Tauchgang.
Weitere Wracks sind die Tom B., der Mienensucher M 426 und das Flugboot Dornier Do-24 im Topedalen Fjord - deren Geschichten ihr auch im Internet nachlesen könnt - es lohnt sich!
Den letzten Tauchtag verbrachten wir mehr oder weniger im Auto - wir machten uns auf die Suche nach der MS Gudrun. Diese liegt im von Skottevig etwa 3 Stunden weit entfernten Flekkefjord - und die Fahrt hat sich wahrlich gelohnt! Es handelt sich um ein deutsches Frachtschiff welches am 10.12.1944 von einem dutzend Mosquito-Jägern angegriffen wurde und sank. Das Schiff ist außerordentlich gut erhalten und ein Muß für jeden begeisterten und erfahrenen Wracktaucher - die interessanten Bereichen liegen zwischen 30 und 40 Metern - unglaublich schön bewachsen, einiges an Fisch und große Seeigel - auch der Einstieg ins Wasser ist schon ein kleines Abenteuer...
Wir hoffen, das wir Euch neugierig gemacht haben - Norwegen ist auf jeden Fall eine Tauchreise wert.
ED51
Sonnenaufgang vor der Tauchbasis
Der Wohnraum des Fünfer-Appartements
Farbenpracht am Hausriff
Poller an der MS Seattle
MS Seattle Aufbauten
Taucher am Bug der MS Seattle
Taucher in der Tom B.
Landtauchgang an die Dornier DO-24
Seehase
Einzelne Qualle am Hausriff
Am Ruder der MS Gudrun
Überreste auf der MS Gudrun
Hier können noch Träume wahr werden
In Norwegen gibt´s Hamburger Schmuddelwetter - die Sicht ist schlecht - und die Unterwasserwelt ist eher langweilig als spannend?
Wenn Du auch so denkst solltest Du - und jeder andere natürlich auch - jetzt erst recht weiter lesen und Dich eines besseren belehren lassen.
Dieses Jahr haben die Dolphin-Divers Hamburg zum ersten mal eine Reise nach Norwegen organisiert und so haben wir uns zu fünft auf den Weg gemacht und für den Verein sicher eines der schönsten und abwechslungsreichsten Tauchgebiete Norwegens erkundet.
Zwei Autos wurden bepackt - dann ging´s durch Dänemark bis nach Hirtshals auf die Fähre und nach einer etwas unruhigen Nacht an Bord landeten wir morgens in Kristiansand an der Südküste Norwegens. Strahlendes Wetter empfing uns! Von dort aus sind es bis zum ´Skottevig Maritim Senter´ nur noch ein paar Kilometer durch eine Küstenlandschaft, die ausgedehnte Wald- und Flussgebiete, Hochebenen und Hochgebirge vereint. Traumhaft schön!
Dort angekommen wurden wir von Klaus - dem guten Geist des Campingplatzes - schon erwartet und freundlich empfangen. Er zeigte uns unser Appartment und führte uns kurzerhand über den Platz - von Sauna bis Schwimmbad und Minimarkt, der Möglichkeit Kanus zu leihen etc. - alles da.
Die Lage der Appartments ist ideal - gegenüber der Tauchbasis und nur 30 Meter vom Wasser entfernt. Die Ausstattung ist ebenfalls sehr gut - Bad, TV, komplette Küche und mit Glück bekommt man eine mit Geschirrspüler. Bettzeug und Handtücher sind im Service inklusive.
Gebucht waren 6 Tage non Limit Tauchen - davon 3 Tage Wrack-Tagestouren mit dem Boot. Nachdem wir uns eingerichtet haben, geht´s als erstes zu Paul - dem Basisleiter - mit der Frage: Wann können wir ins Wasser? Kurzer Hand wurden jedem von uns 2 Flaschen überreicht, so dass wir nur noch unsere Ausrüstung zusammenbauen mussten - und los ging´s.
Schon der erste Tauchgang am Hausriff (Wassertiefen zwischen 4 und 20 Metern) macht uns allen klar - hier sind wir goldrichtig! Die Tauchgänge in den Schären sind überraschend vielfältig und Fischreich. Die Sichtweiten betragen zwischen 10 und 30 Metern. Die Temperaturen liegen um die 17 Grad - was wir dem Golfstrom, dessen nördliche Ausläufer die Küste streifen, zu verdanken haben.
Zwischen den Wäldern aus Braunalgen verstecken sind knallrote Seehasen - hier sind Seestichlinge und Seenadeln zu sehen und sogar bunte Lippfische, die uns absolut ans rote Meer denken lassen. Mit etwas Glück kann man Seeteufel entdecken, die meisterhaft getarnt in Felsspalten auf ihre Beute warten. Seesternliebhaber werden hier in den verschiedensten Varianten fündig. Tote Mannshand und Seeanemonen bieten uns zahlreiche Motive für die Makrophotographie. Auch das Steilwandtauchen kommt in Norwegen nicht zu kurz - sie sind meist sehr schön bewachsen und gehen recht taucherfreundlich in flachen Sandboden über. Dort warten diverse Plattfischarten wie Scholle, Steinbutt oder Flunder auf uns. Uns schwammen Schwärme von Dorschen, Pollaks und Markrelen entgegen.
Auch die Nachttauchgänge waren unglaublich vielseitig - von großen Taschenkrebsen, großen Europäischen Hummern (werden bis zu einem Meter groß) und Meeraalen bis hin zu nahezu gespenstischen Seespinnen lief uns alles vor die Lampen.
Die Wracktauchgänge waren natürlich das absolute Highlight. Wenn wir die zerklüftete Schärenküste betrachten, kann man gut verstehen, warum es so viel Wracks an den Küsten Norwegens gibt. Ein Navigationsfehler kann verhängnisvolle Folgen haben - und hat für uns Taucher den Vorteil, dass von den geschätzten 30.000 Wracks immerhin schon 10.000 entdeckt wurden und einige davon betaucht werden dürfen. Das ist in der Regel recht einfach, die Sicht ist meistens gut und mit starken Strömungen ist nicht zu rechnen. Allerdings liegen viele der Wracks recht tief.
Unser erstes Wrack sollte die MS Seattle sein. Am 9. April 1940 geriet sie zwischen ein Gefecht von Deutschen und Norwegern. Eine Granate setzte das Schiff in Brand welcher schnell außer Kontrolle geriet - verletzt wurde niemand aber das Schiff war nicht mehr zu retten. Wieder entdeckt wurde sie zufällig im Dezember 1988 durch norwegische Taucher. Das Schiff ist zwischen 23 Metern Wassertiefe am Heck und bis zu 70 Metern am Bug zu betauchen - hier kämen also auch die Techdiver zum Zuge. Das Heck liegt an einem Felsen und ist stark deformiert - die Auswirkungen des Brandes sind noch zu erkennen. Insgesamt ist das Wrack wunderschön bewachsen und wir konnten so allerlei entdecken - ein klasse Tauchgang.
Weitere Wracks sind die Tom B., der Mienensucher M 426 und das Flugboot Dornier Do-24 im Topedalen Fjord - deren Geschichten ihr auch im Internet nachlesen könnt - es lohnt sich!
Den letzten Tauchtag verbrachten wir mehr oder weniger im Auto - wir machten uns auf die Suche nach der MS Gudrun. Diese liegt im von Skottevig etwa 3 Stunden weit entfernten Flekkefjord - und die Fahrt hat sich wahrlich gelohnt! Es handelt sich um ein deutsches Frachtschiff welches am 10.12.1944 von einem dutzend Mosquito-Jägern angegriffen wurde und sank. Das Schiff ist außerordentlich gut erhalten und ein Muß für jeden begeisterten und erfahrenen Wracktaucher - die interessanten Bereichen liegen zwischen 30 und 40 Metern - unglaublich schön bewachsen, einiges an Fisch und große Seeigel - auch der Einstieg ins Wasser ist schon ein kleines Abenteuer...
Wir hoffen, das wir Euch neugierig gemacht haben - Norwegen ist auf jeden Fall eine Tauchreise wert.
ED51
Sonnenaufgang vor der Tauchbasis
Der Wohnraum des Fünfer-Appartements
Farbenpracht am Hausriff
Poller an der MS Seattle
MS Seattle Aufbauten
Taucher am Bug der MS Seattle
Taucher in der Tom B.
Landtauchgang an die Dornier DO-24
Seehase
Einzelne Qualle am Hausriff
Am Ruder der MS Gudrun
Überreste auf der MS Gudrun