Skottevik bei Kristiansand

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Haubentaucher 13CMAS*303 TGs

Tauchen in Norwegens SüdenEs gibt immer Plan B. E ...

Tauchen in Norwegens Süden

Es gibt immer Plan B. Ein Satz, der mir sehr bekannt vorkam und der wohl am besten das Motto von Frank, dem Chef von „Norway-Team-Frank“ zusammenfasst.
Pragmatismus und individuelles Tauchen- das erwartete mich hier im Süden Norwegens, gleich neben dem Fähranleger Kristiansand (30km).
Ganz das Gegenteil von Werner Laus Tauchfabrik auf dem Sinai, über die ich letztlich doch sehr sauer war.
Nach dem morgendlichen Einchecken und der Kontrolle des Tauchpasses mit ärztlichem Stempel ging Frank auch gleich zur Tagesordnung über.
Ein Wrack war zu betauchen und schnell waren wir uns einig, dass aus dem bisher eingecheckten Fotografenduo jetzt ein Trio geworden war.
Wortreich erläuterte der Chef die Gegend, vorzugsweise die Kriegsereignisse des zweiten Weltkriegs (Spezialhobby) und war auch sehr bemüht, herauszufiltern, was uns eigentlich an den norwegischen Tauchgründen interessiert.
Kurze Einweisung und Darlegung der Lokation und ab ging’s in das Ende Juni doch recht trübe und kühle Nass des Skagerraks.
Ankerleine abwärts und schnell taten sich Erinnerungen an deutsche Verhältnisse auf, wären da nicht die Kelpwälder und die irre bunten männlichen Kuckuckslippfische.
Unterhalb von 12- 15 Metern verbesserte sich die Optik deutlich und man wurde mit Dorschen, Pollak, der Toten Mannshand und einer völlig anderen Fauna und Flora als in den Gewässern der Tropen belohnt. Herb, unnahbar aber faszinierend.
Frisch ist es hier allemal und so sei jedem ein Trocki empfohlen, der mit Genuß und entspannt in diesem 6-8° warmen Wasser (wird im Juli/ August wärmer) abtauchen möchte.
Den Witterungsverhältnissen entsprechend sind viele der Wracks nicht ständig anzusteuern, aber dann hat ja Frank noch Plan B... Seine Devise lautet: zurück zum individuellen Tauchen und dabei steht eindeutig im Vordergrund, den Gästen einen möglichst interessanten Urlaub zu gestalten.
Außerdem hat man es in Norwegen mit dem sogenannten Wechselwetter zu tun. Strahlt im Moment die schönste Sonne, wie es kaum feiner geht, kann schon wenige Minuten später ein saftiger Gewitterguß niedergehen.

Nachttauchgänge, die dann vom Basis- Einstieg bis in 12-14 Meter Tiefe stattfinden, bieten eine erstaunlich andere Vielfalt an Plattfischen, Heringen, Petermännchen, Skorpionsfische, Aalmuttern, Einsiedlerkrebsen, Krabben und Kuckuckslippfischen als tagsüber und sind hier besonders empfehlenswert. Weil sie ohne Bootsbegleitung und in Eigenregie in der Bucht an der Basis stattfinden, kosten sie auch nur einen Bruchteil der anderen begleiteten TG.
Die Kosten blieben wider Erwarten im Rahmen und mit Frank kann man bei Erweiterung der Tauchgangszahl nette Rabatte aushandeln.
Eine Empfehlung hätte ich noch für alle, die nicht ausschließlich auf Tauchen fixiert sind:
Meine Reise hatte ich so geplant, dass ich die ersten drei Tage auf der Basis im Skottevig Maritime Center verbrachte, zu der ein opulenter Zeltplatz mit Hütten, und allem Service gehört und danach für eine Woche die Westküste Norwegens befahren habe. Es wartet eine grandiose Natur, die nicht gesehen zu haben ein Frevel wäre und deren Kontraste zwischen gigantischen Wasserfällen, schneebedeckten Bergen, Fjorden und waldreichen Küstenstraßen einfach traumhaft sind und eine Erholung für die zivilisationgebeutelte Seele darstellen. Auf Norweger muss man meistenteils verzichten. Der gemeine Norweger ist vor allem nicht vorhanden, weil das Land mit seiner Größe und der dünnen Besiedelung über weite Strecken ohne Staus, Massenaufläufe und die in Deutschland übliche Hektik scheinbar hervorragend zurechtkommt.
Meine Landfahrt ging an Flekkefjord und Stavanger vorbei über die Bundesstraße 13 nach Roldal, dann Richtung Westen. Südlich von Haugesund auf der Insel Karmoy liegt nicht nur in Avaldsness der älteste Königssitz Norwegens mit der Olavskirche und einem nachempfundenen Wikingerdorf, dort trifft man mit Skudeneshavn auch einen romantisch-verträumten Badeort an der Südspitze. Wie überhaupt in Norwegen allerhand an Museen und historischen Relikten auf die Erkundung wartet.
Nördlichster Punkt der Reise war dann die UNESCO-Welterbestadt Bergen, zu der neben der weltberühmten Altstadt Brüggen ein traumhaftes Aquarium zählt, in dem sich jeder Taucher auch noch mal ganz ohne Gerät die Fische anschauen kann, die er möglicherweise gern gesehen hätte...
Nach einer Woche Landurlaub kehrte ich zurück zu Frank Resagks Skottevig Diving Center, um dort noch einmal für 3 Tage abzutauchen. (Machte sich auch wegen der Stickstoffentsättigung hervorragend).
Bei Frank könnt Ihr auch Eure Ausrüstung zwischenlagern, wenn Ihr einen ähnlichen Trip vorhabt.
Natürlich waren wir auch am berühmten Wrack der Seattle und haben zum Abschluß nahe dem Flughafen von Kristiansand zwei mal das Flugzeugwrack einer DO 24 betaucht- bei traumhafter Sicht, aber Vorsicht: Deko droht schnell und kalt ist es da unten ja ohnehin.
Übrigens kann man hier auch Tauchgänge in Absprache mit dem Basisleiter durchführen, die in Ägypten oder auch am Mittelmeer nur selten oder gar nicht möglich sind. Frank ist da genau der richtige Partner, um mit Umsicht und auch der nötigen erfahrenen Begleitung einmal abseits taucherischer Einheitskost ein paar Leckerbissen anzubieten. Aber da solltet Ihr schon selbst mit ihm drüber sprechen.
Weitere Infos zu dieser sehr empfehlenswerten Basis erhaltet Ihr unter: www.Norway-Team.com oder per Mail an norway-team-frank@gmx.net




Das Basis- Team von Frank